Ich dachte immer dass Mango und Quest recht ähnlich gebaut sind - so einen "Kleiderbügel" habe ich noch nie bewusst gesehen - man lernt nie aus...
wieso passiert eigentlich sowas ?
Aluminium hat von Natur aus eine sehr schlechte Dauerschwingfestigkeit.
Reines Aluminium ist so weich, damit kann man mechanisch praktisch nichts anfangen - zumindest im Vergleich zu Stählen.
Aber je höher die Festigkeit der Alulegierungen, desto schlechter auch die Bruchdehnung, von der Korrosionsanfälligtkeit fange ich jetzt mal nicht an.
Sprich Schwingungen führen vergleichsweise schnell zu Brüchen, selbst wenn es gar nicht verformt wird.
Wird es verformt, bricht es aber auch viel schneller als z.B. "vergleichbarer" Stahl.
Und bei den entsprechenden Alulegierungen muss man nach dem schweissen noch mal wärmebehandeln, nennt sich glaube ich warm auslagern, ist auch so eine Wissenschaft für sich.
Mein Fazit nach 30 Jahren Erfahrung mit Alurahmen - der erste brach mir 1993:
Für Fahrradrahmen gibt es geeignetere Materialien, z.B. Stahl... Titan ist sicher auch klasse, CFK bestimmt auch, keine Ahnung was mit so einem Rahmen nach 20 oder 50 Jahren ist, ist halt ein Kunststoff.
Zurück zum Alu:
Klar kann man alles überdimensionieren, dann hält es auch, ist halt immer die Frage wo dann der Vorteil davon bleibt...
Nachteile gibt es ja auch genug, z.B. reissen die Gewinde gerne aus, es lässt sich schwieriger Schweissen, nicht Löten...
Und wenn für KFZ-Überrollbügel einfach nur Rohre aus relativ hochwertigem Baustahl verwendet werden wundert das nicht - die können sich verformen ohne zu brechen und dabei Energie abbauen.
Aus hochfesten Alulegierungen mit der gleichen Festigkeit würden sie bei gleicher Wandstärke nur ein Drittel wiegen, aber eben ganz schnell brechen...
Übrigens sind Chromnickelstähle (rostfreie Stähle, "Edelstahl") im Vergleich zu geigneten "rostenden" Stählen auch keine Wunderwaffe was die mechanischen Eigenschaften angeht, aber schon deutlich besser als Aluminium.