Die semi-Handarbeitsproduktion (lediglich einige Bearbeitungsschritte automatisiert) von BMW anno 2010 hatte eine
Erweiterung in Landshut für 40 Millionen Euro bedingt. Eine Erweiterung - ohne Entwicklung der Produkte selbst (und deren Fertigungsprozessen, Material, ..), ohne
vollautomatische Fertigung.
Wir sprechen hier von Großserienproduktion, nicht von ein paar Velomobilen. Vergleichbare Größenordnungen: BMW Jahresproduktion
2,54 Millionen Fahrzeuge 2018. Und selbst als einer der Top 15 der Autohersteller weltweit mit dieser wahnwitzigen Fahrzeugmenge und dementsprechenden hohen zweistelligen Milliardenumsatz dauerte es bis
2012, bis die physische Umsetzung im neuen Werk für Faserverbundkomponenten in Landshut anrollen konnte. Obwohl zehn Jahre Erfahrung bestanden. Wie im Link beschrieben, werden keinesfalls sämtliche Faserverbundkomponenten dort gefertigt.
Wenn wir von big industry sprechen, von automatisierten Fertigungsstraßen, welche die "Fertigung in Handarbeit"
ablösen und dennoch die von mir genannten Vorteile kombinieren sollen, ist das in keinem Bezug vergleichbar mit Hobbylaminaten oder den aktuellen Velomobilproduktionsstandorten. Ganz andere Auslegung. Bruchstückhaft geringe Stückzahlen, da kann über automatisierte Serienfertigung nicht einmal nachgedacht werden. Das ist handwerkliche Kleinserienproduktion.
Natürlich lassen sich auch
Supersportwagen samt Chassis in der Garage fertigen. Immens viel Handarbeit lässt grüßen. Ändert nichts an den Kosten für automatisierte Großserienproduktion. Wenn es so einfach wäre, vollautomatisierte Fertigungsstraßen für aufwändige, große Carbonmonocoques für ein paar Millionen hinzuklatschen, sei versichert, es stünden mehrere in Deutschland. Bei all den kleinen bis großen Herstellern wird weiterhin auf Handarbeit gesetzt, da es bei kleinen Stückzahlen die einzig ökonomische Lösung darstellt. Selbst das oben verlinkte BMW-Werk für Faserverbundkomponenten ist nicht vollautomatisiert.
@TitanWolf sprach von MilliardENinvestitionen, also mehrere Milliarden,
für die Erstellung einer Produktionsstraße für ein VM.
Ich schrieb über automatisierte Serienproduktion. Natürlich nicht nur eines Velomobils, für ein "Modell" lohnt sich der Aufbau einer automatisierten Serienproduktion nicht.. Osteuropa ist günstiger in Handarbeit.
Ist ohnehin Utopie, denn Stückzahlen > 100.000 pro Jahr sind in derart weiter Ferne..
Viele Grüße
Wolf