Podbike angezahlt

Es geht doch nur darum die gesetzlichen Vorgaben für ein Fahrrad einzuhalten, davon abgesehen haben sie versucht ein Miniauto zu bauen.
Es wäre halt besser, die gesetzlichen Vorgaben an das Miniauto anzupassen als umgekehrt.

Wie finanzieren die sich eigentlich? Oder ist das ein Feierabendprojekt (weshalb es auch so lange braucht)?
 
Wie finanzieren die sich eigentlich?
Ein paar Verweise stehen hier: http://www.podbike.com/de/ueber-uns/ - aber dahinter wohl noch ein paar Millionen aus dem norwegischen Kapitalüberschuss der Öl- & Gas-Industrie, was ja überall in Zukunftstechnologien angelegt wird.

Es müssen sich über die 8 (?) Jahre mit der Entwicklung, enormen Marketingmaschine und Tesla-Dienstwagen schon gewaltige Summen aufgetürmt haben, die das Projekt zu extremen Stückzahlen (zu guten Margen) verdammen, um nicht von der Pleite eingeholt zu werden. Die Investoren müssen noch immer an Businesspläne mit x-tausenden Einheiten pro Jahr in einem singulären Markt glauben, sonst hätten sie längst den Biohybrid gemacht.

Wie sie aber die
  • norwegischen Firmenkosten +
  • holländischen Technikkosten +
  • deutschen Produktionskosten (unweit von Weida) +
  • Mando-Motorsystemkosten +
  • Massenmarkt-Servicekosten etc. etc.
... so runterdrücken wollen, dass sie Kabinen-Fully-Quads für Preise weit weit unter Fachhandels-Trike-Level (immerhin auch in nennenswerten Stückzahlen in Fernost produziert) auf den Markt bringen und dabei ihren Multimillionen-Entwicklungskostenrucksack wieder abschreiben wollen... das ist mir ein unternehmerisches Rätsel, um nicht zu sagen einzig plausibel als kultivierte Marketingblase, die eine Realitäts-Erwartungskorrektur soweit wie nur irgendwie möglich hinausschieben muss...

Kann gut als Einstiegsdroge zum VM dienen
Ich hab das Gefühl, dass ein Großteil der Podbike-Vorbesteller in der Wartezeit auf diesen glorreichen Durchbruch von der Beschäftigung mit realen Velomobilen abgehalten wird... wobei v.a. die Preisprojektionen im Vgl. zum realexistierenden Spezialrad-Markt ein Anhaltspunkt sind, lieber jahrelang im perfekten Traum zu leben, als in der umständlichen Realität. Wenn diese langersehnte Realität dann doch endlich mal kommt, und enttäuscht, sehe ich keine großen Tendenzen, sich dann nochmal mit "richtigen" Spezialrädern (1 Rad und 3 Motoren weniger für viel mehr Geld) zu beschäftigen, sondern in seinen Träumen lieber auf andere Hochglanz-Projektionen aus der richtigen KFZ-Industrie umzuschwenken, weil das Podbike dann ja ganz vielen Leuten bewiesen hat, dass Velomobile generell ne Scheißidee sind, noch nicht mal mit Generator, Glaskuppel und Industrieproduktion zu retten.
 
sonst hätten sie längst den Biohybrid gemacht.
Immerhin hat das Bio-Hybrid Marketing es geschafft, dass das Teil auch noch nach dem Ableben in Erinnerung bleibt ;-).
(die früheren Schaeffler Prototypen waren schon auch cool)

Podbike ist so eine wenig Das Sinclair C5 unserer Zeit. Es wird in den Verkauf gehen, einige werden es begeistert kaufen. Dann Mega-Flop und in Zukunft ist es ein historisches Sammlerstück. Interessant zum ansehen, nett zu haben (wenn man Platz dafür hat), aber (fast) niemand wird es im Alltag benutzen.
 
Immerhin hat das Bio-Hybrid Marketing es geschafft, dass das Teil auch noch nach dem Ableben in Erinnerung bleibt ;-).
(die früheren Schaeffler Prototypen waren schon auch cool)

Podbike ist so eine wenig Das Sinclair C5 unserer Zeit. Es wird in den Verkauf gehen, einige werden es begeistert kaufen. Dann Mega-Flop und in Zukunft ist es ein historisches Sammlerstück. Interessant zum ansehen, nett zu haben (wenn man Platz dafür hat), aber (fast) niemand wird es im Alltag benutzen.

Except maybe in those nice flat Norwegian cities... :rolleyes:
 
sonst hätten sie längst den Biohybrid gemacht.
:D Interessantes Insider-Sprech!
Wie sie aber die
[...kosten + kosten + kosten...] .. so runterdrücken wollen,
Innovasjon Norge, EU und Forskningsrådet erwarten keine Rückzahlung.

[Nicht als Kritik zu verstehen, ganz im Gegenteil:] Du glaubst wohl immer noch, der Weg ist:
Produktidee > Umsetzung > Verbesserung bis zur Alltagstauglichkeit > Produktion > Verkauf
und im letzten Schritt kommt Geld rein.
Das sollte vielleicht so sein, aber viele, viele Firmen funktionieren wohl nicht so, und ich weiss auch selber nicht, ob ich überhaupt lernen will, wie die statt dessen eigentlich funktionieren.

Podbike ist so eine wenig Das Sinclair C5 unserer Zeit.
Mag sein, und trotzde glaube ich, dass wir in einer anderen Zeit leben und wirklich eine Transformation stattfindet, die neue Chancen eröffnet. Diese Transformation ist zwar langsamer, als sich es viele wünschen, aber könnte ja vielleicht durchaus dem Podbike dauerhaft eine Überlebensmöglichkeit geben. Es wird sich dabei wahrscheinlich auch immer wieder anpassen und wandeln müssen, na und?
 
Du glaubst wohl immer noch, der Weg ist:
Naja, gerade für fremdkapital-basierte Startups ist der korrekte Weg:
  • Eine Idee als singulär anzupreisen und völlig überzogene Marktpotentiale zu skizzieren.
  • Das Ganze mit ein paar CAD-Animationen und blumigen Worten illustrieren
  • Bei öffentlichen Fördergebern und Risikoinvestoren Klinkenputzen... die bestenfalls keine Ahnung vom Bestandsmarkt haben.
  • Alles verfügbare Geld in Marketing stecken, um die Idee durch alle erdenklichen Medien zu treiben.
  • Die Kuriositäten-Medien-Resonanz (inkl. Vorbestellbutton für unerreichbare Versprechen) als Treiber für weitere Investitionsrunden nutzen.
  • Alles tun, um die Spirale an Medienhype und Zukunfts-Investition am Laufen zu halten, wofür Träume immer besser sind als Realitäten...
  • ... und sich ja nicht in die Lage bringen, seine Versprechen irgendwann im harten Geschäft einlösen zu müssen (alltagstaugliches Produkt),
  • d.h. Kunden und Investoren wirklich beweisen zu müssen, dass alle FUE-, Qualitäts-, Preis- und Stückzahlversprechen seriös kalkuliert waren.
Das Podbike zeigt (mir) alle Anzeichen dafür, dass hier v.a. an einer solchen Medien-Investitions-Blase gefeilt wird, nicht an einem realen Produkt. Wenn man überzeugend ist, kann man so ein Spiel schon lange (nun 8 Jahre) vor sich her treiben und immer neue Quellen, Gläubiger und Netzwerke erschließen, die alle am großen hypothetischen Kuchen mitverdienen wollen. Das ist ein fragiles System, denn irgendwer will irgendwann mal irgendwas sehen, was sich rechnet.
 
Podbike ist weiter von dem weg, was sie versprochen haben, als "Starcitizen". Aber dort wurde es ähnlich gemacht, wie das was Steffen aufgezählt hat. Funktioniert viel besser, als ein wirklich taugliches Rad zu entwickeln. Da geht das Geld halt nicht ins Marketing
 
für fremdkapital-basierte Startups ist der korrekte Weg
Genau, und das Gegenteil sind eben Firmen, die im Kleinen echte Produkte Stück für Stück entwickeln - ich glaube, du weisst, wovon ich rede. ;)
Für letzteres habe ich sehr grossen Respekt.

Die Frage ist, ob es irgendwann einen grösseren Akteur braucht, um eben mal auf grössere Stückzahlen zu kommen und im Grösseren was zu bewegen. Ich schaue auch immer noch gespannt, was sich bei Podride (hier in Schweden) tut. Was ich von dort lese, ist weiter entwickeln, Kapital eintreiben, paar Bilderchen presentieren.

SOLLTE es dann mal fertig werden, wäre es eben echte Serienproduktion mit all den (auch preislichen) Vorteilen, leider haben wir das bisher noch nicht gesehen: Elf, Biohybrid, Podbike, Podride, ...: alle bisher ohne Produkt mit echten Stückzahlen.
 
@dendrocopos : Den braucht es, ganz dringend sogar. Mit dem Quad Velo ist das ja über EC (EuroCirciuts) ja auch mehr oder weniger gelungen. Als 1 1/2 Mann "Bude" bekommt man sowas nicht wirklich gestemmt.
 
@Jack-Lee Und der Balancegang zwischen einem Konsortium, dass nur viel Reklame und Papier produziert, und einer 1-Mann-Firma ist nicht leicht Gerade, wenn es noch um Zulassungen etc. geht.
Es wäre halt besser, die gesetzlichen Vorgaben an das Miniauto anzupassen als umgekehrt.
Ist sicher irgendeinem Paralleluniversum auch so, aber solange wir die Abkürzung dahin nicht kennen, gilt es wohl, im gegebenen Rahmen zu arbeiten. Autofirmen haben sicher Einfluss auf Gesetze, aber kleine 1-Mann-Firmen nicht.
 
Also Canyon kann das. Nur die waren so genial und konnten das Mini-Auto mit Superheldenknopf für Fahrradwege erfinden :D

Völlig absurd, aber für ne große Marketing-Kampagne in eigener Sache reicht es. Ggfs. ist es nicht viel anders bei Startups an der Fördermittelpumpe. Auch da spannt sich ein Paralleluniversum an Versprechen auf, deren Kunden-Umsetzung zweitrangig ist, solange Aufmerksamkeit und Investitionen fließen.

Es ist schon bedenklich, dass...
  • diejenigen Spezialräder,
  • die in den letzten Jahren die größte mediale Aufmerksamkeit und ggfs. auch Kapitalausstattung bekommen haben,
  • gar nicht existieren,
... sondern nur ein magisches Versprechen von Marketingabteilungen waren, die kurzzeitig mehr Power aufbauen konnten, als die ganze real wirtschaftende Spezialradszene zusammen. Ganz viele Medien und Normalos kennen Podbike, Canyon und Biohybrid, aber ganz wenige interessieren sich für den realexistierenden Markt für Velomobile, Velocars oder gar Trikes.

Was sagt uns das? Dass wir mehr werben sollten? Oder dass sich Fiktionen viel besser verkaufen als Realitäten?

Und um den Bogen zu den Testfahrten zurück zu spannen. Was bedeutet die Konfrontation mit der Realität für die 3000 Vorbesteller-Fiktionen?
 
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