Podbike angezahlt

Beiträge
17
Guten morgen allerseits,

ich bin neu und möchte mich kurz vorstellen.
39 Jahre, männlich, 3 Kinder, 4 Fahhräder (MTB, Reiserad mit Rohloff und Rennerad) und bin auch schon ein wenig Radl gefahren. Wohnhaft in Norwegen, 2 Autostunden nørdlich von Oslo.
Ich persönlich finde auf einem Fahrrad zu fahren, funktioniert ausgezeichnet. Dann bin ich irgendwann auf folgenden Artikel gekommen: https://www.der-postillon.com/2017/05/liegerad-bulgarien.html und mir dann gedacht, Liegerad ist vielleicht doch nicht so verkehrt.
Nun muss ich auch sagen, dass das Radfahren in den letzten Jahren eher am Nagel hängt, bin ich doch "früher" auch das ein oder andere Rennen oder Radtour gefahren, nehmen mich nun meine drei kleinen Ræuber und Haus und Hof ganz gut in Beschlag.
Nun möchte ich zum Interesser der Einen hier im Forum und zur Irritation der Anderen verkünden, dass ich das Mobil (manche schimpfen es sei kein VM) Podbike vorbestellt habe.
Es ist noch gut Zeit bis zur Produktion, die Ende 2020 beginnen soll.
Ich persönlich finde das Konzept sehr interessant. Zu den Vor und Nachteilen bleibt noch gut Zeit sich zu äussern.
Ich habe auf den 12km zur Arbeit etliche Höhenmeter zu überwinden. Bei Kälte bedeutet das, vor allem auf der Heimfahrt, unterwegs umkleiden um dann an gewissen Stellen doch Eiszpfen zu bekommen, während es an anderen kocht und dampft. Vielleicht ist eine etwas konstantere Temp. ein Komfort- und die el. Unterstützung ein Zeitgewinn.
Wie auch immer. Ein Auto soll es nicht ersetzen, nur entlasten.

Euch einen schönen Tach.
Bernhard
 
Hallo Bernhard,
Du bist nicht allein, auch ich finde das Konzept interessant und habe einfach mal eine "pre-order" getätigt - im Zweifelsfall muss man es ja nicht einmal kaufen wenn es soweit ist.

Es sind tatsächlich zwei Welten, die "schnellen" VM wie DF, Milan, Alpha 7, selbst Quest und Co auf der einen Seite, das Podbike auf der anderen.
Und ein Grossteil der Mitglieder hier wird das Podbike ablehnen - zugegeben, ich fahre auch am liebsten mit reiner Muskelkraft... könnte mir aber vorstellen dass man mit dem Podbike in der Ebene noch recht weit kommt mit Muskelkraft.

Ich denke dass das Podbike näher am Alltag vieler Menschen ist als die schnellen VM - mit mehr Laderaum und mehr Komfort.
Zur Vermeidung der üblichen Reaktionen hier:
Ich kenne die Fotos der Campingausrüstungen und die Zahl der transportierten Sixpacks - aber ich bekomme keinen gefüllten Rucksack oder keinen Wasser- oder Bierkasten in mein Mango, und diese Kleinpackerei macht mir keinen Spass...
Und natürlich ist der Witterungsschutz von einem VM mit Haube schon gut, aber die gibt es bei vielen gängigen VM nur als "loses Teil" und sie sitzt recht eng um den Kopf.

Natürlich ist das Podbike im Vergleich sehr schwer, und für mich sind noch viele Fragen offen was vor allem die Lüftung und Sicherstellung einer guten Sicht durch die Haube unter allen Bedingungen angeht.
Aber ich kenne kein anderes VM/Velocar (für mich stellt das Podbike eine Zwischenart dar) das so vielversprechend für die Alltagsnutzung für einen grösseren Personenkreis ist.

Leichterer Einstieg, Witterungsschutz, Mitnahme von Gepäck und/oder einem Kind möglich elektrische Unterstützung,...
Ich finde das Podbike bisher vielversprechend und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

Auch wenn ich die "schnellen" Velomobile weiter interessant finde, vom Gewicht her werden sie unschlagbar bleiben, aber das hat auch finanziell seinen Preis, der allein schon viele Interessenten abhalten dürfte...
Gegen ein richtig gutes neues VM ist das Podbike fast ein Sonderangebot, falls sich die angepeilten Preise bewahrheiten.

Grüsse
Oliver
 
Hallo Oliver,

dachte erst Deine Antwort zu zitieren, aber ich stimme Dir in allem überein. Reine Muskelkraft und diese Geschwindigkeit dabei sind das Nonplusultra. Aber da bin ich zur Zeit gar nicht. Ich habe Lust auf etwas Komfort und praktisch muss es sein. (Kindersitz, Kofferaum...).
Was die Belüftung beim Podbike angeht, das Fahren ohne Strom in den Batterien, die Geschwindigkeit bergauf... Ich gebe es zu, da habe ich keine Ahnung wie gut das alles ist.
Meine Grundaufassung ist: Die Entwickler sind innovativ, haben gute Ideen und Lösungen gefunden. Vielleicht wird es ja eine gute "Velocar"-Lösung. Und, eben, für eine breitere Masse interessant.

Ich war auch sehr skeptisch und habe meinen Bruder spöttisch belächelt, als er und seine Frau sich ein E-MTB gekauft haben. Dann bin ich mal damit gefahren und es hat richtig Laune gemacht. Sie fahren Rad, von A nach B oder einfach so zum Spazieren, was sie ohne den el. Antrieb wohl nie gemacht hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Fahren ohne Strom in den Batterien
Da wird man dann schieben müssen. Es gibt ja keine Kette zwischen den Kurbeln und den Rädern. Die Bewegung der Kurbeln wird in elektrische Signale an den zweiten Motor gegeben und der gibt dann so viel Leistung an die Räder ab, wie in den Kurbeln getreten wird.

Das ist für mich der größte Minuspunkt. Hört sich für mich völlig unnötig und kompliziert an. ABER, ich bin es selbst ja noch nicht gefahren. Vielleicht wird es ja ganz toll. Ich habe da nur meine Zweifel.
 
Die Bewegung der Kurbeln wird in elektrische Signale an den zweiten Motor gegeben und der gibt dann so viel Leistung an die Räder ab, wie in den Kurbeln getreten wird.
Das Konzept verstehe ich nicht. Wenn meine Leitung erst in Strom umgewandelt wird und dann in gleicher Höhe an die Räder weitergegeben wird, dann kann ich doch meine Leistung gleich direkt, z.B. mittels Kette, an die Räder geben.
 
Das Konzept verstehe ich nicht. Wenn meine Leitung erst in Strom umgewandelt wird und dann in gleicher Höhe an die Räder weitergegeben wird, dann kann ich doch meine Leistung gleich direkt, z.B. mittels Kette, an die Räder geben.
Ich reiche diese Frage mal an Podbike weiter. Ich würde mir genrell eine etwas informativere Website wünschen.
Für uns spielt das Fahren ohne Strom kaum eine Rolle (aber ich weiß es ist möglich). Wir werden es zum Pendeln verwenden, nicht zum Reisen in ferne Länder. 60km soll ein Akku schaffen. Batteriepacks können auch erweitert werden, sodass angebl. 300km unterstützes Fahren möglich sein soll.

P.S. Bevor ich Podbike mit der Frage anschreibe und empfehle sie in die FAQ aufzunehmen, möchte ich gerne noch weitere seriöse Fragen sammeln. Also nur her damit.
 
Ketten kann man halt nicht so gut um die Ecke legen wie Kabel, man braucht eine Schaltung usw.

Ich denke dass das Podbike näher am Alltag vieler Menschen ist als die schnellen VM - mit mehr Laderaum und mehr Komfort.
Weil es kein Fahrrad ist sondern ein kleines langsames Elektroauto und viele Menschen lieber Auto fahren.

Bei einem Fahrrad ist der größte Komfort sich nicht besonders anstrengen zu müssen und das erreicht man nur durch gute Aerodynamik und geringes Gewicht. Lieber bei Aussteigen einmal mit den Armen abstützen als die ganze Fahrt abrackern!
 
Zuletzt bearbeitet:
"Drive train
Podbike velomobile uses series hybrid propulsion with no direct mechanical linkage between pedals and wheels. All energy transfer from the rider to the wheels is done via electric wires. The vehicle use one 250W motor for electric assist, and one 250W motor for series hybrid propulsion, thus it is legal in all EU countries. 
This may sound like too little, but the vehicle has been designed to be very energy efficient." - von der Podbike Webseite

Witzig. Ich hatte mir gestern erst noch einmal deren Webseite angeschaut, weil mein Bruder auch ganz begeistert ist von dem Konzept. Und der Antrieb ist mir da besonders (negativ?) im Gedächtnis geblieben.

Für uns spielt das Fahren ohne Strom kaum eine Rolle (aber ich weiß es ist möglich).
Das scheint dann nur möglich zu sein, wenn sie an den Kurbeln einen Generator bauen, der dann direkt den Strom für den Motor erzeugt.
 
Wenn ich mich richtig erinnere, gab's diese Entkopplung auch beim ursprünglichen Gocycle (das haben die beim aktuellen Modell anscheinend geändert).
Die Entkopplung ist interessant, geht aber mit einem zusätzlichen Umwandlungsverlust einher. Bei der Kapazität(ssteigerung) der heutigen Batterien ist das für die angepeilte Strecke wohl egal.

Grüße,
Christian
 
Also ich finde das Podbike vom Grundkonzept her echt praktisch.
Leichtes Ein- und Aussteigen, Wetterschutz, Laderaum, Sitzposition recht hoch für gute Rundumsicht. Klasse!

Persönlich würde ich es mir nicht kaufen, denn ich stehe nun mal auf Kurvenräubern und nehme dafür eben gerne eine (beim Aufstehen) weniger komfortable tiefe Sitzstellung in Kauf und fahre Trike mit nur rudimentärem Wetterschutz.

Was mich aber wirklich von einem Podbike abhalten würde, gerade wenn es um bergige Strecken geht, ist der Antrieb ohne Kette! Gerade am Berg, wenn richtig Drehmoment am Antriebsrad gefragt ist, kann ich mich notfalls richtig böse in die Pedale stemmen und satt Kraft auf die Räder bringen. Das ist selbst bei meinem drehmomentstarken Puma-Motor öfter mal vonnöten. Gerade am Berg, wenn die Drehzahl sinkt, kommen E-Motoren ganz schnell an ihre Grenzen. Entweder man kann aufs Überhitzen warten oder es kommt kein Schub. Schlimmstenfalls passiert beides.
Außer natürlich, man würde den Motor über eine Gangschaltung an die Räder koppeln, was aber wieder das einfache Konzept konterkarieren würde.
Und überhaupt: Mit dem Konzept "ich trete einen Generator der einen Motor antreibt" sind die Verluste weit größer, als mit einer Nuvinci-Nabe!
Da hätte sich Podbike sicher einen großen Gefallen getan, wenn sie wenigstens optional einen Antrieb über Kette anbieten würden, auch wenn die in der Konstruktion deutlich aufwändiger ist, als die E-Lösung.

Nur mal so als Überlegung meinerseits.

Aber eines dürfte Fakt sein: Im Winter in Norwegen mit viel Schnee hat es auch Vorteile, keine Kette zu haben, die Pflege braucht, besonders wenn sie auch noch mit Streusalz konfrontiert wird. Aber Streusalz wird, wenn ich mich nicht irre, in Norge nicht so sehr viel gestreut.
Wenn man das mit dem Podbike in der Stadt mit wenig bis mäßig Bergen fährt, ist es bestimmt nicht schlecht!

P.S.
Sorry, wenn ich das Antriebskonzept hier so zereiße. Ich sehe es so.
Kann aber sein, daß ich auch falsch liege....... Bin kein Ingenieur.
 
Hallo Nordly, und willkommen im Forum :)

ich bin zwar eher Anhänger der HPV Fraktion, aber was neues ist immer schön. Ich hoffe dann mal auf Fahrberichte :)

--Rainaari
 
Sorry, wenn ich das Antriebskonzept hier so zereiße. Ich sehe es so.
Kann aber sein, daß ich auch falsch liege....... Bin kein Ingenieur.

Hallo Tritonmole,

Du zerreisst hier gar nichts. sachliche Bedenken sind wichtig. Unkritische Begeisterung hingegen unproduktiv.
Dass langsame Drehzahlen den Motor überlasten/überhitzen können habe ich noch nicht bedacht und möchte der Sache nachgehen. Das ist absolut ein Gesichtspunkt.

Hier im südlichen "Innland"-Norwegen ist das Salzen im Winter auf die Hauptsttraßen beschränkt. Innerorts sind die Straßen festgefahren mit einem gut greifenden Schnee. Oder eben blankes Eis, wo Spikereifen gute Dienste tun. Frischer warmer Schnee setzt sicher die Radkästen zu, schneit es aber bei -8Grad und dadrunter, habe ich da keine Bedenken. Dann eher schon wieder wegen Eis auf der Innenscheibe.

Probefahren werde ich das VM auf jeden Fall vorm Kauf. Zur Zeit geht das nur in Stavanger oder auf Messen. Möglicherweise im Frühjahr 2020 dann auch mal in Oslo, was für mich einfacher zu erreichen ist.
 
Da hätte sich Podbike sicher einen großen Gefallen getan, wenn sie wenigstens optional einen Antrieb über Kette anbieten würden, auch wenn die in der Konstruktion deutlich aufwändiger ist, als die E-Lösung.
Viel Aufwand für eine Option klingt für mich wie das Gegenteil von "sich einen Gefallen tun". Wenn schon dann konsequent! Der Motor sollte von der Übersetzung her immer für große Steigungen geeignet sein.
 
Das scheint dann nur möglich zu sein, wenn sie an den Kurbeln einen Generator bauen, der dann direkt den Strom für den Motor erzeugt.
Es ist ja so dass an den Kurbeln ein Generator sitzt mit dem ein separater Motor (nicht der "Pedelec-Unterstützungs-Motor") betrieben wird und mit dem man dann auch über 25 km/h fahren kann - nur 25 km/h fahren zu können wäre ja absoluter Käse...
Und wenn ich eine ellenlange Kette (die auch Gewicht bringt...) umlenken muss um sie unter dem Sitz durchzuführen geht das auch nicht verlustfrei, das fällt gerne unter den Tisch - auch wenn die Verluste wohl geringer sein werden.

Klar kostet die mehrfache Energieumwandlung zusätzlich Energie - wie viel muss man sehen.
Ich bin bei einigen Dingen (wie eben auch die Generator- und Motorsteuerung) zwar auch noch skeptisch bzw. gespannt wie gut es umgesetzt wird, aber wie gesagt, das Podbike ist für mich das vielversprechendste Projekt in dieser Richtung.

Weil es kein Fahrrad ist sondern ein kleines langsames Elektroauto und viele Menschen lieber Auto fahren.
Dem stimme ich teilweise zu... wie gesagt, für mich ist es die Schnittstelle zwischen VM und Velocar, ich finde beides trifft es nicht so richtig...
Und auch ich finde den Komfort von einem PKW an sich nicht schlecht - er ist halt zu teuer erkauft wenn wir ehrlich sind...
Aber etwas mehr Platz und einen richtig guten Witterungsschutz finde ich schon gut...
Während ich z.B. das neue Twike überflüssig finde, den kann ich mit Pedalkraft praktisch gar nicht mehr fahren - da kann ich mir eigentlich auch gleich einen E-Smart kaufen...

Wenn man das mit dem Podbike in der Stadt mit wenig bis mäßig Bergen fährt, ist es bestimmt nicht schlecht!
Ich wohne zwar nicht in der Stadt, aber bei mir ist es recht flach, und ich kämpfe mit einem Paradoxon:
Viele Jahre war mein Arbeitsweg 20 km lang, den bin ich mit dem Up gefahren, weil ich beim besten Willen nicht gewusst hätte wo ich da mit Spass und halbwegs sicher VM hätte fahren sollen.
So habe ich z.B. das Up immer an der Autobahnbrücke über den Main die Treppe hochgetragen - das wollte ich weder mit VM noch Pedelec machen, und so gross ist die Auswahl an Brücken nicht...
Jetzt habe ich nur noch 5...6 km zum pendeln, das ist für die Rüstzeiten beim VM schon fast zu wenig... und wie gesagt, es ist flach, da kann man auch mal ein paar kg mehr bewegen ohne dass es sehr weh tut, das merke ich beim Long John.

Auch ich fahre am liebsten mit reiner Muskelkraft, und auch ich finde VM wie DF und Konsorten toll, das sind hochentwickelte puristische Geräte die zeigen was mit Muskelkraft möglich ist und sicher viel Spass machen, das will ich niemandem streitig machen.

Trotzdem könnte ich mir für meinen Alltag - gerade bei Kälte und Regen - das Podbike sehr gut vorstellen.
Was ich bisher gelesen habe macht einen recht guten Eindruck, es gibt nicht nur bunte Bildchen und markige Sprüche...

Auch wenn einige Punkte vielleicht nicht mehr topaktuell sind, wer sich etwas einlesen will sollte ich das mal ansehen, ich finde es sehr interessant:

https://podbike.com/downloads/Velo-redef021.pdf

Viele Grüsse
Oliver
 
Und überhaupt: Mit dem Konzept "ich trete einen Generator der einen Motor antreibt" sind die Verluste weit größer, als mit einer Nuvinci-Nabe!
Ich denke würden sich die Nuvinci Leute sogar noch beschweren.
Ich vermute einen Wirkungsgrad von unter 50% für den E-PedalAntrieb.
Allerdings soll das Podbike eher ein Pedalgesteuertes E-Mobil sein, wodurch der Wirkungsgrad egal ist...
 
Pedale im Leichtbau E-Mobil haben eine Bedeutung, die hier noch nicht genannt wurde:
Es ist eine Heizung, die direkt im Fahrer wirkt (effizienter geht's net...) und die Batterie schont !
 
Auch wenn einige Punkte vielleicht nicht mehr topaktuell sind, wer sich etwas einlesen will sollte ich das mal ansehen, ich finde es sehr interessant:
https://podbike.com/downloads/Velo-redef021.pdf

Das sieht mir nach dem Stand der Entwicklung zum Zeitpunkt des Velomobilseminars in Dornbirn November 2015 aus. Besonders das hochklappen zum Einsteigen und das Hochkantparken. Weißt Du, wann die Master Thesis eingereicht wurde? Hab kein Datum gefunden.

Gruß,

Tim
 
Zurück
Oben Unten