Sehe ich auch unrealistisch. Zuerst mal sollen die 5000 Euro der reine Nettopreis ohne Märchensteuer, Endmontage- und Überführungskosten sein, so dass ich mit einem Grundpreis von 7000-8000 Euro rechne, wenn wir Glück haben. Und dann ist die Grundausstattung m.E. eher ein Proof of Concept. Die Akkus, die verwendet werden, haben nur 400Wh und bei 70kg Leergewicht halte ich auch die von Podbike anvisierten 50-60km Reichweite für sehr ambitioniert. Das werden wohl eher 30-40 sein. Man wird bis zu 6 Akkus auf einmal verbauen können und wenn man nicht nur 3-5km auf Arbeit oder zum Einkaufen fahren möchte - wofür ich ein solches Fahrzeug für überdimensioniert halte - wird mindestens 3-4 Akkus brauchen. Sollte ich mir mal ein Podbike kaufen, wenn es mit meinen "vielleicht Vorstellungen
" in meiner Region kaufbar ist, dann gibt es da wie beim künftigen Trike auch "mit alles und scharf" und da rechne ich eher mit 12000 bis 15000.
Gilt auch für den Sunrider 3, den ich in der selben Region sehe - IMHO bedient
@JKL die gleiche Zielgruppe wie Podbike, er geht nur anders ran. Welche Variante am Ende schneller ein kaufbares, funktionierendes Produkt mit dem entsprechenden Service zum Ergebnis hat, wird die Zeit zeigen - und ich wünsche mir natürlich für beide, dass sie zu einem guten Resultat kommen. Ideal wäre, ich könnte irgendwann beide probefahren und hätte einen direkten Vergleich.
Hey Firma Hase: macht doch mal eine schöne Verkleidung für das Kettwiesel (Kein bewegtes Pfadfinder-Zelt)...
Vor allem, Hase, HP, ICE und Co: Öffnet euch mal für neues! Gerade ihr seid dafür prädestiniert. Ich hatte mal bei HP Velotechnik angeregt, sie sollen die Leitra Wildcat Verkleidung lizenzieren und als offizielles Zubehör für ihr Scorpion anbieten - laut Mail-Korrespondenz mit Carl Georg Rasmussen lässt sie sich an ein Scorpion montieren und daraus dann praktisch eine Leitra machen. Alternativ die Schöne Linie. Die Antwort war sinngemäß: "Nein, wir wollen nur offene Trikes bauen". Dabei ist Carl Georg auch nicht mehr der jüngste, und wenn der nicht mehr kann, sollte das mit der Leitra IMHO weiter gehen.
Würden die das ganze erkennen, dann hätten sie in den heutigen Zeiten von Greta, FFF, Verkehrswende, Radentscheiden etc. sehr gute Chancen. Selbst, wenn man für eine "Leitra von der Stange" im Moment noch 8000 bis 12000 Euro ausgeben müsste. Ein BMW-Händler hier im Ort hat angefangen, als zweites Standbein (Up-)Pedelecs zu verkaufen - und zwar Flyer - also eine relative Luxusmarke. Der richtet sich ganz sicher hauptsächlich an Leute, die zum neuen 2,5t-Rammbock-SUV noch einen Fahrradträger und fürs Gewissen (und die 10km-Tour zur Eisdiele am Wochenende) noch Fahrräder dazu kaufen. Dieser Personenkreis gibt auch eher mal 10000 Euro für ein Fahrrad aus - als Spaßmobil neben dem Auto.
Und wenn ich doch etwas recht haben sollte, wäre es wichtig dieses Projekt immer noch zu retten, denn ich glaube, dass neben unseren geliebten Carbonsuperrennern aus den Manufakturen unserer Helden auch der VM-Käfer gebraucht wird. Und da sehe ich neben dem PODBIKE nur den BIO-Hxybrid, der mir aber konzeptionell nicht wirklich gefällt.
Das Podbike ist mMn eher der Tesla in diesem Vergleich, die im Forum beliebten Carbonsuperrenner sind die Formel-1- und DTM-Wagen. Aber bevor der Käfer kommt, brauchen wir IMHO auch erst den Tesla, denn wie oben beschrieben findet man Early Adopter eher im zahlungskräſtigeren Bereich.
70 kg Podbike finde ich allemal besser als ein oder zwei Tonnen "PKW"...
Für die anvisierte Zielgruppe ist das nicht mal relevant, so wie hier im Forum Wendekreis und Bodenfreiheit nicht besonders relevant sind, weil die meisten auf der Fahrbahn unterwegs sind.
Ich vergleiche die aktuelle VM-Situation mit dem Handymarkt 2007, 2008. Da wird das Smartphone, das es schon lange zuvor gegeben hatte, dank technischem Fortschritt und besserer Tarife (erste 3G-Flats / Volumentarife mit großem Datenvolumen) für mehr Leute erschwinglich. Problem: Die am Markt befindlichen Geräte (z.B. Motorola A760, A780, Windows-Mobile-Geräte, Nokia nSeries, Nokia Communicator) waren alle nicht für den Otto-Normalverbraucher sinnvoll nutzbar. Man musste die Systeme gut pflegen, man musste viel konfigurieren oder die Bedienung war kompliziert und unlogisch (Nokia war da besonders schlimm). Dafür konnten die aber alles, was damals mit der Technik möglich war, und es war auch für den Hobbyisten möglich, selbst Software zu schreiben und dort laufen zu lassen. Es waren Geräte von Nerds für Nerds.
Und dann kam Apple.
Ein Smartphone, das bestenfalls die Hälfte konnte, erst nach einem Jahr um weitere Software erweiterbar war, die auch nur aus dem App Store - Webanwendungen waren noch nicht so weit, zumal viele Softwareentwickler mit dem deutschen "Das haben wir schon immer so gemacht" Virus infiziert waren, noch alles in Flash *grusel* implementierten und die iOS-Devices nie Flash unterstützt hatten. Aber: Es war nahezu selbsterklärend, super-einfach bedienbar, und der konsequente Fokus auf Touchscreen zur Bedienung passte, trotz vieler anfänglicher Kritik, wie "Asch uff Ämmer". Dazu gab es vernünftige Tarife - auch wenn 300MB Datenvolumen heute wenig sind, war das 2008 voll ausreichend - und man hatte auf Partner gesetzt, die eine ordentliche Infrastruktur und ein gutes Servicenetz hatten - in Deutschland die Telekom. Ergebnis: Das iPhone wurde über Nacht zum Renner. Die haben nämlich erkannt, was die Leute wirklich wollen.
Damals waren Tech-Foren wie bei Heise oder Golem voll von Leuten, die Apple gering schätzten und immer wieder moserten, dass es keine echte Tastatur gab, um Worte wie "Donaudampfschifffahrtskapitänspatentanwartschaft" über 10 Zifferntasten ins Gerät zu morsen - oder Stecknadelköpfe mit dem kleinen Finger zu drücken. Dass man, was ja jeder ernstzunehmende Handynutzer tagtäglich macht, nicht einfach seine Apps selbst schreiben und mit einfacher Filecopy aufs Gerät schieben kann. Ach ja, das Web besteht natürlich zu 90% aus Flash, etwas neues lernen will man als Entwickler nicht, und da man eingesehen hat, die letzten Jahre unwartbaren Müllcode programmiert zu haben, der keine Migrationspfade hat, muss dieses tote Pferd bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weitergeritten werden. Gibt es heute noch viel mit COBOL, VB6 und den beliebten behördlichen "Fachanwendungen", die aus einem Zoo von Office-Dokumenten mit grausamen Makrosammlungen bestehen.
Unterdessen kauften die Leute munter iPhones, und auch die anderen Hersteller schauten sich dort viel ab, Android wurde zur ernstzunehmenden Alternative, die nur geringfügig schwieriger, aber immer noch beherrschbar war. Und heute ist das Smartphone zu dem geworden, was ich mir damals, als ich mir mein erstes iPhone kaufte, gewünscht hatte: Zu einem Gerät, wo man nur noch in großen, roten, freundlichen Lettern "DON'T PANIC" drauf schreiben muss.
Podbike hat das Zeug, zum "iPhone der Velomobile" zu werden. Sunrider3 sehe ich als das erste benutzerfreundliche Android-Gerät. Schaeffler, Podride und Co. dort, wo die anderen damals waren - mit Eigenentwicklungen oder Windows Mobile weiter wurschteln, um später auch auf Android zu setzen.
In der Serie müssten sie dann gleich richtig durchstarten, zum einen um nicht drauflegen zu müssen und Werkzeug- und Rüstkosten möglichst schnell wieder hereinzubekommen, zum anderen um die vielen Vorbestellungen in einer endlichen Zeit bedienen zu können.
Selbst wenn die Hälfte abspringen sollte wären es immer noch über 1.000 Fahrzeuge.
Deshalb habe ich auch die gewagte Vorstellung, dass man Motorrad- oder Autohersteller / Teile-Zulieferer in den Dunstkreis der VMs einbeziehen könnte/sollte. Denn die bekommen eher eine Serienfertigung hin als die ganzen 1-3-Mann-"Bastelbuden", die wir jetzt haben. Vor allem: Die heulen rum, dass die Verkehrswende Arbeitsplätze kostet. Wenn man bei VW anfängt, Podbikes zu bauen, kann man sicher einiges retten. Und, wie beim iPhone, sollte man ein Händler- oder Servicenetz aufbauen (vsf bietet sich in D an, aber ggf. auch vit:bikes, ZEG oder Bike&Co). Deutlich mehr potenzielle Kunden wollen ein Rundum-Sorglos-Paket, als es Selbstschrauber gibt.