Du und
@Fafnir habt meinen riesen Respekt! Ohne großartige Vorbereitung aus dem Stand heraus eine (in 12 Tage dann hoffentlich) komplette Brevet-Serie gefahren.

Absolut. Beim Frühstücksgespräch mit
@Fafnir sagte er mir, dass er vor Kurzem überhaupt erst von Brevets gehört hätte. Und wenn er bis zum 600er wieder fit ist, sehe ich ihn schon in Paris einrollen

.
Und
@Ramgad ist ja bei den Ostfalen-Brevets mein ständiges Dejá-Vu geworden

. Ich hoffe mal stark, dass er mich auch auf dem 600er nicht allein lässt

.
In den 400er bin ich mit zwei potentiellen Problemen gestartet.
1 - bei den Vorbereitungen zum Velomobilfliegen hatte ich festgestellt, dass sich der Achsbolzen am Jester gelöst hatte. Etwas, das ich bis dahin wg des Linksgewindes für unmöglich gehalten hatte. Ob ich sie deshalb irgendwann nicht genügend angezogen hatte? Keine Ahnung, auf jeden Fall wollte ich sicherheitshalber den passenden Schraubenschlüssel mit auf den Brevet nehmen - und der hing warm und trocken an der heimischen Werkstattwand bei den anderen Spezialwerkzeugen

.
2 - Die Probleme auf dem 300er mit dem Fußballen hatte sich als Warze unter dem Fuß entpuppt. Die hatte ich zwar erfolgreich bekämpft, aber die Haut war dort noch rosa. Also hatte ich meine ältesten, schlabberigsten Schuhe reaktiviert. Manchmal kommt es nicht auf eine effektive Kraftübertragung an

.
Das erste Teilstück nach Seesen war wieder mit reichlich Pinkelpausen garniert, ich konnte allerdings im Vergleich zum 300er mindestens eine einsparen

.
Auf dem zweiten habe ich durch die Baustelle in Berlingerode geschoben. Vor der Weiterfahrt musste ich allerdings erst einmal Reifen und Schuhplatten einigermassen sauber bekommen - war doch ein ziemlich anhänglicher, roter Schlamm. Den Hagelschauer habe ich so dann wenigstens im 9-prozenter erleben dürfen. Da war er wohl am wenigsten störend

.
Das ich in Heiligenstadt auf
@MEX traff, passte nun wirklich nicht in mein Weltbild. Der hat nicht auf alte Schnarcher wie mich zu warten, sondern mit den schnellen Jungs vorne zu spielen

. Aber bei der gesundheitlichen Situation war das natürlich mehr als verständlich.
Die Fahrt durchs Unstrut-Tal war ein ständiges Auf und Ab. Hat Spass gemacht, aber dadurch, das ich doch öfter mal gedrückt habe, meldete sich wieder mein rechter Fuß. Die Kontrolle in Mühlhausen war denn auch die Erste, die ich auf Socken betrat

.
Der anschliessende Weg nach Nordhausen zog sich dann doch gewaltig. So manche Steigung zwang mich dazu, beide Lenkerendschalthebel nach unten zu stellen (=DualDrive auf Langsam und kleines Kettenblatt).
Der Weg aus der Schnapsbrennerstadt zur Kontrolle in Roßla war zwar recht verkehrsreich, aber breit und glatt und mit viel Rückenwind gesegnet

. An der A-38 Anschlußstelle lief ich dann zu RR-Fahrer Johannes auf, der keine Lust mehr hatte, weiterhin vorne mit den jungen Wilden zu spielen.
Ich fuhr dann erst einmal vor und verspeiste in Roßla schon einmal eine Bockwurst zu meinem Kaffee. Auch Johannes traf dabei ein, bestellte sich einen Kaffee, während ich mich schon mal für unser nächstes Wiedersehen bei den ersten Steigungen des Harzes verabschiedete

.
Tatsächlich trafen wir uns dort auch wieder, und es sollte noch eine Zeitlang so weiter gehen. Auf Hochplateau-Strecken lief ich wieder zu ihm auf, an Steigungen war er wieder im Vorteil (er hat ja auch keinen Rettungsring in der Körpermitte

).
Kein langer Aufenthalt in Quedlinburg, da Staßfurt ja nicht allzu weit weg war. Unterwegs dann der Flugplatz Magdeburg-Cochstedt. Sowas von Einöde aber eine Handvoll Gebäudekomplexe. Hatte so den Eindruck, als müssten hier RyanAir-Flieger runterkommen. War aber völlig ruhig. Investitionsruine?
Der längere Aufenthalt in Staßfurt wurde dann doch etwas kurz. Statt sich auf eine lange Nacht vorzubereiten, war die Angestellte dabei auszufegen

. Die 24-Stunden-Tanke hatte seit Neuestem nur noch bis 22.00 Uhr auf. War nicht so schwer, vorauszusagen, dass sich Johannes dort als Letzter den Stempel abholt

.
Nur noch 68km. Es wird dunkel. Die Fahrt mit Licht offenbart, das die Anbringung des Navi suboptimal ist, da er die Sicht auf den Lichtkegel behindert

. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.
Irgendwas nach Mitternacht treffe ich in Warberg ein, der rechte Fuß fühlt sich wie ein Matschklumpen an und ich bin müde, dabei würde ein Super-Brevet für mich jetzt erst beginnen - die erste Nacht bin ich dabei meistens richtig aufgedreht.
Ich warte noch das Eintreffen von Johannes ab, esse derweil noch ein wenig

und begebe mich dann zu meiner Pension.
Auch wenn ich diese Woche noch etwas langsam machen musste und mich nicht wirklich gut fühlte - ich freu mich schon auf den 600er. Ich habe so das Gefühl, das wird einer dieser Brevets die richtig, richtig toll werden.