Ich habe echt Geduld gelernt, aber heute reicht es dann doch. Arbeite ganztags als Klinikseelsorger, auch auf COVID-Stationen. Jetzt sieht sich „meine“ Klinik auf Grund der aktuellen Gesetze gezwungen, mich als „Besucher“ einzustufen, weil ich bei der Kirche angestellt bin. Folge: Tägliche Testpflicht (vor Betreten der Klinik) mit anerkanntem und dokumentiertem Antigentest an öffentlichen Teststellen. Selbsttests - die bekäme ich von der Kirche als Arbeitgeberin - werden nicht anerkannt. Besonders lustig bei Wochenend- und Nachtdiensten! Lass Dich sonntags mal prophylaktisch privat testen, damit Du rein darfst und später auch sicher schnell zum Notfallpatienten kommst!
Bei der Klinik direkt Angestellte: zwei Tests pro Woche, innerhalb der Klinik durchgeführt und dokumentiert, reichen.
Manchmal geht Gesetz vor Inhalt, alle wissen es und seufzen und keiner kann so schnell was dran ändern. Klar, ich bin beruflich ein Exot und falle angesichts hunderttausend anderer Mitarbeiter im Gesundheitssystem nicht ins Gewicht, schon gar nicht im Vergleich zu unseren Patienten. Und klar, an solche Exoten kann man in der nötigen Eile bei der Gesetzgebung nicht en Detail denken. Aber auch klar: es närrvvvt heute echt. Mal sehen, was nächste Woche gilt, ein Klinik-Krisenstab sucht gerade konstruktiv nach einer Lösung. Schade, dass der sich mit sowas befassen muss und gut, dass er es tut.
Und logisch, ich bin geimpft und geboostert. Ein Tag auf der Quarantänestation und Du kannst klar zwischen Impfrisiko und Erkrankungsrisiko unterscheiden.
Weil es das Radforum ist: Es nervt, dass der Akkuscheinwerfer auf der Heimfahrt den Geist aufgab. Aber der ist auch nicht geimpft, und dazu ungeladen!