Mein Velomo Outdoor-Trike (von Campingstühlen & Co.)

Die Probleme kenne ich mit normalen Hängematten auch. Mit obiger eben nicht. Aber klar, auch mein Biwak wird gelegentlich noch zum Einsatz kommen.
 
Kommen wir mal zu den "Schlafsäcken", passt ja zum aktuellen Thema.

Meine Schlafsäcke habe ich mir von Cumulus anfertigen lassen (http://schlafsacke-cumulus.de/). Das ist eine kleinere polnische Manufaktur, die mittlerweile allerdings dann doch schon 15 Mitarbeiter hat. Die Produkte gibt es nur im Direktvertrieb bei denen. Da die die Schlafsäcke nicht auf Halde produzieren sondern sowieso mit Bestellung anfertigen, kann man auch Änderungswünsche anbringen. Dafür muss man sich dort per eMail melden. Die Aufpreise für solche Änderungen sind sehr moderat. Sowieso sind die Preise sehr günstig, allerdings ohne Qualitätsabstriche. Design, also auch komplexe Kammerkonstruktionen, Materialqualität und Verarbeitung sind hervorragend. Tendenziell ist die Ausstattung gering, was mir sehr Recht ist. Das macht es leichter, kleiner, einfacher und billiger.

Als Beispiel für Anpassungen:

Schlafsack 1)

Der erste Schlafsack sollte ein Allrounder für 3 Jahreszeiten sein, quasi als Basis. Das Grundmodell heißt X-LITE 200 ZIP, damals noch mit anderen Spezifikationen als derzeit. Folgende Änderungen habe ich geordert:

1) Verlängerung um 1 Segment, da er mir zu kurz war. Damit einhergehend natürlich auch zusätzliche Daune.
2) Overfill der Unterseite. Diese ist bei Cumulus traditionell mit weniger Daune ausgestattet, da man die untere Daune ja sowieso plattliegt. Es sei denn, man dreht sich wie ich nicht im Schlafsack sondern mit dem Schlafsack, was bei hiesigem engeren Modell noch mal begünstigt wird. Also: mehr Daune in der Unterseite. Passt bei mir auch noch mal zusätzlich, da ich den ja hauptsächlich als Decke verwende.
3) Farbe schwarz/schwarz, war damals rot/schwarz. Da ich nicht wie Bergsteiger optimal gesehen werden möchte und da schwarz für eine bessere Trocknung sorgt.
4) Außenhaut aus Pertex Quantum in 35g/m² statt 27g/m², da ich es lieber etwas robuster haben wollte.

Der Schlafsack ist eng geschnitten. Das macht ihn erst mal kleiner und leichter. Bei Nutzung als Decke schränkt das auch nicht ein. Besonders kann man den damit optimal mit normal großen Schlafsäcken kombinieren, da er dann sehr gut da rein passt.

Mit den Änderungen war der glaube ich dann statt um die 200 € irgendwas mit 250 oder 270 €, wobei das zum größten Teil schlicht mehr Material ist.

Schlafsack 2)

Das Grundmodell ist der Comforter L500. Das ist zunächst mal eine Decke. Die kann man mit dazugehöriger Schnürung auch anders nutzen, also zum Beispiel an eine Matratze befestigen, was dann zu einem ähnlichen Effekt führt, wie ich ihn ohne Zusatzmaßnahmen noch besser funktionierend im Zusammenspiel mit der Hängematte habe. Man kann auch einen Fußsack ausformen oder das Teil auch als Schlafsacke formen.

Der hatte für mich erst mal vier Zielsetzungen: Als Ergänzung zu meinem Schlafsack, als Alternative zum Schlafsack, als Gästeschlafsack sowie als Gästedecke im Basecamp (dafür muss ich mir noch Bettwäsche passend umnähen lassen). Da mein Sohn Stammgast und sehr groß ist, habe ich das zweitgrößte Modell gewählt. Damit habe ich dann schon viel abgedeckt.

Einzige Änderung hier: Außenhaut aus Pertex Quantum in 35g/m² statt 27g/m². War glaube ich was mit 15,- € Aufpreis.

Schlafsack 3 (ausstehend):

Hier möchte ich einfach eine kleinere Decke haben, also wahrscheinlich den Comforter M350 ohne Änderungen.

Sonstiges:

Die haben noch andere Produkte, die für mich interessant sind. Unterwegs ist gerade der Climalite Pullover, Kunstfaser, gedacht für die Fahrt. Hinzu kommt dann noch der Acomay, eine Daunenjacke, gedacht für Pausen sowie im Lager, als Notreserve für die Fahrt, wenn es kälter wird als gedacht sowie als Notreserve zur Ergänzung des "Schlafsackes". Bei den Kleidungsstücken waren (bisher) keine Änderungen möglich.

Die Daune bei den von mir gewählten Produkten ist durchgängig mit 850cuin qualitative Oberkante. Die Daunenjacke ist genau aus dem gleichen Material wie die Schlafsäcke. Nur der Pullover unterscheidet sich im Füllmaterial, statt Daune kommt die Kunstfaser Climashield Apex, 67 g/m² zum Einsatz. War hier wichtig wegen Feuchtigkeitsresistenz.

Das Apex Quantum Außenmaterial funktioniert hervorragend. Winddicht und atmungsaktiv, das geht Hand in Hand, mehrlagiges Gewebe halt. Wasserabweisend laut Spezifikation nicht, aber funktioniert tatsächlich auch sehr gut, wenn auch eingeschränkt, klar. Wasserspritzer oder Tropfen perlen an dem dichten Gewebe nämlich ab und sickern quasi nicht ein. Reicht nicht, um im Regen damit zu hantieren, aber wenn das mal was abbekommt, ist das bisher in der Praxis völlig unproblematisch. Möglichst lasse ich zum Beispiel das Tarp zur Hängematte weg. Wenn es dann mal leicht regnet, ist das unterm Blätterdach egal. Das bisschen, was der Schlafsack da zum Beispiel abbekommt, bisher auch. Also aufwachen, oh, regnet, gut ... weiterschlafen.
 
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Auf der Homepage von Hammocktent sehe ich gerade 50% off als Weihnachtsangebot. Da zieh ich das Tarptent wohl mal vor :D
 
jep, so ist das - ganz ohne Schädigungen geht's dann auch nicht, aber ich denke, dass ich da schon sehr reduziert lebe
 
Dangee für die Info. Das 3 x 3 m DD Tarp steht ganz weit oben auf meiner will haben Liste. Muss heute Abend gleich guggen was geht.:sneaky:
 
Dann schließ ich den Themenkreis vorläufig mal mit den Isomatten ab, mehr dann aus Touren heraus:

Mit Hängematte braucht es in der Regel definitiv eine Isolation von unten. Mancher denkt, dass sei vielleicht bei Hängematten weniger nötig, ist aber ein Irrtum. Erst ab ca. 18°C kann man darauf verzichten. In das Hängemattenfach für die Schlafmatte kann man natürlich alles mögliche reinstopfen. Da kann man zum Beispiel auch Laub oder Blätter nehmen, Kleidungsstücke oder andere Ausrüstungsgegenstände. Im Sommer kann ich mir vorstellen, dass ich unterhalb besagter 18°C oftmals auch mit der Sitzmatte des Trikes, vielleicht ergänzt um Rolands Cape oder so auskomme. Allerdings erhöht eine Matratze auch den Liegecomfort. Längsrippen werden empfohlen.

Als Allrounder bis -24°C habe ich die Exped DownMat 7 LW geholt. Da dürfte ich innerhalb Deutschlands komplett mit versorgt sein. Die Größe (197*65) entspricht der maximal möglichen Größe der Hängematte und formt diese damit optimal aus. Die dünnen Ultra-Leicht Matratzen kann man hier auch bedenkenlos nehmen, da ja keine Berührung mit steinigen oder sonst wie spitzen Bodenoberflächen ansteht. Mit 765g und 2,85L Packmass komme ich auch hier günstig weg. Da die Matte ebenfalls wieder mit Daunen gefüllt ist, empfiehlt es sich, sie mit dem zum Lieferumfang gehörenden Pumpsack zu befüllen.

Mindestens eine zweite Matte wird ja wegen dem Gästebett noch benötigt. Da sehe ich die SynMat 7LW. Die ist erst mal deutlich günstiger, geht aber dann auch "nur" bis -4°C. Reicht also. Die werde ich dann selber meistens nutzen. Die DownMat kommt dann zum tragen, wenn ich wegen Gastbetrieb beide Matten brauche oder tiefere Temperaturen zu erwarten sind. Mit 2,6L und knapp 600g ist dann Packmass und Gewicht auch niedriger. Da braucht es dann den Pumpsack auch nicht.
 
Normale Hängematte geht gut, wenn man sich diagonal rein legt. Das macht auch eine recht gerade Liegefläche und kann für den Rücken u.U. sogar besser als eine Matratze sein. Die 90° Hängemattte gefällt mir aber gut.

Bzgl. Schlafsack wäre interessant, ob die auch Wolle verarbeiten - scheint auch sehr leicht und v.a. lange gegen Feuchtigkeit resistent zu sein.

VG, Roland
 
Mit dem diagonal Liegen braucht es dann aber eine recht große Hängematte, mit dann dazugehörigem größeren Abständen der Bäume, damit das gut geht. Man findet dann durchaus eine brauchbare Position, aber umdrehen und so was ist suboptimal.

Gegen so ein Wolldeckchen hätt ich nix. Das könnte zum Beispiel ein guter Ansatz für Pausen im Winter sein. Die Auskühlung muss verhindert werden. Für den Oberkörper ist die Daunenjacke gedacht. Mir fehlt noch was für die Beine. Da hört sich ein Wolldeckchen sehr gut an. Haste da was?
 
Nebengleis
von Ärzten und Füßen - eine kleine Geschichte

Ich gehe ja gerne. Wandern, neusprech Trecking, ist da ja naheliegend. Kombinierte Touren auch. Angeln würde auch noch sehr gut passen, ein Kollege ist Angler, kommt also wohl noch.

Mit zunehmendem Alter entstanden zunehmend Schmerzen bei längeren Gehstrecken. Ärzte machen eine Fehlstellung im Oberschenkel aus. Aber Ratlosigkeit bzgl. Therapie. Wandern ade.

Unabhängig davon beschäftigte mich das Barfussgehen. Ich erkannte, dass diese natürliche Gehweise, bei welcher der Fuß als Dämpfer aktiv arbeitet, eine hohe Chance hat, die beste Therapie zu sein.

Vor ca. 6 Monaten trafen meine Barfussschuhe ein. Kein einziges Mal wieder Schmerzen. Am Anfang kein Wunder. Ich war langsam, es war anstrengend, Muskelkater im Fuß über Monate. Ich habe neu gehen gelernt. So, wie die Natur sich das ausgedacht hat.

Das Leben ist bunt.

Die Schuhe wiegen 160g. Da ist nichts Festes oder so dran, bestens zum Packen geeignet. Zu meiner Tourausrüstung gehört das beste paar Schuhe, das ich bisher getragen habe. Wanderstiefel und Hauspantoffel, ob im Gelände oder im Büro, einfach klasse. Und das zu einer Zeit, wo ich gerade eine hervorragende Trecking-Ausrüstung habe.

Jetzt, in der Kälte, ist das irre. Klar, dickere Strümpfe. Erstaunlich spät dieses Jahr überhaupt erst mal Kälte gespürt. Der Boden plötzlich eiskalt zu spüren, ich dachte, die Grenze sei erreicht. Von wegen. Dafür ist der Fuß zu aktiv. Kein einziges mal kalte Füße. Selbst den Boden laufen die warm, die Kälte schwindet. Letzlich war es so kalt und ich hatte weit zu gehen, die Kälte verschwand diesmal aber nicht, Kilometer um Kilometer nicht. Ich dachte, OK, Grenze erreicht. Nix da, zu keinem Zeitpunkt kalte Füße - und dann wurde der Boden doch noch wieder warm.
 
Jep, der Hinweis von @roland65 bzgl. Wollschlafsäcken gefällt mir immer besser. Es bleibt bei mir zwar hauptsächlich Daune, aber ...

Ich gehe mir gleich erst mal eine Wolldecke holen. Wahrscheinlich bei Globetrotter die Merino/Seide-Decke, 140x180, 370g, Packmaß 18x11. Die sollte sehr gut jetzt im Winter für die Beine bei Pausen und im Lager sowie zur Reserve im Nachtlager, etc. dienen können. Im Sommer kann ich sie mir auch sehr gut als "Schlafsack" vorstellen. Dass die vieleitig einsetzbar ist, wird dann auch sicher kein Nachteil sein. So ein kuscheliges Wolldeckchen gehört einfach in jeden guten Haushalt :D
 
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Die Decke hab ich mir gerade geholt. Macht einen sehr guten Eindruck. Doppelt genommen passt die als Rock, was bei Pausen wahrscheinlich ideal ist.
 
Glaube bitte den Temperaturangaben nicht! Wenn da Comfort 0 Grad angegeben ist, leidet eine Frierkatze erbärmlich bei eben diesem Wert. Ich kenne das von einem Treffen, bei dem wir über Nacht mal eine Dame mit Bergen von Decken und Isomatten retten mussten. Sie hatte sich auch auf diese zweifelhaften Angaben verlassen und es war da noch etwas wärmer als angegeben.
Der selbe Schlafsack hätte mir persönlich bis Minus 10 Grad gereicht. So unterschiedlich kann das Empfinden sein.
 
Das hängt neben dem individuellem Empfinden auch sehr stark von der Wärmeisolierung von unten ab. Auch andere Faktoren spielen rein. Ein Zelt ist je nach Bauart innen schnell das ein oder andere Grad wärmer, Wind, Luftfeuchtigkeit, etc.
 
Wolle oder Kunstfaser kann dann auch in der wärmeren Jahreszeit ggf. Gewicht gegenüber der Daune einsparen, da die Wärmeisolation von unten da schon reichen kann und man keine Schlafmatte braucht. Im Zusammenspiel mit einer Hängematte noch mal mehr, da es keine Polsterung braucht.

Für mal eine einzelne Tour muss man da nicht viel Gedanken verschwenden, man nimmt, was da ist. Kauft man sich für öfter ein Schlafsystem, tut man gut daran, das Zusammenspiel der Teile zu beachten.

Daune lässt sich zum Beispiel auch nur sehr aufwändig reinigen. Das macht letztlich einen Innenschlafsack oder eine Art Schlafanzug (mit Socken) nötig. Ich bevorzuge passende lange und bequeme Unterwäsche und ganz dünne Socken. Ist dann auch direkt eine Notschicht für Tagsüber, wenn ich mich verkalkuliert habe und ich hab was an, wenn ich Nachts mal raus muss. Auch was anzuhaben, sollte ich mal einem Förster Rechenschaft ablegen müssen, erscheint mir angenehmer. Bei Wolle oder Kunstfaser entfällt auch das, was positiv oder negativ sein kann, je nach Konzeption oder Situation.
 
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Womit wir den Bogen zum Campieren im Wald und in der Pampa geschlagen hätten. In Deutschland ist das Übernachten im Wald nicht grundsätzlich verboten.
Jeder darf sich, solange es sich nicht um ein Naturschutzgebiet handelt, mit Isomatte, Decke oder Schlafsack irgendwo unter die Bäume legen und friedlich schlummern. Aaaaber, sobald das Nachtlager eine zeltähnliche Struktur aufweist (Definition Zelt: ringsherum geschlossen, mit oder ohne Boden ist egal), ist es schlichtweg verboten. Ein Tarp befindet sich rechtlich gesehen in einer Grauzone, da nicht vollständig geschlossen. Da könnte man sich nun mit dem Grünrock trefflich streiten, hat aber keinen Sinn da der Kumpel weisungsbefugt ist. Besser ist es allerdings ihm freundlich einen Kaffee oder Whisky anzubieten und ihm zu erklären was man da eigentlich macht.
Förderlich für ein angenehm verlaufendes Gespräch ist es auch, das in eurer Nähe kein Müll herumliegt, kein Feuer brennt, die Vegetation unbeschädigt ist und kein abgezogenes Reh irgendwo im Baum hängt.
Das eine Mal wo mich früh am Morgen ein Grünrock aufgestöbert hatte ist alles gut verlaufen. Ich saß friedlich mit einem Kaffee (Spirituskocher, auch nicht erlaubt) seinen Hund streichelnd auf einem Baumstubben. Der Platz war aufgeräumt, das Tarp schon abgebaut und es war nur noch etwas zerwühltes Laub zu sehen. Der Typ hat verstanden warum ich dort war, trank einen Kaffee mit und wir schieden als Freunde, nachdem er seinen Hund von mir losgeeist hatte. War nicht ganz einfach, da er mittlerweile einen guten Teil meiner Salami im Bauch hatte.;)
 
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Schöne Zusammenfassung :)

Stimmt nicht immer ganz - je nach Region und damit heranzuziehender Rechtslage darf man den Weg nicht verlassen.

Förster verstehen aber sehr gut das Bedürfnis nach Naturnähe. Wenn wie oben stehend alles in Ordnung ist, passt das in der Regel. Erwähnenswert finde ich noch, dass man leise sein sollte, um die Tiere nicht zu verschrecken. Und genau: kein Feuer, wo keine Feuerstelle ist.

Lass nichts da und nimm außer Erinnerungen nichts mit. Verändere möglichst wenig und bring das Wenige hinterher in den ursprünglichen Zustand. Wenn beim Verlassen der letzte Prüfblick nicht mehr erkennen lässt, dass da eben noch eine Feriensiedlung war, ist alles in Ordnung.

Und auch Müll von anderen, die vorher da waren, kann man direkt mit entsorgen. Tut nicht weh.
 
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