Das mache ich daran fest, dass mich Autofahrer anhalten und darauf ansprechen, dass ich erst im letzten Augenblick gesehen wurde.
Passiert mir auch öfter. Allerdings beziehen sie sich dabei auf Situationen, in denen mir selbst nie Gefahren auffallen, während die Situationen, in denen ich selber oft eingreifen muss, in diesen Hinweisen nicht vorkommen.
Neulich wurde mir z.B. genannt, dass über eine Brücke kommender Gegenverkehr mich schlecht sehen kann, und wenn der mal nicht aufpasst und auf die Gegenfahrbahn gerät, wär's vorbei... Im Prinzip richtig, praktisch aber irrelevant, denn der Gegenverkehr passt dort schon aus purem Eigeninteresse auf, dass das nicht passiert. Es können nämlich auch PKW entgegenkommen, und die sind wegen der etwas größeren Höhe zwar etwas früher zu sehen, aber auch schneller da.
Vielleicht ist der Ansatz lückenhaft, aber ich unterstelle, dass es nicht nur die Szenarien "kein Problem" und "Unfall" gibt, sondern eine Grauzone dazwischen, die sich an engen Abständen, hörbarem Bremsen, nötigem Eingreifen meinerseits, (Licht-)Hupe oder Ähnlichem erkennen lassen sollte. Für die von besogten Autofahrern angesprochenen Gefahren kann ich halt keine Grauzonen-Ereignisse erkennen. Wenn jemand meinetwegen mal auf die Bremse muss, ist das zwar unbequem, aber nicht gefährlich.