Heute bin ich mal zum Test am Kurzarbeitstag in´s Büro geradelt. Zum ersten Mal mit Haube bei 22°C und teilweise Regen.
Leider hatte ich gestern noch ein wenig mit der Passform der Haube zu kämpfen, aber ich habe es halbwegs fahrbereit bekommen. Die Sicht zur Seite finde ich super. Das Kopfpolster habe ich deutlich tiefer gehängt, da ich so ein paar Millimeter Kopffreiheit schinden konnte und es jetzt viel besser im Nacken sitz und einladender ist. Die Haube habe ich davor ca. 3x pro km mit dem Kopf berührt. Danach nur noch 1x pro km. Vielleicht muss der Sitz doch noch einen Zentimeter nach vorne...???
Heute morgen um 5:30 wollte ich nur kurz mit dem Kompressor den Luftdruck in den TL-Reifen prüfen, da ist mir leider das Hinterradventil rausgekommen und alles war voller Reifenmilch, die sofort zu Gummi werden wollte. Also erstmal mit dem Gartenschlauch drüber.
Was war passiert? Beim Einfüllen der Milch hatte ich das VM auf den Kopf gestellt und dann aufgepumpt. D.h. beim Abziehen des Pumpenkopfes ist die Milch auf der anderen Seite des Reifens und kommt nicht in´s Ventil. Beim alltäglichen Prüfen und Nachfüllen habe ich das VM nicht auf den Kopf gestellt und nur das Ventil bis zum Beginn des Radkastens gedreht. Beim Abziehen des Pumpenkopfes muss also Dichtmilch in das Ventil gekommen sein. Und was macht so ne Dichtmilch dann? Ja, sie wird fest und klebt wie die Sau. Tja, und heute morgen habe ich dann mit meinen Fingern nicht den Ventilkopf aufgedreht, sondern das Ventil rausgedreht. PLATSCH... Kurz um: Ich bin dann 40 Minuten später mit neu montiertem und neu befülltem Reifen gestartet.
Erlebnisse zum NACA-Duct: Zieht schon ordentlich und ich hatte kurz überlegt, das nächste Mal auch drinnen eine Brille aufzuziehen. War während der Fahrt echt super und hat auch gut die Scheibe entnebelt.
Erlebnisse zum Tacho: Der Wahoo Bolt am Tiller mit Speed-Sensor an der Hinterradnabe und Drehzahlmesser an der linken Kurbel hat super präzise gearbeitet und Geschwindigkeit und auch GPS-Position genau erfasst. Auch die Bluetoothkopplung zwischen Wahoo am Tiller und Smartphone (rechts neben mir am Boden) hat geklappt. Das einzige, was gar nicht funktioniert hat war jedoch die Live-Tracking-Übertragung des Smartphones aus dem VM heraus. Vielleicht hilft es, das Smartphone höher mit einem kleinen Halter zu montieren, damit meine Frau beruhigter meine Fahrt verfolgen kann. (Ohne Haube, mit dem Standard-Deckel ging das gut auch auf dem Boden liegend.)
Ich habe 2 Routen ausprobiert. Hinweg von Neuss bis zur Leverkusener Brücke die B9 runtergedüst und einen guten Schnitt geschafft und kaum Autos gebremst. Doch dann kamen Baustellenampeln, etwas Leverkusener Verkehr mit einigen Ampeln und am Opladener BHf am Beginn der Balkantrasse eine doofe Schrankensperre, die mich zum Aussteigen zwang. In Summe 10 Minuten Nicht-Fahrzeit; inkl. mit den Händen am Boden rückwärtspaddeln in 3 Zügen an der Fußgängerampel kurz vor der Arbeit. Also die Strecke hat wegen der Durchfahrt durch Leverkusen und der Ampeln nicht überzeugt.
Die Balkantrasse habe ich mit 2,5% Steigung auf meinem Abschnitt genauso schnell geschafft, wie mit dem Rennrad bei gleicher Fitness.
Vergleich zum Rennrad (auf alter Strecke):
Velomobil: 1:34h Fahrzeit (1:44h insgesamt)
Rennrad: 1:47h Fahrzeit (1:49h insgesamt)
Im Büro habe ich dann zum einen entdecken dürfen, dass außer meinem Director keiner da war und dass der Kalender noch auf 10. März stand.
In Spind und Büro habe ich dann tolle Sachen gefunden und in´s VM geladen (Fahrradschloss, Brille, 2 Shirts, Radtrikot, 15 Eur, Handyladegerät, Haribos, 25 Tüten Porridge, Pepsi und einiges mehr). Das war wie Weihnachten. Mein Director hat dann mein VM begutachtet und die Frage kam auf, ob es auch eines in seiner Größe gäbe (2,17m)...
Auf dem Rückweg habe ich dann meinen alten Weg, jedoch mit mehr gerader Landstraße statt schönem Rheinufer getestet. Die Fußgängerampel habe ich in einem Zug geschafft ohne auszusteigen, doch ein Unfall mit Aufräumarbeiten und eine Kehrmaschine haben mich 9 Minuten Nicht-Fahrzeit gekostet. Da wäre man mit dem Rennrad irgendwie vorbeigeflutscht. Die Rampe über die Fleher Rheinbrücke ging aufwärts mit 2x Zurückrollen ohne Aussteigen. (Somit wäre eigentlich Leverkusener Brücke hin und Fleher Brücke zurück ideal)
Auf der Balkantrasse bergab bin ich mit FSK55 (nicht Jahre, sondern kmh) flott unterwegs gewesen.
Vergleich zum Rennrad (das jedoch etwas mehr am Rhein entlang):
Velomobil: 1:20h Fahrzeit (1:29h insgesamt)
Rennrad: 1:27h Fahrzeit (1:28h insgesamt)
Ist also noch nicht soooo prickelnd zeitsparend, wie ich mir das erhofft habe, denn auch wenn man auf langen Geraden tolle Schnitte fährt, so muss man die Geschwindigkeit erstmal erreichen und teilweise verliert man Minuten, wo man mit dem Rennrad nur Sekunden braucht. Also weiter an den Strecken optimieren, um effektiver zu werden. So lange ich sowieso im Homeoffice arbeite, merkt meine Frau auch nichts davon, dass das VM gar nicht so zeitsparend ist, wie ich es angepriesen habe.
Ich blicke diesbezüglich etwas neidisch auf die VM-Fahrer bei Strava, die in Norddeutschland 40+kmh-Schnitte fahren.
So, morgen steht eine 150km-Kuchen-Tour an.