Evovelo hört auf

Nur eignet sich ein Milan halt so gar nicht, um nach der Arbeit das Kind aus der Kita abzuholen, in die Stadt zu fahren, einkaufen zu gehen und so zeitig wieder zuhause zu sein, dass das Abendessen pünktlich auf dem Tisch steht.
Dafür gibts ja jetzt ein QV
Das ging - mit entsprechender Zeitplanung - auch schon mit der Leitra!
CG Rasmussen kommt seit ca. 1983 ohne Auto aus, und die Leitra hat er so angepaßt, daß sein Enkel hinter ihm sitzen kann.
Der Markt muss langsam wachsen, Einzelstücke, Kleinserien.
Die Fahrzeuge müssen fortlaufend verbessert und und an die Bedürfnisse des Benutzerkreises angepasst werden.
Fahrzeuge, die sich im Alltag bewähren werden die Werbung sein.
Den Weg ist Tesla gegangen - und zwar sehr erfolgreich.
Elon Musk hatte allerdings den Vorteil, daß er über Jahre zig Millionen zubuttern konnte.
Wenn der VM entdecken würde (und in Kaufnehmen, ein paar Autos weniger zu verkaufen), könnte er innerhalb von wenigen Jahren die Effizienz von modernen VM mit der Alltagsgebrauchstauglichkeit von Leitra &Co. und leichter E-Unterstützung zu einem richtig chicken 45 km/h-Leichtfahrzeug verbinden.
Hat jemand hier zufällig Kontakte zu Elon?
 
Das ging - mit entsprechender Zeitplanung - auch schon mit der Leitra!
CG Rasmussen kommt seit ca. 1983 ohne Auto aus, und die Leitra hat er so angepaßt, daß sein Enkel hinter ihm sitzen kann.
Ja sicher geht das auch mit der Leitra, ist halt eine Frage von Zeitaufwand und Leidensfähigkeit - nicht zuletzt für das Kind, dass da hinter dem Fahrersitz klemmt. Auch im QV ist es auf dem hinteren Sitz eng. Mal ganz ab davon, dass in beiden Fällen der/die Beifahrer/in passiv bleibt.
Das geht sicher, aber mal ehrlich: für wie viele Leute ist das eine Option? Für mich, der ich das täglich mache, nicht. Mein Sohn wiegt jetzt 20kg, zusammen kommen wir mit Fahrrad und Trailerbike schnell auf ein Systemgewicht von 140 - 150kg. Mit einer Leitra kämen noch mal 10kg drauf. Also, für mich ist nix, da bin ich zu weich für.
 
Einzig Schäffler hat das Zeug, so einen Markt industriell zu "machen"... aber mit der Motivation, Radwege als Lebensraum für die Autoindustrie zu besiedeln, nicht etwa um mit 45km/h "ihre" Straßen zu blockieren, bzw. sich in den städtischen Stau mit einzureihen... und damit treffen sie nen großen gesellschaftlichen Konsens - gegen das Mö, ELF oder sonstige fette, radweguntaugliche Dreirad-Eier.
Diese Einschätzung teile ich. Die Sache ist nur, dass es Leute gibt, die nicht in der Stadt wohnen. Und in ländlichen Regionen haben wir immer noch kaum Radwege, die für VMs geeigent wären. Zweispurige Fahrzeuge fahren entweder auf der Straße oder auf dem Fußweg. Und dann sind die 45km/h schon interessant.
 
Für 45km/h Leichtfahrzeuge ist aber auch ne Aerodynamik interessant, die keine 4kw braucht, um die Schrankwand auf 45 zu halten, sondern 1-2 davon.

Und trotz vager Wünsche aus allen Ecken (@miwe) ist die Abschätzung des Marktpotentials für solche Fahrzeuge bislang eine sehr theoretische Diskussion. Fakt ist: dieser Markt, egal ob ländlich oder urban, ist bislang inexistent. Und dort, wo sich eine hypothetische Tür auftut, ist die Mini-Nachfrage derart ambivalent und zersplittert, dass kein bisher losgetretenes "Volksvelomobil-Projekt" ökonomisch überleben kann, weil:
  • Kunden ein günstiges, perfektes Industrieprodukt wünschen, welches genau auf ihre singulären Bedürfnisse und Designvorstellungen passt (weil in diesem Bereich eben noch kein Massengeschmack existiert, sondern nur Sonderlinge umherirren (wir hier alle eingeschlossen)).
  • Bislang aber noch kein Anbieter diesen heiligen Gral gefunden hat (überhaupt finden kann?), sondern doch immer wieder nur ne kleine teure Splittergruppe bedienen kann, wenn es konkreter wird... und den Rest der Beobachter, die auf den <5000€ Pedal-Golf warten, enttäuscht.
Die industrielle Hürde ist klar: Um auf (günstige) Menge zu kommen, muss zwischen den Stühlen von Rad- und KFZ-Infrastruktur (real und geistig) ein Konzept in seiner gesamten Technik bis Vertriebsstruktur durchschlagen, um tausende Kunden nach Schema-F zu beglücken. Das schreibt natürlich grad jedes Startup in seinen Businessplan über genau seinen Entwurf; aber das bleiben halt überwiegend ideologisierte Träume in eigener Sache (bzw. für Fördergelder, Investoren und Anzahlungen), die am Ende nicht aufgehen werden.

Das Mö ist dabei exemplarisch am weitesten entfernt von "massentauglich". Das Podbike sieht nur von Weitem so aus, als ob. Schäffler ist wie gesagt ne andere Hausnummer; die könnten, wenn sie wollten, mit viel Geld Dinge erreichen, die ihnen wenig Geld einbringen :D. EC muss seinen Platz finden; aber wir versuchen schon, nicht unseren eigenen Träumen auf den Leim zu gehen, sondern die Unmöglichkeiten dieses Marktes einzubeziehen...

VG Steffen
 
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Für 45km/h Leichtfahrzeuge ist aber auch ne Aerodynamik interessant, die keine 4kw braucht, um die Schrankwand auf 45 zu halten, sondern 1-2 davon.
Die Mö hatte einen Motor mit 1,5 kW und einen Akku mit 1.300 Wh. Damit hat sie sich ja genau von Twixy und Ami abgehoben. Punkte hat da sicher nicht die Aerodynamik gebracht sondern das relativ geringe Gewicht.

Und trotz vager Wünsche aus allen Ecken ist die Abschätzung des Marktpotentials für solche Fahrzeuge bislang eine sehr theoretische Diskussion. Fakt ist: dieser Markt, egal ob ländlich oder urban, ist bislang inexistent.
Auf den ersten Blick sicher. Bei uns hier fährt man seine Kinder immer noch mindestens mit dem Kombi zur Kita, besser mit der V-Klasse und wenn Papa kommt, darf es auch der Pickup sein. Schon Kleinwagen sind die Ausnahme, Fahrradfahrer/innen gibt es außer mir (ganzjährig) im Sommer noch ein bis zwei und dann noch ein paar Fußgänger/innen aus der Nachbarschaft (bei gutem Wetter, versteht sicht). Die Vorstellung, mit einer Mö da vorzufahren war mir auch nicht nur angenehm. Trotzdem denke ich, dass es Potential gibt, was im Moment nicht sicht- und schätzbar ist, weil es diesen inexistenten Markt nicht zuletzt deswegen nicht gibt, weil kein Angebot da ist. Aber auf Grundlage dieser Hoffnung eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, stelle ich mir auch ausgesprochen schwierig vor.

Das Mö ist dabei exemplarisch am weitesten entfernt von "massentauglich".
Warum? Mein Eindruck war eher im Gegenteil, dass das Mö viele Fans bekommen könnte. Das Design erinnert irgendwie an den Käfer, es ist verhätnismäßig günstig und nebeneinandersitzen kommt auch gut an.

EC muss seinen Platz finden; aber wir versuchen schon, nicht unseren eigenen Träumen auf den Leim zu gehen, sondern die Unmöglichkeiten dieses Marktes einzubeziehen...
Ich drücke euch die Daumen!
 
nebeneinandersitzen kommt auch gut an.
Hmm,
ich denke, zu mehr als 90% wird ein Fz mit einer Person bewegt (natürlich gibt es auch Ausnahmen).
Dafür 100% der Zeit eine so ungünstige Aerodynamik zu haben, macht bei >25km/h wenig Sinn.

Gruß Jörg
 
Naja, der Punkt ist eben, dass sich nicht genug Fans vom Mö gefunden haben (@miwe ), um den versprochenen günstigen Preis auch wirklich zu realisieren. Ebenso wie das Podbike m.E. eine Herstellungskostenkalkulation aufstellt, die nur mit Verkaufsmengen wieder reinzuholen ist, die niemals (höchst unwahrscheinlich) realistisch erreichbar sind... und so am Ende nur durch Verlust von Fördermitteln und Investoren getragen werden.

Das Mö als händische Einzelanfertigung wird sicher ein paar Individuen glücklich machen - dann muss es redlich kalkuliert aber >15T€ kosten, und dafür trifft dann wahrscheinlich nicht mal mehr diese Nachfragekurve...

... Moment, wenn ich das mal kurz illustrieren darf, wie ich "BWL-Seminar-stylistisch" diesen Markt pro konkretem (!) Konzept sehe. Der Markt ist inexistent, weil sich bislang noch keine Angebots- und Nachfrage-Kurve treffen. Und das weniger als Henne-Ei-Problem, sondern mehr als nunmal sozioökonomisch-vorliegendes, strukturelles Dilemma. Es hängt nachfrage-seitig dabei nicht nur am Preis; aber klar ist einerseits, dass solche Konzepte für 15T€ nicht massentauglich sind, sondern höchstens vereinzelt absetzbar an die ganz Harten. Und klar ist auf der anderen Seite, dass man den Herstellungspreis nur runter kriegt, wenn man Immergleiches in möglichst großen Stückzahlen re-produzieren kann (bestenfalls noch über Fern-Ost). Derzeit sieht das dann aber in etwa so aus:

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  • Um angebots-seitig einen VK-Preis von 5000€ für ein perfektes Industrieprodukt erreichen zu können (und das ist der Anspruch von Mainstream-Kunden, die man dem KFZ-Bereich abwerben will), muss man den Herstellungsprozess vielleicht auf 100.000 Einheiten auslegen und dafür 3-stellige Millionenbeträge in die Fertigungsstraße bis zur Vertriebsstruktur investieren (Maßstab Autoindustrie).
  • Für diesen Preis bekommt man dann aber vielleicht trotzdem nur 100-1000 Stück bei den paar Sonderlingen abgesetzt, wenn man nicht mit noch mehr Marketingaufwand ne Verkehrsrevolution lostritt... und Akzeptanz für solche Kisten im Mainstream schafft (kann Schäffler vielleicht, sonst niemand auf dem derzeitigen Spielfeld).
  • Alle anderen Start-Ups träumen m.E. Ihre Nachfrage um eine Potenz größer als ihre Angebotskosten... d.h. für die Kalkulation von 1000 Einheiten kriegen sie real dann doch nur 100 abgesetzt, für die (teurere) Kalkulation von 100 aber nur noch 10 usw. (redliche Umlegung von Entwicklungskosten). Wenn sich so aber Angebots und Nachfrage nur im Vorversprechen treffen können, folgt nach dem Auslaufen der Finanzkraft und Fördergelder die sichere Pleite... die sehnsüchtigen Überzeugungstäter werden dann vielleicht zum (für sie guten Preis) bedient, aber es folgen nicht genug "Wechselwähler" nach, um den einmal hochgefahrenden Prozess auf dem Niveau am Laufen zu halten (ELF).
  • Bzgl. Preis-Sensitivität würde ich dann sogar behaupten, dass jenseits eines kleinen Prozentsatzes in der Gesamtbevölkerung sich die Leute noch nicht mal geschenkt in so ne Kiste setzen würden (wie auch hier 90% der realexistierenden Velomobilisten nicht ins Mö oder ELF), d.h. die bislang gegebene Nachfragekurve rutscht ggfs. schon unter Null, noch bevor ein Big-Player überhaupt seine Herstellungsoptimierung ausgeschöpft hat... dann ist es in der Tat ein unmöglicher Markt, es kann nichts nachhaltig überleben.
  • Meine Selbsteinordnung auf diesem Spielfeld ist links-oben bei den ganz Harten. Aber ob sich da die Kurven nachhaltig treffen, ist auch eher vage... da hilft nur, flexibel bleiben, statt eine Universal-Idee vor sich her zu treiben.
VG Steffen
 
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Was mich an der Stelle interessieren würde:

Wie schätzt ihr den (vermutlich 'dank' Corona in der nächsten Zeit wachsenden) Markt für nette Fahrzeuge im Bereich Naherholung und regionales Reisen ein?

Zu Mochets Zeiten waren seine Velocars nach meinem Kenntnisstand vor allem (auch) für solche Zwecke im Einsatz, bequeme Tourenräder für Städter halt.

Die ganzen 45er mit Dach/Vollverkleidung fallen nach meinem Dafürhalten komplett raus (Straße und Schwitzbude).

-> Cabrio als 25er Pedelec

Die paar Typen a la Quadracycle, Kais Roadster usw. die es gibt, sind einerseits meist unverkleidet und andererseits deutlich zu breit für viele Radrouten (selbst 1m ist schon echt grenzwertig, wenn ich mir so meine Teilstücke des R1 ansehe). Das scouter.fi ist m.E. ungefedert (?) (ich weiss immer noch nicht, wo das eigentlich gefahren werden soll...).

Preis sehe ich in dem Segment gar nicht mal so als das Thema an, siehe Carbonrennräder und E-MTBs im gehobenen Preissegment. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Bereich (Freizeit, Hobby, Selbstdarstellung) nicht die gleichen Kosten-Nutzen-Kalkulationen angestellt werden wie im Alltagsbereich (können).

Klar, Abstellen bzw. Platz ist ein Thema, da hat das Carbonrennrad die Nase klar vorn. Aber solche Fahrzeuge kann man zur Not sogar auf der Seite lagern (hat mir zumindest Kai von seinem Mk1 erzählt).
 
Wie schätzt ihr den (vermutlich 'dank' Corona in der nächsten Zeit wachsenden) Markt für nette Fahrzeuge im Bereich Naherholung und regionales Reisen ein?
Es wird wie bislang auch eine irrelevante Randerscheinung bleiben. Radfahren in der Krise ist halt auch irgendwie trendy… drohen jedoch ein paar Regentropfen sind die Radwege leer wie eh und je — zumindest hier im Frankfurter Grüngürtel, in der City war ich schon seit mehreren Wochen nicht mehr.

Gab es denn auch eine Absatzsteigerung im gehobenen Preissegment oder hat der oft zitierte "Krisen bedingte Fahrradboom" wieder nur den Discountern mehr Umsatz verschafft?
 
"Die deutlicheSteigerung des Umsatzes ist vorallem auf den hohen Absatzvon E-Bikes und dem damit verbundenen,signifikant gestiegenendurchschnittlichenVerkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes)zurückzuführen. Dieser lag in 2019bei € 982,-über alle Ver-triebskanäle und damit um rund 30% höher alsnochin 2018. Interessant dabei ist, dass auch der Durchschnittspreis des klassischen Fahrrads steigt. Damit setzt sich der Trend zu Markenproduktenund Fahrzeugenmit hoher Qualität, wie schon in den Jahren zuvor, fort."

drohen jedoch ein paar Regentropfen sind die Radwege leer wie eh und je
Deswegen ja - Cabrio (mit Faltdach). Ergo klassisches Mochet Velocar "Model Touriste". ;)
 
Convertible and as a kit would work - keep costs down by keeping man hours low. There is kind of a grey mist surrounding DIY pedelecs and DIY 45 km/h quadricycles are a no-no at least in France. The nautical industry managed to get rid of almost all DIY boat building over 5.00 metres long, I can't see the car/moped industry accepting the arrival of home made vehicles on the roads...
 
Regelmäßig, ich vermeide es aber tunlichst. Ein Vierkant sollte zur Serienausstattung gehören. ;)

Recht hast, aber irgendwas ist halt immer.
 
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