Custom-Sitz selber bauen, aber nach welcher Schablone??

Mein Rücken ist etwas größer als meine Füße, die Punktbelastung ist also überhaupt nicht vergleichbar.
Nach einem schnellen Ritt auf der Ventisit fühl ich mich super, ohne diese würde ich nach der Tour meine Wunden verarzten...
 
Ich hänge mich mal hier dran.
Meine Ausgangslage ist etwas bequemer als bei @mangiari, denn ich habe bereits einen ganz gut passenden Sitz und von diesem Sitzmodell eine einzelne Oberschale (die hier). Aber die Oberschale ist ziemlich flexibel, ich brauche im Prinzip eine Negativform der Oberseite als Auflage, damit sich beim Aufbau der Rippen und der Rückseite nichts verbiegt. Außerdem würde ich an den flachen Enden Detailkorrekturen machen, z.B. das Oberende geringfügig weiter krümmen.
Lohnt sich der Versuch, auf dem alten Sitz mit Montageschaum und einer Armierung aus Kaninchendraht so eine Negativform abzunehmen und etwas nachzubearbeiten (zur Trennung Folie auf dem Sitz)?

Für die Rippen habe ich gestern angefangen, aus Styrodur Kerne zu schleifen. Wegen der Vertiefung in der Mitte des Sitzes ist es aber quasi aussichtslos, die auf der Rückseite genau in die Ecke zwischen Fläche und Vertiefung einzupassen. Ich will die Rippen mit Flechtschlauch überziehen, bevor sie in den Rest integriert werden, weil ich mir davon höhere Torsionssteifigkeit und einen weniger seitlich schwingenden Gepäckträger verspreche, und der Flechtschlauch soll natürlich gut an der Oberschale anliegen.
Hat jemand eine Idee, wie ich die Kerne dafür passend an den Sitz anforme? Auch etwas Montageschaum dazwischen - oder die angefangenen Kerne wegschmeißen, zwei dicke Bauschaumwürste auftragen und die nach dem Aushärten an den Außenflächen in Form sägen/schleifen? (Mein Sohn hat vorhin Knete vorgeschlagen, aber die wäre mir für einen im Sitz verbleibenden Kern u.a. etwas zu schwer. :)) Oder bin ich mit dem genauen Einpassen der Kerne völlig auf dem falschen Dampfer und sollte zum Ankleben der Rippen einfach genug Harz mit Microbubbles dazwischenpampen?
 
Ich arbeite gern mit ein stuck flach Alu, 10mmx1mm und dann 1 meter lang. Das lasst sich vom hand bequem biegen. Entsprechend abgelangt, wurde so ein teil in die mittlere Delle passen.

Option 2 wahre denn Sitz auf der seite liegend nach zu zeichnen, einfach mit ein Filzmarker nach ziehen. Dann die tiefe der Delle nachmessen. Ich vermute die ist fast uberall gleich. Dann kannst du die extra mm einfach mit punkte andeuten, immer in x mm abstand unter der erste Linie. Punkte verbinden und aussägen, schneiden. Mit diese seitliche nach zieh action liesse sich auch bequem zwei platten ausmessen die das oberteil wahrend das laminieren von unten stutzen wurden. Zwei mal machen, und die beide mit spacer verbinden. Dann legt mann einfach denn sitz drauf, ebentuel mit doppelseitiges klebeband oder Heizkleber fixieren und prima ist es.

Das ubergangsbereich hatt vermutlich uberall ne ahnliche Radius, versuche mall denn aus zu finden. Einfach rundmaterial ran legen. Sagen wir mall das es 1 cm radius ist. Dann könnte mann in ein stuck Holz ein 12mm loch bohren, das verlangern, damit mann ein L Form mit denn entsprechenden Radius hatt. Dann Schmirgelleinen drauf kleben ( deswegen die extra mm, mal geschatzt) Dann hatt mann ein Schmirgelteil in denn Entsprechenden querschnitt. Das im Schraubstock, und dann das schaum druber bewegen.

Von Bauschaum und kanichendraht wurde ich weit weg bleiben. Das schaum hartet zwar schnel aus, ist aber sehr ungleichmassig von der Dichte, und stellenweise tritt auch nach wochen noch gas/flussigkeit raus.

Das mit schlauch wurde ich lassen, einfach die Rippen etwas grosser dimensionieren hilft auch. Eine lage Schlauch macht ungefahr so viel wie eine lage gewebe. ( ist ahnlich viel material) Und das ganz innen, wahrend material an die aussenseite mehr macht.

Versuch das Hartschaum moglichst genau passend zu kriegen, 1-2-3 mm locher ist nicht so schlimm. Dann wurde ich die Schaumkerne mit eingedicktes Epoxid verkleben. Microbubbles ist nur fullstof, du brauchst auch ein verdickungsmittel. Thixotropiermittel, glaub ich. Sonnst lauft dir denn Harz wahrend das ausharten nach unten, wie Sahnetorte ohne Kloppfix. Damit wurde ich nicht nur verkleben, sondern auch gleich ne Kehle ziehen, entlang die Rippen. Ein Plasticlöffel, oder ahnliches mit ein Radius ist dabei ein gutes hilfsmittel. Diese Plasticscheiben zum anbringen von Fuller lassen sich auch einfach in eine form schneiden, mit Schere. Ein stabilen plasticdeckel zweckentfremden geht auch.

Das ganze moglichst glatt anbringen. Wenn du dich traust, konntest du gleich eine lage Glasfasertuch, oder Kohlefaser nass druber legen. Wenn nicht erst ausharten lassen. Dann mal schleiffen, und die endgultige lagen Gewebe anbringen. Abreissgewebe druber hilft. Die lagen sollten auch denn Sitz neben die Rippen uberlappen, deswegen ist man damit schnell auf 2-3 mal die Rippenbreite. Das ist meiner meinung nach viel steifer als die eine lage innen, die mann mit schlauch haben wurde. Da ist ohnehin denn Sitzvorderseite mit reichlich material. An die ganz hintere/aussere seite konnte mann noch ne lage UD oder Kohleband anbringen, unter die andere lagen Gewebe, damit mann es in Form drucken kann.

Wenn mann das extra material aussen anbringt, verstarkt mann damit die konstruction in Rippendicke und wird daraus ein stabilen Sandwich. Das bisschen extra Kohle macht x cm Rippen dicke hinter denn vorderseite wesentlich mehr als direct dran. Wenn schon gedacht ist ein Trager am sitz zu machen, lohnt es sich denn bereich etwas extra zu geben. Auch dort wo der Sitz durchbohrt wird, wurde ich so ein rechteck, etwa 10 cm hoch und mindestens bis auf die Rippe dazu legen.

Ecken gut zu kriegen ohne form ist schwierig, gerundete formen gehen besser.

Grusse, Jeroen
 
Das ubergangsbereich hatt vermutlich uberall ne ahnliche Radius, versuche mall denn aus zu finden.
Die Radien variieren leider. Auch der Winkel, in dem die Wand der Delle auf der Fläche steht, ist nicht überall gleich.
Von Bauschaum und kanichendraht wurde ich weit weg bleiben. Das schaum hartet zwar schnel aus, ist aber sehr ungleichmassig von der Dichte, und stellenweise tritt auch nach wochen noch gas/flussigkeit raus.
Danke, notiert. (y) Dann mache ich das vielleicht für die Stütze, aber nicht zur Anpassung für die Kerne.

Das mit schlauch wurde ich lassen, einfach die Rippen etwas grosser dimensionieren hilft auch. Eine lage Schlauch macht ungefahr so viel wie eine lage gewebe.
Ich will auf jeden Fall diagonale Fasern um die Rippen herum (Torisonssteifigkeit). Höher als die alten Rippen sollen die neuen sowieso sein.
Der erste Sitz (von Novosport) war insgesamt zu weich, für den zweiten hatte ich mit Greg von Thorseat abgesprochen, dass er zusätzliche Lagen reinbaut. Das hat den Sitz in Längsrichtung versteift, der Gepäckträger wippt dadurch weniger. Aber beide Sitze haben das Problem, dass der Gepäckträger hinten dran sich mit dem Sitz seitlich verdrehen kann, und das will ich diesmal verbessern. Das Problem gibt's wahrscheinlich nur sehr selten (wer hat sonst seinen Gepäckträger oben am Sitz?) Ein bisschen ist auch die Befestigung beteiligt, da biegt sich die Sitzfläche neben den Schrauben, wenn man den Träger verdreht (deshalb will ich auch die Befestigungswinkel direkt an die Rippen anschließen), aber das meiste kommt daher, dass der Sitz in sich verdreht wird. Wenn ich das nicht mit Schlauch mache, würde ich eben eine Gewebelage schräg um die Kerne legen, aber Schlauch scheint mir dafür einfacher.
Wenn mann das extra material aussen anbringt, verstarkt mann damit die konstruction in Rippendicke und wird daraus ein stabilen Sandwich. Das bisschen extra Kohle macht x cm Rippen dicke hinter denn vorderseite wesentlich mehr als direct dran. Wenn schon gedacht ist ein Trager am sitz zu machen, lohnt es sich denn bereich etwas extra zu geben. Auch dort wo der Sitz durchbohrt wird, wurde ich so ein rechteck, etwa 10 cm hoch und mindestens bis auf die Rippe dazu legen.
Hatte ich beim zweiten Sitz gemacht. Jetzt will ich die Rippen etwas schräg nach außen laufen lassen und die Befestigungslöcher direkt in den Rippen aussparen. Dann ist links und rechts eine schmale Rippenwand und dazwischen das Loch für die Befestigungsschraube.
 
Das format der Rippen ist meiner meinung nach viel wichtiger als mit welches material du arbeitet. Es sei denn du macht sehr viele lagen. Ein Rohr/Holm mit doppelte wandstarke ist 2x so steif. Wenn du das rohr 2x so gross macht, wird es 4x so steif.
 
Direkt so semi-offtopic, aber hatte ich irgendwo gelesen, dass es es ein VM gibt das den Sitz "aktiv" durchlüftet? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe haben die den mit einem Unterdruckpunkt im hinteren Radkasten verbunden?
 
der Gepäckträger hinten dran sich mit dem Sitz seitlich verdrehen kann, und das will ich diesmal verbessern. Das Problem gibt's wahrscheinlich nur sehr selten (wer hat sonst seinen Gepäckträger oben am Sitz?)
Hatte ich bei meinen schon eingeplant, wurde bei Velomo auch umgesetzt, aber nicht von mir selbst. Die 2 Rippen alleine halte ich da nicht für ausreichend. Du solltest eher diagonal Lagen für die Torsion des gesamten Sitzes einbauen, statt die Holme zu schwer zu bauen.
 
Hatte ich bei meinen schon eingeplant, wurde bei Velomo auch umgesetzt, aber nicht von mir selbst.
Dein Sitz hat irgendeine Kernlage drin und holt Steifigkeit auch aus dem nach hinten umgelegten Rand, oder?
So aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, wenn Torsionssteifigkeit aus der Sitzfläche kommen soll, braucht's Diagonallagen sowohl über als auch unter der Kernlage.
 
Gute Torsionssteifigkeit bringt ein hohler Rechteckquerschnitt.
Das ist schon klar. Nahe am Rechteck zu bleiben ist wohl auch wegen der Biegebelastung sinnvoll, auch wenn theoretisch ein runder Querschnitt mehr Fläche bei gleichem Materialeinsatz bietet. Ein durchgehendes Rechteck geht aber nur da, wo kein Rahmenrohr ist, sonst müssen es die üblichen zwei werden.
Bei Faserwerkstoffen kommt halt noch die Anisotropie dazu, Torsionssteifigkeit braucht diagonale Fasern um einen möglichst großen Querschnitt herum. Rolands Hinweis auf Diagonallagen in der Sitzfläche hat mich etwas überrascht, weil da der umschlossene Querschnitt ja ziemlich klein ist (deshalb auch die Rückfrage zu einer Kernlage). Wenn auch eine Diagonallage oder zwei direkt übereinander schon helfen, dann verstehe ich ehrlich gesagt noch nicht, wie das funktioniert.
 
Hat noch einer ne Idee zur Rückenabformung?
Gruß Krischan

Fußabdrücke für Schuheinlagen nimmt man mit so einem harten Schaum den man eindrücken kann. Das hat vermutlich den Vorteil, dass der sich auch auf unterschiedliche Belastungen "einstellt".

Keine Ahnung wie teuer sowas ist, aber wenn man sich zwei Blöcke davon besorgt, als Sitz aufstellt und sich einmal drauf setzt und irgendwo gegen drückt müsste man eine relativ gute Idee davon kriegen wo wie gestützt werden muss.
 
Ist nicht so trivial wie man vermuten könnte - einfach in eine Abformmasse legen. Es braucht an den richtigen Stellen die richtige Stütze und da wird es dann deutlich komplexer, weil man auch die Orthopädie einbeziehen muss. Ein Orthopädietechniker würde wohl in Gips abformen, aber auch nicht ohne an den richtigen Stellen zu stützen.
 
Hat noch einer ne Idee zur Rückenabformung?
Mittels Photogrammetrie. Du könntest Dich in Deiner preferierten Liegeradhaltung hinstellen und jemand macht Fotos von Deinem Rücken. (Schwierig wird die Stelle an den Sitzknochen, da kommt man rein bildbasirrt schlecht ran wegen der Muskeln und Gewebe)
Dann schickst Du mir die Bilder und ich mach ein 3DModell daraus.

Roland hat das schon agesprochen, macht das Sinn den Körper" unbelastet" abzuformen und jedes Fettpölsterchen und Warze abzubilden ?:unsure:
Dann wird das wie eine Einlegesohle womit eher eine Fehlhaltung(wenn vorhanden) einzementiert wird anstatt das Problem ursächlich zu lösen.

Also wie genau soll so eine Rückenabformung sein? Reicht das wenn man 3-4-5 Punkte von der gegebenen Anatomie abnimmt?
Ein LiegeradSitz kann ich in der Seitensicht mit wenigen Kreissegmenten(3+) konstruieren.
 
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Vom Challenge Focus. Der war bei mir bisher am besten von den Einspurer-Schalensitzen. Wichtig ist mir eine tiefe Sitzmulde damit ich nicht nach vorne rutschen kann.
Der Flux-Holzsitz ist im oberen 2/3 ziemlich ähnlich, für die Sitzfläche habe ich einen Keil an die Vorderkante gebastelt da der Flux ganz flach ist.
 
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