Corona-Virus

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Dafür brauchst du natürlich Ausnahmen.

Ich glaube, dass viele #ZeroCovid Fans einfach noch nicht die Komplexität moderner Wirtschaften verstanden haben.

Nehmen wir als einfaches, systemrelevantes Beispiel Blut- und Plasmaspenden, auf die auch in einer Pandemie nicht verzichtet werden kann.

Damit der Spender spenden kann, muss er zum Spendenzentrum ggf. mit ÖPNV. Das gleiche gilt für die Ärzte, die Operators das Reinigungspersonal. Für den Transport braucht es Wartung und Betrieb von Transportmittel und Infrastruktur.

Damit der Betrieb reibungslos läuft braucht es jede Menge Spezialprodukte wie Einwegspendensets, Testsets, Gerinnungshemmer, Kochsalzlösung und triviale Produkte wie Druckerpatronen, Druckerpapier, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Papierrollen, Einwegbecher, Handseife, Toilettenpapier, Tupfer, Fixierbinden...

Alle diese Dinge und ihre zig Vorprodukte brauchen Produktionsstätten, Arbeiter die sie Herstellen, Wartung und Ersatzteile und eine Logistik und Verwaltung die all das organisiert.

All diese Mitarbeiter brauchen Kinderbetreuung, Verpflegung am Arbeitsplatz, ...

Die Kette ließe sich endlos fortsetzen. Einfach mal alles stillsetzen oder staatlich bestimmen, was systemrelevant ist funktioniert nicht, weil das System zu komplex ist, um vollständig beschrieben und reguliert zu werden. Schon die DDR mit ihrer deutlich einfacheren Wirtschaft ist daran gescheitert. Die Welt ist halt nicht SIM-City oder Anno 1602.

Wirtschaftsbereiche die als "unkritisch" angesehen wurden wie Kultur, Tourismus, Gastronomie, Veranstaltungen, Körperpflege, Freizeiteinrichtungen wurden ja bereits geschlossen.

viele Grüße

Christoph

viele Grüße

Christoph
 
daß man einem Konzern eher traut als dem Staat.
Das glaube ich nicht mal: einige verstehen gar nicht, was ab geht beim Nutzen der Dienste , andere sind hochkompetent und geben wenige Daten preis, indem sie diese Dienste nicht nutzen oder Risiken umgehen. Aber mit Vertrauen hat das nur teilweise zu tun.
 
Gut, dass du das ansprichst, an einige der Punkte habe ich selbst so noch nicht gedacht!

Ein paar Ideen aber: Viele dieser Dinge kann man im Voraus erledigen. Toilettenpapier, Druckerpapier und vieles andere wird ja ohnehin bevorratet und nicht jeden Tag geliefert. Sachen wie Desi kann man im Voraus als Vorrat anlegen.

Fahrzeuge etc. müssen auch nicht jeden Tag gewartet werden. Wenn dann doch mal was nicht geht, nimmt man das nächste Fahrzeug - der Bedarf an vielen Fahrzeugen ist ja deutlich geringer.

Schwierig wird es halt nur bei Dingen, die nicht gelagert werden können.

Dennoch denke ich, dass viele Bürojobs, die gerade ausgeführt werden, immer noch unkritisch sind. Auch im Handwerk kann man sicher auf einiges für 3 Wochen verzichten.
 
Das glaube ich nicht mal: einige verstehen gar nicht, was ab geht beim Nutzen der Dienste , andere sind hochkompetent und geben wenige Daten preis, indem sie diese Dienste nicht nutzen oder Risiken umgehen. Aber mit Vertrauen hat das nur teilweise zu tun.
Auch beliebt: Das Verdrängen, weil man nicht der Außenseiter sein will. Auch bekannt als "Ich hab doch nichts zu verbergen" :D
 
Ohne Impfung liegt die Wahrscheinlichkeit zu sterben bei 2,25%.

Du rechnest zu einfach. Du musst das Risiko sich zu infizieren, noch mit der Sterblichkeit, die du mit 2.25% sehr hoch angenommen hast, berücksichtigen.

Im schlimmsten Fall (Durchseuchung bis zur Herdenimmunität) wäre das ein Faktor von 0.7.

Wenn man die Impfstudien hernimmt wären es z.B. für 12 Monate 1.5% (162 Infizierte bei 21.500 Teilnehmern in der Kontrollgruppe und einer angenommenen Studiendauer von 6 Monaten).

Du kannst auch z.B. das Sterberisiko z.B. abschätzen indem du die Coronatoten des Jahres ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung setzt oder aus den Dezembertoten eine Flattenthecurve Strategie bis zur Durchimpfung zu extrapolieren.

viele Grüße

Christoph
 
und wenn jemand um das AKW schleicht, dann braucht man nicht lange überlegen, das ist ein Fall für die Polizei
Würde ja niemand da sein, der bemerkt, dass da jemand rumschleicht. Die Polizei sollte auch nicht kommen, denn die wären ja auch zu Hause. Müll würde nicht abgeholt und Pakete nicht gebracht... in unserer komplexen Gesellschaft ist solch ein ZeroCovid-Lockdown einfach nicht durchführbar.
Selbst wenn, danach kommen ein paar US-Bürger zum Urlaub und es geht wieder von vorne los. Oder muss jeder Einreisende einen Test vorlegen, bzw in 14 Tage bewachter Quarantäne?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Ideen aber: Viele dieser Dinge kann man im Voraus erledigen. Toilettenpapier, Druckerpapier und vieles andere wird ja ohnehin bevorratet und nicht jeden Tag geliefert. Sachen wie Desi kann man im Voraus als Vorrat anlegen.

Was passiert wenn alle plötzlich Vorräte anlegen oder z.B. der Bedarf an Packungen in Haushaltsgröße steigt, haben wir im Frühjahr bei Toilettenpapier, Nudeln und Seife gesehen.

All das braucht nicht jeder jeden Tag, aber jeden Tag braucht eine große Anzahl Menschen und Unternehmen diese Dinge.

viele Grüße

Christoph
 
Die Idee, alles zu schließen, ist natürlich recht verlockend. Ich habe natürlich auch schon mit ihr gespielt und manchmal denke ich, daß das vielleicht doch insgesamt weniger Schaden verursacht als großflächige selektive Schließungen und lasche Regelungen bei Schulen und Homeoffice. Andererseits funktioniert das offensichtlich nicht. Für einen Landkreis oder allerhöchstens ein Bundesland kann man das vielleicht mal machen, spätestens dann sind aber die gesamten Katastrophenschutzkapazitäten, die wir so haben, völlig gebunden. Die komplette Schließung müßte ja damit einhergehen, daß die Bevölkerung dann von Militär, THW, Feuerwehr und sonstigem Katastrophenschutz versorgt wird, nicht zuletzt deshalb, damit es nicht zu Versorgungsproblemen kommt. Die Kapazitäten gibt's eben einfach nicht, woher denn auch? Damit das dann auch daherhaft wirksam bleibt, müßte sämtlicher Grenzverkehr langfristig unterbunden werden, inklusive Warentransport und Pendlern. Die Vorstellung ist natürlich attraktiv, aber realistischerweise muß man konstatieren, daß wir in Europa so eng vernetzt sind und so viel Austausch stattfindet, daß das einfach nicht umsetzbar ist.
Bevor wir darüber also ernsthaft nachdenken, sollten wir mit möglichst vielen anderen Maßnahmen dafür sorgen, die Ansteckung zu reduzieren. Das fängt damit an, den Leuten mal ihre spaßigen Auslandsurlaubsreisen zu verbieten und geht bis hin zur Reduktion länger andauernder Kontakte durch Reduktion der ÖPNV-, Schul- und Bürobelegung.
 
Der Segen der Arbeitsteiligkeit in der modernen Welt fällt uns nun als Fluch auf die Füße.

Ohne diese Arbeitsteiligkeit, hätten wir weder die aktuelle Lebenserwartung, die Mittel einen Lockdown zu überbrücken noch einen Impfstoff.

Zumal die spanische Grippe in einer deutlich einfacher strukturierten Wirtschaft keinesfalls besser lief, von Pest, Cholera und Pocken ganz zu schweigen.

viele Grüße

Christoph
 
Andere Länder haben es erfolgreich durchgezogen. in verschiedenen Kulturen, in verschiedenen klimatischen Regionen, zu verschiedenen Jahreszeiten. Inititativen, die für diesen Weg werben, haben Unterstützung von Epidemiologen und Modellierern, die sich beruflich seit Monaten mit genau dieser Pandemie beschäftigen. Hat jemand einen vernünftigen Grund, warum ZeroCovid für Europa keinen Versuch wert ist?

Vorweg: ich würde da mitmachen - schon weil mich das rein "wissenschaftlich" interessiert.

Aber: Die Frau Priesemann spricht von ca. 3 Wochen.

Die EndCoronavirus-Fraktion ist etwas ehrlicher und geht von 5 Wochen aus.

Realistisch sind wir eher in einer Wuhan-Situation (klimatisch, zahlenmäßig). Da hat der Lockdown 10 Wochen gedauert mit drakonischen Maßnahmen. Das müsste hier genauso aussehen - dann ist nix mehr mit Spazieren und Sport an der frischen Luft, weil niemand kontrollieren kann, wohin sich die Menschen tatsächlich bewegen. Wir würden viele Wochen zu Hause sitzen müssen, kontrolliert von Polizei und dem Blockwart netten Nachbarn. Und das in der ganzen EU, d.h. Deutschland müsste sich politisch mit Frankreich einigen und den Geldbeutel weit öffnen, um sich die Zustimmung vieler EU-Staaten zu kaufen - und das kommt wiederum im Inland nicht so gut an.
 
Der feuchte Traum Zero Covid durch das wochenlange Einfrieren zu erreichen ist sowas von haarsträubend und geht dermaßen an der Realität vorbei, dass die Sau graust.

Die Leute sind einfach Kriegsmüde, wie man früher gesagt hätte.
Jetzt müssen immer härtere Maßnahmen und Strafen aufgeboten, immer noch mehr Reserven angezapft werden.
Durchhalteparolen und der Ruf nach dem totalem Lockdown schallt es den Radios.

Nach dem sich zeigt, dass nach einigen Wochen, Verschärfungen, zur Arbeitszeit, sowie zur arbeitsfreien Zeit, sich erstaunlich wenig geändert hat, dann zweifelt man schon gewaltig.
Die Motivation der Leute wird dann noch durch zahlreiche medienwirksammen Gängelmaßnahmen nachhaltig zerlegt.
 
… dass die Sau graust.
Daß es der Sau graust. Soviel Sorgfalt muß sein.
… immer härtere Maßnahmen … Strafen … Reserven…
Es würde genügen wenn fast alle das Verhalten an den Tag legen würden das bei einer Seuche angemessen ist. Mit dem Arsch zuhause bleiben und sich nicht unter potentielle Virenschleudern zu begeben.
Soviel Vernunft und Denkfähigkeit scheint aber selten geworden zu sein in Mitteleuropa.
Nach dem sich zeigt, dass nach einigen Wochen, Verschärfungen, zur Arbeitszeit, sowie zur arbeitsfreien Zeit, sich erstaunlich wenig geändert hat, dann zweifelt man schon gewaltig.
Dir fehlt also eine Kontrollgruppe? Ich bin mit dem momentanen Verlauf relativ zufrieden, mit dem Wischi-Waschi Lockdown-ligth und Lockerungen zum heiligen Fest hab ich eine ganz andere Entwicklung erwartet. Und so langsam fallen die Zahlen wieder, zwar nicht so schnell wie notwendig, aber bei den Intelligenzbestien muß man schon froh sein wenn es nicht schlimmer wird.
 
Nun, im anderen Fall wird es jeder auf die härtere Tour mitbekommen, wie gefährlich Pandemien sind.

Natürlich werden die Leute müde, aber es gibt kaum Alternativen. Lockern? Dann kann man schon mal anfangen, die Leichensackproduktion zu erhöhen.
 
Wir haben schlicht zuwenig Tote. Spätestens jeden Zweiten Tag ne Beerdigung in jedem Dorf ab 4000 Einwohnern, aber sanft daheim erstickt, dann würd es auch den letzten langsam dämmern.
 
Ich denke nur, dass härtere Maßnahmen keine Wirkung mehr erzielen, weil es am Ende die Einhaltung ausmacht.
Einsperren und kontrollieren kann man eine Bevölkerung nicht. In China vielleicht schon.

Was mich immer erstaunt, ist diese moralische Überheblichkeit, die ich überall zu hören bekomme.

Warum sollte ich mich jetzt für die Gesundheit meines Nachbarn interessieren, wenn mir die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen aus der dritten Welt bisher auch egal war? Ist mein Nachbar mehr wert?

Und bevor mir das jetzt wieder im Mund rumgedreht wird.
Diese Frage stelle nicht ich als ich, sondern dies sollte sich jeder selbst stellen, bevor er meint er sei besser als andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es würde genügen wenn fast alle das Verhalten an den Tag legen würden das bei einer Seuche angemessen ist.
Ich merke dass die Leute wieder vorsichtiger werden, nicht alle, aber es hat ja was bewirkt.

Blöd für die Gastronomie, die dran glauben musste bevor es die Menschen taten, aber wer ist schon ganz frei vom Herdentrieb? Und schön essen gehen mit Maske und Plexiglas war irgendwie nur noch essen gehen!

Ich hoffe die, vielleicht nachlassende, Vorsicht trifft bald auf die zunehmenden Impfungen. Ich habe mich selten auf etwas (definitiv noch nie auf eine Impfung) so gefreut!

Warum sollte ich mich jetzt für die Gesundheit meines Nachbarn interessieren, wenn mir die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen aus der dritten Welt bisher auch egal war?
Speak for yourself! Diejenigen denen was an ihren Nachbarn liegt haben auch ein Problem mit den Verhältnissen in anderen Ländern!
 
Ich denke nur, dass härtere Maßnahmen keine Wirkung mehr erzielen, weil es am Ende die Einhaltung ausmacht.
Einsperren und kontrollieren kann man eine Bevölkerung nicht. In China vielleicht schon.

Das kommt auf die Maßnahmen an, einige davon lassen sich besser kontrollieren. Wenn man jetzt alle nicht systemrelevanten Firmen schließt, kann man ja relativ easy mal durchs Gewerbegebiet fahren und schauen, wer noch offen hat. Da braucht es nicht zu viel Personal für. Oder Ausgangssperren: Da gäbe es auch nur noch wenige erlaubte Ziele, auch da lässt es sich leichter kontrollieren. Ich mein, andere Länder schaffen das auch. Hier in Europa.

Was mich immer erstaunt, ist diese moralische Überheblichkeit, die ich überall zu hören bekomme.

Warum sollte ich mich jetzt für die Gesundheit meines Nachbarn interessieren, wenn mir die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen aus der dritten Welt bisher auch egal war? Ist mein Nachbar mehr wert?

Und bevor mir das jetzt wieder im Mund rumgedreht wird.
Diese Frage stelle nicht ich als ich, sondern dies sollte sich jeder selbst stellen, bevor er meint er sei besser als andere.

Das hat nichts mit moralischer Überlegenheit zu tun. Die Gesundheit der Menschen aus der dritten Welt kann Menschen hierzulande relativ egal sein, weil die praktisch keinen Impact auf dein Leben haben. Der Nachbar kann aber seine Mutter im Pflegeheim besuchen, in dem zufällig auch deine Mutter liegt. Macht der Nachbar jetzt einen auf Corona-Leugner und feiert jedes Wochenende Party, kann das sehr schnell erheblichen Einfluss auf dein Leben haben. Ebenso kann man selbst die Gesundheit des Nachbars mitbeeinflussen, das wird in mehreren Tausend Kilometer Entfernung ohne persönliche Bindung schwierig.
 
ob und wie der Datenschutz die Effektivität der App behindert
Wie sagte mein E-Technik Dozent so treffend?
Wer viel mißt mißt Mist.

Meines Erachtens nach hat sich die App durchaus gelohnt, nicht zuletzt deshalb, da sie die Leistungsfähigkeit der deutschen bzw. europäischen IT-Industrie demonstriert.
Joo, T-Systems und SAP :ROFLMAO:

und wir haben sogar eine staatlich für sicher erklärte E-Mail-Kommunikations-Infrastruktur (De-Mail).
Nur ein weiterer Scherz.

Amerikanische Konzerne schneiden historisch gesehen natürlich auch nicht gut ab, aber dort geht es vorwiegend um kommerzielle und nicht um politische Interessen.
Benutze mal eine Suchmaschine mit "IBM Holocaust".
 
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