Corona-Virus

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BTW: Ich muss allerdings auch eingestehen, dass ich die Situation falsch eingeschätzt habe. Ich bin davon ausgegangen, dass nach dem Ende des Lockdowns, die Zahlen schnell wieder alte Werte erreichen und der Lockdown daher sinnlos ist. Zum Glück sinken die Zahlen weiter, wieviel der Lockdown dazu beigetragen hat, weiß ich nicht.
Hatte ich auch erwartet. Und frage mich, woran das liegt. Ist die Einschätzung falsch, dass das Wetter keinen großen Einfluss hat? Sind die wesentlichen "Virentauschbasare" noch nicht wieder geöffnet? Sind Mund-Nasen-Masken so wirksam? Das ist für den kommenden Herbst und Winter m.E. ein recht wichtiger Fragenkomplex.
 
Sind die wesentlichen "Virentauschbasare" noch nicht wieder geöffnet?
Wichtig wären aktuelle Daten der Sozialkontakte und Bewegungsmuster, so wie hier gezeigt. Man sieht dort aber auch, daß die Auswirkungen der letzten Verhaltensänderung noch gar nicht im 7-Tage-Mittel von R0 eingeflossen sind, da noch keine 4 Wochen vergangen sind. Was man jetzt schon sieht sind erhöhte Infektionszahlen u.a. durch große Ansteckungsevents. Die können man aber nur bewertet werden, wenn wir wissen, wieviel mehr oder weniger getestet wird. Hatte da jemand schon nach geschaut?
Auf jeden Fall ist die Präsenzarbeit und der Personennahverkehr noch stark eingeschränkt. Und im Gegensatz zur Zeit der Kontaktbeschränkungen laufen wohl deutschlandweit viel mehr Leute mit MNS rum. Selbst unsere Firma hat jedem Mitarbeiter 3 Alltagsmasken gestellt. Und der vorgeschriebene Abstand wird viel besser eingehalten als noch Anfang April.

Gruß,

Tim
 
Hi,
Und frage mich, woran das liegt.
das Verhalten der Menschen entspricht einem Gewöhnungstier. Schlechte Nachrichten, evtl. sogar die bewusst negativ wahrgenommene Suche nach Alltagsprodukten (Hamsterkäufe lassen grüßen) und vorgeschriebene / berufliche Einschränkungen bleiben im Bewusstsein.

Obwohl es bei uns regional nicht den Eindruck erweckt, als gäben die Menschen sehr viel auf physical distancing, führt die Kombination aus Reglements / Vorgaben und "Gewöhnung" offenbar zu weniger risikoträchtigem Verhalten sowie geringerer Exposition als noch vor SARS-CoV-2.

Freundliche Grüße
Wolf
 
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Edit:
Mal eine neue Sortierung nach -> neue Fälle in 24 Stunden pro 1 Mil <-

Dabei fällt (mir) auf:
Entweder steht Russland vor einem Riesenproblem auf den Intensievstationen oder Wodka hilft beim Überleben.
Schweden hat ein Problem.
Und auch hier ist Tschechien mal wieder auffällig unauffällig, Masken scheinen das Mittel der Wahl zu sein.

Bei den neuen Fällen wird ein negativer Wert jetzt gelb makiert.
Das kann durch einen Tipfehler von mir am Vortag, oder eine Korrektur der Daten passieren.


Gruß Jörg
 
Schweden hat ein Problem.

Warum?

beim Verlauf der Neuinfektionen, sind zwar die Wochenenden gut zu erkennen, aber keine Beschleunigung, eher ein leichter Rückgang.
https://news.google.com/covid19/map?hl=de&gl=DE&ceid=DE:de&mid=/m/0d0vqn
(Stand 28.05.2020)

Leider sind die schwedischen Fallzahlen kaum brauchbar. Ende April gab es dort vermutlich schon ca. 700.000 Fälle (7%* von 10.000.000EW [1]) Es wurden also vermutlich 3% der Fälle erkannt (offizielle Zahl erster Mai 22.040). Wenn man mit den Zahlen weiter rechnet kommt man auf derzeit 1.17 Mio. Fälle (35.000/0.03) und eine Sterblichkeit von 0.36% (verdächtig nah an der Zahl von Prof. Streeck :unsure:).

Auch auf den Intensivstationen herrschen keine ital. Verhältnisse
Der oberste Seuchenbekämpfer des Landes sieht aber auch positive Anzeichen. So lag die Reproduktionszahl in der zweiten April-Hälfte fast kontinuierlich unter 1,0. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Auch die Zahl neuer Intensivpatienten geht regelmäßig zurück. Weniger als 400 Patienten werden zurzeit intensivmedizinisch betreut. Und inzwischen sinkt auch die Zahl der Todesfälle, deren Mittelwert in den vergangenen zehn Tagen bei 68 lag. „In Schweden geht die Kurve der Anzahl der Verstorbenen sehr langsam nach unten“, so Tegnell. [1]]
(Anmerkung: Die anderen Aussagen zu Immunität (durch verzögerte Antikörperbildung) sind mir persönlich zu spekulativ und ich habe zu wenig Ahnung von der Materie, um sie einschätzen zu können)


Ob eine fortschreitende Durchseuchung/Immunität positiv zu bewerten ist, hängt von der Perspektive und den Erwartungen an eine zweite Welle und einen Impfstoff ab[2]. Prof. Streeck z.B. zweifelt stark daran, dass es zeitnah einen Impfstoff gibt [3].

Quelle [2] ist zur Gesamtbewertung des "schwedischen Wegs" durchaus lesenswert.

*ich bin mir bewusst, dass die 7% von den 1200 Proben im Artikel nicht zwangsläufig repräsantativ sind. Da für einzelne Regionen aber andere Zahlen genannt werden, gehe ich davon aus.


viele Grüße

Christoph

[1] https://www.tagesspiegel.de/wissen/...lmer-hatten-antikoerper-im-blut/25849542.html
[2]https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/wie-sinnvoll-ist-der-schwedische-corona-sonderweg/
[3] https://www.merkur.de/politik/coron...diess-nguyen-kim-dreyer-talk-zr-13714032.html
 
Hallo Christoph
beim Verlauf der Neuinfektionen, sind zwar die Wochenenden gut zu erkennen, aber keine Beschleunigung, eher ein leichter Rückgang.
Den Rückgang sehe ich nicht.
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Zum Vergleich:

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Auch auf den Intensivstationen herrschen keine ital. Verhältnisse
Ups ja, so kann man meinen Komentar
Entweder steht Russland vor einem Riesenproblem auf den Intensievstationen oder Wodka hilft beim Überleben.
Schweden hat ein Problem.
auch lesen.

Sorry, so war das nicht gemeint.
Das bezog sich nur auf die Neuinfektionen pro 1Mil

Gruß Jörg
 
Den Rückgang sehe ich nicht.

Schau dir mal in meinem Googlelink die Grafik
"Neue Fälle im zeitlichen Verlauf" an, dort ist er sichtbar auch R0<1 spricht dafür. Mein Eindruck ist, dass Schweden, dass absolute Minimum für wirksame Maßnahmen zum verhindern einee exponentiellen Ausbreitung ergriffen hat bzw. seinen Bürgern ein absolutes Maximum an Freiheit gelassen hat (eine Frage der Perspektive).

viele Grüße

Christoph
 
Den Rückgang sehe ich nicht.
Die Fallzahlen sind m.E. tatsächlich langsam rückläufig (allerdings viel weniger / später als in allen anderen europ. Ländern), soweit man das aus den schlechten Zahlen überhaupt sicher ablesen kann:
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Schweden hat zudem (bei gar nicht so viel "lascheren", nur späteren Maßnahmen wie Deutschland) 4 x so viele Tote pro Einwohner
Mein Eindruck ist, dass Schweden, dass absolute Minimum für wirksame Maßnahmen zum verhindern einee exponentiellen Ausbreitung ergriffen hat bzw. seinen Bürgern ein absolutes Maximum an Freiheit gelassen hat (eine Frage der Perspektive).
Schweden auf Deutschland hochgerechnet, hieße per heute 33.000 Tote, bei Schwedischer Bevlökerungsdichte. Vermutlich könnte sich eine Hochrechnung für Gesamtdeutschland eher an Stockholm (2.000 Tote bei 1.000.000 Einwohnern) als an Gesamtschweden orientieren.:oops:

Gruß
Christoph
 
Ende April gab es dort vermutlich schon ca. 700.000 Fälle (7%* von 10.000.000EW [1])
Das war in Stockholm mit 30% der erkannten Fälle bei 10% der Bevölkerung.

*ich bin mir bewusst, dass die 7% von den 1200 Proben im Artikel nicht zwangsläufig repräsantativ sind. Da für einzelne Regionen aber andere Zahlen genannt werden, gehe ich davon aus.
Eher 3,33*0,07*1000.000=230.000 Fälle Ende April, jetzt 371.000, 3,6% der Bevölkerung. Infektionssterberate 1,1%
Besser könnte man es mit der Todesfallzahl abschätzen, aber leider listet google nur die Anzahl der Infektionen auf in Stockholm und nicht der Todesfälle.

Schweden hat zudem (bei gar nicht so viel "lascheren", nur späteren Maßnahmen wie Deutschland) 4 x so viele Tote pro Einwohner
Das stimmt nicht, Schweden war viel schneller mit Maßnahmen nach Beginn der einheimischen Infektionen. Schweden hatte aber keine Testkapazität und konnte nur blind fliegen.

(2.000 Tote bei 1.000.000 Einwohnern)
Wo hast Du die Zahl her und wie aktuell ist die? Das sähe für die Infektionssterblichkeit in Stockholm noch schlechter aus, die läge dann bei 2-3% je nach Datum der Zahl.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir mal in meinem Googlelink die Grafik
"Neue Fälle im zeitlichen Verlauf" an, dort ist er sichtbar auch R0<1 spricht dafür.
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Stimmt, da ist ein leichtes abfallen zu sehen.

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Aber auch nach -> 7 Tage Schnitt neue Fälle <- sortiert sieht Schweden immer noch nicht gut aus.
Sorry
(ich denke, ich werde die Sortierung erst mal so lassen. Dabei fallen die fehlenden Zahlen der Genesenen von Schweden und den Niederlanden raus)

Gruß Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, bitte nicht so häufig umsortieren.
Nein, das will ich vermeiden, sonst kann man hier nicht mehr erkennen.
Mich ärgern nur die beiden fehlenden Zahlen.

Ich denke aber, das wir in D (zum Glück) an einem Punkt angekommen sind, an dem zumindest auf Ebene der Bundesländer, der Schnitt der Neuinfektionen interessanter als der Gesamtverlauf ist.
Aber da schließe ich mich eurer Meinung an (ich kann für mich das ja sortieren wie ich will).

Gruß Jörg
 
Aktueller Zwischenstand der Folgen des einen Gottesdienstes mit Gesang ohne Masken in Frankfurt:
200 Infektionen
9 stationäre Behandlungen
1 davon intensivstationär

Falls es aus dem Fokus scrollt wegen neuerer Meldungen:
17.00 Uhr: Nach dem Gottesdienst einer Freikirche in Frankfurt am Main am 10. Mai sind bis Donnerstag 200 Menschen aus dem Umfeld der Gemeinde positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von ihnen wohnten 57 in Frankfurt, die übrigen lebten in sieben umliegenden Landkreisen, sagte eine Sprecherin des Frankfurter Gesundheitsdezernats. Derzeit würden neun Menschen in Krankenhäusern stationär behandelt, in einem Fall intensivmedizinisch.

Am vergangenen Wochenende waren die Infektionen in der Evangeliums-Christen-Baptisten-Gemeinde bekannt geworden. Ein Sprecher der Gemeinde hatte damals erklärt, es seien alle Auflagen für Gottesdienste eingehalten worden. In einem Anfang der Woche veröffentlichten Informationsschreiben war allerdings von Gemeindegesang die Rede. Auch Nase-Mund-Masken wurden offenbar nicht getragen.

Aus demselben Tagesüberblick: Südkorea schließt öffentliche Einrichtungen, Theater, Museen und Mehrzweckhallen im Großraum Seoul, da die Zahl der erkannten Neuinfektionen in die Höhe geschnellt ist auf 79/57.6 Mio gestern.
Dabei Angestellte und Kontaktpersonen eines Verteilzentrums eines "Internetversandhändlers" - ich nehme an mit A..., über 80 Fälle im Umfeld des Zentrums. Bei Überschreiten von 50 Neuinfektionen landesweit für 7 Tage werden stärkere Maßnahmen angekündigt.

Gruß,

Tim

P.S.
Falls das weiterverfolgt wird, kann man wenigstens mal die Anteile Infektionen, stationärer Behandlungen unterschiedlicher Schwere und evtl. folgende Todesfälle erahnen. Insgesamt ein mahnend schlechtes Beispiel, was ein lässiger Umgang mit den gelockerten Vorgaben für Folgen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte ich auch erwartet. Und frage mich, woran das liegt.

Erklärungsversuche:
https://taz.de/Neue-Corona-Entwicklung/!5688890/

Mit der App, die ja gerade nach den kritischen Super Spreading Ereignissen nützlich ist, wird's schwierig. Unser Nachbarland kämpft mit der Entwicklung. Ich fürchte bei uns wird es nur unwesentlich besser.
https://taz.de/Corona-App-in-Frankreich/!5689017/
Ich hoffe unsere bekommt wenigstens die Schnittstellenfreigabe. Eigentlich bräuchten wir sowieso eine europäische App, statt 27 Apps.

viele Grüße

Christoph
 
… Eigentlich bräuchten wir sowieso eine europäische App, statt 27 Apps.…

Die Frage stellt sich vor allem in den Grenzgebieten. Hier an der Grenze nach Frankreich, Einkaufstouren, Berufspendler, die linksrheinischen Strecken sind auch bei Radlern recht beliebt, und so weiter. Da wären, gerade bei den Berufspendlern, eigentlich 2 Apps notwendig. Die sich dann aber nicht gegenseitig ins Gehege kommen sollten. Bin mal gespannt was das wird.
 
Thema keine Übersterblichkeit

Von den 10 Millionen dort lebenden Menschen werden 16.000 offiziell als Covid-19 Opfer geführt. Bezieht man aber die Dunkelziffer mit ein, die das nationale Rentenamt INPS errechnet hat, sind in der Lombardei 29.000 Menschen an den direkten und indirekten Folgen der Pandemie gestorben. Dieser um 84 Prozent höhere Wert geht auf die "Übersterblichkeit" allein in den Monaten März und April zurück, also den in den Sterberegistern verzeichneten Toten, deren Zahl deutlich über dem Durchschnittswert vergangener Jahre lag.



Gruß Jörg
 
Wir benötigten dringend eine engere europäische Zusammenarbeit.
Und das nicht nur im Gesundheitswesen.
Steuergesetzgebung, Mindestlöhne, Sozialgesetzgebung und vieles weitere mehr.
Also EU 2.0.
Mal sehen, ob wir lernfähig sind.
 
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