Christians Alpha9 Thread

Ich hatte es ja mal so probiert:
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Das funktionierte aber nur bis ca. 30 km/h, weil ab dann der Fahrtwind vorn unter die Panele griff und das Ganze anfing zu flattern. In der nächsten Version werde ich es mal klassisch mit Klett probieren und vorn ein Stück Neopren so zugeschnitten anfügen, dass der Wind über das Panel gelenkt wird und nicht in de Lücke zwischen Sichtkehle und Panel gelangen kann.
 
Was wiegt das Ganze? Ein zweiter Accu ist keine Option?
Gerade mal kurz nachgewogen: 550g inklusive Adapter & Verlängerungsleitungen.
Einen zweiten Akku habe ich sowieso dabei. Auf die Lupine - Teile kann man sich ja leider nicht wirklich verlassen (eigene Erfahrung + diverse Berichte im Forum).
Entstanden ist die Idee der Solarunterstützung bei der Planung meiner Tour Bonn - Uppsala - Bonn, die bisher leider von Corona vereitelt wurde.
Da ich große Campingplätze wo immer möglich meide, ist eine abendliche, freie Steckdose nicht garantiert. Auch soll man in Schweden ja immernoch "wild" campen dürfen. So die Idee.

Das abgebildete, nicht mehr hergestellte, faltbare Panel bringt laut Werbung 16W peak. Bisher habe ich nicht mehr als 10W laut der Ladeanzeige meiner Powerbank rausholen können. Das kann aber auch am maximal verkrafteten Ladestrom selbiger liegen. Waagerecht auf dem VM liefert es zwischen 7W und 8W. Bei schönem Wetter reicht das für die Bordbeleuchtung im Tagfahrlicht - Modus, Handy, Wahoo und Stirnleuchte.

Auf meiner Tour im letzten Jahr (Bonn - Basel - Zürich - Bonn) hat es leider tagsüber sehr viel geregnet bzw. es war stark bewölkt. Da durfte ich mich dann doch abends mittels Mehrfachsteckern mit den anderen (Mini-)Campinggästen um die wenigen freien Steckdosen im Waschhaus drängeln.

@ChristianW : welche Peakleistung hat Dein Modul? Das sieht nach einer hochwertigeren und auch flächenmäßig größeren Zelle aus.
 
cars10 zitiert christian bezüglich der wattleistung im ancora un giro-faden:
Ach ja, hatte ich ganz vergessen. Danke für den Hinweis! Ich mache trotzdem mal hier weiter. Ich finde, das Thema passt besser hierher, als in den Tourfaden. Meine Lösung passt ja auch auf ein Alpha 9.

Es hat ein paar Stunden länger gedauert, als gedacht. Leider hielten die selbstklebenden Klettstreifen nicht gut genug auf dem Gewebe des Solarpanels. Nähen durch selbstklebenden Klett und recht festes Nylon(?)- Gewebe ist eine rechte Quälerei.
So schaut es jetzt aus. Nun kann die Luft vorn an der Sichtrinne nicht mehr unter das Panel strömen:

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Probefahrterfahrung folgt!
 
Kurze Randnotiz zu Kellermann Atto und deren Verhalten bei diversen Spannungen:

Die Vorgeschichte:
Mein linker Atto war in Italien plötzlich defekt, es leuchtete ständig das Blinklicht mit, wenn nur das Standlich an war, teilweise flackern.
Also herausoperiert, ließ sich am Netzteil auch reproduzieren (also kein Kabel-Fuckup im VM), an Kellermann geschickt, ersetzt bekommen.
Kommt vor. Am DF damals hatte ich auch so einen Defekt und Kellermann ist angesichts der Ausfallquote auch sehr kulant.

Vor einer Woche
Ich halte abends wegen Schaltungs-Thema, Bremse gezogen, Licht an und bemerke auch ein Flackern der Blinker-Sektion im rechten Atto. Mist. Auch defekt? Also ausgebaut, geprüft. Kein Flackern, kein Defekt.

Gestern bin ich dann drauf gekommen:
Legt man Spannung am Bremslicht des Attos an, brennt das Bremslicht wie es soll. Vorausgesetzt, die Spannung ist hoch genug.
12 V oder mehr sind kein Problem, aber ab etwa 10,2 V abwärts fängt plötzlich der Blinker mit an zu leuchten. Wenn man genau auf der Grenze ist, wird es auch instabil - flackert. WTF?

Ich habe ja nicht den originalen Alpha-Akku (14 V), sondern den originalen 7,2 V Akku und deshalb ein Boost Modul, das die Spannung für Rücklicht, Blinker und Hupe auf 12 V anhebt (nicht für die Lupine, die kommt auch mit 7,2 V aus). War das denn verstellt?
Nachgemessen. Alles sauber. knapp über 12 V.
Also am Atto nachgemessen: 10 V. WTF? Da fiel mir der Widerstand ein der im Schaltplan von RO (Position 16) verzeichnet ist.
Der liegt im zentralen Massepfad für beide Attos, also je mehr hinten leuchtet, desto mehr Spannung fällt da ab. Na toll.
Kurz vorne Konverter auf 14 V hochgedreht - alles roger.

OK. Der Widerstand fliegt raus. Ich brauche den nicht. Habe ihn dann im Kabelstrang Backbord im Bereich des Süllrands gefunden
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(etwas fummelig, weil die Kabel mit so Gaze-Band mumifiziert sind) und durch ein kurzes Stück Litze ersetzt.
Jetzt kann ich vorne wieder auf 12 V gehen und hinten kommen auch 12 V an.

Warum schreibe ich das?
Wer einen originalen Alpha-Akku hat, sollte erst mal safe sein, solange die Spannung noch über 12 V liegt. Oder solange er Panzer-Lenkung und keinen Bremslicht-Schalter verbaut hat.
Wenn er aber ziemlich leer wird (also in den Bereich von 3 V Zellenspanung), dann kann und dürfte dieser Effekt auch bei Serien-Alphas auftreten. Kann ich leider nicht testen - mangels Akku und Widerstand.

Bedeutet: Wenn ihr mit leerem Akku die Bremse gezogen habt und gleichzeitig blinkt, sieht man das Blinken nicht mehr, weil das Blinker-Segment der Lampe dauerhaft leuchtet.
Man hört den Summer, vorne ist alles OK und blinkt und man denkt dass der rückwärtige Verkehr das Blinken sieht - tut er aber nicht.
Erst wenn man die Bremse löst, blinkt es wieder.
Kann ja jeder mal ausprobieren. Für mich ist es jetzt OK, der Widerstand ist raus.

Bitte jetzt hier keine Grundsatzdiskussionen zu der Elektrik! Wer Fragen oder Themen dazu hat, kann gerne einen neuen Thread dafür starten oder das in andere passende Threads ziehen.
Für mich ist das Thema damit durch und das Ding funktioniert wieder.

PS:
Der Grund für diesen Widerstand soll gerüchteweise der Ausfall von einzelnen Rücklichtern bei >14 V Spannung sein.
Kann ich nicht bestätigen, jedenfalls sind die Ausfälle auch bei mir im DF mit 3S oder 12 V Konverter aufgetreten und ich bin weit weg von 14 V.
Daher denke ich, dass das einfach Serienstreuung ist.
Jedenfalls kann ein voller Alpha-Akku auch mal über 16 V haben (ob das für die Attos ein Problem ist, müsste Kellermann sagen) - bei mir kann das aktuell aber auch nicht passieren. Siehe oben. Daher kein Widerstand für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre cool, wenn Du zwischenzeitlich mal die Muße findest ein paar Fotos und Berichte von Deiner autaken Stromfabrik zu posten.
Spätestens wenn Du wieder nördlich der Alpen und des Schwarzwalds bist.

also Marke und Typ der Zellen, Batterie, Anschlüsse usw, aber auch Praxiserfahrung, bitte.
 

also Marke und Typ der Zellen, Batterie, Anschlüsse usw, aber auch Praxiserfahrung, bitte.
Das Thema ist komplex. Momentan würde ich dafür lieber ne Runde VM fahren, statt das alles durchzukauen. Mal schauen, wann ich Zeit und Muße finden, das alles rauszukramen.
Teil der Lösung ist leider, dass es nicht mit dem Alpha-Akku funktioniert. Auch ein Grund, warum ich den Standard-Akku (7,2 V) genommen habe.
 
Wieviel Akkus hattest du auf den langen Brevets dabei?
Oder lädst du den einen Akku durchgehend?
Ich hatte meist den kleinen 4-Zellen (50 Wh) Lupine Akku und noch einen "Eigenbau" gleicher Größe als Backup. Und die wurden tagsüber eigentlich bei Sonne immer voll gehalten.
In Messinghausen hatte ich den "großen" 99 Wh Akku, den ich für die Nachtetappe noch zur Sicherheit mitgenommen habe - hätte aber auch so mit den beiden kleinen gereicht, wenn die voll sind.

Das Laden klappt halt nur tagsüber und bei direkter Sonne. Früh morgens mit tiefstehender Sonne oder bedecktem Himmel oder ständig Allebäumen neben oder über einem kommt da nicht viel rein. Man muss also wirklich pralle Sonne haben, damit das funktioniert.
Selbst ein kleiner Schatten (Finger, Handy oder Blatt) auf dem Panel unterbricht das Laden.

In Italien bin ich mit dem Setup etliche Tage ohne Fremdladung gefahren und konnte damit die Verbräuche von Tagfahrlicht, Blinker etc., Handy und GPS sowie Kamera nachladen decken.
Bin morgends meistens mit 50 % Hauptakku gestartet (den Reserveakku habe ich meist nie angerührt), dann kam ab Vormittag ein paar Watt durch die Zelle und ab Mittag dann meist bis knapp über 10 W solange ich in der Sonne war. Nachmittags war der Akku voll und ich habe auch angefangen, die Geräte (Navi, Handy etc.) dann mit aus dem Bordnetz aufzufüllen, während die Zelle weiter nachgeschoben hat.

Habe das Panel nur in Italien dann zwischenzeitlich abgebaut, weil ich:
a) dadurch etwa 1 cm Aufbau und leicht schlechtere Sicht hatte (aktuell habe ich es flach aufgeklebt, in Italien war noch ne Schicht Klett drunter) und
b) weil jeder Passant ständig sagte: "ah - Solari!" und meinte, ich würde mit Elektromotor und nur dieser fusseligen 10 W Zelle fahren. Was irgendwann genervt hat. Also kam die Zelle runter.

Erst am Ende bei Wegfall des Besenwagens kam sie für alle Fälle wieder drauf, um so autark wie möglich zu sein.

Bei HBK hat sie von Hamburg nach Nauen zum Beispiel nicht viel gebracht. Da war erst bedeckt und Regen, dann meist Alle-Bäume. Nur später wo es freier wurde und weniger Schatten, kam da wieder mehr rein.
Nachts fährt man das natürlich als Ballast spazieren, da bringt das gar nichts.
Ich habe auch noch den Velogical Drehstromgenerator hier seit fast 2 Jahren liegen, den @Sturmvogel ja jetzt auch im GT hat - das wäre noch eine gute Lösung, mit der man zur Not sogar Nachts ein Teil der Energie bei Abfahrten sinnvoll nutzen kann - oder halt sonst ein paar Watt mehr treten muss, wenn man es durchgehend braucht.
Will ich auch bald mal mit weiter machen.

Die Zelle war eine billige "flexible" aus China, die aber bei etwas Biegen schon leicht bricht (ich habe mehrere bestellt, um das zu testen). Flexibel ist hier sehr relativ zu sehen. Hinten war so ein USB-Modul drangedengelt, das habe ich abgerissen, bevor es selbst abgefallen wäre und habe direkt (und solide) an die Zellen selbst angeschlossen. Nominal 18 V und 20 W, mehr als gut 10 W habe ich aber nie gesehen.

Dahinter ein kleines (China) MPTT Modul, wo man den Arbeitspunkt manuell per Poti mit einstellen kann, dahinter dann ein kleines Anzeige-Modul für Spannung, Strom und Leistung (damit ich eine Idee bekomme, ob und wann die Zelle was und wieviel liefert) und dann ein Umschalter, womit ich wählen kann, ob das Ganze Akku A oder B lädt - oder ob überhaupt.
Das ging dann damit halt direkt in den Bordakku - Abschaltschwelle 8,3 - 8,4 V. Zu Mittag habe ich so gut 1 - 1,2 A Ladestrom maximal beobachtet. Also weit weg von 20 W. Hat aber gereicht meist.

So - jetzt habe ich doch schon viel geschrieben.
Hier noch die Links zu der Hardware:
- Modul: https://www.kaufland.de/product/358237635/ - billiger China-Kram halt. Nicht zu viel erwarten!
- MPTT-Modul: https://www.ebay.de/itm/402169031587
- Anzeige: https://www.ebay.de/itm/224309223304 (da gibt es verschiedene Typen mit verschieden großen Shunts und Strombereichen)

Alles modular und steckbar verkabelt mit XT 30 Steckern.
Ich konnte das Ganze also anbauen, abbauen, notfalls sogar extern vom VM betreiben oder direkt damit ein Handy laden. Meine USB Module haben auch alle XT 30 davor und ich habe einen Zoo von Adaptern und Modulen in Italien mitgehabt, um im Notfall was tauschen zu können.

Sogar ein Micro-Lötkolben, den ich mit 7,2 V Lupine betreiben kann, war im Gepäck: https://www.ebay.de/itm/353901736972
Der ist zwar für 5 V (USB) gemacht, ich habe aber probiert (ist ja nicht teuer) und der hat auch bis zu 12 V weggesteckt, ohne daran zu krepieren. Also USB Stecker durch XT 30 ersetzt und nun kann ich ihn einfach am Bordnetz oder am Lupine Akku mobil betreiben. Ist in 30 Sekunden auf Temperatur und reicht für die meisten Lötarbeiten am VM.
 
Zur Befestigung noch ein paar Worte:
Das Panel reicht von kurz vor dem Einstieg bis knapp über den Wartungsdeckel vorne. Da das A9 oben glatt ist, liegt es dort super auf. Ich habe unten etwas mit Flauschband abgetaped, um keine Kratzer durch Dreck zu bekommen und dann einfach vorne und hinten mit Felgenband (nicht dehnbar) seitlich abgetaped für den Halt und längs mit Nitto-Tape (flexibel), damit die Kanten zu sind.
Den Wartungsdeckel muss man etwas schieben beim Abnehmen und Einsetzen, da er oben ein Stück unter dem Panel sitzt.
Beim Fahren stört das jetzt kaum. Man muss nur daran denken, dass wenn man (wie oft) den Bereich als Ablage nutzt, dann halt kein Laden mehr stattfindet.
Ich habe bei Stops meist bewusst in der Sonne geparkt, damit die Zeit auch geladen wird, während andere ihr VM dabei in den Schatten geschoben haben.

Das Kabel läuft mittig hinten am Einstieg raus. Der MPTT-Regler war hinter dem Dashboard angeklettet. Das Display so seitlich provisorisch neben der Zunge des Dashboards. Wenn man einmal weiss, dass das Setup funktioniert, kann man auch auf das Display ganz verzichten, aber in der Forschungsphase ist man ja neugierig...

Ich habe in Italien für die ersten 4 Tage notiert, was das Display an Ertrag gemessen hatte.
Das war:
24.05. - 46 Wh
25.05. - 47 Wh
26.05. - 49 Wh
27.05. - 38 Wh
Nur mal als Hausnummer.
Aber meist pralle Sonne Mittags, freier Himmel. Idealbedingungen! Kann bei einem Regentag halt auch anders sein. Da kommt dann fast nix oder nur einstellig.

Gemessen wurde auf der Einspeisungs-Seite, also zwischen MPTT und Akku, also nicht die reine Produktion.
Die Kabel vom MPTT zum Akku waren auch etwas arg dünn. Da sind sicher ein paar Wh noch in den Leitungen versickert.
War alles etwas provisorisch und schnell gedengelt vor dem Urlaub.
 
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Noch ein anderes Thema:

Schaumdeckel für Alpha 9 / M9

Offiziell gibt es ja keinen, aber da ich den im DF immer dabei hatte, um bei Kälte / Nässe etwas geschützt zu sein, wollte ich für Italien unbedingt einen haben. Also umgeschaut. Der vom DF ist definitiv zu klein und verschwindet im großen Loch.
Der Klassiker Quest hat einen recht großen Einstieg, also den mal vermessen lassen und als Kandidaten erkoren.

Dann bei velobiel.nl angefragt und einen Schaumdeckel für Quest - aber ohne montierte Laschen - bestellt.
Anprobiert - und es passt. So zu 95 %, aber seht selbst:

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Zu den Details:
Der große Kragen passt erst mal ganz gut. Der kleine Hals-Deckel als Verschluss dagegen nicht so gut, er schließt hinten nicht gut an der Hutze ab und ist an den Seiten etwas zu kurz. Aber als Verschluss vor ungebetenen Passanten ist er prinzipiell ausreichend.

Befestigung
Beim DF ist vorne mittig ein Klettaband. Hier ist beim A9/M9 aber die Dashboard-Nase. Also habe ich rechts und links vor den Spiegeln die Klettstreifen befestigt und hinter den Spiegeln das Hakenband angeklebt.
Ein weiterer Streifen ist rechts und links ungefähr mittig am Süllrand. Das reicht so.
Durch die Höhe des Süllrandes vorne halten die vorderen Laschen allerdings den Deckel nur unten, sie verhindern nicht das Zurückrutschen.
Das machen aber die seitlichen Bänder. Erst wenn man alle feste hat, ist der Deckel gut fixiert.

Das Dashboard
Ist beim Fahren des Deckels leider nicht mehr zu sehen. Bei der Haube kann man das Navi ganz am unteren Rand anbringen und noch gut ablesen. Beim Schaumdeckel aber gibt es keine Chance.
Ich habe eine zweite Navi-Halterung auf dem linken Radkasten befestigt, wo ich im Deckel-Betrieb das Navi hin umstecke. Das funktioniert ganz gut.

Die Spiegel
werden natürlich vom Deckel ebenfalls verdeckt. Damit ich nicht ohne durch die Gegend fahre, habe ich kurz vor Italien noch schnell simple Snoek-Style-Spiegel im Positiv-Verfahren gedengelt:
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Ein Stück Fallrohr von der Carport-Dachrinne, schräg angeschnitten auf die Karosse getaped, unten mit Holz zum Aufspreizen. Dann ein paar Lagen Gewebe drüber und ausgeschnitten.
Zwei kleine U-Bügel laminiert, die ich in die fertigen Gehäuse geklebt und daran wiederum ausgeschnittene Spiegel-Segemente von billigen China-Fahrradrückspiegeln geklebt habe. Alles hässlich und dreckig, musste ja schnell gehen.
Hat für Italien aber zwei mal gut funktioniert:
Am Comer See gab es einen Wolkenbruch und der Schaumdeckel hat mich weitgehend trocken und warm gehalten, später zurück in Deutschland gab es einen frischen Morgen in Mittenwald, wo mich der Deckel auf den ersten Kilometern ganz gut warm gehalten hat.
Die Spiegel hatte ich mit kleinen Klettstücken abnehmbar fixiert. Kann man aber auch antapen. Nur muss man es rechtzeitig machen und nicht erst, wenn es gegnet. Darum der Klett.

Die Aufbewahrung
Der Schaumdeckel passt locker unter den Bugbereich vor dem Dashboard. Im 9er ist dort ja unglaublich viel Platz über den Knien.
Ich habe vier kleine Ösen laminiert, mit denen zwei Expander in Längsrichtung seitlich gespannt werden, unter die ich den Schaumdeckel klemmen kann.
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Das funktioniert, ist aber etwas fummelig. Ich will noch mit Fidlock-Verschlüssen experimentieren. Die "finden" sich ja beim Andocken selbst und lassen sich mit einem Zug nach hinten wieder ausklinken. Ist noch auf der ToDo-Liste.

Der Deckel steht vorne eine Handbreit in den Bereich der Wartungsluke, was aber beim Beladen der Staufächer vorne nicht unbedingt stört.
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Wenn es kalt oder nass wird, habe ich den Schaumdeckel und die Spiegel jetzt immer an Bord.
Zwei Mini-Spiegel direkt auf dem Schaumdeckel befestigt sind auch noch auf der ToDo-Liste. Aber das wird auch etwas kniffeliger, weil sie beim Verstauen ja umklappbar oder abnehmbar sein müssen.
 
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Seitenfächer fürs Alpha 9

Die Urmodelle und Formen sind zwar noch vor Italien bei Daniel fertig geworden, aber es hat leider nicht mehr mit zwei Abzügen für mich oder gar der Lieferung nach und aus RO geklappt.
Da die Seitenfächer gerade beim 9er das Größte überhaupt sind, musste ich für den Trip natürlich welche haben.
Erstens sorgen sie für eine deutlich bessere Gewichtsverteilung und zweitens geht dort unglaublich viel rein, weil die Radkästen einfach einen Stauraum aufspannen, den man in anderen Velomobilen allenfals im Heck findet.

Also auch hier im Positiv-Verfahren zwei dreckige Deckel gedengelt, die mich durch Italien und HBK begleitet haben und aktuell immer noch im Einsatz sind:

Grobe Form mit Pappe festlegen und Größe sowie Bewegungsfreiheit mit Pedalen/Schuhen prüfen:
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Nach der Papp-Form zwei stabilere Formen aus Presspappe ausschneiden und mit Leisten und Keil eine Krümmung/Vorspannung erzeugen:
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Dann die Ecken schön mit Panzerband abtapen und dann alles mit ein paar Lagen Gewebe überlaminieren:
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Danach ausschneiden, Kanten besäubern, die ganzen Drecks-Splitter wieder aus den Fingern ziehen, die ich mir dabei reingerammt habe - zum Glück ist CFK schwarz.
An den Kanten bilden sich mit meiner Laien-Technik halt gerne diese abstehenden Splitter. Ich denke, hier hätte etwas Abreissgewebe oder breiterer Überstand geholfen. Aber am Ende ging es ja.
Die Oberkante habe ich noch mit einem UD-Gurt verstärkt, damit es nicht so wabbelig ist. Daniel hat es eleganter über eine schöne Wölbung mit Kralleneffekt gelöst, aber dazu fehlte mir Zeit, Technik und Erfahrung.

Fixiert habe ich alles mit Klett an den Rändern.
Oben am Radkasten habe ich ein breites Klettband mit einer Lasche und Schrauben an den Fächern befestigt, das ich rechtwinklig zu den Fächern und laminar zum Radkasten dort ankletten kann und das an dieser Stelle bombig hält.
Vorne war es kniffeliger, hier habe ich einen Fidlock-Sockel von den VeMoBags an die Außenwand geklebt und von dort ein Gurtband an einem Gegenstück davon fixiert, das ich nach unten auf die Kante des Fachs klette.
Druck in der Seitentasche wird als als Zug auf das Klettband in den Fidlock geleitet und der hält dann die Oberkante auch feste.

In Italien gab es noch kurz das Problem, dass die Hitze das Klettand gelöst hat. Ich habe dann statt längs einen schmalen Streifen mehrere Streifen Quer zu Fach/Fahrtrichtung in gewissen Abständen geklebt. Das gab mehr Fläche und hält bis heute.

Bei fiesen Bodenwellen springen schon mal Gegenstände, die nicht gut verkeilt sind oben heraus. Das können Trinkflaschen, Schuhe oder Werkzeug sein. Die originalen Taschen von Daniel verhindern das möglicherweise durch die Kralle oben.
Ich habe schon welche bestellt, weil die wirklich schöner sind. Aber sonst funktionieren meine eigentlich ganz gut.

Trink-Kanister
Für HBK wollte ich meine Trink-Reserven auch gerne vorne in den Staufächern haben. Diese kleinen 5 Liter-Kanister passen perfekt:
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Ich fülle dort natürlich keine 5 Liter ein, sondern vielleicht 1-2 Liter pro Seite maximal.
In die Deckel habe ich Löcher für einen Schlauch inkl. kleiner Belüftungs-Öffnung gebohrt. Der Schlauch geht nach hinten und mündet in einem Camelbag-Mundstück.

So habe ich zwei Kanister und zwei Pipelines nach hinten zum Trinken:
  • Nordstream 1 (Backbord) liefert frischen Saft oder Eistee, Außenhaut-gekühlt
  • Nordstream 2 (Steuerbord) liefert frisches Wasser
Bei kurzen Touren ist ggf. nur ein Kanister oder die klassische Trinkflasche dabei.

Pfanner-Eistee
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Die 2 Liter Pfanner Eistee Tetra-Packs passen auch perfekt in die Staufächer. Wenn man sich einen schon durchbohrten Deckel und Schlauch mitnimmt, kann man statt des Kanisters auch einfach kühlen Eistee an der Tankstelle kaufen und dort reinstellen.
 
Spurstangen-Experimente
Das Alpha hat ja schon als Querlenker einen GFK-Stab, der zwei Vorteile hat:
  1. Er ist in der Fahrzeugmitte völlig gelenklos und damit verschleißfrei angebracht
  2. Er ist einerseits sehr robust, kann sich aber auch nicht plastisch verformen und damit nach einem Rempler zu einer verstellen Spur führen
Die originale Spurstange ist aber noch klassische M6 Gewindestange und hat in der Mitte sogar den normalen Lenkfinger, der auch bei Tiller verbaut wäre. Das ist alles schwer und zur Funktion nicht unbedingt notwendig und komplex.
Falls sich irgendwas an den M6 Gewindestangen verbiegt, verstellt sich die Spur. Dafür ist das Material leicht zu beschaffen und auszutauschen.
Ich wollte aber mal etwas experimentieren.

Akt 1: Durchgehende Spurstange
Aus 8 mm GFK Stange (hatte ich noch, ist aber natürlich übertrieben dick) habe ich eine einteilige Spurstange gemacht.
Der Lenkfinger entfällt, die Gelenke in der Mitte auch.
Sieht dann verglichen mit dem Original so aus:
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Hat aber einen entscheidenden Nachteil:
Die Spur verstellt sich beim Ein- und Ausfedern.
Warum? Weil der Querlenker sich je nach Federtiefe biegt, in einer Position ist er nahezu gerade, beim Ausfedern biegen sich die Enden nach unten, beim tiefen Einfedern ggf. schon wieder leicht nach oben.
Die Spur lässt sich damit also nur für einen einzigen Beladungszustand einstellen.
Jede Veränderung der Bodenfreiheit oder Beladung ändert auch ein wenig die Spur.
Das war nicht zufriedenstellend. Also was tun?

Akt 2: Die Idee
Wenn der Querlenker in der Mitte fixiert ist und sich durchbiegt, müsste es die Spurstange einfach auch sein.
Da der Lenkfinger keine Kraft zum Lenken überträgt, könnte ein simpler Leicht-Lenkfinger einfach nur die Spurstange durchbiegen.
Trifft man die perfekte Höhe, ist die Durchbiegung von Querlenker und Spurstange in jedem Federungszustand gleich und die Spur passt in jeder Straßenlage.
Biegt der Lenkfinger die Spurstange gleichzeitig auch noch etwas nach hinten, streckt sie sich beim Einlenken wieder leicht und verringert damit den Wendekreis, weil das kurvenäußere Rad weiter einschlagen kann als mit dem originalen Lenkfinger.

Version 1
Ein Delrin-Zapfen im Lager der Lenkwelle, ein Stück Gewindestange unten und daran ein Igus Gelenkkopf, durch den die Spurstange läuft.
Beiderseits des Gelenkkopfes mit etwas Schrumfpschlauch fixiert, damit der Gelenkkopf auch mittig bleibt und nicht seitlich wegrutscht.
Sieht dann so aus:
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Hat funktioniert. Etwas Justage des Biegewinkels für die perfekte Höhe des Gelenkkopfes war notwendig, bis die Spur wirklich beim Ein- und ausfedern gleich blieb.
Doch was, wenn ich die Spurstange mal schnell wechseln möchte? Gegen eine etwas längere für ein Rennen? Oder weil sich die Verklebung gelöst hat, der ich noch nicht entgültig trauen kann, weil es die erste dieser Art war?

Version 2
Eigentlich hat der Gelenkkopf ja nicht viel zu halten. Er sorgt nur für die Durchbiegung.
Kann man also auch oben aufsägen und die Kalotte dann von oben einclipsen. Damit ist die Spurstange mit zwei Handgriffen austauschbar.
Sieht dann so aus:
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Diesmal ein 8 mm Gelenkkopf - etwas robuster. Oben aufgesägt, die Kalotte schnappt aber noch rein.

Doch was passiert, wenn durch ein Schlagloch oder geichzeitiges Ziehen der Panzerhebel beide Räder nach außen bewegt werden?
Richtig! Die Spurstange biegt sich weiter durch und die Kalotte schnappt wieder raus. Total verstellte Spur. Nicht gut.

Also noch eine simple Fixierung mit ein paar Kabelbindern gedengelt:
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Lässt sich immer noch leicht auswechseln. Ist natürlich hässlich.
Fixierung wäre mit Kevlar-Schnur oder Draht ggf. einen Tick eleganter. Steht auf der Todo-Liste.

Damit bin ich HBK gefahren. Funktioniert tadellos. Eine Reserve-Spurstange für alle Fälle war mit an Bord.
Als nächstes kommt dann eine längere Variante für Rennen, um die Spur von Wendekreis-optimiert auf hähere Kurvengeschwindigkeit zu verbreitern.
 
Diese kleinen 5 Liter-Kanister passen perfekt:
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Korrektur: gestern bemerkt - es sind 3 Liter Kanister. Ich hatte die Größen 2 Liter, 2,5 Liter und 3 Liter probiert - und letztere passten am besten...

Dazu ein 7 x 9 mm klarer PVC-Schlauch, oben ein Camelbag-Beissventil (die es als 4er-Pack als Ersatzteil gibt) aufgesteckt. Da geht viel durch und es unterbindet das Leerlaufen des Schlauchs.
Der Schlauch ist vorne und hinten mit ein Stück Hakenband an der Karosse und einer Schlaufe Flauschband am Schlauch gesichert. Hinten kann man ihn zum Trinken kurz abzupfen und dann wieder ankletten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie macht sich das Trinken mit den langen Schläuchen? Musst da nicht saugen wie ein Ochs?
 
Und wie macht sich das Trinken mit den langen Schläuchen? Musst da nicht saugen wie ein Ochs?
Der erste Schluck nach Befüllen dauert etwas länger - klar. Die Schläuche sind ja erst leer. Ist bei Trinkblasen aber auch so.
Aber ob die Kanne neben mir auf dem Boden oder vorne vor dem Radkasten steht, macht ja für die "Saugleistung" keinen Unterschied - die Höhe zählt - und die ist gleich.
Sooo viel länger ist der Schlauch ja auch nicht wie im Original. Gerade gemessen: Original Camelbag etwa 1 m, ich habe 40 cm mehr.

Nur zu dünn sollten die Schläuche nicht sein. Ich hatte vorher etwas dünnere Silikonschläuche, aber die waren a) zu wabbelig und b) halt zu dünn. Da kam weniger durch. Hat bei HBK aber trotzdem funktioniert - muss man halt etwas geduldiger nuckeln, trinkt dafür aber auch langsamer.
Jetzt mit den PVC Schläuchen geht es besser. Noch dicker wäre natürlich noch schöner, aber dann passen vermutlich die Camelbag-Mundstücke nicht mehr einfach so ohne Adaptierung drauf...
 
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