LR Chinkara Datensammlung & Selbstbau?

AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Wollt nur mal nachfragen, wie der Stand der Dinge ist....

... komme wegen zu viel Arbeiten nicht zum Arbeiten.

Ich bin aber sehr sicher, dass ich das Radl bauen werde, einen Carbon Sitz habe ich inzwischen schon zu Hause, Montageplatte besorgt, .... aber noch keine gröberen Aktivitäten gestartet.

Außerdem ist jetzt das Wetter oft zu schön um in einer Werkstatt zu stehen.

Gruß aus Graz, Harald
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Für den Steuerkopf
habe ich zur Zeit Bronze Gleitlager geplant.
Hat da jemand Erfahrungen mit diesem Ansatz?
Nein,
aber bei der Selbstbauanleitung für den Urpython wurde ein Standardtretlager mißbraucht:
Einfach ein normales Tretlger auf einer Rahmenhälfte um 90° gedreht anschweißen, auf die Vierkantaufnahmen Kurbelarme stecken und die so hindengeln (natürlich nicht im aufgesteckten Zustand), dass sie schön parallel zum anderen Rahmenteil verlaufen.
Dann einen Kurbelarm dort fest verschweißen und den anderen per Schraubverbindung befestigen.
So hast du eine sowohl stabile als auch eine wart- und wieder lösbare Verbindung aus Schrottteilen.

Beim Python sieht das so aus:
4430.png


Mit anderem Kurbelarmgedängel bekommt man das auch ohne Rahmenknick hin.

Leichtbau ist das aber nicht.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

... auf die Vierkantaufnahmen Kurbelarme stecken und die so hindengeln (natürlich nicht im aufgesteckten Zustand), dass sie schön parallel zum anderen Rahmenteil verlaufen.
Dann einen Kurbelarm dort fest verschweißen und den anderen per Schraubverbindung befestigen.
So hast du eine sowohl stabile als auch eine wart- und wieder lösbare Verbindung aus Schrottteilen.

Diese Konstruktion sieht zwar halsbrecherisch aus, hält jetzt aber schon seit 30.000 km (6 Jahre). Das Tretlager habe ich bisher einmal ausgetauscht, d.h. es hält sehr gut durch. Wichtig dabei, dass es ein Patronenlager und kein Konuslager ist. Bronzegleitlager würde ich nicht empfehlen, bei Nylon oder Iglidur käme es auf einen Versuch an.

Gruß,
Jürgen.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Diese Konstruktion sieht zwar halsbrecherisch aus, hält jetzt aber schon seit 30.000 km (6 Jahre).

Bastellösungen mit Schrotteilen finde ich in anderen Fällen durchaus OK, da ich meistens bei optischen Schönheitsüberlegungen recht resistent sein kann.

Bei dem Chinkara allerdings kommts mir durchaus auch auf eine schöne Konstruktion an. Daher auch Niro-Rohr 50x1,5 und nicht den Flevo Vierkant.
Wenn ich da bloß vernünftig wäre, sollte ich sofort alle Überlegungen einstellen und einen fertigen Flevo-Racer kaufen.

Für den Steuerkopf habe ich bisher 2 Lösungen skizziert:
Rillenkugellager 30x55x9, abgedichtet.jpg
Statische Tragzahl 6,4 kN
mit besserem Lagerabstand

Kegelrollenlager 30x55x19, abgedichtet & unzerlegbar.jpg
Statische Tragzahl 46,5 kN !
dafür aber recht ungünstigen, kurzen Lagerabstand
(korrekte Vorspannung des Lagers notwendig, um die Tragzahl zu erreichen)

Für beide Lagerungen habe ich keine wirkliche Abschätzung der Belastungen gemacht, sondern mal geschaut, was ich von der Geometrie her vernünftig reinbekomme.
Für Erfahrungen und Vergleiche wäre ich dankbar, denen würde ich in diesem Fall wahrscheinlich mehr trauen als einer Lagerauslegung nach Lehrbuchsmeinung.

Und dann gibt's da noch den
Chinkara Original Steuerkopf.JPG
An dem gefällt mir der Versatz der Rohre nicht, ich möchte die Flucht der Rohre gerne erhalten.
Abgesehen davon ist mir nicht wirklich klar, was sich die Hersteller von dieser Variante versprochen haben. Einfachere Befestigung des Lenkers?
Falls jemand Details zu dieser Konstruktion kennt, wäre ich neugierig mehr zu erfahren. Gleitlager???

Und auch den
The Worm Steuerkopf.JPG
Hier weiß ich leider nicht, welche Lager verwendet wurden.
Wenn dieser Lagerbolzen hält und nicht auf Dauer die Laschen ausleiert, sind meine Lösungen wahrscheinlich für die Ewigkeit dimensioniert....
Aus meiner Sicht die schönste Lösung, wenn man die Laschen selbst vielleicht noch etwas elganter anbindet.
 

Anhänge

  • Rillenkugellager 30x55x9, abgedichtet.jpg
    Rillenkugellager 30x55x9, abgedichtet.jpg
    37,3 KB · Aufrufe: 414
  • Kegelrollenlager 30x55x19, abgedichtet & unzerlegbar.jpg
    Kegelrollenlager 30x55x19, abgedichtet & unzerlegbar.jpg
    39,2 KB · Aufrufe: 457
  • Chinkara Original Steuerkopf.JPG
    Chinkara Original Steuerkopf.JPG
    35,4 KB · Aufrufe: 507
  • The Worm Steuerkopf.JPG
    The Worm Steuerkopf.JPG
    99,6 KB · Aufrufe: 488
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Möglich, dass das dauerhaft hält. Mir widerstrebt es aber ein Rillenkugellager wirklich quer zu belasten, zumal ja nichts wirklich rotiert und deswegen immer dieselben Stellen belastet werden.
Ist aber reines Bauchgefühl.
Vom Prinzip her mMn OK.
Ich sehe auch keinen Grund, warum das nur unzerlegbar herzustellen sein soll.
Deine in diesem Zusammenhang gestellte Frage kann ich aber auch nicht beantworten, da ich damit noch keine Erfahrung habe.
aus dem Bild kann man kein Innenleben erkennen.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, wie wenn die Teile alle aus dem Vollen gefräst und auf eine Achse gesteckt wären, was ich mir aber kaum vorstellen kann. Wäre dann nicht gerade die ausgetüfftelste aller Lösungen und natürlich sauschwer.
Vlt weiss jemand da genaueres darüber.
Auch da scheinen lediglich die Biegemomente kugelgelagert übertragen zu werden, während die Übertragung der Achsialkraft über eine U-Scheibe geschieht.
Auch nicht die optimale Leichtlauflösung.

Mir gefällt weiterhin die "Tretlagerlösung" aus der Pythonbauanleitung am besten.
Ich denke, die bekommt man auch optisch ansprechend hin, wenn man statt zurechtgedängelen Kurbeln Flachstahlmaterial wie beim "Worm-Steuerkopf" nimmt.
Mit 68mm Lagerhöhe muss man aber leben können, sonst wirds recht kompliziert.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Rillenkugellager 30x55x9, abgedichtet.jpg
Möglich, dass das dauerhaft hält. Mir widerstrebt es aber ein Rillenkugellager wirklich quer zu belasten.....

Kegelrollenlager 30x55x19, abgedichtet & unzerlegbar.jpg
Vom Prinzip her mMn OK.
Ich sehe auch keinen Grund, warum das nur unzerlegbar herzustellen sein soll.

Zur Belastung:
Einerseits habe ich einen Steuerkopfwinkel von 55° vorgesehen, andererseits ist die Querkraft sowieso nicht sehr relevant für die Auslegung, das Biegemoment an dieser Stelle des Rahmens ist deutlich höher.

grob abgeschätzt, statisch ohne Bremskräfte:
Querkraft an der Lagerstelle (vertikal, unter 35° zur Lagerachse): ca. 400 N
das zerlegt gibt 328 N als ungünstige axiale Lagerbelastung, 230 N radial.
Lagerbelastung aus dem Biegemoment, quer zur Lagerachse: ca. 2000 N

Die gesamte radiale Last wäre daher ca. 7 Mal so groß wie die axiale Last.
Dies sieht imho nicht so schlecht aus.

Zum Thema unzerlegbar:
Bezieht sich auf das Lager selbst, dieses muß unzerlegbar sein (= unüblich bei Kegelrollenlagern), damit Du nicht wenn Du das Radl in der Mitte teilst eine offene Lagerstelle vor Dir hast (=Dreck im Lager und schmierige Finger).

Da das Radl auf jeden Fall teilbar bleiben soll, plane ich auch nur für vorne eine hydraulische Magura (bleibt am Lenker dran) und für hinten eine V-brake, welche man schnell aushängen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Dazu findet sich etwas in diesem Forum: https://www.velomobilforum.de/forum/showpost.php?p=269894&postcount=2
Demnach ein PKW-Radlagersatz.

Jetzt weiß ich wieder, wo ich die Bilder her hatte!

Sieht also ganz danach aus, dass ich diese
Kegelrollenlager 30x55x19, abgedichtet & unzerlegbar.jpg
Lösung bauen werde.
PKW-Radlager werde ich aber nicht nehmen, weil diese beim Zerlegen das Rahmens offen liegen würden. Da kaufe ich lieber die gedichtete Variante neu.
Meine Bedenken beim Worm waren ja auch nicht bei den Lagern als dem dünnen Bolzen in der Lasche.
Dieser (Rohr, nicht massiv) hat aber bei meinem Lager sowieso 30 mm...

Danke an alle für die Diskussion,

Harald
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

angeregt aus dem Thread Nachlauf und Steuerwinkel Knicklenker eine Frage in die Runde:

Ich habe der Pedeal Steering Interference (PSI) weniger Beachtung geschenkt als dem Thema Steuerkopfwinkel und Nachlauf.

Wenn ich mir dies nun für mein Konzept noch Mal anschaue, liegt der Steuerkopf deutlich vor dem Sitz, bzw. den Hüftgelenken, allerdings bei mehr oder weniger symetrischen Längen Radaufstandspunkt >> Tretlager bzw. Radaufstandspunkt >> Steuerkopf.

Hat jemand dazu Erfahrungen?

Laut der Python Seite gibt es sowohl Radln ohne PSI als auch mit recht stark ausgeprägtem PSI. Was fährt sich wie?
 

Anhänge

  • Radl Rahmen 2 mit Sitz.JPG
    Radl Rahmen 2 mit Sitz.JPG
    71,8 KB · Aufrufe: 350
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Deine Lager mit 30x55x19 sind Überdimensioniert ;)
Ich habe im Flevo 17x35 Rillenkugellager am Steuerkopf drin, das reicht vollkommen. Gibt es auch als kegelrollenlager.
Gruß Frank
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Deine Lager mit 30x55x19 sind Überdimensioniert ;)
Ich habe im Flevo 17x35 Rillenkugellager am Steuerkopf drin, das reicht vollkommen. Gibt es auch als kegelrollenlager.
Gruß Frank

Danke für den Hinweis und die Angabe Deiner Lager.

Was hast Du als Lagerabstand gewählt?
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Ca. 100mm , müsste ich mal genau nachmessen, ist aber bei Diesen Lagerdimensionen nicht sooooooo wichtig ;)
Gruß frank
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

...(PSI)...
Hat jemand dazu Erfahrungen?
Von Erfahrung kann ich vielleicht nicht gerade sprechen, denn komplett unterschiedliche Knicklenker bin ich bislang nicht gefahren. Ich habe allerdings beim Bau meines Pythons unterschiedliche Steuerwinkel und auch Sitzpositionen ausprobiert (Variationsbereich war aber nicht sonderlich groß). Auf PSI hatte das keine so nachhaltige Auswirkung, als dass ich mich heute an irgendwelche diesbezügliche Unterschiedede erinnern könnte. Balance und Stabilität waren mir damals aber auch viel wichtiger.

M.E. muss nur der Abstand Radaufstandspunkt/Tretlager ausreichend größer sein wie der Abstand Radaufstandspunkt/Lenkachse (bezogen auf Parallelen zur Lenkachse durch die entsprechenden Punkte), um durch die Hebelverhältnisse die Treteinflüsse zu kompensieren.
(meine höchstpersönliche und in keinster Weise belegbare Einschätzung)
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Ca. 100mm , müsste ich mal genau nachmessen, ist aber bei Diesen Lagerdimensionen nicht sooooooo wichtig ;)
Gruß frank

Dass Dimensionen eines PKW-Radlagers in gewisser Weise "mit Kanonen auf Spatzen schießen" bedeutet ist klar. Bedenken hatte ich wegen nur 40 mm Lagerabstand in meiner Variante zwei aus diesem Beitrag. #44 (= Belastung mal 2,5 ?)

Der Gedanke vorerst Rillenkugellager zu nehmen und ggf. später umzurüsten ist aber sicher gut.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

M.E. muss nur der Abstand Radaufstandspunkt/Tretlager ausreichend größer sein wie der Abstand Radaufstandspunkt/Lenkachse (bezogen auf Parallelen zur Lenkachse durch die entsprechenden Punkte), um durch die Hebelverhältnisse die Treteinflüsse zu kompensieren.
Also wenn's niemand anders macht, dann widerleg ich mich halt selbst:

Cruzbikes erfüllen diese Voraussetzung ebenfalls und sollen trotzdem deutliches PSI haben.
Abstand zur Körpermitte spielt dann wohl doch auch eine Rolle... :confused:
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Also wenn's niemand anders macht, dann widerleg ich mich halt selbst:

Cruzbikes erfüllen diese Voraussetzung ebenfalls und sollen trotzdem deutliches PSI haben.
Abstand zur Körpermitte spielt dann wohl doch auch eine Rolle... :confused:

Auf der Pytonseite gibt's ein Beispielfoto, bei dem argumentiert wird, dass die beiden Längen gleich sein sollten um PSI = 0 zu erreichen.
Ich hab's aber noch nicht versucht, das mal komplett durchzudenken.

Abgesehen davon:

  • Wie soll es ohne PSI funktionieren, dass man mit den Beinchen lenkt?
    Habe ich da den Begriff falsch verstanden?
  • Welchen Punkt am Pedalkreis sollte man denn annehmen? Selbst wenn bei Pedalstellung oben PSI = 0 möglich sein sollte, ist's dann vorher und nachher nicht mehr gegeben.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Auf der Pytonseite gibt's ein Beispielfoto, bei dem argumentiert wird, dass die beiden Längen gleich sein sollten um PSI = 0 zu erreichen.
Glaube kaum, dass das wissenschaftlich belegt ist.
Zudem berücksichtigt so eine reine Grundrissdarstellung nicht, dass das ja ein 3-dimensionales Gebilde ist und es bei den meist verwendeten Lenkkopfwinkeln (~60°) dadurch einen riesen Unterschied macht, wo die horizontale Schnittebene für die Skizze angesetzt wird.
(Um zumindest das zu berücksichtigen hab ich mir das mit den "Parallelen zur Steuerachse" überlegt)

Das Gebiet ist halt noch relativ neu und m.E. wird da noch viel "orakelt".

Am besten wird sich wohl Jürgen Mages auskennen.
Vielleicht bekommst du ihn dazu (PM) seine Erfahrungen hier einzubringen.
 
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Naja, das Thema PSI (Pedal-Steering-Interference) haben wir in der Pythonliste tatsächlich recht oft durchgekaut. Soweit mein derzeitiger Erkenntnisstand:

Bei den "echten" Knicklenkern, d.h. Rädern bei denen die Lenkachse durch die gedachte Verbindungslinie der beiden Hüftgelenke geht ( Flevobike, Chinkara, Airbike und Python) gibt es überhaupt kein PSI-Problem.

Bei den Tom Traylor/Cruzbike/Speculoos Varianten (Lenkachse liegt vor der Hüftlinie) gibt es PSI, man kann es aber minimieren, indem man erstens das Tretlager auf Sitzhöhe oder darunter hält und zweitens besagte A/B-Regel anwendet:

4621.png


Wissenschaftlich bewiesen ist da natürlich garnix - sind alles nur empirisch gewonnene Erkenntnisse (Trial and Error).

Gruß,
Jürgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Auf dem Bild sieht man recht gut, was ich meine, wenn ich sage, dass es den Winkel der Steuerachse nicht berücksichtigt.

A=B kann sowohl bei einem 90° als auch bei 45° erfüllt sein obwohl das erhebliche Auswirkungen auf Nachlauf und Wheelflop hat.
Auch z.B. Radgröße wäre demnach irrelevant obwohl auch die den Nachlauf verändert.

Dass PSI davon unabhängig sein soll, kann ich eigentlich nicht glauben.
 
Zurück
Oben Unten