Brevet Brevet-Berichte 2016 [Sammelthread]

Achso, du möchtest eine SR Medaille haben und dir fehlt noch ein 300er. Die Meldefrist für die Medaille läuft doch eh Ende September ab, keine Ahnung ob Michael die noch später bestellen kann.
Tho-meine 2015er Medaille hat die Post gefressen-mas
 
Happich schon auf der Liste. ;)

Ist aber ganz sicher nix für den Milan und das Fuego. :eek:

Um ne Bergziege muss ich mich noch kümmern und @Nemberchs eierlegende Wollmichsau und z.B. die Vendetta probefahren.

Vielleicht machen mir dann auch die "flachen" Brevets mit dem Einspurer Spaß, wer weiß?
:p
 
(sieh an, mein Account funktioniert noch!) schöner Bericht ! ein Freund von mir, der mitgefahren ist, fand es auch super-hart. was die Farbe des GPX-Tracks betrifft: ich bin zum Schluss gekommen, dass die Sichtbarkeit bei ganz schwarz am besten ist, magenta oder türkis finde ich schlechter zu erkennen
Gruss
Olaf
 
Ich habe es noch geschafft mein Neujahrsgelübde für dieses Jahr einzulösen. Mindestens einen 200er fahren, lieber noch 300 oder gar 400... Die Wochen zogen dahin, der Umzug in neues Haus und Garten verlangte viele freie Wochenenden und plötzlich war September. ?!
Meinen ersten Brevet hatte ich in Maastricht absolviert, organisiert von meinen alten Freund Ivo Miesen. Diesmal wollte ich an der Seite dieses alten Veteranen fahren.
Wir hatten uns für 200km in Lier (Belgien) verabredet. Früh um 7h30 trafen sich dort etwa 40 Zweiradler. Es war frisch und der zum Start einsetzende Regen sorgte dafür, dass es in Schlechtwetterjacken los ging.
Meine Frau gönnte sich den Scherz und stellte sich mit ihren Klapprad neben mich ins Teilnehmerfeld, was für verwunderte Blicke sorgte ... :cool: Sie drehte nach 50m aber ab und fuhr zum Bahnhof :rolleyes:
Um uns die Kälte aus den Knochen zu treiben und schnell die Stadt hinter uns zu lassen fuhren wir die erste Stunde zügig im Windschatten der Kopfgruppe. Der Kaffee und sich unter der Jacke sammelnde Schweiß verlangten ihren Tribut. Also ließen wir die Rennradler davon jagen und fuhren gemütlich hinterher. Die Sonne zeigte sich hin und wieder hinter der Wolkendecke und versprach uns einen angenehmen Tag zu servieren.
Nach gefühlten 20 Landgrenzenwechseln bei Baarle-Nassau kamen wir am ersten Checkpunkt in Alphen an. Die Rennradler waren überrascht, dass wir sie wieder eingeholt hatten und schwangen sich schnell auf ihre Sättel.
Bis dorthin hatten Ivo und ich uns munter in Esperanto unterhalten, dass änderte sich denn Hermann aus Leverkusen gesellte sich zu uns und Ivo durfte von nun an sein Deutsch unter Beweis stellen.
Es ging weiter über angenehme niederländische Radwege, die uns fast ausschließlich durch grüne Landschaften führten.
Bei Weebosch gab es Pommes mit viel Mayo und Salz und eine längere Plauderei mit den drei anderen Liegenden (2*NL, Condor & M5, 1*BE, Raptobike) die etwas hinter uns lagen. Frisch gestärkt fuhren wir auf etwas zu dünnen Radweg durch Wald- und Heidelandschaften und ich wusste gleich muss ich stark sein. Wir waren bei 125 km und ich befand mich 3km Luftlinie entfernt von meiner Dusche und Schokoladenvorrat. :confused: Es ging also auf Teilen meines Arbeitswegs entlang und ich versuchte meinen Körper verständlich zu machen, dass er noch 2 Mal die tägliche Pendelstrecke durchhalten soll, gar nicht so einfach :eek: dennoch gelang es mir (y)
Etwas später war die dritte Kontrolle in der wir fast zeitgleich mit den anderen Liegenden eintrafen. Also beschlossen wir den Rest bis Lier auch zusammen zu fahren. Ein gelungener Abschluss. Vier Einspurer und zwei Ups haben für einige verwunderte Blicke gesorgt.
Nach 8:12 Stunden Fahrzeit plus 2:24 Pausen kamen wir zusammen in Lier an. Beim Fotofinish waren die meisten aber etwas abwesend ... oder Lier hatte einen sehr ablenkenden Marktplatz.

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Insgesamt eine sehr schöne Strecke, die aber für Trike und VM oft Probleme bereitet hätte. Kilometer 92 hatte für mich noch eine Hundegeschichte bereit, aber die wird woanders erzählt.
Gruß, Carsten,
der wieder Lust auf mehr bekommen hat.
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Gestern war nochmal ein 200er in Treuchtlingen angesetzt.
Auch wenn die Wettervorhersage etwas gemischt war, meinte es der Wettergott recht gut mit uns. Und auch die Temperaturen waren morgens mit 13°C bereits in einem erträglichen Bereich.
Diesmal gab es aber keinen GPS-Track, sondern es wurde ausschliesslich nach Karls Wegbeschreibung gefahren.
Zu erwähnen sei hier noch, dass Karl diesmal nicht mitgefahren ist, weil ihm zuviele Steigungen drin sind :).
Auch gab es keine verschiedenen Startgruppen, die paar Leute wurden alle auf einmal los geschickt.
Am Anfang hängte ich mich meist an andere Gruppen dran, um so ums navigieren rum zu kommen. Irgendwann fuhr ich dann eine ganze Zeit lang mit einem Cruzbike-Fahrer, manchmal verfuhren wir uns auch etwas.
Und irgendwann war ich dann alleine unterwegs, las nebenbei die Beschreibung und konnte so bis Pleinfeld eigentlich ganz gut dem Weg folgen. Dort hab ich dann aber, statt auf der Fahrbahn zu fahren, den Radweg genommen (selber schuld), und damit einen Abzweig verpasst. Bis ich das gemerkt hatte und wieder auf dem richtigen Weg war vergingen ein paar Extra-Kilometer und auch ein kleines Gewitter zog über uns.
Regenklamotten blieben trotzdem in der Tasche, weil mir nicht kalt war, und es nur noch gut 40km bis zum Ziel waren.
Insgesamt hat Karl schon wieder eine schöne Tour zusammen gestellt, und es ist gerade zu unglaublich, woher er immer die Steigungen nimmt. Ich glaub 16% war gestern das maximum.
Ich freu mich schon auf nächstes Jahr.
 
Nach einigen Jahren Abstinenz war ich am Wochenende auch wieder auf meinem ersten Brevet, dem "Back to the roots" 200er von Karl Weimann. Anreise war bei bestem Wetter ganz gemütlich mit dem Quest auf kleinen Sträßchen und durch's Urdonau- und Altmühltal nach Treuchtlingen, dem Ausweichstartort, weil in Osterdorf gerade das alte Schulhaus saniert wird. Aber das alte Vereinsheim des "Vereins für Leibesübungen" ist ein wirklich schöner Ersatz. Ein Turnsaal mit reichlich Platz für Übernachtungen, Duschen, Toiletten, ein großer Raum zum Zusammensitzen und Ratschen, eine Küche, alles perfekt für ein Brevet. Und in der Nacht nach dem Brevet hört man auch die ICEs nicht mehr, die in 50m Entfernung am Haus vorbeidonnern.

Am Start waren deutlich weniger Teilnehmer, als man das von Nordbayern gewöhnt ist. Anscheinend hat der Verzicht auf die Benutzung eines GPS doch einige abgeschreckt. Sehr schade, denn genau das hatte auch seinen Reiz. Ich hatte es zwar immer nur als Backup dabei, um in Zweifelsfällen schnell den richtigen Weg zu finden. Aber so geht es auch, man verbringt halt unter Umständen mehr Zeit auf Abwegen oder quatscht sich wie ich bei den hilfsbereiten Dorfbewohnern fest.

Karl konnte leider nicht selbst mitfahren, nutzte aber die Gelegenheit für eine angekündigte Geheimkontrolle auf dem Weg. Der Start war um 8:30 Uhr bei schönstem Wetter, es ging die ersten Kilometer recht gemütlich die Landstraße an der Altmühl entlang. Danach war mal kurzzeitig etwas navigatorisches Geschick gefordert. Weil ein Lieferwagen vor dem richtigen Weg stand, fuhren die meisten, mich eingeschlossen erst mal eine Ehrenrunde durch den Campingplatz am Brombachsee. Aber spätestens an der steinernen Echse war klar, ich bin wieder auf dem richtigen Weg. Leider aber habe ich danach das FKK-Schild verpasst und bin beim Versuch, die Route auf der Karte richtig zu deuten (die gab es diesmal sogar als Farbkopie!), dann doch auf dem falschen Weg gelandet. Strafe muss sein und so durfte ich ein wunderschönes 18%iges Sträßchen nach Absberg hochkurbeln. Die heftigste Steigung an diesem Tag und NICHT, ich betone, NICHT von Karl mit in die Route eingebaut.

Danach kamen dann die ganzen Höhenmeter der Tourr. Ein ständiges bergauf und bergab. Mein kleines Kettenblatt kam des öfteren zum Einsatz, das ist es schon gar nicht mehr gewöhnt. Hinter Wolframs-Eschenbach hatte ich dann noch mal einen kapitalen Verfahrer, ich schätze, dass ich da gerade im Geschwindigkeitsrausch bei über 80km/h am Abzweig vorbeigedüst bin. Naja, selbst schuld, nach 60km hatte ich schon zusätzliche 15 Fleißkilometer und etwa 100 Fleißhöhenmeter auf dem Buckel.

Die weitere Fahrt ging ständig bergauf und bergab. Die Hauptstraßen fahren unten im Tal lang, Karl legt seine Strecken nach Möglichkeit sehr verkehrsarm und daher oft und gern quer zu den Tälern. Macht aber auch mit Velomobil nichts. Wenn man weiß, was auf einen zukommt und man eine berggängige Schaltung verbaut hat, kurbelt man sich da genauso hoch, wie mit einem Rennrad. Auf der zweiten Hälfte des Brevets merkte ich dann, dass ich begann, das Feld von hinten her wieder zuzufahren. Am Berg war ich plötzlich gleich schnell wie die Rennradler (zumindest die im hinteren Drittel des Felds), in der Ebene und bergab schneller. Was nicht bedeutet, dass sie mich nicht in der Kontrollstelle wieder überholt hätten. Hier hatte ich es noch nie eilig. Ein wenig die Zehen vertreten, eine Kleinigkeit Essen, mit den anderen ratschen, das gehört für mich einfach dazu. Natürlich könnte ich ohne das das Brevet schneller beenden, aber hätte ich damit Lebensqualität gewonnen?

Jedenfalls merkte ich in der zweiten Hälfte deutlich, dass ich stärker unterwegs war als noch vor ein paar Jahren. Das mag zum einen an den Verbesserungen am Quest liegen. Mit den Powercranks muss ich einfach sauber kurbeln und spare so inzwischen nach jahrelanger Eingewöhnungsphase Kraft ein. Und die Kohlefaserschwinge ist doch um einiges steifer als die alte Aluschwinge und gibt gerade an steilen Anstiegen deutlich mehr Vortrieb. Aber am meisten macht wohl meine kohlenhydratarme Ernährung seit einem halben Jahr aus. Die Fettverbrennung läuft richtig gut, ich falle nicht mehr in Unterzucker und kann prinzipiell endlos fahren, wenn ich entsprechend langsam tue. Damit ich nicht langsam tun muss, habe ich vor dem Brevet kurzzeitig wieder eher kohlenhydratreich gegessen und konnte so auch ordentlich Dampf geben. An den Kontrollstellen wurden die KH auch immer schön nachgeführt, mal war es ein Orangensaft, mal ein Streuselkuchen, mal Schokolade. Alles, was ich im normalen Leben in letzter Zeit verschmähe. Aber hier hat es wirklich super funktioniert. Ich konnte es auch bis zum Ende mit über 2300 Höhenmetern in den Beinen noch richtig krachen lassen (was ich halt so unter Krachen lassen verstehe, andere lachen da drüber...). Diese Ernährungstaktik werde ich nächstes Jahr wieder probieren und spätestens beim 400er und 600er wird sich zeigen, ob das auch auf langen Distanzen gut funktioniert. Ein hoher Fettverbrennungsanteil aus den hauseigenen Reserven für die Grundlast und eine ausreichende KH-Zufuhr um die Leistungsspitzen abzudecken sollten mich auch über die richtig langen Strecken bei Laune halten und den Magen nicht mit zu viel Futter überlasten. Soweit meine Theorie...

Bei der letzten Kontrollstelle fing es dann an zu regnen, aber der Wettergott war mit mir. Auf der langen Bergabstrecke von Windsbach nach Spalt schüttete es teilweise wie aus Kübeln, aber an der heftigen Steigung hinter Spalt war wieder trocken und ich konnte den Deckel verstauen und hatte bergauf eine gute Kühlung. Als ich oben war, war grad schon die nächste Dusche im Anmarsch, aber da war ich ja schon wieder zügig in der Ebene unterwegs.

Was ausgesprochen gut funktioniert hat, auch wenn es vielleicht etwas dämlich aussieht, ist die Zwei-Brillen-Methode. Nachdem seit letztem Jahr meine Arme beim Lesen immer kürzer werden, wird es immer schwieriger, während der Fahrt noch das Roadbook oder die Karte zu lesen. Aber mit normaler Brille als Augenschutz vor Insekten plus einer 5€-Lesebrille auf der Nasenspitze kann ich wunderbar fahren und navigieren. Ich war echt begeistert, wie problemlos das funktionierte. Nur mit Schaummdeckel stört die Lesebrille etwas, aber mit etwas Übung geht auch das.

Zurück im Vereinsheim gabs erstmal eine schöne heiße Dusche, danach zwei Teller von Heidis wunderbarer Gulaschsuppe, dazu kühles Weißbier und gute Gespräche und der Abend war gerettet. Am nächsten Morgen bin ich nach Frühstück, Ratschen und Aufräumen gegen 11 Uhr losgekommen und war erstaunt, wie locker ich noch Gas geben konnte. Das war in früheren Jahren nach einem Brevet nie der Fall gewesen. Heute merke ich dann aber doch etwas Muskelkater in den Schenkeln, aber nach insgesamt etwas über 500km darf das auch sein.

Nächstes Jahr werd ich versuchen, die gesamte Serie in Norbayern mitzufahren und würde mich sehr über weitere Velomobilbeteiligung freuen.

Viele Grüße,
Martin
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Was ausgesprochen gut funktioniert hat, auch wenn es vielleicht etwas dämlich aussieht, ist die Zwei-Brillen-Methode. Nachdem seit letztem Jahr meine Arme beim Lesen immer kürzer werden, wird es immer schwieriger, während der Fahrt noch das Roadbook oder die Karte zu lesen. Aber mit normaler Brille als Augenschutz vor Insekten plus einer 5€-Lesebrille auf der Nasenspitze kann ich wunderbar fahren und navigieren. Ich war echt begeistert, wie problemlos das funktionierte. Nur mit Schaummdeckel stört die Lesebrille etwas, aber mit etwas Übung geht auch das.
Macht Jos, ein holländischer oder belgischer Brevetler genauso...
 
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