So - jetzt bin ich wieder in der Verfassung, den Bericht von meinem 2. 200er der Saison weiter zu schreiben...es geht da weiter, wo ich in Beitrag
https://www.velomobilforum.de/forum...-von-ausfahrten-und-touren.44758/post-1317164 aufgehört habe.
Also am Elsterradweg nordwestlich von Herzberg. Während ich da stand, den Kühen beim Weiden zusah und mein Abendbrot genoss, kam ein Reiseradler des Weges. Schnell entspann sich ein nettes Gespräch und das Woher und Wohin wurde zuerst geklärt. Er fuhr die Tour Brandenburg und war schon bei etwa 1400km - also fast einmal 'rum. Durch die Ermangelung von Anstiegen war er schneller unterwegs als geplant und wollte noch ein paar Kilometer draufpacken. Ich wollte in Ruhe Natur und Kichererbsen genießen, also verabschiedeten wir uns und er fuhr weiter.
Diese Weite und das satte Grün sind einfach unbeschreiblich!
Ich wollte ja auch in etwa der Tour Brandenburg folgen, bis in den Niederen Fläming und vielleicht bis Luckenwalde, ganz nach Tagesform, Lust und Laune.
Das tat ich dann auch und wurde kurz vor Wiepersdorf Zeuge einer tollen Abendstimmung...
Ein Träumchen! Dann ging es weiter auf der FlämingSkate Route nach Hohenseefeld - und in der ersten Schutzhütte hinterm Ort traf ich "meinen" Reiseradler wieder, der dort schlafen wollte. Wir haben noch kurz geschwätzt und dann bin ich weiter. Auf dem nächsten Hügel musste ich noch ein Foto vom Sonnenuntergang machen. Die Landschaft ist einmalig - sanft ansteigende, weit geschwungene Hügel mit Windschutzgehölzen und Wegen als Begrenzung der Felder.
Dann ging's im Dunkeln weiter - zuerst nach Dahme/Mark. Ich glaube, das ist das Rathaus...
Von da auf der B102 nach Luckau, wo ich am Knotenpunkt 28 meinen zwischenzeitlich gefassten Plan, doch gleich noch in den Spreewald zu fahren, ad Acta legte. Es lief schon längst nicht mehr so rund und der Folgetag sollte anstrengend werden. Ziel war, rechtzeitig Zuhause zu sein, um noch ein paar Stunden Nachtschlaf nachholen zu können.
Also doch lieber erstmal südwärts nach Finsterwalde. Von da nach Lauchhammer - und früh um drei fuhr das MBB mit mir dann dahin, wo es wollte! Die Geschwindigkeit war schon lange eingebrochen, so dass ich letztlich in Staupitz in einem mir schon länger bekannten Buswartehäuschen 40 Minuten an meinem als Kopfkissen missbrauchten Regencape horchte. Das Erwachen war fantastisch - es wurde schon hell und die Vögel (in diesem Falle vornehmlich Amseln) sangen um die Wette.
Ausgeruht ging es dann auf sonntagvormittäglich leeren Straßen nach Lauchhammer, wo ich seit langer Zeit Mal wieder an den "Bio-Türmen" (gehören zur alten "Kokerei", wo aus Kohle Koks für die Hochöfen gemacht wurde) vorbei kam.
Jedes Mal beeindruckend und erfreulich, dass sie nicht, wie viele andere Zeitzeugen der bergbaulichen Geschichte abgerissen worden sind.
Muss man Mal gesehen haben...
Von dort ging es dann südwärts über die Elster und auf sattsam bekannten Wegen
nach Hause. Die Elster am frühen Sonntag Morgen...
Ich habe noch etwas mit mir herumberatschlagt ob ich aus eigener Kraft heim fahren soll, aber letztlich siegte der innere Schweinehund und ich bin nach Ortrand geschlichen und dort um 6:11 Uhr als einziger Fahrgast in den Zug gestiegen.
Am Ende stehen 215 km und die Erkenntnis, dass das MBB auch für längere Strecken verwendbar ist. Keine Kniebeschwerden wie beim letzten Mal, wo ich mich abholen lassen musste.
LG Holger