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Ich bin seit letztem Wochenende stolzer Besitzer eines Quattrovelo Plus mit elektrischer Unterstützung und möchte diesen Thread dazu nutzen, meine Erfahrungen mit diesem Fahrrad niederzuschreiben und interessante Diskussionen anzukurbeln.
Wer meine Diskussionen und evtl. Videos auf Youtube kennt weiss, das ich vorher ein GFK-Quest gefahren bin (welches immer noch von mir gefahren wird
.
Ich bin also in Dronten bei velomobiel.nl gewesen und habe ein Vorführmodell gekauft. Ich glaube es ist das erste QV Plus, welches jemals gebaut wurde.
In typisch holländischem Orange-Weiss.
Über die Farbe lässt sich streiten. Das ist immer Geschmackssache. Bei einem Vorführmodell, welches mit sehr kurzer Wartezeit verbunden war kann man natürlich keine Wunschfarbe wählen.
Trotzdem: Wichtig war mir von Anfang an, ein im Strassenverkehr auffälliges Fahrrad zu fahren. Und ja: Orange-Weiss sieht man sehr gut!
Velomobiel.nl hat über eine andere Firma einen Bafang bbs01 Motor einbauen lassen.
Da ich das Rad im Bergischen Land bei Köln, zum Pendeln zwischen Köln und Ungarn und generell auch auf vielen bergischen Strecken verwenden möchte, habe ich dies als wichtigen Upgrade angesehen. Dazu gibt es ein schönes 500C Display.
Die erste Testfahrt verlief ganz gut, Theo von velomobiel.nl hatte mir von vornherein das Tretlager auf die perfekte Größe eingestellt.
Klar, ein bisschen ungewohnt, aber ich war positiv überrascht.
Ein paar Modifikationen und Feinjustierung musste noch vorgenommen werden und so bin ich am nächsten Tag zurück ins Bergische Land geradelt.
Es hat viel geregnet und wir hatten heftige Böen bis 90 Stundenkilometern.
Ein Fahrrad mit vier Rädern fällt nicht um! Und es kommt kein Wasser in das Fahrzeug, man wird nicht nass. Dank der Haube macht der Seitenregen auch nichts aus. Man kann wunderbar durch das Motorradhelm-Visier schauen. Und das Fahrverhalten in den Kurven: Phantastisch!
Ich habe mir auch ein Minivisier aus Polycarbonat dazubestellt.
Dieses habe ich jedoch wieder abgemacht, da es anders als beim Quest, die Sicht besonders bei schlechtem Wetter stark beeinträchtigt.
Und da sind wir bei einem Punkt, der beim QV schlechter ist als beim Quest.
Die beiden Höcker behindern die Sicht auf das, was direkt vor einem liegt stärker als beim Quest.
Da in Holland nur Radwege und langsame Strassen befahren werden dürfen habe ich besonders in diesem Land gemerkt, wie oft ich meinen Kopf nach vorne und zur Seite biegen muss, um zu sehen, was direkt vor mir liegt.
Oft muss man in Holland beim Wechsel auf einen anderen Fahrradweg oder an einem Kreisverkehr oder einer Ampel schauen, das man nicht über die Bordsteinkante fährt oder irgendwelche anderen Hindernisse erwischt.
Das QV Plus hat nochmal (ich glaube es sind 2 cm?) weniger Platz für die Sicht, da dort mehr Platz für lange Beine gelassen wurde. Ich bin 193 cm groß, daher habe ich mich für die größere Variante des QV entschieden.
Ich denke auch, das diese Entscheidung gar nicht so schlecht war, da beim Treten höchstens 1 cm Platz zwischen Knie und Fahrrad ist.
Das Fahrrad ist wohl gut für Sitzriesen, die proportional gesehen eher einen größeren Oberkörper haben.
Bei mir ist es leider eher andersherum.
Kaum bin ich über die Grenze nach Deutschland gefahren, wurde diese trübe Erkenntnis abgelöst.
Da ich in Deutschland grundsätzlich als VM-Fahrer die meist miesen Radwege meide und es mir mittlerweile abgewöhnt habe auf dem noch so verlockend aussehenden Radweg einen Fahrversuch zu starten, konnte ich während der gesamten Fahrt bis ins Bergische Land die Vorteile des Fahrrads voll ausschöpfen.
Die Sicht nach vorne ist zwar etwas eingeschränkter, aber sie reicht vollkommen aus. Man überblickt die komplette Strasse, auf der ja viel mehr Platz ist, als auf einem schmalen Fahrradweg.
Meinen Kopf durfte ich endlich entspannt nach hinten legen.
Ja, dieses Fahrrad ist in Kombination mit meiner Größe wohl nicht so richtig für die Niederlanden geeignet. Aber hätte ich es hauptsächlich für Holland eingeplant, hätte ich mir auch keinen Motor einbauen lassen.
Die fest montierte Haube hat sich wie gesagt als sehr nützlich erwiesen. Besonders beim Regen spürt man den Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Versatile-Dach, mit dem ich mich nie anfreunden konnte.
Die Sicht wird dadurch zwar nach oben eingeschränkt und das „Cabrio-Feeling“ bei Schön-Wetter-Fahrten mit dem Quest entfällt, dafür hat man wirklich mal ein vernünftiges und stabiles Dach!
Ich war anfangs etwas unsicher, weil das Tragen eines Helmes sehr erschwert, bzw. unmöglich gemacht wird.
Vielleicht gibt es einen sehr schlanken Helm, den man darunter tragen kann, aber erstmal werde ich wohl ohne fahren müssen.
Theo hat mir erklärt, dass das Dach auch bei einem seitlichen Sturz zugeklappt bleibt und somit die Funktion eines Helms übernimmt.
Auch kann man die seitlichen Polster unter der Haube gegen größere und festere ersetzen.
Nun zu den Bremsen. Irgendwie werde ich mit Trommelbremsen nie so richtig warm werden habe ich das Gefühl. Ich habe mir nun 90er Trommelbremsen einbauen lassen, da ich auch mal größere Abfahrten plane.
Bei meiner längsten Abfahrt und dem damit verbundenen persönlichen Geschwindigkeitsrekord von 80 Km/h mit dem QV habe ich gemerkt, das es schon ein wenig gefährlich werden kann, wenn die eine Bremse stärker bremst, als die andere.
Eigentlich hatte ich die Bremsen mit Theo zusammen gut eingestellt und aufeinander abgestimmt, aber nach 400 KM muss man dies vermutlich nochmal tun.
Wenn eine Bremse stärker bremst als die andere lenkt das VM logischerweise beim Bremsvorgang stärker in die Richtung der stärker eingestellten Bremse.
Also… ich bin nun nach über 400 KM gefahrenen Kilometern, nach heftigem Wind und Regen und auch mal stärkerer Sonne, nach steilen Bergen hoch und runter, bei Kälte und bei Hitze sehr froh, mich für dieses Fahrrad entschieden zu haben.
Der Komfort ist unbeschreiblich und für mich als Pendler mit sehr viel Gepäck ist es vermutlich das ideale Velomobil.
Auf ebener Strecke kann ich länger und entspannt ohne Motor ca. 40 km/h schnell fahren.
Bis 50 km/h habe ich schon geschafft, dann allerdings unter starker Anstrengung.
Der Motor hilft mir enorm bei steilen Auffahrten, aber das sollte man auch erwarten.
Noch habe ich Tryker Reifen drauf, möchte aber auf die schmalen NuTraks umsteigen.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung und werde auch gerne in Zukunft weiter berichten. Ich würde mich auch sehr über Erfahrungen und Tipps von anderen QV-Fahrern freuen.
Viele Grüße!
Marlon
Wer meine Diskussionen und evtl. Videos auf Youtube kennt weiss, das ich vorher ein GFK-Quest gefahren bin (welches immer noch von mir gefahren wird
.Ich bin also in Dronten bei velomobiel.nl gewesen und habe ein Vorführmodell gekauft. Ich glaube es ist das erste QV Plus, welches jemals gebaut wurde.
In typisch holländischem Orange-Weiss.
Über die Farbe lässt sich streiten. Das ist immer Geschmackssache. Bei einem Vorführmodell, welches mit sehr kurzer Wartezeit verbunden war kann man natürlich keine Wunschfarbe wählen.
Trotzdem: Wichtig war mir von Anfang an, ein im Strassenverkehr auffälliges Fahrrad zu fahren. Und ja: Orange-Weiss sieht man sehr gut!
Velomobiel.nl hat über eine andere Firma einen Bafang bbs01 Motor einbauen lassen.
Da ich das Rad im Bergischen Land bei Köln, zum Pendeln zwischen Köln und Ungarn und generell auch auf vielen bergischen Strecken verwenden möchte, habe ich dies als wichtigen Upgrade angesehen. Dazu gibt es ein schönes 500C Display.
Die erste Testfahrt verlief ganz gut, Theo von velomobiel.nl hatte mir von vornherein das Tretlager auf die perfekte Größe eingestellt.
Klar, ein bisschen ungewohnt, aber ich war positiv überrascht.
Ein paar Modifikationen und Feinjustierung musste noch vorgenommen werden und so bin ich am nächsten Tag zurück ins Bergische Land geradelt.
Es hat viel geregnet und wir hatten heftige Böen bis 90 Stundenkilometern.
Ein Fahrrad mit vier Rädern fällt nicht um! Und es kommt kein Wasser in das Fahrzeug, man wird nicht nass. Dank der Haube macht der Seitenregen auch nichts aus. Man kann wunderbar durch das Motorradhelm-Visier schauen. Und das Fahrverhalten in den Kurven: Phantastisch!
Ich habe mir auch ein Minivisier aus Polycarbonat dazubestellt.
Dieses habe ich jedoch wieder abgemacht, da es anders als beim Quest, die Sicht besonders bei schlechtem Wetter stark beeinträchtigt.
Und da sind wir bei einem Punkt, der beim QV schlechter ist als beim Quest.
Die beiden Höcker behindern die Sicht auf das, was direkt vor einem liegt stärker als beim Quest.
Da in Holland nur Radwege und langsame Strassen befahren werden dürfen habe ich besonders in diesem Land gemerkt, wie oft ich meinen Kopf nach vorne und zur Seite biegen muss, um zu sehen, was direkt vor mir liegt.
Oft muss man in Holland beim Wechsel auf einen anderen Fahrradweg oder an einem Kreisverkehr oder einer Ampel schauen, das man nicht über die Bordsteinkante fährt oder irgendwelche anderen Hindernisse erwischt.
Das QV Plus hat nochmal (ich glaube es sind 2 cm?) weniger Platz für die Sicht, da dort mehr Platz für lange Beine gelassen wurde. Ich bin 193 cm groß, daher habe ich mich für die größere Variante des QV entschieden.
Ich denke auch, das diese Entscheidung gar nicht so schlecht war, da beim Treten höchstens 1 cm Platz zwischen Knie und Fahrrad ist.
Das Fahrrad ist wohl gut für Sitzriesen, die proportional gesehen eher einen größeren Oberkörper haben.
Bei mir ist es leider eher andersherum.
Kaum bin ich über die Grenze nach Deutschland gefahren, wurde diese trübe Erkenntnis abgelöst.
Da ich in Deutschland grundsätzlich als VM-Fahrer die meist miesen Radwege meide und es mir mittlerweile abgewöhnt habe auf dem noch so verlockend aussehenden Radweg einen Fahrversuch zu starten, konnte ich während der gesamten Fahrt bis ins Bergische Land die Vorteile des Fahrrads voll ausschöpfen.
Die Sicht nach vorne ist zwar etwas eingeschränkter, aber sie reicht vollkommen aus. Man überblickt die komplette Strasse, auf der ja viel mehr Platz ist, als auf einem schmalen Fahrradweg.
Meinen Kopf durfte ich endlich entspannt nach hinten legen.
Ja, dieses Fahrrad ist in Kombination mit meiner Größe wohl nicht so richtig für die Niederlanden geeignet. Aber hätte ich es hauptsächlich für Holland eingeplant, hätte ich mir auch keinen Motor einbauen lassen.
Die fest montierte Haube hat sich wie gesagt als sehr nützlich erwiesen. Besonders beim Regen spürt man den Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Versatile-Dach, mit dem ich mich nie anfreunden konnte.
Die Sicht wird dadurch zwar nach oben eingeschränkt und das „Cabrio-Feeling“ bei Schön-Wetter-Fahrten mit dem Quest entfällt, dafür hat man wirklich mal ein vernünftiges und stabiles Dach!
Ich war anfangs etwas unsicher, weil das Tragen eines Helmes sehr erschwert, bzw. unmöglich gemacht wird.
Vielleicht gibt es einen sehr schlanken Helm, den man darunter tragen kann, aber erstmal werde ich wohl ohne fahren müssen.
Theo hat mir erklärt, dass das Dach auch bei einem seitlichen Sturz zugeklappt bleibt und somit die Funktion eines Helms übernimmt.
Auch kann man die seitlichen Polster unter der Haube gegen größere und festere ersetzen.
Nun zu den Bremsen. Irgendwie werde ich mit Trommelbremsen nie so richtig warm werden habe ich das Gefühl. Ich habe mir nun 90er Trommelbremsen einbauen lassen, da ich auch mal größere Abfahrten plane.
Bei meiner längsten Abfahrt und dem damit verbundenen persönlichen Geschwindigkeitsrekord von 80 Km/h mit dem QV habe ich gemerkt, das es schon ein wenig gefährlich werden kann, wenn die eine Bremse stärker bremst, als die andere.
Eigentlich hatte ich die Bremsen mit Theo zusammen gut eingestellt und aufeinander abgestimmt, aber nach 400 KM muss man dies vermutlich nochmal tun.
Wenn eine Bremse stärker bremst als die andere lenkt das VM logischerweise beim Bremsvorgang stärker in die Richtung der stärker eingestellten Bremse.
Also… ich bin nun nach über 400 KM gefahrenen Kilometern, nach heftigem Wind und Regen und auch mal stärkerer Sonne, nach steilen Bergen hoch und runter, bei Kälte und bei Hitze sehr froh, mich für dieses Fahrrad entschieden zu haben.
Der Komfort ist unbeschreiblich und für mich als Pendler mit sehr viel Gepäck ist es vermutlich das ideale Velomobil.
Auf ebener Strecke kann ich länger und entspannt ohne Motor ca. 40 km/h schnell fahren.
Bis 50 km/h habe ich schon geschafft, dann allerdings unter starker Anstrengung.
Der Motor hilft mir enorm bei steilen Auffahrten, aber das sollte man auch erwarten.
Noch habe ich Tryker Reifen drauf, möchte aber auf die schmalen NuTraks umsteigen.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung und werde auch gerne in Zukunft weiter berichten. Ich würde mich auch sehr über Erfahrungen und Tipps von anderen QV-Fahrern freuen.
Viele Grüße!
Marlon
