Wirkt eine Karbonhülle als faradayscher Käfig?
Das Karbon mehr oder minder schon, wobei - angenommen, du sitzt auf einem Carbonsitz oder gar einem Alurahmenkonstrukt - diese Teile die bessere Leitfähigkeit aufgrund metallisch durchgängiger Verschraubung darstellen. Schlägt demnach ein, verbrennt den Eintrittspunkt, springt dann über zum Kopf und von dort durch den Körper zum Boden => Erde, wenn einer Pech hat. Eine carbonfiber reinforced carbonfiber-Hülle würde den Blitz außenherum leiten, allerdings unbezahlbar sein (kleines Teil sechsstelliger Betrag).
Das Epoxidharz verbrennt oder verdampft, je nach Lichtbogeneffekt durch Energiemenge des Blitzes. Die Hüllen sind nicht durchgängig leitend, sondern quasi-isolierend, da die Fasern getränkt wurden. Es gibt Epoxidharze, welche eine durchgängige Leitfähigkeit herstellen, allerdings sind diese wohl nicht für Velomobile im Einsatz.
Wer demnach im VM auf einem Carbonsitz sitzt, könnte vom Kopf bis zum Arsch die niedrigere Gesamtwiderstandskette darstellen vs. vielen geringen Distanzen mit relativ hohen Übergangswiderständen durch die Hülle. Das hängt von vielen Faktoren ab und ich persönlich empfehle nicht, es auszuprobieren, ohne zumindest einen Aluschleifer auf dem Boden aufliegen zu haben, welcher weit weg vom Körper am Hauptrahmen oder der Hülle anbindet.
Einfache Lösung, um viel Leistung abzuleiten: Kupferlitze 4 mm² oder 12 x 2 mm Aluflachmaterial (oder einen Carbonfaserstrang, welcher nur außen mit Harz oberflächengehärtet wurde..) vom höchsten Punkt innen im Halbkreis zum Boden / besser Schleifer verlegen, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es den Umweg über Körper, Kleidung und Bauteilübergangswiderstände nimmt, selbst, wenn diese Leiterbahn verdampft. Ionisierte Luft und das freigebrannte Karbon BIS es verdampft reicht aus, um den Rest über die Hülle abzuleiten. Quasi Blitzableiter im VM.