Hallo Wolf,
Du sagst, die Materialien seien nicht verhandelbar. Welchen Hintergrund hat das? Hast Du schon andere Projekte mit Paulownia realisiert, dass Du derart von dessen Eigenschaften überzeugt bist? Aus Deinen Beschreibungen würde man schließen, dass es sich um eine Art Wundermaterial handelt. Leicht, stabil, wasserfest dauerhaltbar. Ich hatte zwar noch nie welches in der Hand, aber schon von Balsa über Pappel, Kiefer, Birke, Buche und Eiche mit recht vielen handelsüblichen Hölzern gearbeitet. Ich würde keines davon in einem muskelbetriebenen Fahrzeug als Vollmaterial verwenden wollen. Gerade ein Vierrad, das auf eine halbwegs torsionssteife Plattform oder einen mittragenden Kasten angewiesen ist, würde ich aus Kastenprofilen oder einem voluminösen, hohlen, verstrebten Sandwich aufbauen.
Willst Du nicht zunächst einmal einige der erwähnten Stollen besorgen und ein Probeteil zusammenbauen ?
Ich kenn das Holz ja und haben damit schon gearbeitet.
Wenn man es mal in der Hand hatte, merkt man es sofort.
Der Vorteil ist doch, dass man deutlich dickere Hölzer verwenden kann, wodurch die Biegesteifigkeit stark ansteigt.
300kg/m³ sind wirklich nicht viel.
Die Kastenidee fällt dadurch auch nicht raus.
Man kann das ja durchaus auch aus einzelnen Hölzern zusammenbauen.
Versuch macht kluch.
Gruß
Basti
Ich habe ein 50cm langes 45x45mm Kantholz genommen, es mit einem Ende etwas aufgebockt und bin dann (70kg) darauf herumgesprungen.
Ein Durchbiegen war weder zu sehen noch zu spüren.
(Mit Lasermessung hab ich es nicht nachgeprüft).
Nehme ich hochkant 58x38mm Kanthölzer und habe alle 30 cm Verstrebungen, dann gehe ich davon aus, dass sich die Verformung des Rahmens in Grenzen hält.
Man bedenke außerdem, dass Paulownia bei gleicher Masse die doppelte Zugfestigkeit von Alu hat.
Es neigt auch nicht zur Rissbildung.
Beispiel aus Versuch macht kluch:
Ich habe mal eine Tisch aufbocken müssen, jemand hatte die Beine auf Wohnzimmertischgröße gestutzt.
Da ich noch von dem Paulownia 45x45mm da hatte, teilte ich das in vier gleiche Hölzer.
Um die Teile an den Tisch anzubringen, benutzte ich Buchenrundstab, aus dem ich Holzdübel schnitt.
etwas enger vorgebohrt (ins Stirnholz!) und dann den Dübel reingehämmert.
Mach das mal mit Fichte. Das platzt Dir direkt auf.
Paulownia komprimiert eben wegen der Weichheit sehr gut.
Dadurch entsteht eine feste Dübeleinfassung aus komprimiertem Material.
Das ganze habe ich dann einfach unten in die Beinbohrungen gesteckt.
Wackelt nicht und hält bis heute, auch unter der Belastung voller Bücherkartons
und Dagegenlehnen.
Es kommt immer darauf an, wie man Holz verbaut.
Beispiel:
Man kann 12 Klorollen und ein Brett als Podest benutzen.
Aber nur wenn man die Klorollen hochkant stellt.
Die Frage ist nicht, woraus man den Rahmen herstellt, sondern welche Geometrie er haben soll,
damit er auch aus Paulownia gebaut werden kann.