Deine Idee finde ich gut, habe selbst schon ein paar WoMos gebaut (das Größte war ein umgebauter Reisebus
) und immer mal wieder über ein Fahrrad-WoMo nachgedacht.
Das ist super
Diese Erfahrung möchte ich, wenn Du es erlaubst, gerne ab und zu abfragen
Ich denke aber nicht, das du bei der Größe auch nur annähernd an 200kg ran kommen kannst.
Rechne eher mit 300kg und selbst dann hast du schon vieles richtig gemacht und gute Lösungen gefunden (das Holz kannte ich z.B. noch nicht)
Ich hab es doch durchgerechnet - falls dabei ein Fehler entstanden ist, oder ich etwas nicht bedacht haben sollte, bitte anschlagen
Der Aufbau ist als Quader gedacht, mit ausgezogenem Slide-Out, 350cm lang, sagen wir großzügig 140cm breit und hoch.
Das Dach hat eine Seitenfläche von 140x150cm/2 und eine Dachfläche von 150x140cm.
Der Aufbau aus Paulownia-Regalstollen und Backkork hat ein durchschnittliches Gewicht von
Kork=1.25kg/m², DKiri=300kg/m³ für das Stück Rahmen und das Holzkreuz, sagen wir extra 1kg.
Damit kommt man auf 2.25kg pro m² Wand.
Rechnen wir also 4 lange Wände (Decke, Boden, Seitenwände) 350x140cm = 4.9m²x4= aufgerundet 20m²
zweimal Front/Rückwand 140x140cm = aufgerundet 2 m²
Dach ist zweimal Seitefläche 140x150cm = 2.1m² plus Rückfläche 140x140cm = 2 m² = 4.1m²
Damit sind wir bei einer Wandfläche von nochmals stark aufgerundet 30 m²
Das macht bei 2.25kg pro m² Wand 67,5 kg - und das ist schon der Löwenanteil.
Rechnen wir den Fahrwerksrahmen noch dazu:
Bauhaus gibt das Gewicht der 38x58mm Stollen mit 1.2 kg an, die sind 2.5m lang.
Nehmen wir an, ich benötige 10 Stollen, das sind 25m, wiegen 12 kg.
Sagen wir, wir sind bei 80 kg. Das entspricht den meisten Wohnwagen/Ebike-Gespannen.
Und ich habe wie ja zu sehen ist, sehr sehr konservativ kalkuliert.
Ich würde jetzt gerne wissen, woraus Du den Rest bauen willst, damit man über 300kg kommt?
Beim Antrieb musst du bedenken, dass du nicht unendlich untersetzen kannst, weil -
- a die Fahrrad-Teile nur einen bestimmten Drehmoment aushalten (hier sind Rohloff und Pinion am besten und im Kombi kommst du sehr weit runter, aber siehe b)
- b die Kräfte auch von irgent etwas abgefangen werden müssen, sonst zerreist es die den Rahmen.
Wir sprechen hier aber von Tretkurbelantrieben. Bei Hebelantrieben sieht die Kraftentwicklung anders aus.
Hier kommt man evtl. noch deutlich günstiger im Übersetzungsverhältnis, wenn man mehr Kraft aufwenden kann.
Teure Getriebe kommen nicht in Frage.
Es muss mit einer gut verbauten 5-Gang-Nabenschaltung gehen, aus finanziellen Gründen.
Der Rahmen ist in der Dicke und Höhe sicher redundant, auch wenn er aus Holz ist.
Die Wellen sollten halt massive 2cm-Stähle sein, und die Lager ordentlich, und starke Taper-Buchsen.
Beim Motor solltest du von Anfang an auf ausreichen Kühlluft achten, sonst stirbt der schnell den Hitzetot und du musst die Konstruktion doch auf Kühlluft ändern.
Vielleicht lässt er sich so einbauen, dass man einen Luftkanal zur Kühlung einbauen kann, wie beim Peltier-Kühlschrank (Piezo
wie dumm, das kommt davon, wenn man sich auch noch mit Lautsprechern beschäftigt (Gruß an geist4711
)
Mein Elektrik-Freund empfiehlt, eine Schaltung des Motors über verschiedene Spannungen der Akkus zu regeln (mehrere Schaltmöglichkeiten Parallel/Reihe),
auch um die Akku-Entladung ideal zu machen. Der Motor soll immer optimal belastet werden.
Das muss noch alles ausgeklügelt werden...
Bei 20" Rädern und dem zu erwartenden Gewicht, kann ich nur die Kunststoffräder von alligt.nl empfehlen.
Die sind für Lastenräder entwickelt und die neue Generation ist noch einmal stabieler.
Ich fahre die 2. Generation und Mopetreifen, die können auch das Gewicht tragen.
Das ist sehr hilfreich, vielen Dank. Gibt es die Räder denn auch einzeln zu kaufen?
Was kosten die denn?
Bei der angedachten Breite von 1,4m denke ich auch, das du zwar bei den ersten Pollern auf den Radweg noch mit einem 3 oder 4 Kantschlüssel weiterkommst, aber dir spätetstens am ersten Drängelgitter einen Rückwärtsgang wünscht.
Rückwärtsgang ist geplant. Ein winziger Motor, der das Rangieren ermöglicht.
Muss noch ausgetüftelt werden. Aber ja, ich möchte nicht irgendwo stehen und nicht umdrehen können.
Mir sind auch Radwege bekannt, die plötzlich an einer Stelle <1 Meter haben (es geht ja nur um Radfahrer
) und es schon mit einem Kinderanhänger eng wird
Dann kann du mit 3 Meter Länge häufig nicht mal wenden und schiebst bist zur nächste Möglichkeit zurück.
Gruß Jörg
Ob ich so viele Radwege benutzen will, ist noch die Frage.
Bei 1m Breite kann vorne niemand mehr mitfahren (wenn ich zentral lenken will), und das Wohngefühl ist etwas beengt.
Hier käme es darauf an, ob ein seitlicher Slideout die Statik beeinträchtigt.
Wenn das ginge (mit Schwerlastschienen herausziehen und anschließend mit Stützen außen sichern), könnte man den
Innenraum anders aufteilen und hätte immerhin z. B. eine Schlafnische von <1m Höhe,
dafür mehr Platz im Steh-Bereich. Aber sich auf 1m umzudrehen ist schon recht eng.
Und wenn man auch mit 1m nicht im Radweg durchkommt, ist es schon doof, wenn man auf die Breite verzichtet hat...