.. Wenn wir von "protected Bikelanes" reden dann gibt es diesen Schutz. Es ist eben genau kein hingemalter Streifen auf der Fahrbahn sondern mehr - eine protected Bikelane hat per Definition einen Schutz in Form einer physischen Abgrenzung vom Autoverkehr, sonst wäre sie nicht "protected". ..
Du schriebst von ..
Laut
einer aktuellen Studie haben die
Pop-Up Bikelanes zu einer Zunahme des Radverkehrs .. ..Auch hier haben die
Pop-Up-Lanes einen Effekt. .. .. IN der Studie werden ja 9.500€ pro km
Pop-Up Bikelane für Berlin genannt. .. .. Jetzt also 560 Mio € für 3,2 km. Macht
pro km 175 Mio€ . Da kann man viele
Bikelanes von bauen.. ..
Hierauf in Gesamtheit beziehe ich mich. Es wird nichts "gebaut", sondern (temporär!) einem anderen Nutzzweck zugewiesen. Berlin ist nicht das Zentrum der Welt, nicht Vorbild mit Nachahmungscharakter (meine Meinung) - wunderbar, falls bei Euch Schutzmaßnahmen konstruiert werden, welche Dir ausreichend erscheinen.
Die im Internet aufzufindenden Konzepte entsprechen selten adäquaten Anforderungen für Sicherheit oder Schutz, unzureichende Maßnahmen sind die Regel. Poller selten, Schwellen dito. Abstände von > 1-2x Fahrzeuglänge unterminieren die Sinnhaftigkeit. Thematischer Wikipediaeintrag (mehrere Bilder ersichtlich, so muss ich keine einbinden) zeigt nicht
eine adäquate "protection" für Pop-up bike lanes:
de.wikipedia.org
Suchmaschine der Wahl spuckt Dutzende weitere inadäquate Lösungen aus. "Protection" seltene Ausnahme. Was soll demnach Deine Verallgemeinerung ".. dann gibt es diesen Schutz." - Nein, er besteht nur in wenigen Fällen. Die "Pop-up bike lanes" sollen schließlich rückbaubar sein.
Der Umfang die Ausführung dieses Schutzes ist je nach Stadt und Lokation unterschiedlich - von der massiven Verpollerung der meisten dauerhaften Bikelanes in Berlin über temporäre Absprerrungen mit Warnbaken bis zu recht niedrigen speedbrakerartigen Hubbeln auf dem Boden als Seitenbegrenzung gibt es aktuell wohl alles.
Genau. Vielfältig ist von "protected" / Schutz keine Rede, ein Umstand, welchen ich bemängele. Eventuell sind Deine Ansprüche deutlich niedriger, als jene einer simplen Baustellenabsperrung / -absicherung. Dort reicht der Schutz lediglich passierender KFZ-Nutzer aus, besser sichtbare und schützende Maßnahmen einzuleiten, verglichen mit vielen Pop-up bike lanes.
Schaue Dir doch bitte mal die Bauausführungen an.
Das tue ich seit Stunden und schüttele den Kopf über die Ausführungen.
Adäquater Schutz ist Mangelware. Neuzuweisung ganzer Fahrspuren nicht die Regel. Du unterliegst einer abweichenden Meinung? Schön, müssen wir beide akzeptieren.
Das ist keine bauliche Maßnahme und schon gar nicht im Reglungsbereich der Kommunen, die für die protected Bikelanes verantwortlich sind - das ist Bundesrecht.
Korrekt, im Gegensatz zu Deinen
direkten Ansagen - mit aggressiv-verallgemeinerndem Unterton, siehe "religiöse Fanatiker", "verbitterte Ideologen" "keine Diskussion möglich", "self-fulfilling prophecy" usw. - das Gefühl habe ich weniger bei vielen der anderen Mitdiskutanten, als bei einigen Deiner Beiträge / Formulierungen - beziehe ich mich nicht fokussiert auf regionale / persönliche Eindrücke, sondern auf die Relevanz der Rechtslage für das allgemeine Sicherheitsgefühl und Miteinander (Vorsicht, Rücksicht, Aufmerksamkeit) im Straßenverkehr, deutschlandweit.
Notwendige Anpassungen, welche justizielle Auswirkung, journalistischen Einfluss (durch Berichte) auf die Denkweise und Aufmerksamkeit der Masse erbringen. Wegfall von Schuldumkehr und Obliegenheitspflichten durch Etablierung eines Standards ist notwendig. Denn was ansonsten geschieht, sahen wir bereits, siehe
@Klaus d.L. s Beitrag oder ältere Diskussionen hierzu:
Dies gehört natürlich (selbstverständlich!) umgestülpt, der Verkehrsteilnehmer mit überbordendem Risikoeintrag (durch Masse, Geschwindigkeit, ..) gehört in die Pflicht genommen. Dann passt sich dessen Umgang mit "schwächeren" Verkehrsteilnehmern automatisch an. Nicht immer, oft.
Daß Bikelanes keine juristischen Probleme lösen und keine Probleme an Stellen, wo es sie gar nicht in der Geschmacksrichtung "protected" geben kann bei heutiger Infrastruktur (Kreuzungen) scheint mir logisch - sie lösen nicht alle Probleme dieser Welt. Sie machen aber vieles besser, da wo es sie gibt.
Die Meinung von Dir akzeptiere ich, betrachte es jedoch konträr. Exklusion, Abspaltung von KFZ-Verkehr und Fahrradverkehr ist inadäquat und erhöht auf längere Sicht die Intoleranz gegenüber denjenigen, welche ebenfalls inadäquate "Schutz"maßnahmen und Abspaltungsversuche nicht hinnehmen, sondern sich weiterhin auf Basis des Miteinanders im Straßenverkehr mobilisieren. Egoistisch? Nein. Miteinander und Egoismus sind ebenfalls konträr veranlagt.
Hingegen sind "protected bike lanes" und der Wunsch nach diesen egoistisch, da hierdurch das Miteinander im Straßenverkehr nicht gefördert, sondern degeneriert wird. Und auf Zeit gilt Gleiches für die gegenseitige Akzeptanz und Umgangsformen im Straßenverkehr. Nichtsdestotrotz kann ich es akzeptieren, wenn die Masse sich "protected bike lanes" als imaginären Sicherheitszuwachs wünscht und davon profitiert => dann allerdings unter hohen, standardisierten, rechtlich abgesicherten Auflagen an deren effektiven (praktischen) Schutz.
Du siehst also: Mindestens zwei Deiner drei Punkte sind längst erfüllt. Zumindest, wenn man nicht pauschal jede Radinfrastruktur über einen Kamm schert sondern protected Bikelanes meint wenn man darüber spricht. Allerdings sind wir hier ausserhalb des Threadthemas - hier geht es ja um das Thema "Radprofessur" und was eine solche tun und bewirken kann oder auch nicht, nicht um das generische Thema Fahrradwege.
Unschwer zu erkennen, dass dies nicht zutrifft. Weder sind zwei Punkte erfüllt (falls Dir nicht klar ist, wieso nicht: Lies den Text unter meinem letzten Zitat von Dir), noch wird jede Radinfrastruktur über einen Kamm geschert. Placeboschutzeffekt und eine Abgrenzung ohne adäquate Standardisierung der Radverkehrsstrukturierung fällt unter notwendige Analyse des Radverkehrsmanagements.
Und ist damit themenrelevant, unabhängig der vielfältigen und nicht standardisierten "protected bike lanes", der nachteiligen Rechtsprechung und dem imaginären Sicherheitsgefühl.
Nun wünsche ich Dir weiterhin beste Diskussionskultur mit hoffentlich weniger aggressiv-verallgemeinerndem Unterton, entsprechend der Themenrelevanz ohne Fanatismus, dafür mit Fokus auf wissenschaftlichen Aspekten der Radverkehrsmanagementprofessur (ein sehr breitgefächertes Feld).