Professur für Radverkehrsmanagment

Brächte eine grüne Kanzlerin denn Schwung in die Verkehrspolitik? Hat sich jemand mal mit deren Konzepten auseinandergesetzt?
Nur sehr beschränkt, unumstritten könnte aber eine diffuse Einflussnahme erfolgen, aber nur parteiintern und inoffiziell. Planungshoheit bzgl. Fahrradinfrastruktur ist aber verortet in kommunalen Behörden, es wird sich also eher ein Kleinkrieg -- vielerorts -- entwickeln. Zu erwarten daß in der Bundespolitik Lösungen entwickelt oder gar unpopuläre Visionen verwirklicht werden könnten wäre extrem illusorisch. Es besteht also keinerlei realistische Hoffnung. Wie gesagt, seit den 70ern IST ALLES KLAR! Das Berliner System produziert keine Lösungen sondern verwaltet Sachzwänge die sich jeweils zeitnah als Ergebnise von Meinungsumfragen darstellen auf die ggf. höchstens kurzfristig mit langfristig ineffizienter Symbolpolitik reagiert wird. Ausnahmslos!
 
Zuletzt bearbeitet:
Velomobil: schön die schöne bestehende Autoinfrastruktur nutzen können und nicht warten müssen.

Eine gute Möglichkeit zur Wiederverwendung bestehender Infrastruktur.

Die bestehende Infrastruktur beizubehalten seh ich als unkritisch an. Fahrradfahrer adaptieren sich sehr gut an gepflegte, weiträumige und gewartete bestehende Verkehrsstrukturen.

KFZ, allen voran 1,X+t PKW sollten stark reduziert bis durch ökologischere Lösungen ersetzt werden. Leider ein Motivationsmangel-Utopia, weshalb mein Vorschlag vorsieht, die Umwidmung zu reinen Fahrradstraßen mit maximal Schritttempo für KFZ (ohne Parkmöglichkeiten am Rand => Garage / Grundstück außerhalb(!) Voraussetzung für Anmeldung) im innerstädtischen, aber auch dörfischen Bereich voranzutreiben.

Spätestens, wenn der Fußweg von einem der wenigen teuren öffentlichen Parkhäuser / Parkplätze oder eigenem Unterstellort zum Eigenheim > 15 Minuten in Anspruch nimmt, ist Motivation zur KFZ-Nutzung schwächer ausgeprägt. Dass jemand, welcher solch eine Entscheidung durchdrückt, von zornigen Menschenprotesten (hoffentlich ausschließlich) verbal gepfählt und gevierteilt wird, ist gewiss.

Es besteht also keinerlei realistische Hoffnung. .. .. auf die ggf. höchstens kurzfristig mit langfristig ineffizienter Symbolpolitik reagiert wird. Ausnahmslos!

Derart einseitig möchte ich es nicht betrachten.. Allerdings ist diese Schilderung realistischer, als es "ab 2030 keine KFZ mehr in Städten!" wird.. :(
 
Brächte eine grüne Kanzlerin denn Schwung in die Verkehrspolitik? Hat sich jemand mal mit deren Konzepten auseinandergesetzt?
Ich erwarte von der "Autopartei" (MP Kretschmann 2012) noch mehr (benutzungspflichtige) Radwege, also quasi eine Vergrößerung des uns zugewiesenen Gettos sowie die Helmpflicht für Radfahrer (Verkehrsminister Hermann seit gefühlten Ewigkeiten).

Für mich sind die Grünen zu den neuen Schwarzen mutiert, so ändern sich die Einstellungen wenn man auch mal an die Fleischtöpfe will :sick:
 
Derart einseitig möchte ich es nicht betrachten.. Allerdings ist diese Schilderung realistischer, als es "ab 2030 keine KFZ mehr in Städten!" wird.. :(
Egal wie man sie betrachtet, Tatsachen bleiben Tatsachen:
VDA-2-Ziel.jpeg
Brächte eine grüne Kanzlerin denn Schwung in die Verkehrspolitik?
Mit Schwung in den Abgrund, so wird's weitergehen. Darauf ist Verlass, immerhin. Das schafft Planungssicherheit und, ein weiterer Vorteil, auf Trümmern lässt sich leichter etwas neues aufbauen. Der Karren muß aber immer erst komplett an Wand!

Wie gesagt: Das Berliner System produziert keine Lösungen! Es sind immer nur machtpolitisch austarierte Kompromisse, knapp daneben. In der Realität manifestiert sich das wie beim Golfspielen: Knapp daneben ist für'n A****, und permanente Kompromisse sind also auch permanent dafür. Dafür steht nicht nur die Zeitung Zeit sondern die komplette Medienkultur ...

Ernsthaft: Ernsthafte Verantwortung an Politik & etablierte Medien traditioneller Couleur zu delegieren ist illusorisch. Politik & Medien instrumentalisieren Ideen, Religion & ähnliches zum Machterhalt, und entstellen diese i.d.R. bis zur Unkennntlichkeit. Propaganda um Ideen mehrheitsfähig zu machen ist realiter nicht Aufgabe der Politik & ihrer Kompagnons, den Medien & Talkshows. Die etablierten Machtstrukturen in den Verlagshäusern schaffen eine träge & denkunbeweglich am Kommerz orientierte Masse ... Titanic-haft auf den Eisberg zu. Der Untergang des Abendlands, ganz realistisch, und gewiß!
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich sind die Grünen zu den neuen Schwarzen mutiert, so ändern sich die Einstellungen wenn man auch mal an die Fleischtöpfe will :sick:
Da gibt es ERHEBLICHE Unterschiede ... andere Parteien präsentieren da aktuell & fast einheitlich einen Abgrund. Die Grünen aber zB haben immerhin eine an Idealen orientierte und mithin wertorientierte & realistische Basis, v.a. auf den kommunalen Ebenen. Und sie vertreten -- zumindest parteiintern, noch ... -- Ideen & Ideale. Das tun alle Parteien der Mitte schon lange nicht mehr. Kretschmann ... ist nicht typisch. er steht etwas außerhalb der Kernideen seiner Partei, und ist dort umstritten. Letztlich, JurgenM, muß ich dir also größtenteils recht geben, auch ME wird die ganze Partei den Weg des Realismus gehen, daran führt im Autoland Deutschland kein Weg vorbei. Wie dem auch sei:

Kompromisse sind out! Meinungssicherheit ist in!
 
Zuletzt bearbeitet:
Erhalte dir deinen Glauben (y)
Ehrlich gesagt will ich wieder auf eins hinaus: Der Begriff der Propaganda sollte hier im Thread endlich mal wertfrei betrachtet werden als etwas das im Kontext von Meinungsbildung allerorten bereits stattfindet, insbesondere die Propaganda vom vorgeblich wohlausgewogenen Standpunkt. Sich in solchem Kontext vornehm zurückzuziehen und Propaganda als würdelos abzustempeln ist falsch.

Und: Genau das -- PROPAGANDA! -- wäre konkrete Schützenhilfe für die Radprofessur, bzw. für die von ihr ausgebildeten Leute dereinst in den Amtsstuben. Es wurde ja eindeutig hier im Thread erwiesen daß diese Leute heutzutage noch nichts bewirken können, wegen strukturell überall etablierter & real massenfach ausgelebter & realer Gewalt gegen Radfahrer, auch & v.a. schon vor Beginn jeder Planung, in den Betonköpfen der etablierten Entscheidungsträger in den Amtsstuben. Es ist aber --- gesellschaftlich breit verwurzelt, d.h. lediglich ein Einzelsymptom eines Krankheits-Syndroms --- passive Gewalt durch Unterlassen, und ganz real: Extrem aggressiv!

Notwehr ist deshalb legitim, und Bürgerpflicht. Diesen Standpunkt glaubhaft & seriös zu formulieren ist mE die Kernaufgabe dieses Threads.

Daß sich etwas auf Bundesminsteriumsebene bewegt ... gibt tatsächlich auch Anlaß zur Hoffnung. Propaganda könnte aktuell also etwas bewegen.

Seine Rolle hier im Thread zu verkennen und ungefragt Tips zu verteilen wie das alles im Verkehr optimal & konsensual geregelt werden sollte, durch die Professur und dazu insbesondere dannn aber auch noch den herausragenden Sachverstand der Foristys, verkennt die bescheidene Rolle unseres Forums hier im Spiel. Wir sind in der Außenwirkung lediglich eine ( 1 ) Stimme, die sich aktuell hier im Thread auch noch z.T. selbst kastriert. Jajaa, zu drastisch, ok, aber da ist was dran! Wir sind nicht die Richter, sondern Partei! Ich jedenfalls ... so. Beste Grüße ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und: Genau das -- PROPAGANDA! -- wäre eine konkrete Hilfe für die Radprofessur, bzw. für die von ihr ausgebildeten Leute in den Amtsstuben. Es wurde ja eindeutig hier im Thread erwiesen daß diese Leute heutzutage nichts bewirken können, wegen ..
.. m.M.n. differenziert fundierten Zielen und Überzeugungen / Ansprüchen sowohl der Mitbürger als auch der Regierenden (und natürlich Lobbyverbände, ganz ohne graue Theorien).

Propaganda zum Ziel des selbstmotivierten Hinterfragens, Umdenkens und Änderns bestehender Ökosau-Problematik ist ein gutes Hilfsmittel.

Konträrer Hebel im Konzept selbst: Wer es medial und propagandaseitig durchsetzen kann - über Zeitraum X (mindestens 20 - 30 Jahre.. nicht bis 2025..) hat kein Interesse daran, denn es wartet weder Ruhm noch Geld in vergleichbarem Ausmaß. Wofür Propaganda betreiben?

Wer seit Jahren erforscht, belegt und publiziert, dass Menschen mit Eifer an der Kurbel für lebensunfreundliche Bedingungen des gesamtplanetaren Ökosystems kurbeln und dies aus wissenschaftlicher Herangehensweise bemängelt, gehört leider nicht zu den reichsten oder einflussreichsten Personen des Planeten. Auch nur selten in deren Netzwerke, Gruppen. Konträre Interessen.

Woher soll die Propaganda ihre Etablierung beziehen, wenn jeder konträre Weg profitabler und akzeptierter liegt.. die Wünsche der Mehrheit vertritt?
 
Auch in den Niederlanden war Fahrradfreundlichkeit nicht naturgegeben und die autofreundliche Stadt genau so üblich wie hier. Man hat nur früher angefangen das zu ändern. Siehe z.B. diesen Film über Amsterdam von 1972:
Hier ein kostenloses Paper über den Radwegebau in den Niederlanden im Zeitraum 1950 bis 1970:
An accident of history? How mopeds boosted Dutch cycling infrastructure (1950-1970)
This article argues that mopeds played an ambivalent but ultimately positive role in the long-term success of Dutch cycling. Unlike in many other countries, Dutch cycling levels dropped but remained significant throughout the 1950s and 1960s, partly because cycling infrastructure continued to be constructed. One underexplored factor explaining this is the role of mopeds in the 1950s. The Netherlands constructed a significant network of cycle paths before the 1950s. When mopeds became popular, the existence of this network raised the question of where they should ride. Engineers and politicians classified mopeds as bicycles, assigning them to the cycle path. As a result, engineers decided to build more and wider cycle paths. Despite the danger and discomfort of sharing cycling paths, cyclists therefore also benefited in the long run from the decision to reframe cycle paths as cycle-and-moped paths.

 
Und schon wieder ein Ohrwurm...

...ist das Dein Verständnis von Radverkehrsmanagement?
 
... ach iwo ;)! ... ich war eigentlich besorgt gewesen obiges -- btw, alles von der Kunstfreiheit gedeckt -- gäbe Anlaß zu Helmdiskussionen. Kleiner Scherz, und noch einer zur Vorbeugung: Das rote ist ein Tesla'scher Energie- & kein Fahrradhelm.

Mein Standpunkt hier im Thread ist der: Es kann nur einen Standpunkt geben, und sich den Standpunkt eines Professors anzumaßen ist meiner natürlichen Bescheidenheit fremd. Und, ebenso ganz ernsthaft: Ich befürchte daß sich die Professur von der Autolobby instrumentalisieren lassen wird und daß sie -- wie immer -- wieder mal nur zu Symbolpolitik führen wird. Das ist mein Kernanliegen geworden. Daß das nur in Arbeitsgemeinschaft mit seriöseren Posts geht ist mir schon klar ;)! Ich SAMMLE also ,,Ohrwürmer'' und visuell schlagkräftig Eingängiges. Sozusagen Munition für einen schon fast verlorenen Krieg! Ggf. hilfreich wenn sich die Professur zur Wehr setzen muß wenn sie instrumentalisiert werden soll, mehr nicht. Einsame Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Seminar zu Ursache und Wirkung beim KOD Mannheim halten? Oder Buchspende zum Thema für Christian Specht CDU?
Scheint ja eklatante Wissens- und Verständnislücken zu geben in dem Fachbereich.


Mitarbeiter vom Ordnungsdienst angesprochen.
Fürs Arbeiten gedankt.
Gefragt, ob er in Straße x abschleppen lassen kann.

Das ginge leider nicht: wird 1 abgeschleppt, müssten alle abgeschleppt werden.
Dafür fehle die Zeit.#warum #sich#nichts#ändern#wird
— Johann Gruen (@JohannGruen) May 6, 2021


Das Thema auf der Sachebene abzuhandeln ist auch ok. Aber, nicht nur ... :whistle:! Strukturelle Gewalt ist immer zu tief verankert als daß sie von rationalen Argumenten erreichbar wäre.
 
„Zeigen wir [zur kommenden Olympiade 1936] dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“
 
„Zeigen wir [zur kommenden Olympiade 1936] dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“
Meine Güte, stirbt diese olle Kamelle von einer Falschmeldung und der primitive Versuch, Befürworter von Radinfrastuktur als Nazis abzustempeln eigentlich niemals aus? Nein, die Nazis haben nicht den Radweg erfunden. Siehe z.B. hier: https://www.velomobilforum.de/forum...-radweg-des-tages.40724/page-159#post-1277341 Und endlos viele andere Quellen, die man schon bösartig ignorieren muss, um zu so einem stumpfen Statement wie oben zu kommen.
 
Nein, die Nazis haben nicht den Radweg erfunden.
Du mußt schon Radwege und die Radwegebenutzungspflicht unterscheiden. Laut ADFC
Am 1. August 1934 wurde die "Reichs-Straßen-Verkehrs-Ordnung" (RStVO) eingeführt. In ihr wird den Radfahrern, Reitern und Fußgängern das Recht zur Straßenbenutzung erheblich eingeschränkt.
Und endlos viele andere Quellen
Zur Radwegebenutzungspflicht?
 
Guzzi war schneller.
 
Nebenbei, weil ja morgen Muttertag ist:
In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. (...) 1933 wurde der Muttertag zum öffentlichen Feiertag erklärt und erstmals am 3. Maisonntag 1934 als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ mit der Einführung des Reichsmütterdienstes in der Reichsfrauenführung begangen.
steht auf Wikipedia. Also haben @Guzzi und @alex123 wohl morgen Ärger mit Mama, da das Zelebrieren eines von den Nationalsozialisten instrumentalisierten Feiertags unter Unterstützung primitiver Interessen der Blumenverkaufslobbyisten vermutlich keine Option ist. ;)
 
Zurück
Oben Unten