Wie persönlich umgehen mit erfahrener Aggressivität im Straßenverkehr?

Das diese Kelle funktioniert, zeigt aber das solche Fälle eben nicht "ausversehen" passieren, sondern die Gefährdung bewusst und mit Absicht begangen wird. Sonst könnte der Rambo ja nicht einschätzen das er nun mehr Abstand lassen muss, da er sich sonst sein heiliges Bleche zerkratzt.
Die gleiche Wirkung hat Kamera oder Polizei...
 
Das diese Kelle funktioniert, zeigt aber das solche Fälle eben nicht "ausversehen" passieren, sondern die Gefährdung bewusst und mit Absicht begangen wird.
Naja, das artet jetzt vielleicht ein wenig in Wortklauberei aus, aber ich würde behaupten, das gerade beim Autofahren sowas in der Regel eben nicht bewusst passiert. Menschen sind kaum in der Lage so viele Entscheidungen in so kurzer Zeit bewusst zu treffen, wie es zum Autofahren im Straßenverkehr nötig wäre. Dafür ist das Bewusstsein viel zu langsam. (Alternativ müssten sie dazu sehr viel langsamer fahren, aber das ist recht unpopulär...)

Also ist es schon richtig, dem Hirn des Autofahrers Signale zu liefern, die ihn veranlassen richtig zu Handeln, ohne das dafür viel Prozessorleistung seinerseits erforderlich wäre.
 
Warum aber gibt es so extrem viel weniger Probleme, wenn man eine Holzlatte quer auf dem Gepäckträger hat, oder eine Kamera am VM?
 
Warum aber gibt es so extrem viel weniger Probleme, wenn man eine Holzlatte quer auf dem Gepäckträger hat, oder eine Kamera am VM?
Ich glaube, das sind Signale, die helfen, den “Autopilot“ mal kurz wegzuschalten, und den nächstbewussteren aufwendigeren Operationsmodus wachzurufen. Kurz danach geht es auch schon wieder zurück in den resourcenschonenden Autopilotmodus...
 
@HenriP s Video erklärt es gut, "Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt", unsere Demokratie wird zu schwach gegen die Neandertaler verteidigt. Ein Chip in jedes Kfz, automatische Geschwindigkeitsbegrenzung, automatische Drehzahlbegrenzung, automatische Abstandsregulation, fertig. Die Leute würden trotzdem fahren, die einen würden nix merken (weil sie eh relaxed sind) und die Bekloppten wären gebändigt. Schön wär das.
Wie aber geht Ihr mit den "Deep Impacts" um, die Euch so widerfahren sind?
Was sind Eure Verdrängungsstrategien?
Wer hört Euch zu, wenn Ihr mal wieder von so einen Autoaffen ange"be"schleunigt wurdet?
Neugierige Grüße, Krischan
 
Ich weiß nur bedingt, wie es in anderen Regionen in Europa aussieht, aber in Berlin passiert mir das oft, um nicht zu sagen andauernd.

Also unmittelbar nach solchen Erlebnissen sehe ich die Dinge einige Stunden lang so wie Du, aber mit etwas emotionalem Abstand betrachtet fahren die Leute im Münsterland und im Ruhrgebiet recht entspannt. In der Nähe von Düsseldorf wird es zunehmend heftiger und Köln ist ganz schlimm.

Es scheint also wohl doch regionale Mentalitätsunterschiede zu geben. An der Größe der Städte allein kann es nicht liegen, denn Dortmund und Essen sind größer als D´dorf.
 
Auffallend ist, dass in Köln und Düsseldorf dem Radverkehr Flächen gegeben wurden, die man dem Kraftverkehr wegnahm. Bezüglich Essen und Dortmund ist mir nichts dergleichen bekennt. Außerdem gehören letztere zum etwas entspannteren Ruhrgebiet.
 
ok, cam bzw. fake cam, "Kratzschraube" am Abstandshalter sind schon 'mal interessante Ansätze zum Schutz, danke!
 
Ein Chip in jedes Kfz, automatische Geschwindigkeitsbegrenzung, automatische Drehzahlbegrenzung, automatische Abstandsregulation, fertig
Das wäre schön:). Vielleicht kommt so etwas mal mit den Taxis ohne Fahrer, wo keiner mehr selbst ein Auto besitzt.
"Kratzschraube" am Abstandshalter sind schon 'mal interessante Ansätze zum Schutz,
Ich Glaube keine gute Idee, da man mutwillig Sach- und Personenschäden in kauf nimmt.o_O
 
Hier stimme ich zu, aber
mutwillig Sach- und Personenschäden in kauf nimmt
hier nicht. Der Mutwillen kommt vom zu nahen Überholer, dort sitzt der Täter, ob mit oder ohne Absicht.
Dem Kfz wohnt eine Gefahr inne, die so groß ist, das man eine Befähigung zum Umgang damit erwerben muss.
Meiner Ansicht nach dürften Personenschädiger mit Kfz nie wieder solche führen, auf Lebenszeit nicht.
Gruß Krischan
 
Dem Kfz wohnt eine Gefahr inne, die so groß ist, das man eine Befähigung zum Umgang damit erwerben muss.
Meiner Ansicht nach dürften Personenschädiger mit Kfz nie wieder solche führen, auf Lebenszeit nicht.
Da bin ich bei dir.

Aber einen scharfen Gegenstand bewusst am Abstandshalter zu montieren? Könnte ein rechtliches Problem sein.
 
Naja, das artet jetzt vielleicht ein wenig in Wortklauberei aus, aber ich würde behaupten, das gerade beim Autofahren sowas in der Regel eben nicht bewusst passiert. Menschen sind kaum in der Lage so viele Entscheidungen in so kurzer Zeit bewusst zu treffen, wie es zum Autofahren im Straßenverkehr nötig wäre. Dafür ist das Bewusstsein viel zu langsam. (Alternativ müssten sie dazu sehr viel langsamer fahren, aber das ist recht unpopulär...)

Also ist es schon richtig, dem Hirn des Autofahrers Signale zu liefern, die ihn veranlassen richtig zu Handeln, ohne das dafür viel Prozessorleistung seinerseits erforderlich wäre.
Naja, wer bewusst entscheiden kann, dass das Überholen hier sicher ist, sollte sich vorher vergewissert haben, ob das auch so ist.

Ich denke, so viel Kapazität sollte der durchschnittliche Autofahrer noch haben, denn sonst ist er mMn zum Führen eines KFZ ungeeignet.
 
Naja, wer bewusst entscheiden kann, dass das Überholen hier sicher ist, sollte sich vorher vergewissert haben, ob das auch so ist.

Ich denke, so viel Kapazität sollte der durchschnittliche Autofahrer noch haben, denn sonst ist er mMn zum Führen eines KFZ ungeeignet.
In einer besseren Welt wäre das so.
Es stimmt leider, was Du schreibst,“sollte“.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass es so ist.

Man muss ja auch nicht bösen Willen unterstellen, wenn man das Verhalten mit Unfähigkeit, Überforderung und Nachlässigkeit erklären kann.
 
nicht böse[r] Wille
Vll liegt da doch eine bedeutsame Komponente mit drin. Mein realistisch schlimmstes Straßenverkehrsereignis war das Angefahrenwerden durch eine möglicherweise alkoholisierte Mitbürgerin. Sie fuhr mit geschätzen 90 km/h mit Ihrem Außenspiegel gegen meinen Heckkoffer und meinen Ellbogen.
Die beiden Kreaturen, die mich absichtlich und so fast skurril boshaft bedrängten, tauchen auch heute noch immer wieder unverhofft bei Angstempfindungen während der Fahrt auf (auch ohne Angst).
Bei der Frau weiß ich nicht, was die alles intus hatte, Alkohol, Drogen, Medikamente oder eine artangemessene Mischung; die Typen waren möglicherweise nüchtern. Aber so hasserfüllt, so irre. Der eine hat sogar beim Sprechen gespuckt, so ergriffen war der von sich selbst.
Diese Dreckfresser (oh, ich bin immer noch emotional berührt) sind im einstelligen Zentimeterbereich neben mir her gefahren und es gab keinen physischen Kontakt. Man stirbt ja auch nicht gleich, wenn man zwischen Kfz und Leitplanke stürzt, vll hat man Glück und liegt mit einem Schädel-Hirn-Trauma ein paar Jahre im künstlichen Koma. Das merkt man vll genauso wenig, wie der Mensch, der einen absichtslos streifte.
Meine Familie könnte sich dann bedanken. Hey, danke, dass Papa/ mein Mann noch lebt und sie ihn aus Versehen nur halb tot gefahren haben.
Wäre ich nicht eine Zehntelsekunde vor dem Touch nach rechts geschwenkt (was ich sonst nie mache), hätte sie mich zentral getroffen. Sie hat mich gesehen, sie hat nicht reagiert. Trotzdem belastet mich dieser Unfall nach drei Monaten andere Wege fahren nicht mehr so stark. Wie das wohl kommt?
Ich weiß es nicht.
Gruß Krischan
 
Nachlässigkeit geht von Fahrlässigkeit bis zu bedingtem Vorsatz. Schlechte Ausrede.
Es geht nicht um eine Ausrede. Es geht um eine Erklärung.
Und ich finde es auch nicht in Ordnung, dass es so ist.
Aber mit jemandes Fahrlässigkeit kann ich anders umgehen, als mit jemandes böser Absicht.
 
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