Mobilitätswandel ohne HPV-Szene

die hier schreiben:
33% der Pedelecfahrten ersetzen FAHRRAD-km
18% der PEdelec-km ersetzen Auto-km
...für 2012, vermute ich, denn das PDF ist von 2013.
Allerdings ist in der Summe noch eine Lücke, und die wirft für mich Fragen auf. Unter allen Pedelec-Fahrten zusammen sind 38% "neu induziert", 34% ersetzen bisherige Fahrrad- und 18% bisherige Auto-Fahrten (die letzten beiden Werte liegen für Pedelec-Pendler bei 33% und 16%). Macht zusammen 90%. Was waren die übrigen 10% bisher?
Und was sind bei den Pendlern die fehlenden 51%? Wenn da ebenfalls 38% "neu induzierte" Fahrten dabei sind, müssten ja auch die Pendelziele (also Arbeitsverhältnisse) neu entstanden sein; Nachschauen geht nicht, weil die Links zur Studie tot sind. Ich tippe darauf, dass das zum großen Teil ersetzte ÖPNV-Fahrten sind.
 
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Some real world numbers

Why did I build a pedelec in 2015?
- I had no car and no money to buy one (long story...)
- where I live there is no public transport after 20:00
- my social life was in the Spanish Basque Country, the metro station is 11 km from my home, they have wonderful public transport!
- I tried riding a bike to the station (once) and failed, I had to push up hills 3 or 4 times (wrong kind of bike?)
- I got tired of walking home at 1.00 in the morning (11 km in the dark isn't much fun the second time)

The first year I did over 3600 km - 300 km / month. The bike (barn find) was too small for me so a friend gave me a bigger frame he found in the rubbish, I have done over 4500 km with that one. When I was working last year my commute was only 2.8 km but no one wants to walk home after work (no public transport remember) and it is very steep - 5 Wh / km on the way to work and 10 Wh / km on the way home.

If we do the math say 8500 km in 4.5 years = 157 km/month, I also have about 2800 km of un-powered trike rides over the last 18 months. I also now have a girlfriend who has a car so I have been doing my shopping and trips to the train station with her in her car. I am trying to cut back on my car km at the moment, I hope to resume shopping with my bike trailer in February. When we go out for the moment we drive 11 km to the metro station, her pedelec is under construction...
 
ich glaub die HPV-ler welche Pedelecs verteufeln, tun der ganzen Sache "Radfahren" damit mehr Schaden an als gutes (Was sie meinen

Ich denke auch, dass man hier sehr bedacht kommunizieren sollte.

Wenn Pedelecs stigmatisiert werden, ist das kontraproduktiv. Wenn man das Image vermittelt, das sei nur etwas für kranke, alte oder sonstwie geschwächte Menschen, addiert man noch mal ein Negativum zum Radverkehr hinzu. Der Verzicht auf ein Auto hat bereits das Stigma des sozialen Abstieges. Das muss man nicht verschärfen.
 
Hi 1Hz,
Wenn Pedelecs stigmatisiert werden, ist das kontraproduktiv.
wir hatten diesen Punkt schon häufiger und mein Hauptkritikpunkt an Pedelecs ist, daß die Fahrradindustrie erkannt hat, daß man damit mehr Geld verdienen kann und deswegen jedem ein Pedelec andrehen will.
Und wenn ich dann mal sehe, was es für "Krücken" auf dem Markt gibt. Die Boschantriebe sind dafür gebaut, daß man immer mit Motor fährt, weil man ohne Motor ein eigentllich unnötiges Getriebe mit bewegen muß. Bei der Technik ließ sich noch sehr viel verbessern, aber wofür, wenn man auch so seinen Schrott minderwertigen Kram verkauft bekommt. Ist ja sowieso im Trend, viel auf den Markt zu werfen, was möglichst nach der Garantiezeit hinüber ist und ersetzt werden muß.

Schön fand ich z.B. auch den Bericht von Jörg (@eisenherz), der einen Pedelecinteressenten von den Vorzügen eines guten, leichten Fahrrades ohne Unterstützung überzeugen konnte.

Ich lehne nicht grundsätzlich Pedelecs ab, aber ich sehe nur bestimmte Einsatzgebiete (Unterstützung für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen, bei Pendlern oder Lastenrädern).

Diese Idee, jedes Fahrrad braucht eine Motor finde ich etwa so innovativ, wie jedes Auto muß theoretisch durch jeden Acker aber auch 250 km/h auf der Autobahn fahren können.

Gruß
Felix

PS:
Der Verzicht auf ein Auto hat bereits das Stigma des sozialen Abstieges.
und ich dachte unter jüngeren Menschen ist das Auto kein Statussymbol mehr.
 
Und wenn ich dann mal sehe, was es für "Krücken" auf dem Markt gibt.
Dass haben wir auch bei Fahrrädern.

Aber richtig, das ist unschön. Auch das sehe ich aber als Ergebnis der Subventionierung an. Auch Fahrräder sind zu billig. Da das alles zu billig ist, macht es nun mal auch Sinn, kurzlebige Sachen auf den Markt zu schmeißen. Das ist das Problem. Aber binnen bestehender Systematik ist dies dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.
 
Ein Skoda e Auto kostet, als Gewerbetreibender, 22€...im Monat! "Sprit" kostet fast nix, Wartung ist auch viel geringer als beim Stinker. Da kostet die Miete eines Fahrrades pro Woche mehr.. Denke eher das es da hin geht, nicht zum HPV
 

Nein, keine Zahl runter gefallen. Erst selber schauen, bevor n blöder Kommentar kommt
Und der Preis entsteht, weil fast 10000€ Steuergelder pro Kfz da reine fließen... Über 6000€ Umweltprämie +3000€ vom Land.
Also alles wie immer. Gewinne privatisieren, Kosten der Allgemeinheit auferlegen.
 
Das dürfte eine Betrachtungsfrage sein. Als Gewerbetreibender kann man das Auto privat nutzen. Das kostet dann in der Regel 1% pro Monat vom Listenfahrzeugneupreis. Bei Elektroautos ist das weniger, bin gerade nicht ganz sicher, ist das nicht sogar auf 0 runter, oder 0,25%? Dann kostet dem Privatmann das Auto gar nichts. Auch keine Energiekosten, da die komplett ins Gewerbe wandern, Reperaturen, Parkplatzkosten, etc.
 
...für 2012, vermute ich, denn das PDF ist von 2013.
Allerdings ist in der Summe noch eine Lücke, und die wirft für mich Fragen auf. Unter allen Pedelec-Fahrten zusammen sind 38% "neu induziert", 34% ersetzen bisherige Fahrrad- und 18% bisherige Auto-Fahrten
ja schon älter...
aber so Erhebungen gibst ja immerwieder...

die genauen Zahlen sind eigentlich auch gar nicht so wichtig

ja es ist wohl schlechter, wenn normale Fahrrad-km dann durch Pedelec ersetzt werden
(sofern Ess und Dusch-Verhalten gleich sind)

aber diese wegfallenden motorlosen Fahrrad-fahrten sind weit weit weniger schlimm,
als eben die Größenordnung der Einsparung (= positiv) durch wegfallende PKW-Fahrten

ist wie beim Essen und Abnehmen..
ich kann mir Gedanken darüber machen ob jetzt Karotten (Fahrrad) oder Sellerie (Pedelec) im Salat weniger Kalorien hat - oder aber ich lass doch lieber den Schweinsbraten (Auto) weg
 
Jep. Das Pedelec kanibalisiert auch, klar. Aber entscheidend ist, was unterm Strich rauskommt.
 
die TU-Wien hat anscheinend eine Studie zum Thema selbstfahrende Autos gemacht...

( die Studie selber hab ich jetzt nicht parat, aber den Link zum Artikel darüber: https://futurezone.at/science/studie-selbstfahrende-autos-foerdern-zersiedelung/400148355 )

was die da andeuten:

wir gehen ja alle davon aus, von dingen wie: Verkehrswende in der Zukunft..
mit Ziel: mehr Radwege, mehr Fahrten die mit Fahrrädern gemacht werden..
sei es mit den (bösen) Pedelecs
sei es mit den (guten) HPV (wo es noch gilt das Konzept zu entwickeln das von mehr als paar Velomobil-hansel angenommen wird)

auf jedenfalls: steigender Radverkehrsanteil...

in der Studie scheinen die ein anderes Szenario vorherzusehen:

„Unsere Modelle sagen eine Zunahme der pro Person zurückgelegten Kilometer von 30 bis 40 Prozent voraus“, sagt Emberger. „Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken gehen hingegen um 5 bis 20 Prozent zurück.“

und man kann sich schnell einige Szenarien vorstellen, wie es dazu kommen könnte...

Vater fährt um 06:00 in die Frühschicht,
schickt auto wieder heim, dass dann die Tochter abholt und diese in die Schule bringt

um 14:00 holt ihn das Auto dann - war derweil geparkt in der Garage - von der Arbeit wieder ab und bringt ihn heim..
um 16:00 wird die Tochter von der Ganztagesschule abgeholt

das ganze ist ja fein: die Tochter ist geschützt und sicher, muss nicht mit Öffis fahren wo gefährliche Leut unterwegs sind

ein Argument des öffentlichen Verkehrs wird mit selbstfahrenden Autos ja auch in Frage gestellt:
warum haben wir z.b. (große) Busse ?
weil ein Chauffeur (viel) Geld kostet --> und ein Bus is nix anderes wie ein großes Auto mit einem Chauffeur, damit man nicht selber fahren muss...
wenn jetzt aber Fahrzeuge selbstständig fahren, fällt dieses Argument (kosten Chauffeur) weg

ein Bus macht dann (die Geschichte Platzbedarf mal außen vor) dann weniger Sinn...
und ist unter umständen auch ineffizient, wenn nur wenige Passagiere drinnen sitzen..
auch fährt er ja nur eine fixe Route mit wenigen Stationen an, muss bei jeder Station stehen bleiben, müssen Passagiere einen Halt aktzeptieren, weil 1 Person aussteigt
also Anzahl Busse hoch, Größe Busse runter -> erlaubt mehr Flexibilität
die kosten für den Chauffeur fallen ja weg...

spinnt man den Gedanken weiter, landet man im Endeffekt beim 1-Personen-Pod

die Nachteile von Bus: Wartezeiten bei den einzelnen Stopps, Wartezeiten bei der Busstation, zusätzliche Wege wegen vorgegebener Route ...
diese Punkte die dann einige Leute doch das Rad nehmen lassen..
die könnten dann wegfallen...

ich wohne jetzt seit über 1 Jahr am Rande wiens...
hab 500mal den Arbeitsweg mit dem Rad bestritten und 2mal mit Öffis
warum ? weil die S-Bahn halt nicht direkt vor meiner Haustür weggeht..
(und weil ich ein Freak bin, und mir Radfahren besonders gut gefällt ;) )

würde es so selbstfahrende Elektro-Pods geben, die ich mir per App vor die Tür rufe, wenig kosten, ....
ich glaub dann würde das Verhältnis Fahrrad zu Öffis selbst bei mir als Fahrradfreak vielleicht anders ausschauen

also ich denke bei dieser selbstfahrenden Geschichte.. wenn man das weiter denkt, weg von "ich kann beim Autofahren das Lenkrad auslassen" hin zu "selbstfahrende Taxis, die wenig kosten (so wenig wie Öffis)" -- das das nochmal ein wörtchen mitreden wird bei der "Verkehrswende" und Fahrradanteil...
das wir ab jetzt keinen ständig wachsenden Fahrradanteil haben werden..

weil: es steckt in unseren Genen - wir wollen unser Leben leichter haben...
ein Pod das wenig kostet, selbst fährt, mir Zeit für Bücher etc. lässt..

ich glaube auf das Fahrrad kommen in Zukunft nicht nur rosige Zeiten zu, sondern vielleicht eher schwere Zeiten
 
selbstfahrende Autos
die das können
Vater fährt um 06:00 in die Frühschicht, schickt auto wieder heim, dass dann die Tochter abholt und diese in die Schule bringt.
um 14:00 holt ihn das Auto dann - war derweil geparkt in der Garage - von der Arbeit wieder ab und bringt ihn heim..
um 16:00 wird die Tochter von der Ganztagesschule abgeholt
Werde ich (und ein paar Jährchen habe ich noch) nicht mehr erleben. Es sei denn der Verkehrsraum wird für alle anderen Verkehrsteilnehmer, die nicht autonom sind bzw. mit ihnen kommunizieren können, gesperrt.
ich glaube auf das Fahrrad kommen in Zukunft nicht nur rosige Zeiten zu, sondern vielleicht eher schwere Zeiten
Ich glaube (hoffe) da bist du zu pessimistisch.
 
So nice mega corporations are going to invest billions in self driving technologies and make such transportation available at prices affordable to the unwashed masses? Present trends make me believe that Utopia is still quite a way off yet.

Replacing private cars with public pods is an idea that is going to be very hard to sell. The easy way is to make using a polluting private means of transport so expensive that it is unaffordable but there is already blood in the streets over that solution - gilets jaunes is all about taxing diesel at the correct %.
 
würde es so selbstfahrende Elektro-Pods geben, die ich mir per App vor die Tür rufe, wenig kosten
Der Verkehr mit ineffizienten Einzelfahrzeugen wird gemäß verschiedenen Studien ansteigen -> Platzprobleme, Verkehrsflächenaufteilung. Die Ressourcenverschwendung wird zunehmen.
Die durchschnittliche Gesundheit wird weiter abnehmen und Kosten des Gesundheitswesens weiter ansteigen.
Um den Verkehr in der heute gewohnten Geschwindigkeit mit autonom-PKW _und_ nahezu 100%ig zuverlässig ablaufen zu lassen ist ein gigantischer technologischer Aufwand und einige tiefgreifende Restriktionen gegenüber Fußgängern und Radfahrern nötig.
Persönlich glaube ich und hoffe, dass ich das in den verbleibenden ca 30 Jahren nicht mehr erlebe.
Als Mobilitätswandel im wünschenswerten Sinne kann ich es auch (noch) nicht erkennen.
Teilautonome Funktionen (automatische Geschwindigkeitsdrosselung, Beschleunigungsdrosselung, Überhol-Verbot, Parkverbot, dynamische Citty-Maut, Drosselung nach Schadstoffsituation) etc. könnte man jederzeit mit vergleichsweise geringem Aufwand haben, will man aber offensichtlich nicht.
 
der Bericht soll glaub ich nicht wertend sein, nur ein mögliches Szenario darstellen..

ABER:

ich weiß nicht, ob so ein 1-Personen-Pod so ineffizient wäre...

ein Bus wiegt 12 Tonnen und oft sind nur 5 Personen drinnen

wenn man den Gedanken des öffentlichen Verkehrs durch "Pods" weiterspinnt:
dann braucht das Teil nicht für 80km/h oder 100km/h wie beim Bus ausgelegt sein..
30km/h wären trotzdem schneller als der von Ampel zu Ampel "hetzende" bus, wo ich noch bei 15 Haltestellen stehen bleiben muss weil andere (nicht ich) ein und aussteigen und an der Station muss ich ebenfalls noch 10min auf den Bus warten..

bis zur Bushaltestelle hab ich vielleicht auch noch 5min Fussweg..

also solche "Pods" die mich direkt abholen und direkt zum Ziel bringen, ohne Halts um andere Passagiere ein und aussteigen zu lassen.. das hätte hier schon einen Vorteil..
ich sehs ja bei der U-Bahn: die fährt unterirdisch aber eine Seite offen und daneben verläuft der Radweg..
ich bin mit dem Rad gleich schnell oder schneller wie die Ubahn, obwohl die bis so 70km/h beschleunigt... und die Halts in den Stationen sind eigentlich kurz

und Verbrauch ?

ein ein-Personen-Pod könnte ich mir vorstellen, dass es mit 10-20Wh/km auskommt

die Elektrobusse in Wien haben ne 96kWh Batterie womit sie maximal 120km weit kommen
=> das sind dann 800wh/km

es passen maximal 30 Personen in den Bus rein..
voll besetzt sind das dann also 26Wh/km
(gefahren wird er nur in der Innenstadt, also 0-50km/h max - viel Energie wegen Luftwiderstand verbrät er also nicht, keine Autobahnfahrten oder dergleichen)

nur: voll besetzt ist so ein Bus ja fast nie

wenn da teilweise "nur" 15 Leute drin sind, sind wir schon bei 50Wh/km je Person
und wie gesagt: der Bus fährt ja nur von Station zu Station, in 95% der Fälle nicht direkt vors Ziel

schon klar: 30 Pods brauchen mehr Platz als 1 Bus
das steht auf einem anderen Blatt..

aber energietechnisch denke ich könnte das mit Pods schon einen Vorteil bietet
natürlich rede ich jetzt nicth von einem 1 Tonnen schweren Pod..
sondern von etwas das zwischen Velomobil und Twike liegt...
100kg vielleicht

quasi ne selbstfahrende "Fahrradrikscha"
von der Größenordnung er sowas ähnliches wie das Podbike.. nur halt ohne selber treten, und eben selbstfahrend
 
Zuletzt bearbeitet:
Die durchschnittliche Gesundheit wird weiter abnehmen und Kosten des Gesundheitswesens weiter ansteigen.
hmm.. ist das tatsächlich so ?
wir werden immer älter, und das immer gesünder..

das Alter, in dem heute "im Schnitt" Krebspatienten sterben ist höher, als die durchschnittliche Lebenserwartung vor 40 Jahren generell war...
unsere Lebensmittel sind besser und gesünder als sie es früher waren etc...
noch nie hatten wir Zugriff auf soviele qualitativ hochwertige Lebensmitte
 
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