Velomo HiTrike SL

So simpel und schnörkellos kann ein Trike eben aussehen, wenn es auf sein Wesentliches reduziert ist. Dabei steht das V-Profil geometrisch nahezu perfekt im Raum. Aber ja, für die aufregendere Schönheit haben wir noch kurvigere Modelle. Mit der Ästhetik wilder Querverstreberei haben wir es hingegen nicht so...
VG Steffen
Na hauptsache es rennt wie wild schönheit ist ja geschmacksache.
Das ihr auch schönere Bike bauen könnt weiß ich ja. Und die Querverstreberei ja das ist genau was ich mag im Alltagsbereich.
Wahrscheinlich wäre ich auch auf diesem Rad ne lahme Ente :whistle:.
 
Also die Farbe da hinten ... ein NoGo! Außer, Du würdest den Smiley => :p da drauf pappen ... ;).
 
MEINE AUGEN!
Herrje, wer hat dich zu der Radscheibe gezwungen?Oder hast deinen Farbgeschmack bei Steffen abgeschaut :p

Hoff die Kiste läuft gut! :)
 
Herrje, wer hat dich zu der Radscheibe gezwungen?
Wieso? Die ist doch super! Bringt einiges an Aufmerksamkeit ;). Und mich selbst stört die nicht, ich bin fehlfarbenresistent :D.

also ich finde die Aluwinkelprofile am Sitz schlimmer.
Keine Angst, die sind nur für Alltagsfahrten, damit meine Solo Racer nicht in Kette oder Hinterrad geraten - und dann sind die ja verdeckt ;).

Hoff die Kiste läuft gut! :)
Immer noch schneller als ich mich traue. Aber die Beschleunigung ist schon auf dem Niveau meiner Lowracer. Ich denke, mit etwas mehr Übung wird das auch die Endgeschwindigkeit sein. Ist schon ein saugeiles Teil ;).
[DOUBLEPOST=1454705008][/DOUBLEPOST]
Außer, Du würdest den Smiley => :p da drauf pappen
Wo gibts den?? :)
 
Der Farbdeckel am Hinterrad ist natürlich eine Geheimwaffe. :sneaky:
Das augenschmerzende Farbe geht alle Gegner auf die Nerven. :eek:
Sie kommen in einen psychologischen Zustand der Unfähigkeit. :confused:
Sie können nur verlieren. Ganz klar, gut erdacht @speedmanager (y)
Salut! Der Amsterdammer
 
Abgesehen vom persönlichen Geschmack - der ist sooo tief und man sieht ihn doch! Immerhin steht nicht "Hello Kitty" drauf.
 
Ich liebe solch vermeintlich, scheinbar simple Konstruktionen. Das SL ist in meinen Augen "einfach" schön. Ich weiß nicht ob ichs übersehen habe. Aber wird irgendwo das Gewicht genannt? Achtung Wortspiel! Patrick kann sich die allergrößte Mühe geben, es kommt trotzdem immer ein tolles Rad dabei heraus. (y)
 
Soll ja mein Gefährt für den nächstjährigen Rekordversuch auf der DEKRA werden.

War dann zwar nicht auf der DEKRA sondern dem ATC, aber nixdestotrotzdessen mal eine Zusammenfassung der Ereignisse aus meiner Sicht:


Motivationslage:



Nach mehreren Einsätzen als Betreuer bei WR-Versuchen von @DeutscherDiesel und @Shrek keimt in mir der Wunsch auf, auch mal auf Weltrekordjagd zu gehen.

Da ich zugegebenerweise mit @Shrek nicht mithalten kann, muss es natürlich eine Wettkampfklasse sein, die mein hohes Alter berücksichtigt ;). Als ich dann sehe, dass sich die Herren Supersportler zieren, Rekorde in der Klasse der unverkleideten Trikes nach WRRA-Reglement zu fahren, ist klar das ich da die ersten Duftmarken setzen will. Zumindest in der UHU-Klasse (also die Ü-50). Ursprünglich will ich dafür meiner Frau für ein Wochenende das Trike klauen, aber als ich ein nicht für mich gemachtes Velomobil unbedingt loswerden muss und @Jack-Lee dafür ein für s(m)ich persönlich angefertigtes Trike (ungefedert, worauf ich besonderen Wert lege) und ein demnächst ;) zu lieferndes Rahmenset für einen MBB-Highracer anbietet ist klar, dass ich diesen Plan auch in die Tat umsetzen muss.



Was will ich erreichen?:



Rekorde in der Trike-Klasse gibt es erst in den Sprintdistanzen 200m und 1000m. Also ist klar, dass ich für alle darüber liegenden Distanzen (1 Stunde, 100 Meilen, 6 Stunden, 12 Stunden und 24 Stunden) meine Rekordversuche anmelde. Wirklich interessiert bin ich aber an den 24 Stunden und für die gibt es sogar einen Rekord. Allerdings ist der nicht als Trike-WR dokumentiert, sondern als Einspurer-Rekord – denn er wurde vor Einführung der Trike-Klasse auf einem CatTrike Speed definiert. Der steht auf 344,1 Meilen, also 553,8 km. Sicherheitshalber runde ich das Minimalziel auf 580 km auf ;). Wunschziel sind 100 km mehr, auch die runde ich auf, und zwar auf runde 700km. Also liegt mein Zielfenster zwischen 580 und 700 km – alles dazwischen möglichst gut.



Vorbereitung:



Sollte natürlich besonders gut sein. Ist es aber nicht. Nach über 35 Jahren bei einer Firma stellt diese den Geschäftsbetrieb in D ein. Die Kündigungen gibt es schon 18 Monate vorher, was zwar nett ist, da so die Abfindungen nicht der Agentur zum Opfer fallen, aber die Zeit bis zum Ende ist doch recht traurig. Und da eine direkte Anschlussarbeit nicht geklappt hat, folgen erst einmal 10 Wochen Arbeitslosigkeit; dann ein Job, der nicht der Richtige ist. Gerade einmal 5 Wochen vor dem Rekord-WE finde ich wieder eine Arbeit, die auf mich zugeschnitten ist :).

Aber die Form ist nicht wie in den Vorjahren und so trete ich mit deutlich sichtbarem Übergewicht an.

Auch die Vorbereitung am Fahrzeug läuft nicht nach Wunsch. Ich brauche lange Zeit, um mich überhaupt an ein Dreirad zu gewöhnen und mich traue, damit höhere Geschwindigkeiten zu fahren. Und die Rolltests, die ich am Donnerstag wegen Zeitmangels abbrechen muss, liefern kein eindeutiges Ergebnis :(, aber ich bin mir sicher, mit dem am Wenigsten schlechten Ergebnis anzutreten.

Nun bin ich allerdings auch nicht der einzige Rekordaspirant, @DeutscherDiesel will noch einmal beweisen, dass sie auch die 12 Stunden schnell fahren kann, obwohl gesundheitliche Probleme dieses Ansinnen fast aussichtslos erscheinen lassen. Und @Shrek möchte sich nach seinem 12-Stunden Rekord an den 24-Stunden versuchen.

Dazu versammelt sich ein Unterstützer-Team mit @Delta Hotel, @Krümi, @JanK, @Guzzi, @neidrider und @Radfahrer. Auch @Jedrik und @panicmechanic stossen zu unserem Team dazu. Und als @Radfahrer berufsbedingt absagen muss, erinnert @Ramgad noch einmal an seine Zusage, bei „Not am Mann“ einzuspringen. Für mich persönlich ein absoluter Glücksgriff :).



Rekord-WE:



Nützt ja nix, Zeit läuft für uns Menschen wahrnehmbar nur in eine Richtung, und so ist plötzlich und unerwartet (ähnlich wie Weihnachten) das Rekord-WE da. Da mein Auto den als Basislager gedachten, geliehenen Wohnwagen nicht zu ziehen in der Lage ist, hat @Guzzi sich angeboten den WW und mich abzuholen, und so stehen er, @JanK und @Ramgad schon da, als ich Freitag von der Arbeit zurück komme. Zwar wird das Eine oder Andere nützliche Kleinteil in der aufkommenden Hektik dann doch vergessen, aber die essentiellen Sachen sind gepackt und so geht die Reise in Richtung Aldenhoven los.

Auf dieser doch nicht ganz kurzen Fahrt habe ich dann genügend Zeit @Ramgad in meine Ideen bezüglich meiner Energieversorgung während meiner (potentiellen) Rekordfahrt einzuweihen, obwohl ich immer mal wieder bemüht bin, die Augen zu schließen, um dem zu erwartenden Schlafmangel entgegen zu wirken.

In Aldenhoven treffen wir dann vor dem Gelände schon auf eine richtige kleine Gemeinde. Wir parken den WW neben dem von @Delta Hotel und @Krümi und bauen unsere Zelte auf.

Nach und nach treffen weitere Teilnehmer und Supporter ein, der Pizzabote kommt und dann ist es auch schon Zeit, zu Bett zu gehen. Den WW-Schlafplatz überlasse ich @DeutscherDiesel und @Shrek und penne stattdessen lieber im weiter von der Straße weg stehenden Zelt. Wie ich am nächsten morgen erfahre, die richtige Entscheidung (nächtens hat wohl jemand mit kaputtem Auspuff Platzfindungsprobleme) :).

Morgens erst einmal ein schönes Frühstück, später dürfen wir dann endlich auf das Gelände.

Plätze suchen, Pavillons aufbauen, Werkzeug, Material, Verpflegestationen einrichten, dazu noch an den Fahrzeugen schrauben, technische Abnahme – die Zeit bis zum Start vergeht im Flug.

Die 24-Stunden Starter stehen aufgereiht, aber an fast allen Fahrzeugen wird noch munter geschraubt. Als @kleinerwolf dann erwähnt, dass der Start freigegeben ist, bin ich (zum ersten und einzigen Mal an diesem WE) der Schnellste :).

Und schon in der ersten Kurve merke ich, dass ich hier mit dem nicht ganz richtigen Fahrzeug auf der nicht ganz richtigen Stecke bin: Da die innere Spur der Steilwand gesperrt ist, hänge ich auf der zweiten Spur, da zu langsam, irgendwie schräg und muss praktisch eine lange Linkskurve fahren, obwohl es ja eigentlich rechts herum geht.

Da ich ja auch die Stunde als Rekord angemeldet habe, ist mir irgendwas unter 30km/h nun wirklich irgendwie peinlich, und so versuche ich ein Tempo zu finden, das nachher nicht komplett katastrophal aussieht, ich mich aber nicht so verausgabe, dass die 24 Stunden dadurch beeinflusst werden. Irgendwie lande ich bei knapp unter 35km/h. Bei Gelegenheit versuche ich mal, das zu verbessern ;).

Als ich glaube, ein adäquates Tempo für den weiteren Verlauf gefunden zu haben, platzt mir in der Steilkurve bei ca. 37km/h der Hinterradreifen. Die Kiste zieht quer, ich versuche gegenzulenken, aber irgendwie drohe ich trotzdem umzukippen. Instinktiv stütze ich mich mit der rechten Hand ab und bekomme die Fuhre wieder unter Kontrolle. Gut, wenn dann ein Handschuh die Hand ziert.

Also ab in die Box, zeitlich passt das, ich muss unbedingt mal pinkeln ;). Währenddessen stürzen sich @DanielDüsentrieb und @Delta Hotel auf den Reifen und ich kann gerade noch verhindern, dass wieder ein Latexschlauch eingebaut wird. Latex verhält sich ja irgendwie wie Wasser und wenn irgendwo im Reifen-Felgen-System eine Möglichkeit vorhanden ist, heraus zu quellen und zu platzen, tut Latex genau das. Ist mir, bei einem Platzer des ersten Schlauchs, zu heikel, daher bestehe ich auf Butyl. Und wie sich bei der Untersuchung zu Hause zeigt, hat das (Gewebe-)Felgenband ein klitzekleines Loch freigegeben, durch das das Latex in die Felge dringen konnte. Soweit alles richtig gemacht ;).

Dann drehe ich wieder meine Runden. Ärgere mich an den Steilkurven und versuche den Velomobilen nicht im Wege zu sein. Als die Getränke zur Neige gehen, rufe ich @Ramgad meine Wünsche zu, komme in der nächsten Runde rein und empfange die vorbereitete Verpflegung. Perfekt :).

So geht es zunächst auch weiter, aber der große Feuerball schiebt irgendwann die schützenden Wolken zur Seite und heizt mit brutaler Energie das Aldenhovener Oval auf. Nun ist Sonnencreme eines dieser nützlichen Kleinteile, die ich in der Hektik vergessen habe :(. Dementsprechend liegt die auch nicht bereit und niemand ist eingewiesen. Also erdulde ich mein Schicksal und setze mich der sengenden Sonne aus, normalerweise kann ich die ganz gut vertragen.

Aber als ich „Sonnencreme“-Signale aus der Box bekomme, bin ich natürlich sofort drinnen und creme mich ein.

Es läuft eigentlich ganz gut, aber bei einem meiner Verpflegungsstopps meint @Jack-Lee das der Verschleiss der Vorderradreifen zu hoch sei und das die Spur unbedingt nach reguliert werden müsse.

Da sich das auch mit den Aussagen von @AntoineH deckte, lasse ich ihn die Spur etwas korrigieren, obwohl ein Rolltest auf dem Gelände nicht in Frage kommt. Wäre auch verlorenen Zeit gewesen. Die Änderungen waren erwartungsgemäß nicht spürbar. - Wer mit einem zu langsamen Fahrzeug auf der zweiten Spur in Aldenhoven fährt, hat ein anderes Problem als eine ein wenig verstellte Lenkung. Die in den Kurven permanenten Rubbelgeräusche sprechen da eine eindeutige Sprache.

Mittlerweile lasse ich mir über die Boxentafel mitteilen, wie ich denn stehe und so kann ich die 12 Stunden Durchgangszeit noch in einem von mir projektiertem Rahmen halten.

Nach den 12 Stunden geht es aber erst einmal aufs Klo ;)



In den kühlen Nachtstunden kann ich mich ein Wenig von den Strapazen des heißen Nachmittags erholen, und so sinkt die Geschwindigkeit nicht so dramatisch wie (von mir) erwartet.

Die Steilkurven werden natürlich auch in der Nacht nicht weniger steil, aber ansonsten fährt es sich richtig angenehm. Am Rand der Strecke wird derweil ein engagiertes Showprogramm geboten ;); Tabledance steht wahrscheinlich nur deshalb nicht auf dem Programm weil es an standfähigen Tischen fehlt ;).

Aber zum Morgen hin werde ich dann doch müde – sehr müde sogar. Ich schütte mir einige Guarana-Traubenzucker Tütchen (aka Energy-Stick) in die Figur, was erwartungsgemäß etwas hilft. Keine Wunder, aber immerhin. Als Getränk verlange ich erst vermehrt, dann ausschließlich Kaffee.

Natürlich ist das harntreibend, und so stehe ich des Öfteren kurz an der Gegengerade ;).

Dazu gesellt sich ein weiteres Problem: Ich hatte ja die originale Sitzhalterung gegen eine Selbstgebastelte ausgetauscht, um eine noch tiefere Sitzposition zu erreichen. Und weil diese Sitzhalterung einfach zu schwach dimensioniert ist und ich in den Steilkurven praktisch mit dem gesamten Gewicht auf der rechten Seite (Innenkurve) liege, hat sie letztendlich nachgegeben. Ich sitze also völlig windschief auf meinem Trike und stoße ziemlich oft mit dem rechten Unterschenkel an das rechte Vorderrad an.

Als die Sonne aufgeht, habe ich mein Minimalziel mittlerweile übertroffen und es gilt, die Messlatte langsam höher zu legen. Für wen? Na, für mich – ich muss niemanden schlagen, ich versuche lediglich mich zu verbessern (solange es geht, irgendwann wird man den Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit akzeptieren müssen).

Ständig gibt es entlang der Strecke Aufmunterungen. Aus dem Räderwerk-Lager kommen „Kämpfen“-Rufe. Ja, OK, kämpfen geht in Ordnung. Wird sich aber nicht mehr in einer Geschwindigkeitsverbesserung niederschlagen. Ich bin einfach komplett durchgekaut und ausgespuckt. Alle Systeme funken SOS. Deshalb muss weiterfahren als Kampf genügen.

Am Ende stehen ca. 680km auf der Uhr. Und obwohl ich 700km als Obergrenze ausgegeben hatte, ist das deutlich mehr, als ich erwarten durfte. Denn die 700km hätte ich bestenfalls erwartet, wenn keine Probleme auftauchen – und es gab doch das Eine oder Andere. Es gibt also noch Verbesserungspotential :).

Schaun mer ma, ob sich nächstes Jahr die Gelegenheit dazu bietet.
 
@speedmanager : Nochmal meinen größten Respekt. Ich hätte diese Strapazen wohl nicht durchhalten können.. Allein schon die Steilkurven...dann doch der Sitz und der Sonnenbrand.
Bitte probiers nächstes Jahr nochmal auf der DEKRA. Bessere Strecke, haltbarer Sitz und LSF50 und die 800km können kommen! :)
 
Am Ende stehen ca. 680km auf der Uhr.
Macht einen 28,3 km/h Schnitt. Dafür ziehe ich Hut, falle auf die Knie und verbeuge mich.
Habe gestern mein voll-gefedertes HiTrike 60 km lang (mit vielen Kurven, Ecken, Wanderdünen und Wind) lediglich einen kleinen Tick schneller bewegt. Dafür musste ich natürlich immer wieder hoch beschleunigen und konnte es nicht lassen hin und wieder an den Rennradlern mit knapp 40 km/h vorbei zu düsen. Nach den zwei Stunden hatte ich aber keine Lust mehr noch weitere 22 Stunden zu fahren...
Deswegen hast Du meinen Respekt für die mentale und körperliche Leistung verdient.
Bist Du die 24h eigentlich still vor Dich hin gefahren, oder war ein mp3-player dabei mit Lieblingsmusik oder irgendwelchen Mantras ala ... atmen ... treten ... ich schaffe es ... atmen .. treten ... ich schaffe es ???

Gruß vom Beta-HiTrike und Carsten
 
PicsArt_10-08-07.53.20.jpg

Das verstehenich jetzt nicht ganz...
Ohne jemandes Leistung schmälern zu wollen, aber gings nicht mal beim Hitrike um 40kmh+ in 1h

Auch hat JackLee solche Zahlen auch schon gepostet

E5km kommen mir da jetzt für einen Weltrekord nicht sooo viel vor
 
Zurück
Oben Unten