AW: Heckbespannung / Tailsock selbst bauen
Hallo Dan,
Mir ging es um den Einfluss auf das ganze Rad (nicht den Reifen, der ist ja die Schutzschicht) - schuetteln,
Ich betrachte, auch als Laufradbauer, das aehnlich ... Das Speichenrad selbst, ist bei einem 5G-Impuls, wenn es richtig berechnet und gebaut wurde geradeso noch im "dauerelastischen" Bereich, so man das bei einer Alufelge ueberhaupt sagen kann ...
Geringe ueberschreitungen summiern sich mit der Zeit ---> Ermuedungsbruch, groessere ueberschreitungen 10-15% koennen aber schon zum Felgenchipp oder zum Komplettkollaps fuehren. Aus den Festigkeitsuntersuchungen der Speichenraeder ist bekannt das der Reifen dabei relativ Wurscht ist, er wirkt sich ueberhaupt nicht aus, d.h. solange der ueberfahrene Huckel nicht so "scharf" ist das im ein eindringen in das Materialgefuege moeglich ist.
In der Bahn gibts natuerlich auch keine Steine oder Kanten, mir geht es um echte Wege und die Beanspruchung des ganzen Geraets, warum also auf irrelevantes abschweifen?
Ich fahre normalerweise( im Momment bin ich leider noch Krankgeschrieben) jeden Tag 4-5 Stunden auf der Strasse. ein Arbeitsweg durchschnittlich 75Km ... 2x in der Woche zusaetzlich 200Km Training auf der Bahn ... und jeweils 60Km an und Abfahrtsweg (Kahla-Erfurt) ...
Ich fahre auf allen Raedern, alltags, auf jeder Strecke, bei jedem Wetter, die Hochdruckpellen ... auf der Bahn, wo es auf den maximal moeglichen Leichtlauf ankommt, mit maxdruck 16bar ... auf der Strasse mit Komfortdruck. Auf's Rad setzen und ein Helfer pumpt bis sich der Reifen geradeso aus der Felge hebt, misst und fuellt den fuenffachen Druck drauf. Das waren fuer die Strasse beim Python wie beim UP 9,5bar.
Auf dem Trike pumpen wir, vor allen wenn das Toechtelein zum RR'ler versaegen aufbricht 10bar auf die Reifen. Fuer die normale Strassenfahrt pumpe ich dagegen nur 8bar auf. Es sind dieselben Schlauchreifen die ich auf dem Python fuhr, auch Jack-Lee faehrt dieselbe Marke ...
Auf dem UP sind's eben 27" statt 20" ... sonst der baugleiche Reifen. Und frage mal jemanden wie bei uns so die Strassen in den Ortschaften und die einfachen Landstrassen so fuer einen Zustand haben ... bei uns im Ort ist man stolz darauf das wir noch eine Strasse haben die die Roemer, also vor dem jahre 450 pflasterten ... und 70% unserer Pflastersteine sind 1200Jahre alt und garantiert nur 3x gewendet ....
Allerdings verstehe ich Deinen Einwand nicht, ich fahre ausnahmslos ungefederte Geraete, und bin auf den Federungskomfort des Reifens 100% angewiesen, schon aus diesem Grunde fahre ich, um bei maximalem Komfort, minimalen Widerstand zu haben extraschmale Schlauchreifen. Federungskomfort und Stabilitaet eines Schlauchreifens ist mit keinem anderen Material zu toppen.
Der BA ist was Komfort und Stbilitaet der schlechteste mir bekannte Reifen, dazu ist er, ob man ihn nun Knallhart, oder komfortabel-schlabberig faehrt ... ein absoluter Wurfanker, ich kann nicht verstehen warum sich jemand ueberhaupt soetwas antut .... und pumpt man ihn des Komfortes wegen nur auf knapp 1bar, hat man keinen Seitenhalt, Snakebites, oder in engen Kurven, durch aus dem Haken gezogenen Wulst Schlauchknaller, oder Drahtausrisse ... Toll,Prima ... nur eines muss man lassen das Teil ist zwar richtig schwer, aber billig ... viel Gummi fuer wenig Geld ...
Ich habe schon einige Reifen auf dem Rollenpruefstand vermessen und die Werte hier gepostet ...
... arrg ... die Suchfunktion .... das Fazit war, der BA verbraucht bei Maxdruck, etwa reichlich das doppelte wie der Rennreifen, und beim Komfortdruck deutlich mehr als das 3fache ... Nur ein BA mit Maxdruck, ist komfortabel wie ein Reifen aus (Hart)Holz ...
Aber er hat im Luftwiderstand nochmal erhebliche Nachteile er hat die 3fache Frontflaeche. da aber die Oberseite des Reifen doppelt so schnell ist, wie das Fahrzeug faehrt, und der Luftwiderstand quadratisch waechst must Du mit dem ungefaehr 5fachen Luftwiderstand des Breitreifens rechnen.
Aber Du kannst auch selber, im langsamen(weil der Luftwiderstand quadratisch waechst) ausrollversuch mit veschiedenen Reifen und verschidenen Druecken testen. der Rollwiderstand ist praktisch, bis der Reifen richtig heiss wird, linear .... und gut zu interpolieren.
Also eine ebene Strecke gesucht, eine kleine Rampe, fuers Hinterrad, aus Holzresten gebaut, 10cm hoch, 1m lang. Da kannst Du die kinetische Energie aus der Hoehe und der Radlast auf dem Hinterrad berechnen, und ueber den Rollweg, der diese Energie vernichtet, kannst Du den Rollverlust berechnen ... und mit der zum ausrollen benoetigten Zeit die durchschnittliche Ausrollgeschwindigkeit berechnen, und daraus auf jede benoetigte Geschwindigkeit hochrechnen.
Durch die Vergleiche mit dem Rollenpruefstand ist diese Methode mit ca. +-5% abweichung relativ genau. Manchmal streuen die einzelnen Reifen selbst bei einer Sorte genauso ...
Aber Du kannst auch das Trike mit einer Federwage und einer konstanten Kraft ueber eine bestimmte Strecke ziehen, und die Zeit stoppen, es gibt der Moeglichkeiten viele ...
Sorry, dass ich mitunter ein Fan von vereinfachten Betrachtungen bin,
aber wenn die nicht stimmig sind, ist meist ein Fehler in der Gesamtueberlegung.
So ein (Reifen)Torus ist in Volumen und Oberflaeche schon in der Grundform nicht ganz simpel zu berechnen, mindestens 90% der Leute hier wuerde das ueberfordern/langweilen ... noch schwieriger wird es mit der Flaeche, und dem verdraengten Volumen des "Latsches" das ist schon im Stand schwierig, das abflachen resultiert ja aus spannungsaenderungen im (von Innendruck auf der ganzen Flaeche getragen) Material, aber beim Rollen wird es durch das Traegheitsmomment Fliehkraft und Walkwiderstand des Reifenmaterials dann ausserst komplex unsymmetrisch und nichtlinear ... das macht man dann nicht mehr, ebenso wie die Statik eines Speichenrades, mit dem programierbaren Taschenrechner ... da sind dann "Finite Elemente" drann und richtig viel Rechenpower auf grossen Maschinen. Ich arbeite hier viel und gern mit meinen "Faustformeln" aber die sind nicht etwa infantil, sondern sehr wohl mathematisch und experimentell untermauert. Aber die Faustformeln sind vom normalgebildeten in Ihren Grenzen handhabbar, und in sich schluessig, die echten Berechnungen nur was fuer Zahlengeile, und voellig unpraktisch, und machen den einfachen Techniker schon durch ihre Unbestimmtheit und Fehleabschaetzungen total Irre.
Um das praktisch handhabbar zu machen haben wir damals, mit Ingmar, auch praktische Versuche angestellt Ich mit Fahrradgabel, Rad mit Reifen mit Hantelgewichten belastet und das einsinken mit Messuhr gemessen, und den Latsch mit Stempelfarbe auf Milimeterpapier gestempelt und ausgezaehlt ... fuer breite und schmale, und alle moeglichen Druecke, ein anderer machte aehnliche Versuche auf einem Winkeleisen mit Personenwage und Millimetermass ... irgendwo im Forum sollte sich das noch ausgraben lassen.
Ich braeuchte einen Tipp, wie ich am Besten tatsaechliche Walkverluste ermittle.
siehe Oben ... mit Rampe ausrollern, oder mit Federwage ziehen.
Bei 40 werd ich auf hiesigen Wegen zum Angstbremser, interessanter waeren also die Verluste bei 15 bis 30.
bis 15Km/h dominiert der Rollwiderstand
ab 25Km/h der Luftwiderstand
bei 20Km/h ist etwa Pari ...
"lida" hat hier einen zur Zeit offenen Tread laufen zum experimentellen Vergleich zweier Liegeraeder, und eine recht praktikabele
Methode zum bestimmen der Tretleistung, des "ergonomischen Wirkungsgrades", des Roll- und Luftwiderstandes in der maximalleistung zu bestimmen.
Klick!
mfG
Matthias
PS. Wenn Dich die statischen Grundlagen des Speichenrades Interessieren, ein Bekannter von mir machte darauf sein Diplom
Klickie!! I
Ich hab irgendwo auch noch eine solche Arbeit fuer die Walkarbeit am Reifen und auch ein passendes "Carina"-Programm dazu,
nur muss ich es in meinem Saustall mal finden. Allerdings brauchst Du fuer CARINA einen Giga-flopp-Rechner um in ein paar Stunden/Tagen sinnvolle Ergebnisse zu bekommen, an einen sehr guten PC braucht CARINA fuer Linux mehrere Wochen/Monate.