AW: Heckbespannung / Tailsock selbst bauen
Hallo Dan,
Wenn du dir jetzt mal die Geschwindigkeiten vor Augen führst Verschluss und Gewehrkugel 200-1200m/s und Fahrrad mit 4-8m/s dann "steht" das Fahrrad, komm mir da nicht mit Ähnlichkeit, die hast du bei meinen Ausführungen bei ähnlicheren Sachen verneint!
Nein, aber wir vergleichen ja auch einen Fahrradreifen am Fahrrad, und einen Autoreifen am Fahrrad ...
Der Masseverschluss hat nur etwas mit dem Energieinhalt, der Zeit und dem Masseverhaeltniss zu tun.
Der Quotient von Masseverhaeltniss und Energieinhalt ist beim Rad, wie beim Gewehr, in etwa gleich, also sollte man fuer die Masseblockade auch aehnliche Zeitinterwalle erwarten ...
Aber ich wollte Dir an diesem Beispiel auch nur beleuchten wie komplex und "abweichend" dynamische Vorgaenge, in der Relitaet sind.
Aber deine Ausführungen weitergedacht - rammelt das Ganze bei nur 4m/s in 0,1s 40cm unbeeinflusst weiter vor, hat die Kante den Radaufstandspunkt bereits überschritten,
Richtig, aber dabei wird das Rad gebremst, mit 1G durch den vor der Kante rutschenden Reifen und der Rest wird als Energie in das Rad gepumpt. Weil das Rad als solches erst nach Ueberwindung der "Masseblockade" steigen kann.
Die Grenzgeschwindigkeit fuer ein 20" Rad uber eine Kantenhoehe von 3cm liegt bei etwa 1,3m/s es ist in der Praxis relativ wurscht was Du fuer einen Reifen draufhast.
und das wäre nur bei einem Reifenquerschnitt höher als die Kante überhaupt irgendwie ohne größere Zerstörungen vom Fahrzeug verarbeitbar.
Und genau da beginnen Deine Denkfehler ...
Wir vergleichen wie oben bemerkt, voellig unterschiedliche Systeme, Fahrradreifen <--->Autoreifen fuer "Arme"
Ein Fahrradreifen ist praktisch betrachtet ein luftgefuellter Vollgummireifen, und weder Ihm noch der Felge passiert schlimmes,
solange, die in das Rad gepumpte Energie, die Selbstzerstoerungschwelle des Rades nicht ueberschreitet.
Auf Fahrradreifen ist Deine Vermutung also "so" garnicht anwendbar.
Aber auch bei den Autoreifen, klappt das nicht so, wie es die "Milchmaedchenbetrachtung" vermuten laesst.
Du hast, bildlich gesprochen, die Wahl zwischen Pest und Cholera
Das Rad kann ab eine gewissen Geschwindigkeit wegen seiner eigenen Massetraegheit, verstaerkt durch innere Schwingungsvorgaenge, nicht mehr mit dem "heben" beginnen bis der Huckel "angekommen" ist.
Fuer die Haltbarkeit des Rades ist nur die Kraft die ZWISCHEN Nabe und Felge wirkt von Bedeutung, ueberschreitet
diese Kraft egal ob durch Auflast auf die Achse, oder durch einen ,durch einen Huckel komprimierten Reifen, die projektierte
Grenzlast, auch nur fuer ein winzigen Momment, wird im Rad ein selbstzersoererischer Prozess(Radkollaps) ausgeloest,
weil nach ueberschreiten der Schwelle der Energieinhalt in der Kartoffelchipp-Form deutlich geringer ist nimmt das Rad natuerlich diese ein ... weil/wenn dabei aber elastische Grenzen im Felgenmaterial ueberschritten werden, fliest,oder bricht das Felgenmaterial, und wenigstens die Felge ist im Eimer (8ter) ....
Pumpst du schwach, nur mal zum Beispiel damit Du das von Dir priviligierte 1+1 Lastpiel geradeso absolvieren kannst,
dann hast Du nicht einen mm mehr Federweg als ich beim selben Lastpiel, aber Dein Reifen wird auch bei einem leisen Bumperer beschaedigt(Snakebite im Schlauch, und 1-2 zerissene Faeden in der Karkasse) Die Karkasse leidet eine Weile schweigend, und franst dann knapp ueber der Felge regelrecht auf(Flankenbruch). Pumpst Du auf den doppelten Druck, verlierst Du den halben
Federweg, in diesem Druckspiel betrachtet, den Federweg den Du dazugewinnst, kannst Du auch streichen weil er ja in dieser Betrachtung unbenutzbar, und ist zum Vorherigen Zustand nicht vergleichbar ... also je haerter Du pumpst um so kleiner wird, im von Dir betrachteten Druckspiel, der Federweg werden. Hast Du auf dem Scheitelpunkt des Huckels eine "Einbeulung" im Reifen, die der Bruchgrenze des Rades durch Auflast entspricht, bricht es ... Da ich davon ausgehe das mein Rad die 5fache Ueberlast aushalten koennen muss, muss auch der Reifen das 1+5Lastsiel ertragen koennen, warum mehr wenn das Rad sowieso bricht ? Also waehle ich aus 3Gruenden einen Reifen aus der bei Maxdruck gerade bei dieser Last bis zur Felge einfedert.
1. Weil er nur bei maxdruck dichtestmoeglich an seinen projektierten Werten betrieben wird und Rollwiderstand maximal niedrig,
und die Traktion maximal hoch ist.
2. der angepasste Reifen dann auch den maximal moeglichen Federweg erreicht.
3. Der Reifen nicht schwerer ist als unbedingt notwendig.
Das Argument, das ich nach einem Radkollaps den Reifen ja weiterverwenden koenne, ist fuer mich genauso irre wie das recyklen von Sicherheitsgurten und Airbags nach einem Frontalcrash ....
Mit der durch den Radurchmesser und Geschwindigkeit vorgegebenen Grenze der "Kantenfestigkeit" lebe ich und beruecksichtige
diese bei Streckenwahl und Geschwindigkeit. 2cmKante max 30Km/h, 3cm Kante max 20Km/h, alles was hoeher ist mit 4-5Km/h
Allerding setze ich weder mich noch mein Geraet gern maximale Stoessen aus und mach es auch lieber halb.
Das andere Problem was Du garnicht in Deiner Betrachtung hast, Pumpst Du richtig hart und donnerst ueber eine Kante,
Kann es Dir auch die Felge lange vor dem Kollaps ruiniren, weil die Felgenhoerner dem Druck nachgeben und nach aussen aufbiegen, oder Die Felge an der Perforationslinie (Reihe der Felgenloecher) aufreisst. Fuer diese Kraefte ist die Felgen nie dimensioniert worden. eigendlich braeuchtest Du eine Felge von 35-37mm (innen)breite. die auch fuer die auf den Felgenhoernern lastenden Druecke ausgelegt ist. und die ist maechtig schwer, im Tandembereich gibt es sowas, da ist man schnell mit 1Kg und mehr, allein fuer die Felge dabei.
Dir bleibt wenn man es unbedingt so wie Du betrachten will, nur dich an all die Grenze herranzutasten, und mit dem was an Rollwiderstand und Federungskomfort uebrigbleibt zu leben. Und weil Dein Reifen fuer 150Kg Auflast projektiert wurde,
wird er entweder nur weniger als 1/3 des Federweges leisten koennen,weil die Auf die (Luft)feder wirkende Masse fehlt, wohl bekomms bei 6-7mm effektiv nutzbarem Federweg, oder aber mit einem mehr als 3x so hohem Rollwiderstand, sowie egal wie man es betrachtet, mit nur 1/3 der Bodenhaftung auf Aspalt zu leben, irgendwo dazwischen kannst Du Dich finden. Das Du niemals, bedingt durch das mieserabele Material und die minderwertige Verarbeitung, selbst bei Maxdruck,auch nur annaeherd, gute Rollwerte erreichen kannst, immer noch einen 1/3 schlechteren Rollwiderstand erwarten musst, ist zwingend, egal wie Du Luftaufpumpst oder ablaesst, es kann nur schlechter werden je weiter Du ablassen musst.
Dann beschreibe ich mal meinen Alltagseinsatzfall:
Hier im Stuttgarter Speckgürtel, sind alle die Straßen, die direkt zu meinem Ziel führen als mehrspurige Schnellstraßen ausgeführt, und wenn ich meinen Anfahrtsweg nicht um 50-100% verlängern möchte, muss ich die von mir ganz am Anfang angeführten Nebenstraßen und Radwege mit eben ihrer Beschaffenheit nehmen...
Ich kenne die Gegend, wiel ich oefter beim Daimler,IBM,Debis und der DASA was zu arbeiten habe ...
Außer den benannten Schnellstraßen gibts auch keine sanften Steigungen im Remstal, sondern nur 8-12% die den Schnitt schon gut versauen
Also das wiederspricht meiner taeglichen Praxis ... ich habe hier an keinem Tag und auf keiner Tour weniger als 1000 eher 2000 GesammtHoehenmeter zu ueberwinden, und das bei Arbeitswegen von durchschnittlich 75Km. Bei Dir ist es dagegen flach.
Sicherlich kann mann nicht solche Schnitte erreichen wie bei den Nordlichtern und idealem Wetter, aber die haben etwas anderes, was uns nicht so quaehlt ... den penetranten Gegenwind. Wichtig ist fuer jemanden der in den Begen faehrt,
ein moeglicht leichtes, und moeglichst leichtlaufendes Geraet. Damit er moglichst wenig den bergraufknechten muss, und moeglichst weit mit der potentiellen Energie kommt.
- die Auswirkung ist klein, ob ich mit 24, 38 oder meinetwegen 45 den Berg runterrauschen kann, aber wenn ich so schmale Pellen hab, dass ich für 38 schon 50% Umweg fahren muss...
Das verstehe ich nicht, ich fahre zwar nur einen 31ger JahresTachoSchnitt, aber das heist bergein wo immer es geht 60+
Aber weil ich weiss was bremsen in eine langen Gebirsserpentine bedeutet, fahre ich wo immer man mit Problemen
rechnen muss, mit dem alten Fahrschuhlspruch: "nie schneller als mit dem doppelten Tempo hinunter wie hinauf"
Da hilft leichtestmoegliches, leichtestlaufendes Geraet, und Training ...
Wenn Du auf der "Bollerstreche" nur einen 15'ner Schitt schaffst ... ist der Umweg auf der glatten Strasse mit einem 26'ger Schnitt nicht nur ein Komfortgewinn, sondern auch noch Zeitgewinn !!!
die Hälfte des Weges hab ich meinen Kleinen im Hänger dabei (ich hab also nicht wirklich vor Schlaglöcher zu treffen, kann mir aber auch nicht erlauben daran zu scheitern)
Der Kinderanhaenger kann erheblich weniger ab als Dein Trike !!!
Ich weiss das, ich habe in meiner Arbeit mitunter damit zu tun, fuer meine Rollversuche kann ich ab und zu mal auf einen
Rollenpruefstand, im Labor eines nahmhaften Kinderwagenherstellers, weil wir fuer die Begutachtung der Ungefaehrlichkeit und das "Pruefzeichen" veranwortlich sind, daher weiss ich wie knapp da an den gesetzlichen Vorgaben "entlanggenaeht" wird.
Die Heckhutze war für längere Ausfahrten im Nekartal gedacht - wo bei meinem mickrigen Trainingsstand bei 19km/h flussaufwärts eine Grenze ist,
die nicht vom linear zunehmenden Rollwiderstand oder der 0,1% Steigung kommt.
Bei 19Km/h kannst Du aerodynamische Einfluesse getrost vernachlaessigen!
ich habe mal "gekreuzottert" 19Km/h das sind etwa 77W ,mit 1.75" Tourenreifen ... Deine LKW-Reifen sind da nicht im Angebot ... das ist wirklich unter dem Wert einer absolut untrainierten Hausfrau, wie schafft mann das
.
Im selben Setup bringen Dich die Rennradreifen auf einen 22ger Schnitt.
Fuer den 50%tigen Gewinn, also 27ger Schnitt, brauchtest Du mit Rennpellen ca 120W, mit den Tourenreifen 220W und wenn ich meine eigenen Rollversuche ansetze dan brauchst Du mit den BA Knackhart gepumpt 240W und komfortabel 350W Dauerleistung.
mit ein bisserl Training kann die 120W jeder gesunde Mann schaffen(6Wochen Pyramidentraining reichen da vollig) da ist, ausser einer anstaendigen Ernaehrung, keine besondere "Anpassung" noetig, es sei den man ist chronisch krank.
220W Dauerleistung das ist schon sehr sportlich, da ist monatelanges intensives Training angesagt, und Du wirst sicherlich 1-2Jahre fuer die koerperlichen Anpassungen, Sehnen Baender und Gelenke sind keine "schnellen Gewebe", benoetigen.
270W ??? wenn Du Semiprofi werden willst, dann wird das Training Dein Nebenjob, Aber 350W das treten leichtgewichtige Steher
im 100Km-Rennen, und das sind echte Radprofis, die machen den ganzen Tag nix weiter, 400 bis max. 500W sind ganz extreme und auch nicht leichtgewichtige AusnahmeAtlethen, oder aber im allgemeinen Gedobte ...
erreicht Du einen 30ger Schnitt, dann koennte eine Huze, die Dir dann 5-6%Gewinn bringen koennte, nachdenkenswert sein, das bringt zwar auch kaum Geschwindigkeitszuwachs, aber Du must halt(bei Rennradreifen) 20W weniger dafuer strampeln.
bis 20Km/h, optimiert man Fahrzeuggewicht und Reifen, bis 30 optimiert man zusaetzlich die Frontflaeche(Koerperhaltung/Geraet), ueber 30km/h kann man ueber Wirbelschleppen oder andere aerodynamische Parasiten nachdenken.
mfG
Matthias