Was muss eine BB7 können?

Wenn die Bremsen in der Lage sind, die Reifen auf perfektem Untergrund zum blockieren (bzw. eben kurz davor) zu bringen, dann ist eine weitere Verbesserung nur ein Kostenfaktor ohne Nutzen.
Ausgenommen wenn man öfter Serpentinen fährt , da sollte die Wiederholbarkeit (durch größere Dimensionierung) gegeben sein , sonst hat man ganz schnell Fading.

Lg
Gandalf
 
Vielleicht bin ich ja zu blöd zum Ausrichten oder einstellen...ich werde mich mal an eine Fachwerkstatt wenden und hoffen, dass die sich damit überhaupt auskennen.
Auch das hat mich leider nicht weiter gebracht. Der Fachmann hat nur gesagt, so viel könne man da nicht falsch machen...wenn die Beläge parallel zur Scheibe und beide OK sind, sollte die Bremsleistung auch voll da sein.
Jetzt weiß ich nicht mehr weiter :-(
 
Hi Plip,
wenn schon alles getauscht wurde, geht mir noch ein Punkt ab:
Wie ist denn der Bremszug verlegt? Wie viele und wie starke Biegungen macht der Bremszug?
Ich kenne einige "Fachleute" die auf dieses Detail kaum/nicht schauen.
Gruß, Harald
 
Hallo Harald,
die Züge sind immer noch so verlegt, wie sie bei der Auslieferung waren. Ich werde heute mal vor Fahrtantritt einen Zug so befestigen, dass er möglichst große Radien hat.
 
Daran lag es auch nicht.
Da mein Gefährt ohnehin gerade außer Betrieb ist, habe ich die Gelegenheit genutzt mal wieder die komplette Bremse auseinander zu nehmen und zu putzen.
Dabei habe ich noch mal die Beläge unter die Lupe genommen und ein paar Bilder gemacht. Der Teil, der auf den Bildern dunkelgrau ist, glänzt in Wirklichkeit leicht und ist sehr glatt. Der hellgraue Teil ist rau und hat leichte Riefen. Außerdem sieht man im Querschnitt, dass der Belag dort etwas dünner ist, also stärker abgenutzt. Ist das so normal? Ich habe ja leider keine gut funktionierende Vergleichsbremse.
IMG_0293.JPG IMG_0294.JPG
 
Der rechte Belag sieht aus, als wenn nur die unteren mm greifen. Am linken Belag sieht man aber auch nach oben hin Gebrauchsspuren. Ich empfehle, die Beläge entweder etwas an zu schmirgeln oder noch mal anständig einzubremsen (ein paar mal von 25 - 30 kmh scharf auf fast 0 runterbremsen).
Meine Beläge sehen vollflächig grau aus.
C.
 
Danke, werde ich machen. Nachdem ich jetzt noch etwas recherchiert habe, denke ich dass die glatte Oberfläche nicht normal ist, sondern auf eine Verglasung hindeutet. Die Frage ist nur, woher das kommt. Ich habe diese glatten Flächen bisher jedes Mal gesehen, wenn ich die Beläge ausgebaut habe, auch wenn ich mich vorher an die Einbremsprozedur gehalten habe. Möglicherweise ist dieser Satz ein Hinweis: "Eine weitere Ursache für das Verglasen der Bremsbeläge ist, dass dauerhaft über einen längeren Zeitraum selten und mit nur wenig Druck gebremst wurde und mit der Fahrradbremse oft "schleifend" gebremst wurde, anstatt "stotternd" oder kraftvoll."
Ich bin halt zu 90% im Wald unterwegs, wo ich eigentlich nie scharf bremsen muss. Eventuell spielt der permanente Staub oder Matsch auch noch eine Rolle?
Sollte denn eigentlich die volle Bremsleistung schon nach dem Einbremsen (30 mal von 30 km/h auf fast 0) gegeben sein? Ich werde das noch mal testen und mir auch direkt nach dem Einbremsen mal die Beläge anschauen.
 
Die Beläge sehen beide so aus, als ob sie nur zu 2/3 bis 3/4 die Bremsscheibe packen. Am linken Belag könnten es oben Dreckspuren sein, die nach (geringer) Abnutzung aussehen. Das vermindert natürlich generell die Bremsleistung schon mal. Einfach mal durch die montierte Bremse entlang der Scheibe hindurchsehen, wie weit die Scheibe in der Bremszange hängt. Auch auf der Scheibe sollte man deutlich sehen können, bis wohin sie angeschliffen ist.
Da ansonsten ja schon alles getauscht und gecheckt wurde, fallen mir leider keine weiteren Ursachen ein. Auch glaube ich der Optik nach nicht, dass die Beläge so glatt sind, dass man von verglast sprechen kann - dann hätte es ja zwischendurch mal einen Unterschied geben müssen, als Du die Beläge gegen neue getauscht hattest.

Gruß,
Martin
 
Sollte denn eigentlich die volle Bremsleistung schon nach dem Einbremsen (30 mal von 30 km/h auf fast 0) gegeben sein?
Behauptung: Das (schafft) macht kein Mensch. Ich auch nicht. Ich bremse die Sinterbeläge so lange ein, bis sie richtig greifen. Aber nicht 30 mal.
Die Beläge sehen beide so aus, als ob sie nur zu 2/3 bis 3/4 die Bremsscheibe packen.
Aber warum sind sie am oberen Rand stärker abgenutzt als am unteren? Wenn die Beläge nur mit dem unteren Bereich greifen, weil der Sattel zu weit aussen sitzt, müsste es umgekehrt sein. Dann müsste auch eine ausgeprägte Kante zu sehen sein.
Die schräge Abnutzung irritiert mich etwas, da bei der BB7 die Bremsscheibe vom äusseren Belag an den inneren gedrückt wird, kann es vorkommen, dass die Beläge schräg abgenutzt werden. Aber nicht in der oben bebilderten Form, die aussieht, als wenn die Scheibe nach aussen hin dicker würde.
 
Sollte denn eigentlich die volle Bremsleistung schon nach dem Einbremsen (30 mal von 30 km/h auf fast 0) gegeben sein?
Ja, und nach dem nächsten Einbremsen auch wieder - wobei dazu aber keine 30 Mal nötig sind, eher 7-10. Dass die Bremsleistung wetter- und fahrstreckenabhängig variiert, kenne ich auch. Mein Rad stand letzte Nacht auf dem Balkon und hat ein kräftiges Gewitter abbekommen (steht sonst immer überdacht), heute morgen waren die ersten Bremsungen spürbar schwächer als sonst, nach dem Trockenbremsen der Beläge aber wieder normal. Wenn ich mal 50 Höhenmeter in der Bremse vernichtet habe, ist sie deutlich bissiger und klingt auch anders ("schärfer" würde ich es nennen), und wenn die letzte kräftige Bremsung länger zurückliegt, wird sie mit der Zeit schwächer.
Dass beide Beläge nur am äußeren Scheibenrand rauh (also aktuell mit der Scheibe in Kontakt) sind, finde ich etwas komisch. Kann ich aber heute abend mal mit meinen Belägen vergleichen, die haben in den letzten Tagen nur Stadtverkehr und keine starken Bremsungen erlebt.
 
Die Beläge sehen beide so aus, als ob sie nur zu 2/3 bis 3/4 die Bremsscheibe packen.
Ich werde noch mal gezielt danach schauen, aber eigentlich bin ich sicher, dass die Scheibe komplett zwischen den Belägen läuft.

Dass beide Beläge nur am äußeren Scheibenrand rauh (also aktuell mit der Scheibe in Kontakt) sind, finde ich etwas komisch.
Eigentlich denke ich, dass es genau umgekehrt ist. Der raue Bereich ist stärker abgenutzt, d.h. der Belag ist dort dünner. Demnach müsste der glatte Bereich Kontakt haben.
 
Oke, ich hab das in den Fotos vorhin nicht so ganz erkannt, wo die Beläge nun wirklich dünner sind. Ich hab gerade keine eigenen Beläge zur Hand, aber erkennt man z.B. bei den Clean Sweep-Scheiben (was für welche fährst Du bei dem Rad?) am Belag den Bereich, in dem der Reibring durchgängig ist im Vergleich zu dem Bereich, in dem die Schlitze drin sind? Falls ja, könnte das zumindest im Ansatz die unterschiedliche Optik erklären.

Gruß,
Martin
 
Gestern Abend ausprobiert:
- Alle Beläge abgeschliffen, montiert und Bremssättel neu ausgerichtet.
- 30 mal von 30 auf fast 0 heruntergebremst. (Ein Hoch auf den Motor! :))
- Beläge wieder ausgebaut

Während der ganzen Bremsvorgänge habe ich keine signifikante Veränderung der Bremsleistung erfahren. Die Beläge sahen danach aus, als hätte nur etwa ein Drittel der Fläche Kontakt zur Scheibe gehabt. Als ich sie dann mal aneinander gehalten habe, konnte ich auch sehen warum: Die Flächen waren nicht plan, sondern haben sich nur in der Mitte berührt. Also müssen erstmal wieder neue her...

Btw: Wo kauft Ihr Eure Beläge und was bezahlt Ihr dafür? Das einzige was ich finde liegt mit Versand bei knapp 40 € für beide Seiten. Das ist bei meinem Durchsatz schon schmerzhaft.
 
Mal eine Frage: auf einem Belagsträger ist normal ein "R" eingeprägt. Dieser Belag gehört zur Speichenseite montiert. Ist das bei Dir der Fall?
 
Dieser Belag gehört zur Speichenseite montiert
Falschrum geht doch quasi gar nicht, da die Beläge asymetrisch sind bekommst du sie falschrum gar nicht in die Halteklammer rein.
Ich habe es nur mal geschafft, die Beläge nicht weit genug in die Klammer reinzudrücken, die müssen richtig einrasten.
Bremste auch irgendwie, aber nicht gut, hat auch komische Geräusche gemacht, da die Rotorstege über die Beläge gerubbelt sind.
Mit Klammer meine ich nicht diesen Federbügel, der die Beläge auseinderdrückt, sondern die Klammer im Bremssattel, die man nach oben abziehen kann. Dort müssen die Beläge mit den beiden Nasen deutlich einrasten.
 
Wo kauft Ihr Eure Beläge und was bezahlt Ihr dafür?
Ich hab mal quer durch die Bank bestellt von 8 bis 25 € pro Satz, mal mit, mal ohne Feder.
Letztendlich bin ich bei Sinterbelägen hängengeblieben, die halten wenigstens ein paar tausend km.
Hier grade für 28,50 € inkl. Versand.

Ach ja: Wichtig ist, den Bremssattel mit den absolut neuen Beläge auszurichten und dann so zu belassen.

Gruß,

Tim
 
Wo kauft Ihr Eure Beläge und was bezahlt Ihr dafür?

Jetzt werden wieder einige aufschreien von wegen "Die Sicherheit", aber ich kauf die im Großpack bei ebay, z.B. für die BB7 für 16,40 incl. Versand, ich denke das waren 10 Paar (hab zwar die Mails zu dem Kauf gefunden, aber da steht keine Menge mehr drauf), mit Federn. Dauert halt n Stück bis sie da sind.

Grüße, Martin
 
Falschrum geht doch quasi gar nicht, da die Beläge asymetrisch sind bekommst du sie falschrum gar nicht in die Halteklammer rein.
Ich habe es nur mal geschafft, die Beläge nicht weit genug in die Klammer reinzudrücken, die müssen richtig einrasten.
Stimmt, die kann man nicht vertauschen. Eingerastet sind sie. Man muss aber auch sagen, dass die Bewegung des Belags nicht mit einer hydraulischen Bremse zu vergleichen ist. Bei der BB7 stellt sich der Belag bevor er auf die Scheibe trifft leicht schräg und macht auch noch eine leichte Drehbewegung. Aber das sollte wohl nicht das Problem sein, weil das ja bei allen Exemplaren der Fall sein wird.
Ich finde das Ausrichten des Sattels ist eine ziemlich nervige Angelegenheit. Habe mich da an ein Video von Avid gehalten:
- Sattel-Schrauben lösen
- Beide Belag-Stellschrauben fest anziehen, so dass die Scheibe von den Belägen eingeklemmt wird
- Sattel-Schrauben wechselnd anziehen.

Beim letzten Schritt sehe ich dann meistens, dass sich die Scheibe verzieht. Denn Schritt muss ich dann ein paar Mal wiederholen, bis es mal nicht passiert. Macht Ihr das auch so?
 
Ich finde das Ausrichten des Sattels ist eine ziemlich nervige Angelegenheit. Habe mich da an ein Video von Avid gehalten:

Beim Trike hatte ich die vorderen Sättel mehrere Male "perfekt" eingestellt - sprich schleiffrei wenn ich das Rad in der Luft drehte - bis ich mich aufs Trike setzte. :(
Auf dem Trike sitzend und nach vorne gebeugt die Schrauben festzuziehen war auch nicht viel besser.
Besser war es wenn ich in normaler Fahrposition am Trike lümmelte und eine zweite Person die Schrauben wechselseitig anzog. Dann passte die Ausrichtung auch unter der Fahrt.
Scheinbar sitzt die Scheibe unter Last anders als ohne Last. Bei meiner Parkbremse am Hinterrad (auch BB7) ist es hingegen egal.

Bei Zweikolbenbremsen sollte die Scheibe idealerweise mittig zwischen den Belägen sein. Bei der BB7 muss der unbewegliche Belag aber möglichst nah an der Scheibe sein, sonst verzieht sich mit der Zeit die Scheibe. Außerdem wird der Druckpunkt sehr schwammig, wenn die Scheibe erst ganz weit gegen den unbeweglichen Belag gedrückt werden muss.
Insgesamt gesehen ist so eine BB7 ein ziemliches Gefrickel.


Ich habe kürzlich zwei TRP HY/RD am Schlitter eingebaut. Hinten mit dem mitgelieferten IS/PM-Adapter, d.h. mit planen Unterlegscheiben.
Vorne brauchte ich einen PM/PM-140->160-Adapter und habe mir den von Shimano gekauft, mit konkav-konvexen Unterlegscheiben.
Beide konnte ich auf Anhieb perfekt schleiffrei einstellen. Schrauben lockern, Bremshebel ziehen und gleichzeitig wechselseitig die Schrauben anziehen.

Die hydraulische Shimano Deore an meinem MTB geht ähnlich einfach - mit planen Unterlegscheiben. Aber nach der Erfahrung mit der TRP HY/RD glaube ich nicht, dass es an den konkav-konvexen Unterlegscheiben liegt.
 
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