Wolf & Wolf

So, hier kommt der Überführungsbericht für „Lanz“ und „Deutz“ :D

Heute morgen ging es um halb sieben mit Bus und Bahn los nach Basel. Windig, warm und nass war es, unterwegs schüttete es teilweise recht ordentlich. Bang hofften wir das es auf dem Heimweg nicht regnet, wir wollten doch einiges an km ohne Bahn zurück legen.

Um halb elf waren wir dann in Muttenz und durften die zwei Wölfe in Augenschein nehmen. Nach letzten Einstellarbeiten und dazugehöriger Probefahrt bekamen wir noch die Besonderheiten des AT E ausführlich erklärt, wie die Funktion des Touch Display und der Lenkerschalter, wie man das Hinterrad ausbaut usw. Gabriel hat sich sehr viel Mühe gemacht uns alles zu zeigen, was er so sorgfältig zusammengebaut hat. Das neue Display ist deutlich kleiner als das alte und tatsächlich touchscreen, die eigentliche Bediennung erfolgt jedoch über die Bedieneinheit am linken Griff, wo sich auch der Lichtschalter für die Beleuchtung befindet (Fotos folgen, ist schon ein wenig dunkel). Sehr genial gelöst ist das Thema Steckachse hinten und Drehmomentstütze:

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Für den Radausbau einfach die Steckachse ziehen, Rad mit Drehmomentstütze aus den Ausfallenden heben, Drehmomentstütze abziehen, Stecker ziehen und schon hat man das Rad in der Hand. Top! (Den Stecker sieht man oben im Bild, der ist gewinkelt und wird von der Drehmomentstütze abgedeckt)

Dann mußten noch die mitgebrachten Spiegel dran (Zefal Spy), der Garmin angebracht werden - bei Christoph am Rahmenrohr, ich wollte ihn am Lenker - und die Trettfrequenzsensoren und Klingeln dran und dann konnte es eigentlich losgehen. Hier mal ein Bild von meiner Bedienzentrale: (man beachte die großartige Crane Klingel, schade dass man den sound nicht verlinken kann...)


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Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen und kurz nach 12 ging es dann los. Allerdings mußte Gabriel Lanz und Deutz erst noch mal draußen fotografieren, für die Wolf Archive :ROFLMAO:

Wir sind dann hurtig die 15 km nach Rheinfelden pedaliert, denn von dort wollten wir mit dem Zug bis Schaffhausen und dann die letzten 50 km heimwärts radeln. Windig war es, die entgegenkommenden Radler bewegten sich in slow motion, wir flogen. Motor im flachen Gelände: Unfug! Die Wölfe sind ruckzuck über 30 und der ausgeschaltete Motor ist nicht spürbar, außer sein Gewicht, aber auch mit offiziellen 21 kg (morgen wird mal gewogen) sind sie immer noch sehr leichtfüßig.

Einsteigen in den Zug war gleich die finsterste Herausforderung die die Bahn zur Hand hat: 4 Stufen hoch und schmal, aber die Wölfe lassen sich gut fassen und liegen auch mit einer Packtasche dran gut ausgewogen in der Hand. In Schaffhausen war 30 min später der Himmel fast offen und wir sind gut gelaut wieder gestartet. Es ging erstmal eine ganze Weile fast eben dahin und es rollte flott. Dann kam der Höhenzug, den wir mit dem VM immer tunlichst gemieden haben und auch gern 10 km Umweg in Kauf genommen haben. Von dieser Seite ging es mit durchschnittlich 4% aufwärts und wenn man dann mal den Motor auf Stufe 1 anmacht, kann man da sehr flott rauf eilen. Auf der anderen Seite ging es dann 8% abwärts, jiiiihaaaaaa! (Merkzettel an mich, wenn man die Strecke mit dem VM fährt dann nur in diese Richtung und auf keinen Fall umgekehrt). Die Wölfe liegen super satt auf der Straße und mit der Übersetzung 45 vorn und 12/46 hinten kann man bis ungefährt 48 mittreten (Trittfrequenz ca. 90) und auch bei gut 60 km/h fühlte ich mich sehr sicher und gut aufgehoben. Die letzten 20 km hatten es dann noch mal in sich, da ging es steil den Bodanrück rauf, lange Steigungen mit 6 bis 10%. Für solche Strecken haben wir die Wölfe ja gekauft, also direkt mal ausprobiert. Mit dem VM fahren wir da lieber 5 km länger und weniger Höhenmeter.

Es ist interessant zu vergleichen, denn den größten Teil der Strecke sind wir auch schon teilweise mehrfach mit dem VM gefahren. Wenn man sich den Schnitt der Tour anschaut: 67 km, 656 hm, 2 Stunden 33 min, Schnitt 26,2 wird einem klar, dass wir zwar in der Ebene mit den Wölfen langsamer sind, aber durch das E an den steilen Steigungen wieder aufholen, so das am Ende über den Daumen der gleiche Schnitt wie mit dem VM rauskommt.

Lanz und Deutz sollen den DFs keine Konkurrenz machen, sie ergänzen den Fuhrpark, denn sie bieten andere Möglichkeiten, Nutzung von VM ungeeignete Strecken (steil, schlechter Untergrund) und Bahnverlademöglichkeit. Sie haben den Speed eines guten Liegerades und wenn man den Motor anwirft, dann werden auch übele Steigungen netter und schneller. Zuhause angekommen hatten wir 18% Akku verbraucht, denn die meiste Zeit war der Motor aus, der Akkuverbrauch war den 650 hm geschuldet.

Auf den letzten 5 km hat es dann doch nochmal geregnet, Zuhause angekommen gab es dann eine heiße Dusche und einen Glühwein und nachher den Grünkohl den ich gestern schon gekocht habe :).

Fazit: Großartige Räder die mit Motor aus leichtfüßig rennen (in der Ebene ruckzuck über 30) und mit Motor an auch laaaange Steigungen sehr gut erträglich machen. Wir haben natürlich auch an den Steigungen flott reingetreten und mehr als Stufe 2 von 5 gabe es nur wenn die Steigung mehr als 8% hatte, sonst reicht Stufe 1 vollkommen aus. Mit dem Conti Speedking hinten und einem Maxxis vorn sind sie für fast jeden Untergrund und Winter geeignet.

Vielen Dank an das Team Wolf, die uns zwei erstklassige Räder gebaut und eine tolle Übergabe gemacht haben (y).

Hier noch mal die zwei in freier Wildbahn (und keine weiteren Bemerkungen zu meiner Bovidenmatte :whistle:)

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Uiuiui, das Wolfsrudel am See wird stetig größer. Jetzt auch in Übersee (von meiner Perspektive ;)) Mein Herzblatt fängt auch schon zu sparen an...
 
Wirklich, das mit dem leichtfüssig kann ich unterstreichen. Mehrfach hatte ich heute einen versichernden Blick auf das Display werfen müssen, ob der Motor nicht vielleicht doch an ist, aber nein, es stand definitiv OFF dort! Bis ca. 35 km/h hatte ich oft den Eindruck, dass irgendetwas mit anschob, so leicht lief es. Und die Berge mit Unterstützung hoch war eine Ersterfahrung für mich - ich bin davor noch nie mit einem Motor gefahren, OK, doch, einmal knapp 1,5 km mit dem blauen Virus von @TomTom . Ich muss sagen: die Erwartungen wurden soweit erfüllt. Das muss sich natürlich noch weiter zeigen und die Tests werden noch vertieft werden, aber es sind definitiv tolle Räder.
 
Ja, Anna meinte "die zwei Trecker", woraufhin ich "Wie? Deutz und Fahr?" antwortete. Dann haben wir noch ein paar andere Hersteller gesucht und kamen dann auf Lanz und Deutz.
 
Gibts die E Version in Muttenz auch als Vorführer ?
Oder sollte ich schreiben "Verführer"?
 
Zumindest war bei der Deutschland-V[oe]rführtour ein E-Wolf dabei, allerdings noch die alte Version. Der war letztes Jahr auch auf der Spezi, ein M-Rahmen. Der wird wohl auch in Muttenz testfahrbar sein.
 
So noch ein paar Details zum AT E für einen einzelnen Herrn der danach gefragt hat :)

Hier das Display im Normalmodus. Man kann statt Akkuladestand auch die Restreichweite anzeigen lassen die das System ausrechnet, ich habe aber noch nicht geschaut, wie sich das mit unserer tatsächlichen Fahrweise vergleichen läßt. Aktuell haben wir etwas über 100 km gefahren mit ca 900 hm und wie man sieht, hat mein Akku noch 60%, das gäbe aktuell eine Reichweite von über 200 km, allerdings schalte ich auch konsequent aus wenn nicht gebraucht. Ich lasse bewußt nicht auf Stufe 1 mitlaufen, denn sonst unterstützt er auch bei langsamer Fahrt in der Stadt wo ich gar keine brauche weil ich einfach nicht schneller fahren kann oder will, da kann ich auch fein selbst treten.
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Per Klick am Lenker kann man dann auch weitere Informationen einblenden wie aktuelle Streckenlänge und gefahrene Zeit, oder auch Kalorienverbrauch (Wers denn wissen will...)

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An der Lenkereinheit die beiden dicken Knöpfe für Fahrstufen mehr oder weniger. Es gibt auch eine Rekuperation die wir aber noch nicht ausprobiert haben, die aber laut Gabriel deutlich besser sein soll als früher. Das ersetzt keine Bremsen, aber bremst ganz gut. Der kleine Schalter links ist Aus/Ein (Wenn der Akku im Tiefschlaf liegt, muß er allerdings durch einen Knopf am Akku geweckt werden und schaltet dann das System ein). Unterhalb von Plus befindet sich seitlich ein Schalter für Licht An/Aus, man kann das also während der Fahrt machen und muß nicht anhalten und an der Lampe schalten. Der Schalter unterhalb von Minus schaltet die zusätzlichen Anzeigefelder im Display.

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Die Schaltung (Shimano XT) kann bei ganz durchgedrücktem Hebel auch 2 bis 3 Gänge durchschalten, sehr angenehm, wenn es mal unverhofft bergauf geht.

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Wir sind heute im Nieselregen durch die geschotterte Mainauallee gefahren, deren Qualität in den letzten 12 Monaten stark abgenommen hat. Mit dem VM rappelt man da irgendwie so durch, mit den Wölfen kann man einfach Gas geben und auch an der letzten Steigung wo der Schotter richtig grob ist und das DF Hinterrad gern durchdreht sind wir locker rauf gerollt. Man sollte bei nasser Strecke allerdings etwas Abstand zum Vordermann halten, das Hinterrad wirft trotz Schutzblech eine Fontäne von einigen Metern. Die Schutzbleche sind aber effizient genug, so das wir sauber zuhause angekommen sind.

Als wir kurz vor Zuhause noch einen Fotostopp am Hafen gemacht haben, kam ein Mensch aus einen Restaurant und rief rüber „Das sind die geilsten Fahrräder in Konstanz!!“ :D Der sollte mal die DFs sehen.......

Ach ja, ich vergaß, warum waren wir eigentlich losgefahren: Test der Pendelstrecke zum Bahnhof. Ergebnis: 7 min schneller als mit dem schweren MTB ohne Motor. Heimwärts dürfte das noch mehr sein, denn da geht es hauptsächlich bergauf. Neben der Zeitersparnis dürfte ich auch deutlich entspannter ankommen wenn ich Abends totmüde zu später Stunde heimkrieche.

Wenn wir sie doch mal hochheben müssen, dann hätten wir auch den passenden Kran zur Hand :whistle:

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Gratulation zu den flotten Wölfen.

Hab ich am Geläuf vorne Maxxis DTH und hinten Conti SpeedKing richtig erkannt (mit oder ohne Schlauch)?
Die Reifenpaarung scheint ja echt gut zu rollen.
 
Korrekt erkannt! Derzeit noch mit Schlauch. Tubeless experimentiere ich gerade am VM und bevor ich damit nicht 100% zufrieden bin und das zuverlässig läuft, bleibt es bei Schläuchen. Bei meinem Wolf als Pendelrad bin ich auf Zuverlässigkeit angewiesen und im Winter experimentiere ich eh nicht gern. Beim VM habe ich einen zweiten Laufradsatz zum spielen, da stört es mich nicht wenn der nicht einsatzfähig ist, aber die Wölfe haben nur einen Satz Räder.

Den Speed King finde ich auch recht nett bisher, ich bin einige Jahre den Race King am MTB gefahren und fand den schon sehr pannenarm und schnell. Mal schauen, wie sich diese Kombination bei Schnee so schlägt. Breiter dürfen die Reifen am Wolf aber nicht mehr werden, das Leertrum läuft schon recht dicht am Reifen.
 
Also für den DTH kann ich sagen, daß der mit verringertem Luftdruck in Schnee guten Grip hat. Umso gespannter bin ich, was ihr zu dem Thema für den Speed King berichten werdet. Falls ihr den positiv beurteilt, hol ich mir ihn vielleicht schon eher und ersetze hinten den DTH, weil der imho zu wenig Pannenschutz hat.
 
Ich habe gerade diese Tasche bestellt, nur das das Frontloader nicht am Lenker hängen wird, sondern hinten am Sitz als Backloader, mal schauen wie gut das paßt. Das ist eine Tasche die an beiden Seiten einen Rollverschluß hat, man kann sie also größer oder kleiner rollen. Da kann dann mal eine Jacke und Werkzeug drin verschwinden und es muß nix an den Gepäckträger gehängt werden. Gemäß Testberichten ist sie vollständig wasserdicht und die Tasche kann schnell abgenommen werden, nur die Befestigung bleibt dann hinter dem Sitz dran. Schauen wir mal.....

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Hast du mal ein Bild von oben so das ich erkennen kann wie weit die nach innen ragen und evtl. an den Beinen hängen bleiben.

Siehe Detailbild oben (nicht von der tollen Klingel ablenken lassen ;)), ich würde sagen das sind von Griff Innenkante bis Schalthebel Innenkante ungefähr 4 cm die du an Beinfreiheit verlierst. Ich vermute man kann das noch etwas verringern, wenn man die Schalthebel etwas nach unten dreht, würde aber die Bedienbarkeit verschlechtern, so liegen sie sehr gut in der Hand. Hilft dir die Antwort, oder habe ich die Frage falsch verstanden?

Leertrum.... am Hinterrad Detlef, nicht vorn, da kannst nix machen mit Kabebindern..... ist auch nicht nötig, läuft beim Speed King mit 0,5 cm Abstand zum Reifen. Du hast doch auch einen Race King drauf, dürfte bei dir ähnlich sein, oder nicht?
 
dass dieser Antrieb Rekuperation hat, hast du wohl geträumt. Das ist ein Getriebe Motor, und die haben (meist) einen Freilauf, damit es leicht geht, wenn der Motor aus ist. Und mit Motorfreilauf gibts halt keine Rekuperation, wie auch...
 
dass dieser Antrieb Rekuperation hat, hast du wohl geträumt. Das ist ein Getriebe Motor, und die haben (meist) einen Freilauf, damit es leicht geht, wenn der Motor aus ist. Und mit Motorfreilauf gibts halt keine Rekuperation, wie auch...

Dann schau mal hier: https://www.neodrives.com/de/antriebssystem/z20-heckmotor/
.....
  • Lautlosigkeit: Völlig lautloser und vibrationsfreier Fahrbetrieb, da im Heckmotor kein Getriebe verbaut ist.
  • Minimaler Wartungsaufwand: Lange Wartungsintervalle von Kette, Ritzel und Schaltung.
  • Energierückgewinnung: Mit der Rekuperation sind noch höhere Reichweiten möglich, da beim Bergabfahren Energie in den Akku zurückgespeist wird.
....

P.s. Träumen ist toll und manchmal wird aus Träumen etwas Reales!

Gruß
TomTom
 
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