Ich hoffe ja sehr, dass diese (deine) Zeilen für die Nachwelt oder andere VM-Interessenten erhalten bleiben und möchte daher und bezugnehmend auf deine Ausführungen, meine Erfahrungen und Erkenntnisse dazu mitteilen.
...
Das A6 hatte ich eigentlich als robustes Fahrzeug angeschafft, an dem man außer der jährlichen Inspektion mit Austausch der Verschleißteile und ab und zu mal Luft aufpumpen oder maximal einen Schlauch wechseln nichts tun muss. Dieser Wunsch hat sich für mich aber leider nicht erfüllt.
Das Alleweder 6 IST ein robustes Fahrzeug.
Hier muss aber auch bedacht werden, dass das A6 in der Pedelec-Version in den meisten Fällen nicht über "beste" Strassen, sondern eher auf "normal-mieserablen" Rad- und Wirtschaftwegen gefahren wird. Und das ist definitiv ausschlaggebend dafür, was oder wie hier Hand angelegt werden muss und für oder in welchem Umfang.
...die Stoßdämpfer müssen ständig nachgeschmiert werden
Das Wort "ständig" ist hier definitiv nicht korrekt und erzeugt einen wirklich falschen Eindruck.
Je nach Einsatzgebiet und Beschaffenheit der Strecke, muss man mehr oder weniger oft die Stossdämpfer warten.
Die Frage ist ja auch, ob man auf besten Wegen oder nur Strassen (siehe oben) oder auch mal befestigte aber dennoch grobe Waldwege langfahren muss. Aber ja... ich denke so alle 5.000 km müssen die Stossdämpfer gewartet werden und das kann durchaus "dreckig" werden.
Ich nutze das aber immer auch, oder so handhaben
@houssem und ich das schon seit 18.000 km, für eine Sichtprüfung und die explicite Reinigung aller vorhandenen bewegleichen Teile im Lenkungssystem.
...und durch die Sand-/Salzluft hier in Küstennähe wurden auch Teile wie das Tiller-Kreuzgelenk stärker beansprucht,
Die Sand- und Salzluft in Küstennähe kann ich nicht einschätzen, sie kann aber sicherlich ein wesentlicher Grund für eine höhere Beanspruchung einiger Komponten sein.
und die Kettenrohre setzen sich ständig zu, was Schwergängigkeit erzeugt. Alle ca. 1000km muss ich selbige spülen.
Das Problem habe ich definitiv nicht und kann es daher auch nicht nachvollziehen.
Was ich aber definitiv mache - und das sogar wöchentlich - ist, dass ich an der hinteren Schwinge, da wo die Kette in das Kettenrohr geht und das Kettenrohr auf der Schwinge aufliegt, diese Stelle immer von Schlamm und Dreck befreie, welcher sich unter dem Kettenrohr, aber auf der Schwinge absetzt - dadurch bleibt die Kettenführung gewahrt. In den nassen und "schlammigen" Jahreszeiten ist das definitiv Pflicht.
Gut, Kettenpflege bleibt bei einem anderen Rad auch nicht aus, aber beim Trike kommt man besser überall ran.
Das ist doch aber von vorn herein klar, dass man in einem Velomobil "schlechter" an bestimmte eingebaute Komponenten kommt und ist dir zudem auch schon beim Kauf bewusst gewesen. Hier - und das tut mir wirklich leid das sagen zu müssen - suchst du förmlich einen Grund für eine Rechtfertigung.
Ein gesunder und bweglicher Menschen kommt, wenn auch manchmal ein wenig umständlich, an alle Komponten eines Velomobiles heran, ohne sich dabei umzubringen.
Dazu kommt, dass Velomobile stärker spezialisiert sind, an Trikes und anderen Rädern sind noch deutlich mehr Standardteile dran.
Das einzige was mir dazu einfallen würde, sind vielleicht Trommelbremsen. Alles andere sind in meinen Augen überwieggend Standardkomponenten von einem normalen Fahrrad.
"Exotisch" anmutende Fahrräder haben aber auch "exotisch" anzumutende Teile in Bezug auf Befestigungen oder ähnlichem, welche nichht zu hunderten in einem jedem Radladen zur Verfügung stehen oder zu haben sind.
Dann wartet man halt auch mal auf einen neuen Tiller oder eine Befestigung oder was auch immer.
Im Velomobilbereich hat man nicht alles in hohen Stückzahlen auf Lager bzw. beschafft diese Teile erst, wenn es Aufträge dazu gibt.
Das ist aber auch selbstverständlich, dass die Einkaufs- und Lagerkosten niedrig gehalten werden müssen.
Schließlich steht bei den exotischen Fahrzeugen von Velomobilen nicht unendlich viel Geld oder Lagerfläche zur Verfügung und kann es auch nicht. Immer daran denken, dass Velomobile nur "auf Zuruf" und in sehr kleinen Stückzahlen produziert werden und auch nur produziert werden können.
Und ich rede nicht eben von einer Firma wie "velomobilworld.com", wo gleichzeitig mal eben an 2 oder 3 oder 4 oder 6 Fahrzeugen gebaut werden kann.
Ich rede hier von
@Akkurad mit
@houssem als "Cheftechniker", "Mechaniker" oder was auch immer oder wie er sich auch immer bezeichnen oder sehen möchte oder wie man ihn in Fachkreisen nennt - gepaart mit einem kleinen Team und einem kleinen Lager.
Velomobile werfen lange keinen grossen Gewinn ab. Wenn überhaupt, dann denke ich, einen sehr überschaubaren.
Warum wohl werden Velomobile überwiegend im Ausland und nicht in Deutschland produziert?
Da ist es für jemanden wie mich, der nicht so ein begnadeter Bastler ist, einfacher, irgendwo Hilfe zu bekommen, wenn nötig.
Das ist wohl richtig.
Ich kann und werde mir auch einige Handgriffe aneignen
Bestimmte Dinge am Fahrrad sollte jeder können und kennen, bzw. die Person dazu kennen, der das Können mitbringt und dann auch jederzeit zur Verfügung steht.
Wenn ich mehr und mehr Stress im Kopf habe, mehr Bedenken, ob noch alles in Ordnung ist, immer die Flöhe husten höre, weil ich weiß, dass Reparaturen weniger einfach zu organisieren sind als bei einem Fahrrad, das Größenordnungen häufiger produziert und gefahren wird, und ich bei einer größeren Sache wie jetzt gerade immer mit langen Ausfallzeiten rechnen muss, dann frisst das den ganzen Fahrspaß und die Freude an der täglichen Nutzung auf. Und das ist es mir dann auch nicht wert.
Natürlich muss man bei Exoten mit langen Ausfallzeiten rechnen - auch aus oben genannten Gründen.
Oder du kennst jemanden, der jemanden kennt, der ganau sowas durch Zufall hat oder besorgst dir das ganze schon im Voraus für den Fall das es mal bebraucht wird und kaputt gehen könnte.
Das kann dir aber bei einem normalen Rad auch passieren oder auch an deinem neuen Trike ICE Adventure HD oder was auch immer dann dein Favorit werden wird. Und es kann dann auch passieren, dass du mal Tage oder Wochen wartest, weil irgendwas nicht vorrätig oder lieferbar ist.
Aber ich kann es aber sehr gut nachvollziehen - den Stress im Kopf, wenn ich morgens und abends nicht mit meinem Alleweder pendeln kann.
Es wird in der näheren bis mittleren Zukunft einen neuen Hauler geben, und das wird ein ICE Adventure HD werden. In einer ähnlichen Ausstattung wie Hennings Vorführer, mit EP8, Rohloff, aber Vorderräder ungefedert und der Hinterbau mit diesen einfach aufgebauten "Türstoppern", dazu ein großer Gepäckträger, alles an Taschen, was irgendwie dran geht und Weberkupplung. Und selbstverständlich Tannus in die Reifen, und wenn sie passen, Schwalbe Pick-Up darüber.
Mein Gedanke dazu:
Und dann hast du dieses neue geile Gefährt, schaust bei 5 Grad und Nieselregen aus dem Fenster und seufst, während ich mich freue ein Dach über dem Kopf, es "angenehm warm" und den Radweg ganz alleine für mich zu haben, bei diesem Sauwetter.
Jedes Fahrrad, egal welches hat immer Vor- und Nachteile.
Die eierlegende Wollmilchsau kann und wird es nie geben - nur das, was ihr am nächsten kommen könnte.
Ich habe dafür mein Alleweder 6 und für die ganz schnellen und kurzen Kurzstrecken oder mal eben in die Stadt rein mein Up.
Wenn das A6 repariert ist, werde ich mich um dessen Verkauf kümmern, und dann wünsche ich mir, dass dieser Hauler in Hände gelangen wird, die ihn besser...in Ehren halten können...
Das hoffe ich wirklich sehr.
Meine Karriere nimmt demnach den Weg zu den offenen Trikes, so "Stangenware" wie möglich.
Und ich weiss du wirst mich im Kopf spuken hören, wenn du irgendwann einmal an die "ständig nachzuschmierenden Stossdämpfer" denken musst, die aber dann doch ihren Dienst ordnungsgemäß verrrichtet haben.
Ob ich in der Zukunft mal wieder ein Velomobil fahren werde? Sehr, sehr unwahrscheinlich.
"Sehr unwahrscheinlich", ist aber auch nicht explicit ausgeschlossen!
Ich freue mich darauf, dass AZ mal ausprobieren zu dürfen. Evtl. über längere Zeit und auch auch in meinem ganz normalen Alltag beim Pendeln. Wenn dieser Fall auftreten sollte, dann werde ich hier sicher dazu berichten und euch meiner Erfahrungen dazu mitteilen und euch mit allerlei Informationen versorgen.
... sind, bzw. für diejenigen, die ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen und an einigen Stellen auch mehr dazu in der Lage sind, mit einer Gleichgültigkeit an auftretende Schäden oder Defekte ranzugehen.
Ein Defekt ist ein Defekt! Egal an welchem Fahrrad!
Ab man dort mit Gleichgültigkeit heran geht, bleibt jedem selbst überlassen.
Nutzt du ein Fahrrad, egal welches, dann ist es immer ratsam ein wenig technisches Geschick mitzubringen oder zumindest jemanden zu kennen, der dieses hat. Wurde aber oben schon von mir ausgeführt.
Das wird erst etwas, wenn Fahrzeuge wie der kommende SR3 auch wirklich einstimmig bestätigt das halten
Auch der SR3 wird bestimmte Einschränkungen haben bzw. sich an eine ganz spezielle Kundschaft wenden.
Nochmals: DIE "eierlegende Wollmilchsau" wird und kann es nicht geben. Aber es wird viele Fahrzege geben, die annähernd an dein Wunschdenken herankommen oder herankommen können.
Man wird immer Einschnitte haben oder mit Abstrichen leben müssen, wenn man sich das Fahrrad, dieses Trike oder jendes Velomobil zulegen wird.
, was sie versprechen, und man in jeder größeren Stadt mindestens einen Händler bzw. Servicepartner für Reparaturen hat.
Man hat doch mindestens einen Fahrradladen mit Werkstatt in der Stadt.
Die meisten Mechaniker haben nur grössten Respekt, wenn sie so ein Velomobil sehen. Wichtig wäre, dass man denen schon bei der Ausbildung zum Zweiradmechatroniker sowas mal zeigt. Im Prinzip ist ein Velomobil nichts anderes wie ein Trike - nur eben mit einer Hülle drum rum. Aber die Technik innen ist fast das selbe wie bei einem Trike oder einem Pedelec.
Sollte es jemals einem Alltags-VM der Art eines A6, AZ, SR3 etc. gelingen, mindestens eine Verbreitung wie die HP-, Hase- oder ICE-Trikes zu erreichen, mit Servicemöglichkeiten in geringer Entfernung, notfalls Abschleppservice zur Werkstatt, und WIRKLICH nicht so wartungsintensiv zu sein, könnte ich es mir mal wieder überlegen. Bis dahin fahre ich Trike. Und wenn das 20 Jahre dauert oder ich für immer werde Trike fahren müssen - so sei es dann.
Ich bin gespannt, wenn dein Trike mal repariert werden muss.
Wird es denn vor Ort in deiner Stadt repariert werden können und gibt es die erforderlichen Ersatzteile dann auch gleich auf Abruf?
Die Zukunft und Erfahrung wird es zeigen und ich hoffe inständig noch was von dir zu hören, Jens
@Windfisch
Bleib gesund und munter und viel Spass mit und auf deinem Trike!
Viele Grüsse an die Küste,
Brian