Windfisch und sein Alleweder A6

Ja, die Frage ist nur, wenn man so etwas an ein Velomobil schraubt,
(Zum Beispiel an das A6) ist denn überhaupt erlaubt? Natürlich sieht
die Rennleitung, daß es nicht echt ist. Was aber ist, wenn sich ein anderer Verkehrsteilnehmer veralbert fühlt, die Polizei anruft, und ein falsches Kennzeichen meldet. Gerade in der heutigen Zeit, wo denunziert und verpetzt wird.
Sicher wird es viele (unwissende) Gemüter beruhigen. Ach schau, der hat sogar ein Kennzeichen dran...

Kai
 
Für den Augenschmaus ist das nicht gut genug, aber ich träume davon, dass das Verhältnis irgendwann genau umgekehrt ist.
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Jetzt brauche ich für meinen Alleweder-Faden das erste Mal den Spaten. So viele Kilometer wie @Liegendradler habe ich bisher noch nicht geschafft, aber ich bin mit knapp 800 jetzt auch schon zufrieden.

Heute schaute ich aber zum Fenster raus, sah, wie es wie aus Eimern schüttete, und dachte mir, da muss ich doch mal eine Härtetest-Runde mit neuer Wetterschutzausrüstung für den Kopf machen. Das A6 hat mit Persenning und Versatile-Dach zwar einen guten Wetterschutz, aber der Bereich zwischen Kinn und Stirn ist ja frei. Das mag ich, denn so erhalte ich auch beim komplett geschlossen fahren ein wenig das freie Fahrgefühl, das ich beim Trike schätze.

Ich war bei Balaclavas ja immer etwas zögerlich, weil ich bekanntlich mit etwas vor Mund und Nase, das Widerstand beim Atmen macht, Beklemmungsgefühle bekomme und ich das vor allem im Straßenverkehr für kreuzgefährlich halte. Ich hatte aber schon die etwas dünnere Variante von Decathlon, bei der man das Mund-Nasen-Teil ins Kinn schieben kann, und so wollte ich die Ninja-Sturmhaube von Rockbros testen.

Weiteres Problem: Als Brillenträger beeinträchtigen vor allem bei Nieselregen, in dem ich bisher oft gefahren war, Regentropfen, die auf die hintere Seite der Brillengläser fallen. Ich hatte bereits auf Trike und Up gute Erfahrungen mit dem RG1-DX-Skihelm von RuRoC gemacht, der mit einem Kinn-Teil und einer nahezu nahtlos integrierten Skibrille gut warmhält und für gute Sicht sorgt, allerdings habe ich mir immer etwas mit meinen Stärken gewünscht, wo RuRoC nichts anbietet, außerdem engt so ein fetter Helm in einem Velomobil mit Dach drüber doch eher ein. Die Alternative war, mir beim Fielmann meines Vertrauens eine Arbeitsschutzbrille von Uvex mit meinen Stärken ausstatten zu lassen. So erhoffte ich mir, zusammen mit der Ninja-Sturmhaube einen ähnlichen Kälte- und Nässeschutz zugeschnitten aufs VM zu erhalten, wie mit dem Skihelm auf dem Trike.

Und wie es bei so einer Testfahrt nur zu wünschen gewesen wäre, öffnete der Himmel ab dem Deich so richtig seine Schleusen. Ich fuhr nur das kurze Stück von der Kläranlage bis zum Bus-Wendeplatz nach Sandstedt und wieder zurück, und auf dem Rückweg gab es sogar kurze starke Sturmböen und explosionsartigen Bremerhavener Horizontalregen von links. Mein Oberkörper blieb da logischerweise nicht trocken, da kam doch noch etwas von oben hinein, und außerdem fahre ich auch unter der Persenning meist mit Doppelmanta (jetzt bin ich nicht mehr nur Ministry of Silly Pedalling, sondern allgemein Ministry of Silly Velomobile Riding), wo dann die Ellbogen an den Reißverschlüssen anliegen, wo so, wie es heute "gejirscht" hat, der Regen auch durch selbige durch suppte. Das ist kein Makel, sondern bei solchen Güssen einfach nicht zu vermeiden. Es war auch nur so ein leichtes Durchdrücken, was aber bei dem Softshellmaterial meiner Fahrradjacke sofort auffiel.

Die Brille funktionierte sehr gut, das Beschlagen bekommt man in den Griff. Zum einen hat sie am Rand Lüftungsschlitze, wodurch sich das ganze mit dem Fahrtwind meist wieder legt. Wenn man Gesicht und Brille vorher etwas "vorkühlt", dann passt es. Ich werde mich aber noch einmal bei Fielmann nach einem Mittelchen umschauen, das ich innen hinein sprühen kann.

Bei der Ninja-Sturmhaube ist im Mund-Nasen-Bereich ein herausnehmbarer Filter, und wenn man diesen entfernt, dann kann man diesen Masken-Teil ebenso ins Kinn schieben. Dort drückt er auch nicht. Die Passform der Kapuze ist sehr gut, obwohl es ein chinesisches Produkt ist, die üblicherweise klein ausfallen, richtet sich die Größenangabe hier nach westlichen Köpfen. Mit 59cm Kopfumfang passt mir die Größe M. Sie wirkt etwas wie die Kopfhaube eines Neoprenanzugs, besteht aber aus einem atmungsaktiven Material, das trotzdem absolut dicht hält. Der Horizontalregen von der Seite kam nicht bis an den Kopf heran, und gefroren habe ich heute auch nicht.

Also, Herausforderung: Was mache ich mit dem Kopf? - Erfolgreich bestanden. Klar ist das etwas umständlicher als bei einem der schnellen VM mit ihren Hauben. Aber das Gefühl, trotzdem etwas näher an der Natur zu sein und nicht in einem Einmann-Torpedo zu stecken, ist schon etwas besonderes, und das gefällt mir beim A6 sehr. Ich überlege, wenn ich mir mal ein schnelles VM zulege und es ein Milan GT wird, ob ich den dann vielleicht nur mit Ying-Yang-Deckel nehme und bei Schietwetter lieber mit Ninja-Haube und dieser Brille, oder auch wieder mit Helm fahre. Mittlerweile gibt es ja den Nobleman TK02, der meiner Meinung nach einfach nur geil aussieht und wunderbar zu einem schnellen VM passt.

Das Fahrverhalten des A6 war wieder souverän: Der teils heftige Wind machte ihm absolut nichts, klar zog es mal etwas zur Seite und musste gegengelenkt werden, aber ich hatte jederzeit das Gefühl, meinen Damenschuh absolut sicher unter Kontrolle zu haben. Die Lenkung reagierte weiterhin absolut gutmütig, es fuhr sich nahezu wie von selbst. Und ich bedanke mich wieder bei dem äußerst widerstandsfähigen Fahrwerk. Bei den teilweise unter Wasser stehenden Straßen waren manchmal Schlaglöcher nicht gut zu erkennen und durch eins donnerte ich volle Granate durch. Der Schlag ging zwar ordentlich bis in den Sitz, aber ansonsten dachte sich mein A6 nur: "War da was?" - Auch die Sichtprüfung hinterher förderte nichts zu Tage. Und dann die Straße im Fischereihafen... Ich glaube, ich mache mal eine Eingabe bei der Stadt, die von "Am Lunedeich" in "Gullideckel-Slalomstrecke" umzubenennen. Gefühlt alle 5m ein Gulli, dazu ist nahezu jeder dieser Gullis bestimmt 5cm oder mehr abgesenkt. Ein regelrechter Hürdenlauf für ein Snoek, mit dem A6 fahre ich normalerweise auch drumherum, aber wenn mich die Autos überholen, geht das eben nicht immer, zumal da auch mehrere schlecht einsehbare Straßen sind, wo rechts vor links gilt. Von dem eigentlich benutzungspflichtigen, aber von mir aus Gründen selbst mit dem Up völlig ignorierten Radweg wollen wir gar nicht erst reden. Es wird Zeit, dass der "FahrGrad 8" fertig wird. Es freut mich aber, dass ich mich so auf mein VM verlassen kann, dass es auch diese schwierigen Wegeverhältnisse locker wegsteckt.

Bei dem Wetter habe ich heute auf Bilder verzichtet, da ich nicht ständig aussteigen wollte. Und Aussichten aus dem "postfuturistischen Pilotensitz" sind am Deich auch nicht besonders spannend. Ich habe aber schon eine Insta360 One R im Schrank liegen, wenn ich Ende März zu @henningt fahre, dann kommen Halterungen ans A6 mit entsprechenden USB-Ladeanschlüssen, so dass es dann auch mal öfter ein paar Bilder gibt.
 
Das Beschlagen deiner Brille kann man mit Anti-Besclag-Spray, oder speziellen Putztüchern beheben. Seltsam, daß der "Fielmann" deines Vertrauens dir das nicht verkauft hat. Möglicherweise gibt's das bei diesem Geschäft auch nicht.
Meine Frau ist Augenoptikermeisterin. Falls du ein dementsprechendes Produkt suchst, dann melde dich einfach.
Ich übergebe das dann an meine Frau. Die kann dich dann besser beraten.

Viele Grüße aus Ventschau

Kai
 
Der Fielmann meines Vertrauens hält sich relativ zurück, der schwatzt den Kunden üblicherweise nichts auf. Der wird erst tätig, wenn der Kunde von sich aus fragt. Die haben definitiv sowas, ich habe Werbung dafür im Laden gesehen. Nur ich hatte an dem Abholtag noch etwas anderes im Kopf, so dass ich da einfach nicht passend geschaltet hatte. Ich gehe aber die Woche nochmal hin, der ist nicht weit weg.

Wenn der nichts passendes hat oder das nix taugt, was er mir verkauft, komme ich auf dein Angebot gerne zurück.
 
Da hast du Recht. Etwas aufschwatzen hat mit einer Fachberatung nichts zu tun. Das habe auch ich nicht damit gemeint.
Du meldest dich einfach, falls du etwas brauchst.

Jetzt habe aber ich mal eine Frage zu deinem Alleweder. Wie ist das mit der Zugluft von unten? Die Fußlöcher sind ja völlig offen.
Wie ist das bei starkem Regen? Gerade wo du erwähnt hättest, das du durch tiefe Pfützen gefahren bist.

Kai
 
Zugluft von unten ist vor allem bei kaltem Wetter doch deutlich spürbar, deshalb habe ich auch Kombipedale, die mit normalen Schuhen gefahren werden können. Unter 5°C fahre ich mit Skisocken und Stiefeln. Nach oben spritzendes Wasser ist erstaunlicherweise kein Problem, ich hatte gestern keine nassen Füße. Die Räder sind aber auch weit entfernt von der Öffnung im Boden, so dass sowieso nur zerstäubter Regen vom Fahrtwind hinein gelangt.
 
Normal ist Regen kein Problem,
wenn aber eine tiefere Pfütze kommt gibts auch einen feuchten Hintern so ist das mal beim Orca
 
Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Gibt es denn eine Möglichkeit das Fußloch zuzumachen? Oder ist der Raum zum Treten dann zu klein?
Mir ist klar, das ich dann auch keinen "Fred Feuerstein-Rückwärtsgang" mehr habe. Oder gibt es noch andere Gründe, die dagegen sprechen?

Kai
 
@Windfisch
Schön mal wieder was von deinem Alleweder und deinen Erfahrungen zu lesen.

gefroren habe ich heute auch nicht.
Ich muss sagen, dass ich noch nie wirklich gefroren habe, in meinem Alleweder 6.

Fahrverhalten des A6 war wieder souverän
das Gefühl, meinen Damenschuh absolut sicher unter Kontrolle zu haben
schwierigen Wegeverhältnisse locker wegsteckt
Ich stimme dir vollkommen zu.
Mittlerweile weiss ich, dass meine Federung gut funktioniert, aber einen etwas kürzeren Federweg wie mein Trike hat. Daher auch die Frage, ob meine Federung funktionierte.
Alles eine Sache der Gewohnheit.

Ich habe aber schon eine Insta360 One R im Schrank liegen
Ich habe auch - seit Herauskommen der Insta360 X2 diese im Schrank liegen, aber noch nie genutzt.
Ich habe einfach zu wenig Zeit und wollte mir keine zusätzlichen Löcher in die Hülle bohren wollen. Einzig die Auflage für das Dach, könnte ich mir zum Festmachen einer Halterung denken. Die Halterung könnte dann ja auch "schwenkbar/beweglich" sein, so dass man die Kamera mal links, mal recht, mal weiter unten und mal weiter oben hat. (?)

Auf jeden Fall gibt es aber eine Placebo-Kamera. Mal sehen ob dann die bekannten Dosen-Schubser ein wenig ruhiger oder sinniger werden.

Ich vergesse vor lauter Fahren ja meistens auch immer zumindest mal Handy-Bilder zu machen.
Sowas könnte ich mir eher was vorstellen, wie eine Videocam. Nimmt einfach nicht so viel Zeit weg wie noch zusätzliche Videos zu machen. Ich glaube ich sollte den ganzen Krempel einfach weiterverkaufen. ;-P

Zugluft von unten ist vor allem bei kaltem Wetter doch deutlich spürbar
Ja, es zieht.
Aber mich persönlich stört es überhaupt nicht. Ich habe meine ganz normalen Strassenschuhe an und ergänze meine dünnen, kurzen Socken durch dicke, lange mit Merinowolle, welche ich in der Firma wieder ausziehen kann. Ich habe noch NIE kalte Füße bekommen und ich fahre selbst bei -2° (wenn es nicht regnet oder schneit) ohne Plane.

Ich denke hier aber auch, dass es eine sehr persönliche Sache ist und jeder eine andere Wohlfühlgrenze hat. Das muss man sicher ausprobieren.

Normal ist Regen kein Problem,
wenn aber eine tiefere Pfütze kommt gibts auch einen feuchten Hintern so ist das mal beim Orca
Im Alleweder ist innen noch so eine Art Stufe, welche nach vorne niedriger ist, wie nach hinten.
Wasser wird es also schwerer haben in den Innenraum zu gelangen. Es ist zwar vor dieser Stufe leicht feucht, aber nicht nass. Sprüh kommt halt immer und durch jede Ritze.

Ich bin die ersten Male wirklich durch alle Pfützen gedonnert und nicht gefahren.
Auch wenn ich von unten noch nie nass geworden bin, so fahre ich nun immer langsamer durch die Pfützen. Man weiss ja nie, wo ein Schlagloch sich verstecken mag.

Gruss,
Brian
 
Ich habe einfach zu wenig Zeit und wollte mir keine zusätzlichen Löcher in die Hülle bohren wollen. Einzig die Auflage für das Dach, könnte ich mir zum Festmachen einer Halterung denken.
Ich habe verschiedenes provisorisch mit Klettband, einem biegsamen Stativ und verschiedenen Stäben durchexerziert. Ich werde mir zwischen rechtem Außenspiegel und Dachstrebe und links am Süllrand im vorderen Drittel permanente Halterungen anbringen lassen, wo ich je nach gewünschter Position die Kamera anschrauben kann. Dann bekomme ich keine komplette Rundumsicht und 360-VR-Videos wie sie @Jupp macht sind dann nicht möglich, aber das Wackeln hält sich in Grenzen.
Das Dach hat leider einen ausgeprägten "Buckel" nach oben, so dass man die Kamera an einem langen Stab befestigen müsste. Dies wackelt zu sehr. Die Insta360 One R hat zwar eine sehr gute Bildstabilisierung, aber bei längeren Fahrten hätte ich da Angst, dass wegen Materialermüdung etwas herausbrechen könnte.

Wenn ich Tourvideos mache, dann werde ich primär "Reframing" verwenden, also 2D-Ausschnitte.
 
Wenn der nichts passendes hat oder das nix taugt, was er mir verkauft, komme ich auf dein Angebot gerne zurück.
Ich habe bei dem Fielmann ein Anti-Beschlag-Spray von Zeiss bekommen, das man auf die Brille aufsprüht und dann mit einem Tuch verreibt. Dies funktioniert gut.
 
Wahrscheinlich das selbe Zeug, was meine Frau auch hat. Ist doch super, wenn du zufrieden bist, und das Spray funktioniert!
 
Nachdem ich gestern meinen zweiten Hunderter fuhr und die 1000 voll machte, wieder eine neue Er-FAHR-ung. Ich habe mir endlich Fahrradschuhe angeschafft und fuhr die erste Tour auf der Klickseite meiner Pedalen. Ich fuhr durchgängig am Grenzbereich der Unterstützung, 26-27km/h, streckenweise auch länger 30 und hatte einen viel gleichmäßigeren Tritt. Auf dem Hinweg nach Cuxhaven hatte ich den Wind vornehmlich von hinten, Rückweg hauptsächlich im Gegenwind und mein Akkuverbrauch reduzierte sich auf 4,1Wh/km hin und 5,2Wh/km zurück. Innerorts bin ich von 6 bis 6,3 auf 5,7 bis 6 runter. Erstaunlich, was das ausmacht.

Dann noch die Sache mit der Trittfrequenz:
Ich nutze an meinem Mango den Bafang BBS1 Tretlagermotor, der jedoch nur bei verhältnismäßig niedrigen Trittfrequenzen unterstützt und ich diesen deshalb häufig „überhole“. Ein Nabenmotor im Zwischengetriebe könnte hier seine Vorteile haben.
Da habe ich mal bewusst drauf geachtet. Tatsächlich läuft der Motor am effizientesten, wenn immer zwischen 60 und 70rpm getreten wird. Selbst, wenn ich das zum "hochdrehen" mit Fahrstufe 4 und 5 unterstütze, ist mein Gesamtverbrauch am Ende deutlich geringer, siehe oben. Mir kommt es zugute, denn ich bin eher ein Langsamtreter. Tatsächlich ist 60-70rpm mein Wohlfühlbereich.

Was mir aber extrem auffiel, war, was die Autos gestern teilweise für einen Mist zusammen fuhren. Sind die jetzt alle aufgehetzt, seitdem die Sichtung des WAW in dieser Facebook-Gruppe mal so diskutiert wurde, dass man bei den Diskutanten die charakterliche Eignung zum Führen eines KFZ anzweifeln kann? Oder war es die Sonne und jeder wollte der erste an der Kugelbake sein? So viel Kuschelbedürfnisse und "Hupengespräche" hatte ich bisher noch nie. Teilweise von "AuchRadfahrern", also SUFFs mit hochwertigen Pedelecs hinten drauf, also welche, die es eigentlich besser wissen müssten. An der Stelle stehen schon "Radwegschäden"-Schilder, so dass meines Erachtens die Benutzungspflicht sowieso nicht mehr gegeben ist. Abgesehen davon, dass die Zweirichtungs-Resterampe da viel zu schmal für Begegnungsverkehr ist.
 
Was mir aber extrem auffiel, war, was die Autos gestern teilweise für einen Mist zusammen fuhren.
Ich glaube hier müssen manche erst aus dem Winterschlaf erwachen.
War am Wochenende mit meiner Freundin mit normalem Fahrrad unterwegs. Da war von übertrieben Abstand bis fast schon kuscheln beim Überholen alles dabei. Ganz oft leider das Riskante knappe Überholen obwohl der Gegenverkehr schon ziemlich nah ist.

Die Fußgänger sind aber stellenweise auch ziemlich gereizt und vom Verhalten daneben.


Gruß
Daniel
 
Nun war auch ich mit der Erstinspektion und ein wenig "Pimp my velomobile" dran. Eigentlich war diese Aktion schon für die letzte Märzwoche geplant, aber da hatte so ein kleines Kerlchen etwas dagegen, dessen Name mit C anfängt und bei dem die Welt verkehrt ist, weil "positiv" da etwas schlechtes ist, so dass wir es auf meinen Osterurlaub verschieben mussten.

Für die Inspektion hatte ich auf der Liste ein paar Kleinigkeiten - Lenkspiel, Quietschgeräusche beim sehr langsamen fahren sowie bei Rechtskurven, Knacken bei heftigen Lenkausschlägen oberhalb 15 km/h und nachlassende Bremsleistung. Desweiteren sollte für den Zweitakku eine zweite Halterung installiert, mehr USB-Buchsen und GoPro-Halterungen für die Insta360 und eine Billig-Actioncam, die mir noch kurzfristig zuflog, angebracht werden. Ein wenig optische Verschönerung war auch noch geplant (selbst wenn ein Alleweder auch so schon sehr schick aussieht).

Dienstag fuhr ich also in aller Frühe los, weil die Route, die ich geplant hatte, länger als der direkte Weg war, dafür aber hauptsächlich durchs Hinterland führte. Allerdings machte ich den Fehler, auf der Nordseite des Blocklands zu fahren, dort ist die Straße noch nicht komplett saniert. Es gibt Abschnitte mit Platten mit scharfen Kanten und Kopfsteinpflasterstücke. Naja, das kann man sich ja merken.

Nach einer Vorbesprechung und ein paar Rückfragen an Akkurad ging es dann wieder nach Hause, allerdings mit väterlicher Unterstützung mit dem Auto.

Am Mittwoch war dann der Haupttag. Die nachlassende Bremsleistung entpuppte sich als Luft in den Bremsleitungen, die Knackgeräusche bei heftigen Lenkeinschlägen kommen von den Spiralfedern, die vorn am Fahrwerk angebracht sind, welche bei starker Spannung über die Gewindestangen springen (daher auch das anschließende "Sproiiiing", wenn man die Räder wieder gerade stellt) und das Quietschen von einer zu fest eingestellten Feststellbremse. Das Spiel in den Vorderachsen ist voll in dem Bereich, in dem es sein muss und die Schrauben am Kreuzgelenk vom Tiller wurden nochmal ein wenig nachgezogen. Kurzum: Alles in Ordnung, so dass wir nur besprachen, wo die Decals, die USB-Buchsen und die Kamerahalterungen hin sollten und ich nach dem Mittagessen vom Burgermeister wieder zurück fuhr. Die Entlüftung der Bremsleitungen erledigte @henningt dann in meiner Abwesenheit.

Am Donnerstag kamen dann noch ein paar letzte Decals drauf und ich trat die Rückfahrt an. Kurz hinter Quelkhorn, wo die Quelkhorner Landstraße zur Rautendorfer Landstraße wird, war wegen eines Unfalls eine Vollsperrung, so dass ich eine Umleitung über einen asphaltierten Feldweg fahren musste, der über eine Holzbrücke über die Wümme führte. Dort ging es dann direkt in die Fischerhuder Wümmeniederung und die Borgfelder Wümmewiesen - flache Straßen mit wenig Verkehr und zumeist gutem Belag, die ein Genuss zu fahren sind. Dem schloss sich dann wieder das Blockland an, diesmal aber die gut ausgebaute Südseite. Unverhofft kommt oft, denn dieser Wegabschnitt war so schön, dass der jetzt Teil meiner Standardroute nach Ottersberg wird.
Hinter dem Blockland ist der Radweg an der Ritterhuder Heerstraße auch relativ gut ausgebaut, zwar immer noch recht schmal, aber der Belag ist gut und man kann trotzdem einigermaßen flott (für Alleweder-Verhältnisse) Strecke machen.

Eines habe ich bei der Rückfahrt sofort gemerkt: Mit der Kamera waren plötzlich über 95% der Überholvorgänge mit sehr viel Abstand, und niemand hupte mich zusammen.

Auch an dieser Stelle noch einmal ganz vielen Dank an Henning, und auch an das Team von Akkurad, die Unterstützung aus der Ferne leisteten, jetzt aber mal an ein paar Bilder.

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Frontansicht mit Mount für die Billig-Actioncam, noch beiseite geklappt

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Hauben-Decal. Die weißen und roten Teile reflektieren.

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Ein wenig Werbung, weil ich oft gefragt werde, wo man sowas hier in der Region bekommt. Ich weiß, dass der richtige Name "Alleweder 6" ist, aber das A6-Wortspiel ist beabsichtigt.

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Hinten etwas mehr zum reflektieren.

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Seite unten. Reflektiert auch. Wer jetzt noch behauptet, das "sieht man nicht", der sollte zum Augenarzt gehen. Diese Zeichen sind in dem Spiel "No Man's Sky" an manchen Raumschiffen vom Typ "Hauler" dran. Der Hauler ist ein Schiff, das bullig und groß ist, sehr viel Laderaumkapazität hat, sich mit besonders vielen technischen Upgrades ausrüsten lässt und eine relativ große Hyperspace-Reichweite hat, sehr robust, dafür aber im normalen Flug eher langsam und behäbig ist. Deshalb habe ich die Decals an den Hauler angelehnt, weil diese Eigenschaften relativ gut aufs A6 passen.

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Doppelakkusystem "Akkurad X Velomobile Ottersberg". Akkurad hat den zweiten Akku spiegelverkehrt gebaut. Die Halterung musste deswegen versetzt eingebaut werden, weil eine Schraube im Weg war. Dafür ist die Lücke nach vorn aber ein Super-Platz, um ein Paket Zellstofftaschentücher abzulegen und rechts neben den Akku passt die Gürteltasche "saugend und schmatzend" hin.
Auch im Bild, USB-Buchsen für Handy und Brülltonne.

Dieses Doppelakkusystem sollte Akkurad regulär als Option für das A6 anbieten, finde ich.

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Hennings Handyhalterung, mit einer leicht angepassten Basis, weil der Radkasten am A6 etwas anders geformt ist als beim Milan. iPhone 12 Pro Max passt noch mit Gummihülle rein.


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Kamerahalterung. Es wurde ein Alublech rückseitig an den Winkel des Displays angeschraubt, an welchem wiederum die Oberseite einer GoPro-Lenkerhalterung angebracht ist. Die Vibrationen sind gerade noch in dem Bereich, die die sehr gute Bildstabilisierung der Insta360 One R ohne merklichen Qualitätsverlust ausgleichen kann. Mein Vater wird den Winkel aus dickem Stahlblech nachbauen und austauschen, wodurch die Vibrationen weiter minimiert sein sollten.

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USB-Buchse und Halterung für die Frontkamera. Dies ist auch eine Lenkerhalterung, allerdings eine kleinere. Da ich das A6 ohne Fernlicht genommen habe, ist für derartige Erweiterungen Platz.

Und nun zum Fahr-Zit: Mit zwei Akkus liegt das A6 immer noch sehr gut auf der Straße, allerdings kostet das zusätzliche Gewicht und die viele Technik selbstverständlich Akkuleistung. Im Schnitt hat sich der Verbrauch um 1Wh/km erhöht. Ich liege jetzt bei 6-7Wh/km statt wie vorher 5-6. Mit einem Akku sollten aber immer noch bequem 150km Reichweite drin sein, und Touren ins Blockland oder auf die Niedersächsische Milchstraße mache ich dann eben mit zwei Akkus. Wir ham's doch.

Wenn der 5000km-Ölwechsel für die Rohloff dran ist, dann kommt hinten noch eine Evazote-Platte hinein, um die Kabel zu den Blinkern und zum Rücklicht abzudecken, damit ich die nicht versehentlich mal abreiße mit schlecht gepacktem Gepäck, außerdem wird das derzeitige 56er Kettenblatt durch eines mit 65 Zähnen getauscht, damit ich nicht 8 Berggänge habe und zum Cruisen immer in 12-14 hänge. Außerdem kommt hinten ein Tannus Armour Pannenschutz hinein, weil Hinterrad ausbauen bei einem Platten naturgemäß immer ein Schmerz ist.

Das A6 ist tatsächlich das SUV unter den Velomobilen - allerdings viel nützlicher und immer noch effizienter als ein SUV.
 
Die Kamerahalterung hat so leider nicht funktioniert.
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Die Vibrationen waren dann doch zu stark. Edit 2: übernächstes Wochenende kommt mein Vater mit einem Winkel aus Metall, und dann wird der ausgetauscht.

Naja, passiert eben…
 
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Back on track!

Mein Vater wurde letzte Woche tätig und brachte dies am Freitag mit.
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Eine Regalkonsole, mehrere Aluplatten (im Bild ist nur eine zu sehen) und passende Gummipuffer.

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Es musste ein weiteres Loch in die Karosse gebohrt und der Druckknopf für die Persenning um 2mm nach hinten versetzt werden. Die Regalkonsole steht auf einem Alublech, weil sie unten hohl ist - dies verschafft ihr mehr Halt. Die Gummiplatte nimmt Vibrationen aus der Karosse auf.

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Das gleiche an der Seite, an der das Display befestigt ist; da der Winkel schräger ist als das Display, dient hier eine Aluplatte als Adapter.

Dahinter dann die Konstruktion für die Kamera, die @henningt ersonnen hatte. Die musste neu gebaut werden, damit die Löcher wieder passen:
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Fazit nach 113km Fahrt heute: Kaum noch Vibrationen. Die Konstruktion ist auch so stabil, dass man das A6 beinahe daran hochheben kann.

Es ist schön, dass die Wandstärke der Karosse des A6 so dick ist. Damit kann man sehr gut arbeiten. Im englischsprachigen Raum würde man sagen: Built like a tank!
 
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