Windfisch und sein Alleweder A6

Der Hauler hault wieder!

Der große Rollwiderstand mit den Double Fighter kam vor allem dadurch, dass ich viel zu wenig Reifendruck drauf hatte, vorn links sogar nur noch 1,9 bar, was man mit Tannus Armour nicht merkt. Ich hatte bereits letzten Samstag auf 4 bar aufgepumpt, wodurch die Hochstraßentour in Bremen möglich wurde. Leider war das aber schon zu spät, so dass sich der Schlauch vorher schon zusammen geschoben hatte. 15 Minuten vor Demo-Ende war er dann "durch" und ich hatte einen Platten. Unterwegs einen Tannus Armour wieder einzuziehen ist nahezu unmöglich, zumal ohne vernünftige Möglichkeit, das A6 aufzubocken - auf die Seite legen geht bei dem Brummer nicht. So flickte ich erstmal und fuhr so nach Hause.
Heute hat mein Vater zusammen mit mir die Maxxis Hookworm mit neuen Schläuchen und den Tannus eingezogen und wir haben gleich darauf geachtet, dass der Reifendruck diesmal passt. Die Testrunde brachte bereits eine Verbesserung. Mit heftigem Wind von vorn ging es nur so "schwer" wie vorige Woche mit ordentlich Reifendruck, den Double Fighter und bei fast Windstille. Das Rollverhalten würde ich jetzt wieder in der Kategorie M+ einordnen.

Und ich muss auch feststellen, dass ich mittlerweile "Milan-versaut" bin. Ich hatte mich gewundert, dass ich die Brücke am Fischereihafen "nur" mit 20 km/h hoch kam und auf Assist-Level 4 schalten musste. Denn da fahre ich mit dem Milan auch ohne Motor mit 25 hoch, ordentlich Anlauf vorher vorausgesetzt. Aber ich erinnerte mich mal an die erste Jahreshälfte zurück, als ich den Milan noch nicht hatte und stellte fest, dass ich genau so immer mit dem A6 fuhr, nur eben den Vergleich noch nicht hatte. Ich schrieb am Anfang immer, dass sich das A6 so ähnlich wie mein Scorpion fährt, und das tut es jetzt auch wieder.

Also genau pünktlich zum nahenden Herbst und Winter, wo ich dann lieber wieder mit etwas robusterem fahre.
 
Fast auf den Tag genau bin ich jetzt ein Jahr Velomobilist, Zeit für ein Fazit, nachdem ich heute in weiten Teilen die gleiche Tour fuhr wie vor genau einem Jahr und einem Tag. In der Zwischenzeit ist noch ein Milan GT dazu gekommen, trotzdem hat mein gelber "Damenschuh", wie er von meinen Kollegen genannt wurde, ca. 4700 km auf dem Tacho. Die meisten sind Tour-Kilometer, da ich nur ca. 6km Weg zur Arbeit habe.

Gekauft wurde das A6 als Autoersatz, bzw. als Grund, gar nicht erst mit dem Auto fahren anfangen zu müssen. Ich möchte, dass dieser Kelch möglichst an mir vorbei geht. Also für meine alltägliche Mobilität, ebenso für Radtouren bei schlechtem Wetter, an Tagen, an denen ich mich nicht so fühlte, oder wenn ich früher Feierabend machen konnte und noch Lust hatte, ein paar Kilometer abzuspulen.
Meine primären Punkte im Pflichtenheft waren eine Tauglichkeit auf möglichst vielen Wegtypen, Robustheit, Wartungsarmut, eine gute Wandelbarkeit für ein breites Wetterspektrum und, weil ich vor einem Jahr noch deutlich "breiter" war, sollte es bequem und geräumig sein.

Ich war in den letzten Monaten hier relativ still, einfach, weil es nicht viel zu berichten gab. Das A6 verhält sich einfach so, wie in der berühmten Käfer-Werbung: Es läuft und läuft und läuft und läuft... Ich verstehe jetzt auch, warum hier so verhältnismäßig viel über basteln und upgraden diskutiert wird, was mir durchaus anfangs Bedenken bereitete, da der Eindruck aufkam, VM sind generell Bastelbuden. Aber nein: Die anderen schreiben hier einfach nichts, weil sie eben fahren. Wer schreibt schon: "Hallo, mein VM funktioniert immer noch einwandfrei und ich habe derzeit nicht vor, irgendetwas zu ändern."

Dieses Jahr wurden folgende Upgrades und Veränderungen vorgenommen:
  • Verstärkung des Winkels, an dem das BAFANG-Display befestigt ist, um dort eine Insta360-Kamera anbringen zu können
  • Installation mehrerer USB-Buchsen zur Stromversorgung der Kameras und zum nachladen von Luftpumpen (ich bin faul, ich nutze E-Pumpen) und dem Handy
  • Nachrüstung des zweiten Akkus
  • Änderung der Bereifung für zusätzliche Pannensicherheit und einen runderen Lauf
    • Tausch der Schwalbe Marathon Plus durch Maxxis Hookworm
    • Einziehen von Tannus Armour Pannenschutzeinlagen
Insbesondere die pannensicherere Bereifung, ich vermute, mehr geht da jetzt nicht mehr, lässt mich dieses Fahrzeug auch mit größtem Vertrauen auf schlechten Wegen, Kopfsteinpflaster, stark verschmutzten Nebenstraßen, weil die Trecker ihren Arbeitsort mal wieder wie die Sau vom Troge verließen und an gefährlichen Stellen auch auf dem Radweg fahren. Wir haben in der Stadt ein paar Schleichwege auf Schotter, wo ich wegen des Wendekreises auch etwas über die Wiese, manchmal nach Regen durch den Matsch, muss, mit dem A6: Egal, gib ihm! Das frisst sich da souverän durch, ohne dass ich Angst haben muss, hinterher einen Platten zu haben.
Der zweite Akku konnte bei mir nur versetzt eingebaut werden, weil bei meinem, für nur einen Akku gebauten, A6 eine Schraube im Weg war, aber ich finde den Platz so viel besser, weil da in die Ritze bis zum Radkasten noch Kleinkram hinein passt. Vielleicht lässt sich die Halterung für den ersten Akku auch noch versetzen...?

Und jetzt zu den geplanten Upgrades für die Zukunft:

Einen Schwachpunkt, den ich ausgemacht habe, sind die Blinker. Die sind in hellem Sonnenlicht kaum zu sehen. Hier ist die Nachrüstung der Blinker geplant, die @henningt in seinem vorletzten Teaservideo gezeigt hat. Dabei sollen auch die im Kofferraum frei hängenden Blinkerkabel abgedeckt werden, um einem versehentlichen Herausreißen durch verrutschendes Gepäck vorzubeugen.

@Liegendradler hat mit der Verkleinerung des Fußlochs etwas vorgelegt, das ich gern zum nächsten Winter aufgreifen möchte. Fußlöcher sind bei einem solchen Arbeitstier wie dem A6 zwar ein Muss, aber zur jetzigen Zeit ist es doch sehr "luftig".

Ebenso soll die Software des Cycle Analyst auf Version 3 aktualisiert werden, wenn das möglich ist, denn mir schwebt für die Zukunft noch die Integration eines SBC vor (Raspberry Pi, Agon Light, oder auch was anderes, mal sehen) um Telemetriedaten aufzuzeichnen, und Cycle Analyst v3 gibt über die serielle Schnittstelle einfach viel umfangreichere Daten heraus.
Die Folierung ist zwar an das Spiel "No Man's Sky" angelehnt, aber die Ästhetik könnte auch aus Cyberpunk 2077 stammen, die Farbe des Fahrzeugs passt hier ebenso. Dementsprechend habe ich vor, eine Art "Netrunner Vehicle" draus zu machen, so wie ich mir meines vorstelle, würde Night City existieren und ich dort leben.

Also, Fazit nach einem Jahr: Das A6 erfüllt immer noch alle Aufgaben, für die ich es angeschafft habe, der Milan ergänzt die Spaßtouren, bei denen ich es mittlerweile auch gern schön flott habe, zumindest so, wie ich es mit meinem Leistungsvermögen schaffe. Ich behalte die Nachfolger zwar im Auge, aber es läuft immer wieder darauf hinaus, dass ich es weiter fahren möchte, bis es auseinander fällt oder mal eine sehr komplexe und teure Reparatur nötig wird, bei der ein Neukauf keinen wirklich großen Unterschied macht. Ich habe mit dem gelben sozusagen ins schwarze getroffen. Und der Text von dem Lied, das @henningt beim Vorstellungsvideo verwendet hatte, passt ebenso.

Am wenigsten Kilometer hat dieses Jahr mein Aufrechtrad bekommen, aber auch das Trike stand mehr in der Garage als gefahren zu werden, hier hatten @Jupp und auch Henning Recht. Aber verkaufen werde ich es trotzdem nicht, weil mein Vater durch sein Hase Trigo auch auf den Geschmack gekommen ist und im nächsten Jahr damit fahren möchte.

Also, auf viele weitere schöne Kilometer!
 
Fußlöcher sind bei einem solchen Arbeitstier wie dem A6 zwar ein Muss, aber zur jetzigen Zeit ist es doch sehr "luftig".
Hallo @Windfisch ,

die Verkleinerung der Fußlöcher hat mir auch sehr gut gefallen. Deshalb haben wir aus einer alten Isomatte und den Bildern von @Liegendradler als Vorlage selbst eine gebastelt. Was zunächst als Provisorium gedacht war, hat sich inzwischen bestens bewährt.
 
Das A6 ist frisch vom OP-Tisch von @henningt zurück. Ich hatte seit ca. Oktober immer wieder zunehmende Schwergängigkeit festgestellt, aber da das so subtil war, dass ich es nicht exakt lokalisieren konnte, schob ich es immer auf "User Error" - Die Maxxis Hookworm / Tannus-Kombi ist ja viel weicher als Marathon Plus und hat mehr Rollwiderstand, und dann fuhr ich ja seit Juli die großen Touren eher mit dem Milan, so dass ich es abtat als "ich bin einfach versaut". Straßenbelag, Wind etc. kamen dazu. Aber als ich die letzte Tour nach 20km abbrach, weil ich übelst stampfen musste, um auch nur die 25 km/h zu halten, was bei einer 60er Kadenz und Stufe 3 eigentlich ganz easy sein sollte, wusste ich, hier stimmt was nicht.

Somit stellte ich das ganze zur sowieso fälligen Jahresinspektion vor, und als ich das A6 nach Ottersberg brachte, bestätigte Henning mir, dass der Antriebsstrang tatsächlich ungewöhnlich schwer ging, außerdem fiel die Kettenlehre direkt durch. Die Kette war also nach 5000 km fällig. Mein A6 fraß also die Kette genauso wie das von @Liegendradler.

Da @houssem und Aymen die Woche vor Ort waren, bot es sich an, dass sie sich meinen Damenschuh auch mal anschauen, und das war eine gute Sache. Der Kettenspanner der Rohloff sah etwas eigenartig aus, die Kette lief, nachdem sie ums Ritzel rum war, wieder "bergauf" und berührte selbiges beinahe. Sie richteten ihn, so dass sie jetzt wieder so läuft, wie ich das bei den Rohloff-Kettenspannern kenne - nach dem Ritzel parallel zur Straße. So steht er bei meinem Scorpion und auch bei Hennings ICE Adventure HD.
Dazu kam eine neue Kette drauf, der Name ist mir gerade entfallen und die Verpackung liegt in der Garage, aber es handelt sich um eine KMC, die laut Herstellerangabe 1t Zugkraft aushält. Ich bin gespannt, wie lange diese hält.

Außerdem ist ein Teil der Schwergängigkeit auch einer meiner Catch-Phrases zuzuschreiben:
Am Fett kann's nicht liegen - es war keins dran.
Also wurden die Kettenleitrollen gesäubert und neu geölt und laufen jetzt auch wieder viel ruhiger.

Ansonsten bekam die Rohloff neues Öl, und es wurde eine Autofahrer-Diesziplinierungsanlage (Dashcam) angebaut. Diese war eigentlich für den Milan vorgesehen, aber da das A6 auch mein Camping-Fahrzeug wird - mein Vater hat diese Woche meinen Roland-Anhänger JKL'isiert (also nahezu unzerstörbar gemacht) - dachte ich, sie ist hier sinnvoller. Außerdem sind schon zwei GoPro-Halterungen dran, wo ich wahlweise die Insta360 anbauen kann, um schöne Momente der Tour einfangen zu können. Der Milan bekommt aber auch noch eine.

Bei der Dashcam handelt es sich um die VIOFO MT-1, die nach vorn und nach hinten filmt, per App steuerbar ist und eine Versorgungsmöglichkeit über 12V hat. Dadurch konnte sie direkt ins Bordspannungsnetz integriert werden - und die 35Ah Akkus haben ja genug "Sprit" drin. Zusätzlich ist noch ein Anschluss für XTPower Powerbanks dran. Da ich für den Milan davon jetzt vier Stück habe (always take at least one more battery with you than you need), kann ich im geparkten Zustand die Videoüberwachungsfunktion der MT-1 nutzen, sollte mal wieder jemand "Ol' Man Touchy" spielen wollen.

Ergebnis: Das A6 läuft jetzt wieder leichter. Die Verluste durch die Hookworm/Tannus lassen sich natürlich nicht wegzaubern, aber für den "Peace of Mind" sollen die drin bleiben. Wenn die mal runtergefahren sind, möchte ich die Schwalbe Pick-Up probieren, die sollen fast den gleichen Pannenschutz wie Marathon Plus haben, und mit Tannus drunter muss man sowieso schon Nagelbänder ausrollen, um die platt zu kriegen (oder 50km mit weniger als 1 Bar fahren *g*).
Mit der MT-1 habe ich eine permanente Kameralösung, bei der man auch Nummernschilder gut erkennen kann, die aber gut genug'e Bildqualität hat, um die Aufnahmen auch in Tourvideos für den Privatgebrauch verwenden zu können (ich veröffentliche wegen der heutigen Datenschutzsensibilität sowas nicht mehr, weil dieses Unkenntlich machen zum einen die ganze Ästhetik kaputt macht, zum anderen eine Heidenarbeit ist). Siehe Bildanhänge.
Mein A6 ist jetzt wieder auf dem Stand, dass ich auch wieder uneingeschränktes Vertrauen habe, lange Touren damit machen zu können.

Edit: Was ich ganz vergessen habe: Tatsächlich ist auch User Error bei der Schwergängigkeit im Spiel. Seitdem ich auch Milan fahre, habe ich mehr und mehr meinen Milan-Fahrstil mit höherer Kadenz und "pressen" auf die Pedale aufs A6 übertragen. Der Bafang mag das aber gar nicht. Der ist ein Genießer, der kommt langsam. Auf Stufe 3 im 1. bis 4. Gang anfahren, da ruhig einmal richtig Hamster im Rad spielen, und wenn man auf 10 km/h ist, auf ca. 8-10 hochschalten und unter 60 rpm treten. Der Motor setzt dann ein und unterstützt souverän. Dann fühlen: Was macht die Maschine - und immer ein bisschen Kraft konstant drauf geben. und langsam hochschalten. Dann pendelt man sich irgendwann auf Gang 12 oder 13 ein und fährt gemütlich ohne sich verausgaben zu müssen, aber doch noch deutlich erkennbar "Fahrrad" - und hält die 25 km/h. Und dann geht es auch nicht schwer.

Und der Milan wurde auch durchgecheckt, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Jetzt sollte es endlich mal wärmer werden und dann kann die Reisesaison anfangen.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es freut mich das du dein Alweder nicht im stich lest bei gute Pflege so wie und immer Fleißig dran schraubst lest es dich auchnicht im stich wie ich wich und meinen Strada
 
Ich schraube da nicht dran, dazu bin ich zu ungeschickt. Ich bekomme es wieder ans laufen, wenn ich unterwegs liegenbleibe (meistens zumindest). Und pflegen... da ist bei mir Luft nach oben, aber ich befleißige mich... Dran schrauben dürfen Henning und hin und wieder mein Vater, wenn er eine gute Idee hat, wie z.B. bei der Verstärkung des Winkels, an dem das Bafang-Display angebracht ist, um dort noch die Insta360 anbauen zu können.

Das A6 ist aber auch mein Alltagsfahrzeug, die Maschine fürs Grobe, wenn es richtig was zu tun gibt. Die sich wehtun darf, weil ihr fast nichts weh tut. Ein echter Hauler wie im Spiel "No Man's Sky" eben.

Der Milan ist für Spaß-Spritztouren, zum flitzen, für den Sport (der hat ja keinen Motor). Vielleicht mal für einen Overnighter, wenn ich das mit dem Packen noch besser hinbekomme. Die Basisausrüstung für 1-2 Nächte und Verpflegung über Bäcker/Imbissbude/Strandbar bekomme ich ja rein.
 
und es wurde eine Autofahrer-Diesziplinierungsanlage (Dashcam) angebaut.
Hey Windfisch,

wenn Du ein wenig Erfahrung gesammelt hast, magst Du dann noch Fotos einstellen, wie sie Cams an Deinem Alleweder montiert sind und wie sich die Bildqualität in der Dämmerung und Nachts im Stadtumfeld und abseits von Umgebungsbelechtung macht?

Würde mich interessieren von Deiner Erfahrung zu lesen.
 
Ich werde noch Bilder von der Kameraanlage machen. Da die Tage jetzt wieder länger werden, werden Aufnahmen bei Dunkelheit allerdings etwas warten müssen.
 
Eine Demo-Aufnahme bei Dunkelheit habe ich eben gemacht, Fotos von der Installation mache ich bei der nächsten Tour. Ich musste es etwas runterrechnen, damit die Forensoftware das annimmt, aber es ist, denke ich, gut zu erkennen.
 

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Ich danke Dir. Das sieht ja für mich als Laie ohne Erfahrung gar nicht schlecht aus mit der Qualität im Dunkeln.
 
das ist ja einen super Qualität im Dunkeln stechend Scharfe Bilder welches Model ist das :unsure:
 
So, es hat etwas gedauert, aber hier ein paar Bilder davon, wie die Kamera montiert ist.

Es wurden mit Absicht keine Kabel verkürzt, die Konstruktion ist reversibel ausgeführt, weil ich die Kamera später in das potenzielle Nachfolgefahrzeug verpflanzen möchte, sollte ich mal upgraden wollen.

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Der Controller ist mit Klettband auf dem rechten Radkasten befestigt, über den USB-Buchsen ist der Knopf für die Aufnahme. Dadurch kann ich den Controller abnehmen und komme leicht an die Speicherkarte.

Das graue Kabel endet in einem Anschluss für eine XTPower-Powerbank, so dass ich die Kamera im Videoüberwachungsmodus lassen kann, wenn das Fahrzeug irgendwo abgestellt wird.

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Frontkamera. Sieht so aus, als ob sie nach unten filmt, aber die Perspektive passt so.

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Rückkamera und GPS-Empfänger.

Die Kameras sind nur aufgeklebt, im Lieferumfang war superstarkes doppelseitiges Klebeband, das bombenfest hält.
 
Danke für die Bilder wie die Kamera installiert ist. Sieht sehr gut aus und vermutlich auch gut von Autofahrern zu erkennen. Genial sind die Aufkleber ;-)
 
vermutlich auch gut von Autofahrern zu erkennen
Sind sie, wenn die dramatisch größeren Überholabstände ein Indiz dafür sein sollten.

Genial sind die Aufkleber ;-)
Passen zum einen zum gewünscht industriellen Erscheinungsbild des A6, zum anderen ist jedem klar, dass antatschen nicht unbeobachtet bleibt.
Ich überlege noch, „Direktupload zur Cloud“ drunterzuschreiben, auch wenn es nicht stimmt, aber das weiß man ja nie…
 
Ich habe lange überlegt, wo, und überhaupt, OB ich das jetzt schon posten soll... Ich habe ja zu jedem meiner VM einen eigenen Faden.

Ihr habt sicherlich bemerkt, ich habe seit Anfang Juli letzten Jahres einen Milan GT, der taucht aber bisher bei mir nur unter "Sonstiges" auf, als Velomobil habe ich hier das A6 angegeben und mein Avatar zeigt auch nur das A6, nicht den Milan. Für dieses Forum ist das mal so richtig ungewöhnlich.

Das hat einen Grund.

Ich wollte parallel zu dem A6 ein Sportgerät, zum Spaß-flitzen. Und diese Aufgabe erfüllt der Milan auch wunderbar und er macht einen Riesenspaß. Aber vor allem, wenn ich mit ihm in schwierigere Fahrsituationen gerate, weiß ich, woran mein Herz wirklich hängt. Nämlich an diesem gelben Damenschuh hier.

Der Milan ist ein super-Velomobil, geräumig, bequem, super geeignet um zügig lange Strecken zu fahren. Aber nur dazu. Nach einem Dreivierteljahr, wo so langsam die Anfangseuphorie nachlässt, bleibt die nackte Wahrheit übrig. Worauf kommt es tatsächlich an, womit komme ich auf Dauer klar und zu welchen Kompromissen bin ich auch wirklich bereit. Und da bewahrheitet sich meine damalige Behauptung, das A6 sei das beste Velomobil am Markt. Selbstverständlich bin ich nicht der Nabel der Welt, ich rede nur von mir und meinen Anforderungen.

Ein paar Schlüsselereignisse werde ich hier aufzählen.

Als ich Ende September mit dem Milan von der Inspektion bei Henning zurück fuhr und der anfängliche Explosionsguss sich zu einem Dauerregen entwickelte. Die BM-Haube hatte sich als komplett untauglich erwiesen, und auch die neuen Motorradvisierhauben mit Scheibenwischer wären kaum besser gewesen, denn die Autos fuhren auch mit den Scheibenwischern auf Max-Speed. Ich fuhr also mit offenem Visier, bekam dann eine Erlebnisdusche und musste ohne Brille fahren, was als jemand, der kurzsichtig ist, im Straßenverkehr eigentlich kreuzgefährlich ist.
Beim A6 hingegen geht der Regen über die Windschutzscheibe hinweg und ich habe auch mit Brille zwischen dieser und dem Beginn des Versatile-Dachs noch genug Sicht, um mit verminderter Geschwindigkeit fahren zu können.

Á propos verminderte Geschwindigkeit. Die geringe Bodenfreiheit und der große Wendekreis des Milans macht ihn weitaus weniger tauglich für Fahrradwege als ein A6. Auch das A6 fahre ich vorwiegend auf der Fahrbahn, aber in Situationen wie oben wechsele ich einfach für meinen Seelenfrieden auf dem Radweg - und gurke dann da eben mit 15 km/h lang. Mit den Tannus-Armour-Einlagen und den Maxxis-Hookworm-Reifen muss ich auch weit weniger Angst haben, dass ich gleich an der nächsten Kurve platt bin. Tatsächlich bin ich da beim Milan fast schon Neurotiker geworden, immer wenn sich die Straße "komisch" anfühlt, rechts ranzufahren und nachzuschauen, ob am Fahrwerk noch alles normal ist. Solche Sachen kenne ich beim A6 gar nicht. Zumal ich mich dort einfach mal während der Fahrt kurz hinauslehnen kann und sofort sehe, ob alles noch in Ordnung ist.

Und dann wäre da noch die dicke Nebelsuppe. Habe ich voriges Jahr zweimal erlebt. Mit dem Milan musste ich anhalten und warten, bis die Sicht wieder einigermaßen frei war. Beim A6 konnte ich weiterfahren - auf Radweg / freigegebenem Gehweg und sehr langsam.

Dieses Jahr kommt noch das Camping dazu. In meinen VM habe ich keine Dimensionsspalten, ich bekomme zwar eine abgespeckte Campingausrüstung für einen Overnighter in den Milan, aber ich habe vor kurzem noch ein Faltzelt bekommen, das auch bei Regen oder Wind innerhalb kurzer Zeit aufzubauen ist. Das hat natürlich mehr Packmaß, ist aber viel geräumiger und komfortabler - und muss mit dem Anhänger transportiert werden. Generell kann ich nicht so gut packen und werde demnach für mehrere Tage immer mit A6 und Anhänger wegfahren. Mein Vater hat ihn mir schon sehr robust gemacht, es sind mittlerweile Vollgummireifen drauf, er hat Licht mit Nabendynamo, und übernächste Woche werden Blinker angebaut, die vom A6 gesteuert werden. Außerdem werden die Räder Sturz bekommen, damit er noch stabiler auf der Straße steht. Weiterhin hat er zwei Stützen aus Sonnenschirmständern erhalten, so dass ich den Deckel der Kiste als Campingtisch nutzen kann. Will man so einen Anhänger mit einem VM ohne Motor ziehen? Ich vermute, die wenigsten hier wollen so einen Anhänger überhaupt nur aus der Nähe sehen. Aber für mich ist es eine Offenbarung, Fahrzeuge zu haben, die mit so etwas spielend fertig werden.

Man sieht, wo meine velomobile Karriere hingeht. Bei den elektrischen Luftpumpen sagte Jupp so treffend: "Wie tief wollen wir noch sinken?" - Das kann ich sagen: Ich werde so tief sinken, dass ein Bereichsüberlauf stattfindet und ich ganz weit oben über allen anderen stehe!

Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, aber weiß noch nicht, ob ich den Milan wirklich behalten soll. Nach mehreren Nächten darüber geschlafen, tendiere ich dazu, den A6-Nachfolger nicht als Nachfolger für das A6 anzuschaffen, sondern es damit zu ergänzen. Das A6 behalte ich als ausgereiftes, erprobtes Fahrzeug, dafür darf sich dann der Milan einen neuen Horst suchen.

Und weil ich Jupp eben schon zitiert habe: Der Spruch, wenn ich ein VM habe, werde ich mir bald einen Verkaufspreis für mein Trike überlegen, war zwar im Zuge der Anfangseuphorie nicht verkehrt, aber ich bin froh, dass ich diesen Schritt bisher nicht gemacht habe. Das bleibt. Für den Hochsommer, und für meinen Vater, der damit mittlerweile klar kommt. Auch dort habe ich eine Weberkupplung dran, kann also meinen Super-Hauler-Deepsink-Plus-Anhänger damit ziehen und auf Wochenendtrips fahren.
 
Als wir uns im Februar auf Strecke begegnet sind, hielt ich dich und dein A6 gleich für ein perfektes Team, das passt einfach! Ich kann dir deine Begeisterung gut nachfühlen!

Grüße
Silke
 
"Wie tief wollen wir noch sinken?" - Das kann ich sagen: Ich werde so tief sinken, dass ein Bereichsüberlauf stattfindet und ich ganz weit oben über allen anderen stehe!
Danke, der Spruch hat mir einen sehr vergnügten Morgenbeginn verschafft.
Außerdem werden die Räder Sturz bekommen, damit er noch stabiler auf der Straße steht.
Darüber würde ich nochmal nachdenken. Sturz bedeutet bei nicht perfekt nivelliertem Anhänger, das die Reifen nicht mehr geradeaus laufen. Du ziehst dann förmlich die Reifen immer ein wenig seitwärts aus der Spur. Man muss es ja nicht unnötig Energie verschwenden.
 
Sturz bedeutet bei nicht perfekt nivelliertem Anhänger, das die Reifen nicht mehr geradeaus laufen. Du ziehst dann förmlich die Reifen immer ein wenig seitwärts aus der Spur.
Das ist richtig, aber die Vollgummireifen sollen bei zu großen Fliehkräften gern mal von der Felge springen. Da dachte ich mir, Sturz verteilt die Kraft beim Kurven fahren besser. Oder könnte das dann vielleicht sogar kontraproduktiv sein?
 
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