VM 45 km/h oder EU Regulation 168/2013

@Gear7Lover :
Genauso meinte ich es auch.
Auf der Landstraße mit 70- 80 Sachen dahin gleitend macht es auch mal Laune wenn man nicht so oft überholt wird.
Auf der Stadtautobahn sind solche Geschwindigkeiten meist gar nicht möglich wegen dichtem Verkehr oder Geschwindigkeitsbeschränkung und mit einem 45er darf man dann in aller Regel trotzdem nicht mal drauf fahren......
Standart-Autobahnfahrt mit Twike oder anderem leicht-kfz......nein Danke !!!
 
Naja Roller/Motorrad sind auch "leicht" und überhaupt kein Problem auf der Autobahn. Also am Gewicht liegts nicht.
 
Mein Ding sind die von Dir genannten nicht (mehr) und erst recht nicht auf der BAB. Dann lieber noch mit dem 45er VM auf der Landstraße. Aber jeder wie er mag.....
 
Hm, mit dem Twizy hatte ich auf der AB kein Problem. Muss halt mindestens so schnell sein wie ein LKW, sonst wird's nervig, aber nicht unbedingt gefährlicher. Eine höhere Wahrscheinlichkeit unter die Erde zu kommen haben die "sicheren" Fahrzeuge auf der linken Spur die 200+ wir der Autobahn und 120+ auf der Landstraße fahren
 
Um mal zum Thema zurückzukommen - was ist sinnvoll zu reglementierten und worauf zielt Mikromobilität?

Aktuell können wir bei den im Verkehr zurückgelegten Tagesgesamtstrecken von durchschnittlich 35 km im Innenstadtbereich und ca. 45 km in kleinstädtischen / ländlichen Räumen ausgehen, bei den einzelnen Wegelängen der Autofahrten von durchschnittlichen 15 km, beim Fahrrad 4 km.
Die Pkw-Nutzung können wir bei Distanzen von bis zu 5 Kilometern Länge in der Stadt im Durchschnitt bei (noch ;-) etwas über 40 % annehmen, im ländlichen Raum dürfte sie bei (noch? ;-) über 70 % liegen.
Hier liegt aus meiner Sicht ein Potential der Mikromobilität, das andere liegt im Güterverkehr, zumindest der „letzten Meile“, sowie bei gewerblichen Nutzungen wie Liefer- und Pflegedienste.

In der Mikromobilität werden sich aus meiner Sicht drei Nutzungsklassen differenzieren, neben dem Güterverkehr einerseits Kleinstfahrzeuge für eine Längendistanz von 1 bis 5 Kilometer und andererseits Fahrzeuge, die auf die oben beschriebenen Distanzen zielen.

Als sinnvolle Kriterien sehe ich (neben maximalen Abmessungen und minimaler Verkehrssicherheit ;-) das maximale positive und minimale negative Beschleunigungspotential sowie die Höchstgeschwindigkeit.
 
Ich frag mich grundsätzlich in wie weit Reglementierungen in dem Bereich sinnvoll sind und ob Reglementierungen nicht letztlich die Entwicklungen blockieren können. Die Velomobilszene beobachte ich jetzt seit einigen Jahren. Was mir daran gefällt ist, daß die Entwickler in den letzten Jahrzehnten fast völlig frei waren und ausprobieren konnten, was sie wollten. Beschränkungen gab´s nur in finanzieller Hinsicht und natürlich durch physikalische Gesetze - aber letzteres is ja die Herausforderung, die die Velomobilentwicklung so interessant macht. Gesetzliche Vorschriften scheinen nie oder so gut wie nie im Weg gestanden zu sein. Ganz anders - aber wirklich völlig anders ist das bei der Automobilentwicklung (auch Motorräder, etc.). Dort gibt es so viele Vorschriften, die mit so hohen Kosten verbunden sind, daß die Entwicklung ausschließlich!!! bei den paar großen Herstellerfirmen stattfindet. Und deren Ziel ist es nicht, Geräte und Systeme für sinnvolle Individualmobilität zu entwickeln. Die haben andere Ziele. Was dabei herauskommt sieht man auf unseren Straßen, Straßenrändern, Parkplätzen, Garagen, etc. Fahrzeuge, die viel zu groß, zu schwer und zu schnell sind, die zu viel Platz brauchen, die zu viel Energie verbrauchen und die Straßen notwendig machen, die unserer Landschaft und Umgebung nicht gut tun.

Gäbe es - wie zu den Anfangszeiten der Automobilentwicklung, also um 1900 rum - die Freiheit, daß jeder geschickte Mensch seine eigenen Ideen, entwickelt nach seinen eigenen Bedürfnissen, in Fahrzeuge umsetzen kann und darf, würden Fahrzeuge entstehen, die dem entsprechen, was die Nutzer brauchen. Beim Velomobil war das in den letzten Jahrzehnten der Fall, wie ich meine und herausgekommen ist dabei eine Bauart, die sehr gut funktioniert und von einigen Herstellern in Serien produziert wird (aber auch privat gebaut und weiterentwickelt werden kann). Großen Erfolg hat das Velomobil insgesamt betrachtet aber trotzdem noch nicht. Ich denke, das liegt daran, daß der Sprung vom (gewohnten) Auto zum Velomobil zu groß ist. Ein Velomobil zu kaufen ist für die meisten erst mal etwas fremdes, ein Experiment und dann auch noch ein teures. Man weiß nicht, ob man es überhaupt durchhält so ein Ding täglich zu fahren und man weiß nicht, ob man nicht jedesmal total verschwitzt da ankommt, wo man hin will und man weiß nicht, ob einem im Winter nicht die Lust am Velomobil vergeht. Für alle die körperlich nicht mehr so fit sind, is das Velomobil sowieso nicht ganz das richtige.

Was fehlt, ist ein Zwischending. Ein Fahrzeug zwischen Velomobil und Auto (oder Motorrad). Und das wurde bisher nur aus einem Grund nicht entwickelt: Weil es zu viele und zu teure Vorschriften gibt.

Fazit:
Will man die Entwicklung der motorisierten Mikromobilität in eine sinnvolle Richtung lenken, muß man dafür sorgen, daß:
- es möglichst KEINE Beschränkungen gibt (oder so wenig wie möglich. Je weniger desto besser!) und
- daß eine sinnvolle Geschwindigkeit angesetzt wird, mit der diese Fahrzeuge gefahren werden können (meine Meinung: irgendwas zwischen 60 und 80 km/h. Ich denke, das deckt sich auch mit der Meinung sehr vieler anderer Kleinstfahrzeugfahrer).
Ziel muß sein, daß JEDERMANN solche Fahrzeuge entwickeln kann und daran rumbasteln kann.
Ziel muß sein, daß die Entwicklung nicht durch Vorschriften in die Hände der Automobilindustrie fällt (egal ob die bisherige gemeint ist oder eine neue, die sich entwickeln könnte).
Mobilität gehört uns allen! Nicht irgendwelchen Konzernen. Der Mensch muß ein Recht haben, sich durch Geräte, die seinen Bedürfnissen entsprechen, fortzubewegen.
Das ist momentan nicht der Fall. Wir sind in großem Maße abhängig davon, was uns von Menschen, fern unserer Lebenssituation, an Fahrzeugen angeboten wird.
 
Naja, wenn ich sehe, WAS so einige "versierte Bastler" so alles zusammenschrauben, bin ich schon ganz froh, dass Fahrzeuge mit dem vielfachen an Leistung und Gewicht eines Menschen nicht ohne jegliche Beschränkung auf die Straße dürfen...
Und deine Vorschläge gibts ja z.B. zum großen Teil in den USA. Das hat eher zu NOCH größeren Autos, noch höherem Verbrauch und Gefährdung geführt...
 
Über solche Fahrzeuge reden wir hier ja nicht. Wir wollen ja was kleines, leichtes, vernünftiges und dafür braucht´s einfach Freiheiten. Möglichst viele. Anders wird sich so eine Fahrzeuggattung niemals sinnvoll entwickeln können.
 
Über solche Fahrzeuge reden wir hier ja nicht. Wir wollen ja was kleines, leichtes, vernünftiges und dafür braucht´s einfach Freiheiten. Möglichst viele. Anders wird sich so eine Fahrzeuggattung niemals sinnvoll entwickeln können.
Du willst das vielleicht. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass das nicht alle so sehen...
 
Ihr meint die ganzen Leute, die ein kleines, leichtes Fahrzeug bauen möchten, das ein vielfaches an Leistung und Gewicht eines Menschen hat?
 
bin ich schon ganz froh, dass Fahrzeuge mit dem vielfachen an Leistung und Gewicht eines Menschen nicht ohne jegliche Beschränkung auf die Straße dürfen...
Wobei ein Reduktion derselben auf das Maß der 50er Jahre vielleicht sinnvoll sein könnte, oder die auf eher pragmatische Weise Rahmen vorgegeben. Also die Randbedingungen so setzen, dass ausreichend
Die 250W/25 km/h-Regel für Pedelecs finde ich übrigens pragmatisch - obwohl man über die Größenordnung der beiden Limits diskutieren darf. 30 würde besser zu unseren verbreiteten 30er-Zonen passen. Als die 25 km/h für Mofas eingeführt wurden, gab es die übrigens noch nicht.

Dinge, die wir nicht brauchen, sind z.B. Vorschriften über die minimale Sitzhöhe. Da wird im Zweifelsfall der Markt die Dinge regeln; den den meisten Leuten sind unsere Rennsemmeln eh zu flach.

Im Sinne der Fragestellung des Fadens wäre doch schon sehr viel geholfen, wenn die Limits moderat angehoben würden: 30 km/ für Mofa bzw führerscheinfrei im Pedelec, vor allem aber 50 km/h anstatt 45 in der nächst höheren Klasse. Dann könnten diese Fahrzeuge schon mal problemlos im Autoverkehr "mitschwimmen", ohne als rollende Hindernisse unterwegs zu sein (wie die Ape oder schon seit Jahrzehnten einige Elektro-Kleinstautos).

Autobahnen und Kraftfahrstraßen dürfen von mir aus gerne den schnelleren und entsprechend stärker limitierten Klassen vorbehalten bleiben. Das ist schon nicht soooo sinnlos (aber dessenungeachtet sollte man gerade Kraftfahrstraßen eher großzügig allgemein freigeben)
 
Was fehlt, ist ein Zwischending. Ein Fahrzeug zwischen Velomobil und Auto (oder Motorrad). Und das wurde bisher nur aus einem Grund nicht entwickelt: Weil es zu viele und zu teure Vorschriften gibt.
Die gibt es seit Jahren:
Leiba Hybrit, Alleweder 4/6, Sunrider 1/2, SR3.
Leiba Hybrit und Alleweder 6 kann man sofort kaufen, der Start des SR3 steht kurz bevor.

Interessiert nur kaum Einen.
Die eine Seite will aus Angst immer Größer, die andere Seite aus Lust immer schneller.
Die Kisten dazwischen werden erst bei steigenden Kosten interessant.

Gruß Jörg
 
Im Sinne der Fragestellung des Fadens wäre doch schon sehr viel geholfen, wenn die Limits moderat angehoben würden: 30 km/ für Mofa bzw führerscheinfrei im Pedelec, vor allem aber 50 km/h anstatt 45 in der nächst höheren Klasse. Dann könnten diese Fahrzeuge schon mal problemlos im Autoverkehr "mitschwimmen", ohne als rollende Hindernisse unterwegs zu sein
Mein Reden, hätte man mit der Regulierung der S-Pedelecs mal neu überdenken und anpassen können.
Jetzt haben wir de facto vier verschiedenen max Geschwindigkeiten auf dem innerstädtischen Asphalt.
 
Und deine Vorschläge gibts ja z.B. zum großen Teil in den USA. Das hat eher zu NOCH größeren Autos, noch höherem Verbrauch und Gefährdung geführt...
Warum sollte man grade die USA hier als Beispiel nehmen? Ein Land das an Kultur nicht viel mehr dicke Autos hat.

Es geht hier auch nicht darum, sämtliche Regeln zum Bau von Autos abzuschaffen. Das haben scheinbar einige falsch verstanden. Es geht darum, die Entwicklung von Kleinstfahrzeugen in Zukunft zu ermöglichen. Und dazu, finde ich, ist es notwendig, daß die Regelungen so gemacht werden, daß sie sich nicht nur dicke Konzerne leisten können.
Ich versteh gar nicht, warum ihr hier jetzt von dicken Autos redet. Es geht um Mikromobilität. Nichts anderes.
 
Die gibt es seit Jahren:
Leiba Hybrit, Alleweder 4/6, Sunrider 1/2, SR3.
Leiba Hybrit und Alleweder 6 kann man sofort kaufen, der Start des SR3 steht kurz bevor.

Interessiert nur kaum Einen.
Die eine Seite will aus Angst immer Größer, die andere Seite aus Lust immer schneller.
Die Kisten dazwischen werden erst bei steigenden Kosten interessant.

Gruß Jörg

Ja - die paar gibt es, aber sind die nicht auch auf Kleinstserien limitiert? Steht denen nicht wieder genau die deutsche Regelwelt im Wege, sich größer auszubreiten? Kleine Stückzahlen bedeuten auch hohe Kosten und damit eine riesen Hürde. Und daß es nur diese paar wenigen Hersteller gibt spricht doch auch Bände.
 
Es geht darum, die Entwicklung von Kleinstfahrzeugen in Zukunft zu ermöglichen. Und dazu, finde ich, ist es notwendig, daß die Regelungen so gemacht werden, daß sie sich nicht nur dicke Konzerne leisten können.
Die geltenen Richtlinien sind dafür völlig ausreichend.
Ausdrücklich davon ausgenommen nur die 45 und 90 km/h Beschänkungen (die aktiv Leicht-Fz unnötig ausbremsen)

Auch die
Vorschriften über die minimale Sitzhöhe
sind sinnvoll, da sich diese Fz im normalen Verkehr bewegen müssen und man nicht bei allen anderen Fz (z,B, Land und Baustellen-Fz) den Unterfahrschutz beliebig tief bauen kann.
Da müssen sich dann halt die Kleinen etwas anpassen, was aber kein Problem ist.

Das man mit höheren Fz HPV keine 80km/h mehr fahren kann, interessiert auch nur 0,01% (und ich bin überrascht, wie hoch der Wert schon geworden ist) der Verkehrsteilnehmer.

Gruß Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die geltenen Richtlinien sind dafür völlig ausreichend.
Ausdrücklich davon ausgenommen nur die 45 und 90 km/h Beschänkungen (die aktiv Leicht-Fz unnötig ausbremsen)
Genau das mein ich. Was wir brauchen ist, daß man sich mit realistischen Geschwindigkeiten bewegen darf. Wenn es weitere Regulierungen geben sollte, sehe ich darin eher die Gefahr, daß die Entwicklung sinnvoller Kleinstfahrzeuge ausgebremst wird, was tragisch wäre.
 
Auch das ist lösbar:
Wenn du es schaffst 1000 St im Monat zu verkaufen, finde ich Lösungen um 1000St im Monat herzustellen.
Die Limitierung auf Kleinstserien besteht doch, wenn ich mich recht erinnere, aufgrund gesetzlicher Vorschriften - oder? Die dürfen nicht mehr herstellen, weil sie dann eben wieder unbezahlbare Zulassungen bräuchten. Wie groß war noch mal die Stückzahl, die sie maximal bauen dürfen, pro Modell?
Große Serien herzustellen ist nicht das Problem und der Verkauf wird leichter, je niedriger der Preis wird und der ist wieder von der Größe der Serie abhängig. Die Bremse scheinen hier gesetzliche Vorschriften zu sein.
 
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