Ein Radio Beitrag. Ab Minute 37 geht es um Liegeräder.
Aus der Dlf Audiothek | Zwischentöne | Meteorologe Özden Terli | „Journalismus muss sich noch mehr für das 1,5-Grad-Ziel engagieren“
https://share.deutschlandradio.de/d...n.3265.de.html?mdm:audio_id=dira_DLF_9c02358c
Ich hab das mal transkribieren lassen. Interpunktion ist völlig falsch, aber der Wortlaut ziemlich korrekt. Sprecher 2 ist Özden Terli:
Sprecher 1
der Deutschlandfunk hier mit den Zwischentönen. Özden Terli ist heute zu Gast. Ich habe vorhin versprochen, dass wir auch über Liegeräder reden müssen. Das ist mir nämlich aufgefallen im Text, den Sie geschrieben haben. Da sagen Sie, dass Sie während des Studiums sozusagen als Hobby immer wieder Liegeräder gebaut haben. Und Liegeräder sind ja was ganz Besonderes, also eben Räder, auf denen man liegt. Die sieht man ja ab und zu mal auch im Straßenbild. Und in der Radfahrer Szene gelten die Liege Radfans. Na ja, so als eingeschworene Gemeinschaft und als irgendwie so ein bisschen besondere und nerdige Typen. Warum Liegeräder?
Sprecher 2
Ja, das ist wieder Physik. Also letztendlich ist der größte Widerstand beim Fahren eigentlich der Gegenwind. Und wenn man den so ein bisschen neutralisiert, indem man quasi wenig Aufprallfläche hat, also wenn man von vorne quasi auf das Liegerad gucken würde, dann ist das so, dass die Aufprallfläche ganz klein ist und man steht nicht mitten im Wind wie so ein Schrankwand, sondern.
Sprecher 1
Was man als Trekkingrad, als Fahrradfahrer tut.
Sprecher 2
So genau. Man liegt da drin und. Also das letzte, was ich jetzt auch derzeit benutze, ist ein ganz flaches, relativ weit unten. Und das hat wirklich ne enorm gute Aerodynamik, könnte man sagen. Wobei, tatsächlich irgendwelche Anbauten sind nicht dran, die quasi die Strömung noch mal zusammenfassen.
Sprecher 1
Diese Liegeräder, die dann auch noch verkleidet sind, gibt es ja auch.
Sprecher 2
Genau, die sind natürlich optimal dafür. Also die Höchstgeschwindigkeit mit Liegerädern liegen meines Erachtens. Also ich weiß nicht mehr genau, vielleicht der Rekord auch schon längst gebrochen bei etwa 130 Kilometer pro Stunde. Das sind ja da sieht man eigentlich, wie viel Energie da draufgeht für ein Fahrzeug, was eigentlich extrem schlecht konstruiert ist. Also man kann es nicht anders sagen, ein Liegerad, wenn es auch noch aerodynamische Verkleidungen hat, zum Beispiel nach hinten raus oder vorne oder an den Seiten, so dass es halt noch windschnittiger wird und die Strömung quasi wieder einfängt und Laminar zusammenführt. Damit habe ich mich auch sehr viel beschäftigt. Wie müsste so ein Fahrrad aussehen oder wie sieht so ein Fahrzeug generell aus? Da ist es ganz klar, dass solche Fahrzeuge viel effizienter sind.
Sprecher 1
Das heißt, sie fahren da dann nicht wie sonst ein Radfahrer 25, wenn er schnell fährt auf dem Trekkingrad, sondern mehr.
Sprecher 2
Also 30 kann man locker halten. Es kommt natürlich auf die Bauform des Rades an. Und auch die.
Sprecher 1 Landschaft, den Wind usw..
Sprecher 2
Und auch auf das Training. Wie fit man ist. Man braucht...
Sprecher 1
30 ist eine lockere Geschwindigkeit.
Sprecher 2
Mit der. Also es sind sogenannte Tiefflieger, die ich über viele Jahre gefahren bin. Ich fahr seit 27 Jahren Liegerad zum Beispiel mit Pausen dazwischen, aber ich habe keine Ahnung. Bestimmt über 80.000 Kilometer mit diesen Teilen abgerissen.
Sprecher 1 Über die Alpen, auch.
Sprecher 2
Über die Alpen. Ich bin in den Alpen Furka Pass hoch und alle möglichen wochenlang unterwegs. Das habe ich mir nicht nehmen lassen, quasi als Ausgleich zu allem anderen.
Sprecher 1
Und dann auch noch komplett bauen, den Rahmen bauen.
Sprecher 2
Und genau das ist aus Kohlefaser. Das ist quasi, das ist jetzt überhaupt nicht ökologisch, aber dafür halten die Dinger auch lange und man kann, man kann sie leicht konstruieren. Da ist ein Styrodurrahmen drin, das ist so eine Art Styropor. Das wird dann umwickelt mit Kohlefaser und dann mit Epoxidharz getränkt, jetzt ganz schnell und man muss da eine Vorrichtung bauen, das ist alles auch aufeinander abgestimmt ist und nicht schief und krumm wird. Aber das geht, das kann man machen und wenn es fertig ist, ist das ein vollständiges Fahrzeug mit Scheibenbremsen und allem drum und dran, was andere Räder auch haben. Und man kann damit auch durch die Berge fahren und auch hohe Geschwindigkeiten. Die Pässe runter mit 80 Sachen, vollbepackt, also nicht wie beim Rennrad mit einem kleinen Höschen und T Shirt, sondern vollbepackt mit allem drum und dran und die Dinger liegen auf der Straße wie ein Brett.
Sprecher 1
Man merkt Ihnen die Begeisterung so richtig an.
Sprecher 2
Ja, macht. Spaß.