Velomo Hi-Speed-Trike 2.0

BuS velomo

gewerblich
Beiträge
2.423
Hallo zusammen,

nicht weil es grade akut sei, sondern eher weil ich jetzt ein paar Exil-Abende habe, ist endlich mal die Gelegenheit, das HST 2.0 formell vorzustellen... Das erste Exemplar aus dieser Reihe fuhr schon Anfang 2018, aber es gab weder Bilder noch Vorstellung noch Webseiten-Eintrag, und dann auch nur "alle paar Jahre mal" Nachschub. Darum jetzt mal:

HST2-Jägermeister.jpg

2.0 bedeutet die Erneuerung gegenüber dem alten "Rekord-Design" hier: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/velomo-hitrike-sl.43476/
Das hat seine Leichtbaumaßstäbe gesetzt, war aber letztlich doch sehr arbeitsintensiv und auf leichte Fahrer begrenzt. Demgegenüber sollten nun (v.a. nach Patricks Abgang) 3 Kern-Änderungen den gewerblichen Fortbestand dieses Konzeptes begleiten.
  • Das Hi-Trike-Standard 2"-CrMo-Rohr für den Hauptrahmen (statt 48x0.8).
  • Das Hi-Trike-Standard-Vorderachsdesign mit 2 Blattfedern - hier aber nicht als GFK-Federn, sondern steifes, extra leichtes Carbon-Sandwich (statt Rohrquerachse).
  • Große Lager für die Mono-Nabe hinten (weil die beim Pi schon recht schnell verschlissen sind).
HST2-SK1.jpg

Dieses HST nimmt dabei in der Fertigung jetzt so ne Art Zwischenstellung von Hi-Trike und Hi-Q-sport ein. Das vollgefederte Hi-Trike wird ja nun extern als standardisierter Serien-Rahmen gefertigt (für dessen Vorstellung noch etwas Geduld!). Für die interne Fertigung in Weida bleiben dann v.a. die schweren Alu-Funktionsbauten und die sportlichen CrMo-Rahmen auf 3 oder 4 Rädern. Dabei teilen sich HST und Hi-Q-sport prinzipiell die Rahmengeometrie und die Möglichkeit für Maßanfertigung... ggfs. sogar die Option für den Wechsel des Hinterbaus untereinander.

D.h. gegenüber der Hi-Trike-Fachwerkschwinge hat das HST einen durchgehenden, ungefederten Monoarm (wie auch das Hi-Q) und ist damit vom Rahmenbau selbst hinreichend simpel, um individuelle Geometrien, Teilbarkeiten und Sonstiges umzusetzen. Die Monoschwinge mit dem 6cm außermittigen Hinterrad ist seit dem Abgang der Windcheetah eine Spezialität, aber damit auch eine gute Tradition für ein puristisches Sport-Trike.

Gewichtstechnisch lasse ich die alten Fabelwerte hinter mir und lege das auf 12-13kg aus. Klar kann man da mit ordentlich Komponenten-Budget noch abspecken, aber das sind realistische Ankerwerte für ein effizientes, robustes, ökonomisches Rad (im Wert von um die 5T€). Das HST liegt damit systematisch ca. 2kg unter dem Fully-Hi-Trike, und im Vgl. zu anderen reinrassigen Sporttrikes am Markt immer noch an vorderster Front. Wenn es da dann letztendlich um die Geschwindigkeit pro Watt geht, zählen Profilquerschnitt, Steifigkeit, Tiefe, Neigung, Radverkleidungen etc. - das Thema können wir bei Bedarf vertiefen.

So eine Velomo-Anfertigung jenseits der Stange braucht dann seine übliche Zeit. Ein fertiges Exemplar steht aber z.B. bei AndersRad in Uelzen zum Verkauf. Hier schwarz mit roten Nippeln...

HST2-BR1.jpg

VG Steffen

Ein paar Bilder folgen noch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kleine Schwarze gefällt mir sehr gut. Eine Frage zum Sitz: welche Funktion haben die beiden senkrechten Platten an der hinteren Befestigung? Seitenruder? :unsure:
Ohne Umwerfer vorne, nur am Kettenrohr zu schalten oder nachrüstbar?
Ich glaube, ich muss irgendwann mal bei euch aufschlagen und mir eure Räder näher ansehen...(y)
 
Schick, schick. Leider nur für leichtere Fahrer, als nicht für mich. Außerdem ist Farbgestaltung nix für Maschinenbauer: Immer ein gleiches Tor verwenden oder gleich was anderes. Allerdings : technisch unsubstanzielle Kritik.
 
@j.p. Was heist "leicht" ? Der Rahmen ist erheblich verstärkt wurden, genauso das Lager des Hinterrades und die Achsaufhängung vorn. Das Rad hält genauso viel aus, wie jedes andere HiTrike. 100kg sind da kein wirkliches Problem.

Und Steffen verwendet Farben, die die Kunden wollen. Oft ist das schwarz :p
 
Wie ist das mit Gewicht von den Blattfedern, ist das ähnlich wie Stahlrohr?
Je nach nach Rohr und Konstruktion: der halbe Meter Querrohr variiert zwischen 500 und 800gr. plus Verbindungsbleche. Ein Blattfedersatz wiegt:
  • 1100gr. für die "weiche" GFK-Standard-Variante (federt effektiv 30-50mm)
  • 700gr. für die "steife" Carbon-Sandwich-Variante (federt effektiv 5-10mm)
Kombiniert mit 2x 150gr. Achsschenkel gibt es sicherlich nix, was da im ungefederten Trike-Bereich leichter wäre (im gefederten um Welten nicht). Belastbarkeiten von 120kg+ sind völlig unkritisch. Das "richtig" gefederte Hi-Trike würde nur theoretisch etwas mehr aushalten als das ungefederte Hi-Speed-Trike, insofern die Federung alle Bauteile ja eben vor Lastspitzen schützt (sofern es das Fahrverhalten nicht überkompensiert).

Der 51x1-CrMo-Rahmen ist auf jeden Fall keine Schwachstelle. Abgesehen von massiven 60iger Alu-Rahmen gibt es auch da nix im etablierten Trike-Bereich, was steifer und belastbarer wäre. Das 48x0.8er vom HST1 war grundsätzlich auch hinreichend - nur (1) wurden bei der dünnen Wandstärke die Übergänge kritisch, (2) muss ich mich standardisieren und (3) wenn dann gleich etwas, was von Design, Belastbarkeit und Sorglosigkeit am Standard-Hi-Trike ansetzen lässt.

Diese Änderungen von Feder und Rohr machen ca. 1kg des Mehrgewichts von HST-1 zu HST-2 aus, der Rest wird durch Anbauteile bestimmt. 10kg war nen tolles Sonderziel, aber selbst mit 12kg ist das ausgewachsene Hi-Speed-Trike das leichteste und schnellste Trike am Markt.
 
Zuletzt bearbeitet:
HiSpeedTrike2-a.jpg
Gestern hab ich ein HST an die ENS Lyon übergeben, die damit Querschnittsgelähmte via Elektroshocks zum Fahren stimulieren wollen... mit der Zielstellung, das als Cyborg-Disziplin 2024 zu den Paralympics-Paris einzuführen. Dann würden E-Trikes also olympisch ;)
 
Ist ne Stufe mehr. Da werden via elektrischer Ströme die Muskeln selbst angesteuert und koordiniert.
 
Achdujeh, wenn ich jemals wieder flüssig bin (dukatenmäßig gemeint), muss ich mal mein VTX verkaufen. Das HST würde perfekt zu mir passen.
 
Die Länge ergibt sich ja direkt aus dem flachgelegten Fahrer + Hinterrad. D.h. Renntrikes müssen in etwa diese Ausmaße haben (nur die Windcheetah hatte immer einen viel zu Kurzen). Beim Jägermeister oben kommt dann noch ein sehr großer Fahrer ins Spiel, bei der Lyoner ein bissl Adaptionsspielraum, so landet man beim Radstand zwischen 1,30m und 1,40m

... doch mein 18er HoT war länger...
1615445386848.png
 
Zurück
Oben Unten