Unfall mit Velomobil

Hallo,

Wenn man die Radfahrer aber nicht in den Verkehrsfluß integriert, sondern die Radwege außenrum führt, dann wird das Prinzip des Kreisels durchbrochen, weil der Radfahrer Vorfahrt vor den ausfahrenden Fahrbahnen hat und damit rechts an den (theoretisch) wartenden Kraftfahrzeugen vorbeifahren muß.

Deshalb wird ja dann auch gerne dem abgesetzten Radweg ein "Vorfahrt achten" verordnet.

Gruß, Klaus
 
Deshalb enden diese Radwege dann ja auch häufig dierekt an der Kreuzung/am Kreisel. dann kann man ein Vorfahrt -Achten-Schild problemlos hinstellen.
Die Benutzungspflicht müsste aber auch erst genau da enden.
 
Natürlich! Der vorgeschobene Zweck ist vor der Gefahr zu warnen.
Dem abgesetzten Radweg ein "Vorfahrt achten" zu verordnen, ist bei Zweirichtungsradwegen die sicherste Führungsform außerhalb des Kreisverkehrs. Also ausgebremst.
Mit der Führung des Radwegs als eigenständige Einmündung in den KV ließe sich das Problem leicht lösen. Auch (oder gerade) bei umlaufendem Rad_weg.
Wenn der Radweg dann nicht mehr vorfahrtsberechtigt ist, ist er dann nicht mehr straßenbegleitend und somit nicht mehr benutzungspflichtig?
lt. Bernd Sluka ja; zumindest eingeschränkt.
 
Es gibt Richtlinien für Kreisel. Da steht drin wann man Kreisel bauen soll und wann nicht.
Nur leider hält sich da niemand dran.
Bei uns in der Gegend entspricht die überwiegende Anzahl nicht mal den Grundgedanken.

Radwegeführung ist dort auch aufgeführt. Daran hat sich bei uns in der Gegend auch noch niemand gehalten.

So sind bei uns in der Gegend die Radwegefurten um Kreisel so gut wie nie vorhanden.
Was dann zu der unsinnigen Diskussion führt, ob Radfahrer an Zebrastreifen absteigen müssen.
Meine Antwort darauf lautet. Was macht ein Zebra (Fußgängerüberweg) auf einem Radweg.
 
In Frankreich gibt es ein paar anderswo unbekannte Regeln, dann geht es schon besser mit den 2 spurigen Kreiseln:
  • Die Kreisel sind viel grösser und daher die Abstände zwischen den Ausfahrten auch grösser und Blinken und Spurwechsel machen tatsächlich Sinn. Für einen normalen Kreisverkehr geht schon mal ein Hektar Land drauf.
  • Wer auf der äusseren Spur fährt darf nicht links ( 3. Ausfahrt).
  • Wer auf der inneren Spur fährt darf nicht direkt raus fahren sondern muss sich zuerst wieder auf der äusseren Spur einordnen.
  • Wer links will (3. Ausfahrt) muss zunächst auf die inneres Spur und links blinken.
  • Wer auf der äusseren Spur fährt muss spätestens geradeaus (2. Ausfahrt) raus.
 
keine begleitenden Fahrradwege
Hab keinen bewusst wahrgenommen. Aufgrund der starken und hoch angesehenen Rennradszene ist Fahrbahnfahren der Standard, auch wenn irgendwo grüne Wege aufgemalt sind.

In der Schweiz ist die offizielle Empfehlung für Radfahrer im Kreisverkehr die Mitte der Fahrbahn zu benutzen, so dass niemand auf die Idee kommt im Kreisel zu überholen. Eventuelle Radstreifen hören vor dem Kreisel auf (leider erst kurz davor, man muss sich also vor Ende des Radstreifens schon auf der Autospur einfädeln und die Spur dichtmachen, was nicht immer auf Verständnis stösst).
 
Hallo Christoph,

Glück gehabt und guter Plan, weiterzufahren. Manche Situationen sind einfach aus der eigenen Perspektive unvermeidbar, so war es auch bei mir. Ich finde es gut, daß über die Unfälle immer stärker und weiter berichtet wird, so bekommt man im Gegensatz zu früher ein besseres Bild davon, was alles passiert.
Kurier die Rippen schön aus, aber immer schön mit Belüftung. Dauert dann halt wie bei @ulibarbara und mir gut 2 Monate, aber wird schon.

Im Vergleich zu vor 3 Jahren dürfte die Gesamtzahl der VMs nicht allzu stark gestiegen sein, die Anzahl der Unfallmeldungen dagegen deutlich.
Das sehe ich anders. Wenn ich 118 registrierte deutsche DF+DF XL-Fahrer auf der ICB-Webseite sehe, gehe ich von mind. 200 neuen Velomobilen in Deutschland in den letzten 3 Jahren aus - macht mind. 2 Mio km zusätzlich pro Jahr.
ich kann mich nur an 2 in 10 Jahren erinnern.
Ja, die Erinnerung. Man war bei weitem nicht so vernetzt und hat vieles gar nicht mitbekommen. Die Filterblase war damals noch viel enger, ohne daß man sich dessen bewusst war.
und bei CAS gab es wohl einen Zusammenhang mit dem Wechsel auf die Panzerlenkung
Christian war da ganz alleine schuld! Er ist mit einem Prototypen auf Strecke, obwohl ihm das Räderwerk das
und mein Razz-Fazz (aber ohne Licht und Schutzblech),
Das lässt sich nachrüsten. Hab ich vor F&M gemacht in Lübeck:
P1050587.JPG
Drittens, die Sichtbarkeit:
Das konnten wir auf der F&M-Tour schön sehen: Um schlechter als ich mit buntem Traumveloshirt gesehen zu werden, muß man schon sowas wie Wolfgang fahren - das dunkelgrüne QV wurde teilweise für Büsche geahlten.
Und die Unfallgegnerin muss das VM von der Seite gesehen haben, also spätestens dann muss es wirklich gut sichtbar gewesen sein.
Meine ist auch schön weiter abgebogen nach dem ersten Aufprall. War wohl ein OOC-Fehler in meinem Fall. Auch ich habe schon ganze Autos nicht wahrgenommen, die voll im freien Sichtfeld waren. Das passiert und man kann nicht dagegen machen, nur die Sicherheit erhöhen. Bei Christoph und mir war viel Glück dabei, daß es so glimpflich ausging, aber auch die Fahrzeuge haben ihren Anteil gegeben, daß es nicht lebensgefährlich wurde. Bei beiden Unfällen wäre wohl jedes andere Fahrrad deutlich unterlegen gewesen.
In Frankreich gibt es ein paar anderswo unbekannte Regeln, dann geht es schon besser mit den 2 spurigen Kreiseln:
Ah, das erklärt einige Reaktionen von Franzosen auf meine Fahrweise in franz. Kreisverkehren. Die werde ich dann mal anpassen. Danke!

Gruß,

Tim
 
Das beschäftigt Dich doch sehr, das die 21 jährige Opel-Fahrerin mit solch einer Ausrede davon kommen soll. Deshalb würde ich den RA bitten, ein Schreiben mit dem Aktenauszug dieser Aussage an die zuständige Führerscheinbehörde zu schicken, wobei Bedenken gegen die körperliche und geistige Eignung der 21 jährigen Fahrerin dargestellt werden müssen, muss man vielleicht etwas erfinderisch sein, hast ja auf jeden Fall gute Fotos etc. von der Sichtbarkeit. Vermutlich stand die Fahrerin sogar unter Drogeneinfluss oder leidet unter eine psychiatrischen Krankheit, anders lässt sich solch eine Aussage "nicht gesehen" doch nicht erklären.
Nein, das ist mir relativ egal. Es ist doch auch ganz normal, dass ein Angeklagter sich auf abstruse Weise herausredet, und es ist Aufgabe des Gerichts, die Wahrheit festzustellen. Entsprechend bin ich nur daran interessiert, dass unwahre Aussagen nicht z.B. von der Polizei ungeprüft übernommen werden. Und ich bin erst recht nicht daran interessiert, der Unfallgegnerin noch zur Strafe was reinzuwürgen. Fehler passieren uns allen. Ich selbst habe ja auch schon mehrfach erlebt, dass ich Dinge „übersehen“ habe, weil ich sie mir nicht vorstellen konnte (*). Wichtiger ist, dass erstens alle Beteiligten aus den Fehlern lernen, und dass möglichst Maßnahmen getroffen werden, die einen solchen Fehler unwahrscheinlicher machen. Mir ist ja nicht viel passiert, und wenn mir das VM anstandslos ersetzt wird, bin ich relativ zufrieden.

(*: Mir ist mal ein Unfall passiert, der vermeidbar gewesen wäre. Ich bin in der Großstadt auf einer großen, mehrspurigen Straße mit einem Faltrad geradelt, hatte grün, und eine Gruppe von ca. 10 meist älteren Fußgängern hat die Ampel bei rot überquert. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die Fußgänger-Gruppe wenige Sekunden, nachdem die Autoschlange durchgebraust ist, blind losmarschiert und auch auf den folgenden Fahrstreifen nicht einmal auf die Idee kommt, nach rechts zu schauen, und mir ins Fahrrad läuft ... hätte ich das geahnt, hätte ich noch ausweichen können, aber das hat meine Vorstellungskraft weit überstiegen.)
Im Vergleich zu vor 3 Jahren dürfte die Gesamtzahl der VMs nicht allzu stark gestiegen sein, die Anzahl der Unfallmeldungen dagegen deutlich.
Das sehe ich anders. Wenn ich 118 registrierte deutsche DF+DF XL-Fahrer auf der ICB-Webseite sehe, gehe ich von mind. 200 neuen Velomobilen in Deutschland in den letzten 3 Jahren aus - macht mind. 2 Mio km zusätzlich pro Jahr.
Danke, das sind mal Zahlen, mit denen man arbeiten kann.

Ich habe gefunden, dass ungefähr 1 Unfall pro eine Mio. Personenkilometer im Straßenverkehr passiert – bei Autos etwas weniger (hier spielen wohl die vielen Autobahnkilometer eine Rolle, wo die Spuren breit sind, es Querstraßen nur sehr selten gibt und diese immer kreuzungsfrei angebunden sind, und die Übersichtlichkeit insgesamt gut ist), bei Fahrrädern etwas mehr (hier spielen wohl die vielen unübersichtlichen Radwege und die vielen ungeübten Radfahrer bzw. deren Missachtung von Verkehrsregeln eine Rolle). Ich vermute, dass Velomobile sicherer sind als normale Fahrräder, da sie von geübteren Fahrern bewegt werden und sie zweitens eher außerorts und nicht auf Radwegen gefahren werden. Kurz gesagt, diese Statistik sagt, dass es dank der neu dazugekommenen Velomobile von der Größenordnung her 1–3 Unfälle pro Jahr in Deutschland geben müsste. (Ich weiß nicht, auf was sich die Zahlen, die wohl vom Statistischen Bundesamt stammen, genau beziehen; ich vermute, erstens Unfälle, die von der Polizei erfasst wurden, und zweitens mit Verletzten.)
 
So, jetzt geht es mal an die Untersuchung der Schäden.

Linke Seite, hier muss das Auto eingeschlagen sein; etwa zwischen Vorderrad und Heckhutze:
_2470573.jpg

Noch einmal in groß; die schwarze Farbe halte ich für Auto-Abrieb, z.B. von der Stoßstange, oder vom Reifen, falls das geometrisch irgendwie geht:
_2470586.jpg

Man sieht die großen Risse auf der linken Seite, hier muss es starke Verformungen gegeben haben. Letztendlich muss das Auto hier so weit eingedrungen sein, dass es mir die Rippen gebrochen hat. Begrenzend hat wohl einerseits der Radkasten gewirkt, der durch seine gekrümmten Flächen und sein dickes Material steif ist, und andererseits hinten das Gepäckfach, das wegen der zweiarmigen Schwinge über beide Seiten geht, und dessen Vorderkante wie eine Versteifung wirkt. Zudem sind unter dem Gepäckfach senkrechte Versteifungen, an denen die Schwingengelenke festgeschraubt sind – daher ist es überhaupt kein Zufall, dass man auf dem oberen Bild direkt hinter dem Sitz zwei massive senkrechte Schleifspuren sieht, denn dort befinden sich die genannten Versteifungen. Hier konnte die Hülle der Belastung nicht ausweichen.

Die Verkleidung des linken Vorderrads hat ein Loch; das dürfte nur mit einer sehr punktförmigen Krafteinwirkung möglich sein. Zudem ist der Radkasten mehrfach gebrochen, v.a. oben und hinten in mittlerer Höhe sind Löcher, aber Risse gibt es auch in der Mitte oberhalb der Bremse, und in der hinteren Hälfte im oberen Bereich:
_2470581.jpg
Auf der rechten Seite gibt es dagegen viel weniger Schäden, aber es gibt trotzdem welche. Ich muss also da auch mit irgend etwas kollidiert sein:
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An der Spitze gibt es auch recht weit auf der Oberseite Schäden. Interessanterweise ist aber die Hutze wie auch die Haube oben vollkommen unbeschädigt:
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Links sieht man auch, dass die Lenkstange verbogen ist. Interessanterweise ist beim Rad aber keine Speiche gerissen, und der Reifen hatte auch noch Luft:
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Dagegen hat die rechte Felge offensichtlich deutlich auf der Straße geschliffen, und der ziemlich neue Reifen ist hin:
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Die Haube hat nur vorne zwei Beschädigungen, nämlich zwei Risse, die ich mir überhaupt nicht erklären kann. Vielleicht von Rettern, beim Versuch, sie abzureißen?:
_2470592.jpg

Im Innenraum ist mir aufgefallen, dass der Sitz in der Mitte einen Riss hat; ich muss also mit Sitz massiv in der Umlenkrolle, bzw. auch links daneben (auf dem Foto rechts) in die Tretlagermast-Verstellstange, eingeschlagen sein. (Im Ks ist der Sitz nur mit Klettband befestigt, er löst sich also relativ leicht.) Aber dort habe ich nicht die winzigste Schramme:
_2470577.jpg

Zudem ist am linken Panzerlenkhebel oben ein Schalthebel, mit dem die Feststellbremse bedient wird. Dieser ist abgebrochen. Meine Hand muss sich direkt darunter befunden haben, und ist komplett unversehrt.

Ich habe keine Ahnung, womit ich mich im Gesicht verletzt habe, auf beiden Seiten. Aber mich erschreckt der zersplitterte Rückspiegel in der Haube – dass ich da keinen Splitter ins Auge bekommen habe, war wohl vor allem Glück:
_2470593.jpg
 
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