Sturz am Kaiserstuhl mit dem ICE VTX

Fand es schon tapfer das ich ahnliche als Gabelschelle fur ein Gepacktrager (5kg max) probiert habe.
Bei meinem Cannondale ist der Lowrider mit so Kunststoffschellen oben aufgehängt.
Hat ca 25 Jahre gehalten, jetzt ist eine gebrochen, hat den Lowrider aber noch mindestens 5 Tage durch den Radurlaub mit vollen Frontrollern gebracht. (So, jetzt wird etwas abgeschliffen vom Thema...)
Nur die untere M6 hat es dabei nicht überlebt, die war wohl was locker und die Alu Distanzhülse konnte nicht mehr das Biegemoment anfangen. Schraube abgeschert.
Zum Glück konnte der luxemburgische Trockenbauer mit ner WaPuZange aushelfen, von der benachbarten Baustelle hab vom Bauherren ein paar M6er Schrauben und Muttern bekommen. Der Trockenbauer konnte dann nochmal mit ner Flex aushelfen. Zwischendurch ein furchtbarer Regenschauer, aber wird standen zufällig schon unter einer Kastanie. Beste Fahrradpanne ever...
 
Es gilt aber auch, dass man dieses Problem mit einfachen baulichen Maßnahmen verhindern hätte können.
Eher nein.
Mit "einfachen baulichen Maßnahmen" handelt man sich diverse konstruktive Nachteile ein. Wurden hier auch alle schon angesprochen.
Gut, dass es jetzt erkannt ist und einige Leute drauf aufmerksam geworden sind.
In die Bedienungsanleitung zu schauen und auch alle paar Monate mal Schraubverbindungen am eigenen Fahrrad kontrollieren?
Das sollte sich seit ca 1890 herumgesprochen haben, meinst du nicht?
Es ist aber damit zu rechnen, dass sich Unfälle dieser Art wiederholen werden.
Auch nicht.
ICE baut nicht erst seit gestern Trikes (sondern seit Mitte der 80er) und von den Dingern gibt es inzwischen ein paar (zehn-)tausend, die nicht regelmässig ihr Hinterrad auf die Seite legen.

Ich bin grundsätzlich dafür konstruktive Mängel zu kritisieren. Dann aber bitte fachlich fundiert und nicht irgendwelche "Probleme" herbei fantasieren, weil das fachliche Wissen fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @Marc ,

das Thema wurde schon besprochen und wir brauchen's hier nicht zu wiederholen.

Dennoch:
Du darfst mir durchaus meine Ansicht zu dem Thema zugestehen, ohne mit Begriffen wie "herbei phantasieren" oder "fehlendes fachliches Wissen" zu polemisieren.

Gruß, Harald

PS:
Ich gestehe Dir auch zu, dass Du mit Fahrrädern zufrieden bist, bei denen derartige Probleme auftreten können, wenn man die Bedienungsanleitung nicht liest und regelmäßig befolgt. Ich teile diese Ansicht aber nicht.
Wie viele % der Fahrradwerkstätten kontrollieren Klemmschrauben beim Service? Wie viele Besitzer tun das in der Realität?
 
In die Bedienungsanleitung zu schauen und auch alle paar Monate mal Schraubverbindungen am eigenen Fahrrad kontrollieren?
Natürlich macht das fast niemand bzw. genügend Leute verstehen nichts von Fahrrädern, als dass sie überhaupt wüssten wo die kritischen Stellen sind. Lass mal den Otto-Normalverbraucher alle Schraubverbindungen und Einstellschrauben am Fahrrad benennen. Deswegen gibt es z.B. Unterlegscheiben mit Haken oder Gabelausfallenden mit Rand, die das Laufrad selbst bei nicht ganz festen Schrauben oder Schnellspannern in der Gabel halten oder die Regelung, dass ein Fahrrad zwei Bremsen haben muss. Ein schlecht gewartetes Rad gehört zum Alltag. Ein Auto wird auch oft erst in die Werkstatt gebracht, wenn was offensichtliches kaputt ist. Wie es wohl ohne Pflicht zur Hauptuntersuchung (TÜV) aussehen würde?

Konstruktionen sind halt ein Kompromiss zwischen verschiedenen Anforderungen und hier wurde Sicherheit trotz Fehlbedienung / ungenügender Wartung halt nicht so hoch priorisiert.
 
Ich gestehe Dir auch zu, dass Du mit Fahrrädern zufrieden bist, bei denen derartige Probleme auftreten können, wenn man die Bedienungsanleitung nicht liest und regelmäßig befolgt. Ich teile diese Ansicht aber nicht.
Wie viele % der Fahrradwerkstätten kontrollieren Klemmschrauben beim Service? Wie viele Besitzer tun das in der Realität?
Wie sollte es anders sein? Bei allen Maschinen können derartige Probleme auftreten, wenn man die Wartung vernachlässigt.
Wenn man ein Spezialrad kauft, bei dem man nicht sicher weiß, daß die angewöhnten Wartungsmaßnahmen ausreichen, schaut man in die Anleitung (so sie existiert) oder muß sich anders informieren (siehe die privaten Anleitungen zu bestimmten Velomobilen).
Insofern stimme ich Dir zu, daß hoffentlich mehr Fahrer dazu animiert wurden mal nachzuschauen, ob sie bei ihrer Wartungsroutine etwas wichtiges vergessen haben.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es einfach so: konstruktiv "implantierte" Sicherheit, ist jeder Bedienungsanleitung vorzuziehen. Denn, wenn sie konstruktiv "implantiert" ist, funktioniert das Teil mit Sicherheit. Im anderen Fall nur wenn die entsprechenden Randbedingungen erfüllt sind. Da das nicht 100% garantiert werden kann, ist das Unglück planmäßig absehbar (wann auch immer es eintritt). Schön dass sich der Hersteller, statt mit geplanter Sicherheit, mit einer Bedienungsanleitung juristisch abgesichert hat.
Dieses Unsicherheit im Zweifelsfall bewusst in Kauf nehmen, statt mit Sicherheit konstuktiv abstellen, hat mich schon bei meinem Qualtäts-Marken-Faltrad schon heftigst genervt.
Die Kosten hat hier in jedem Fall der Kunde zu tragen. Findet man aber erst heraus, wenn man nach dem Kauf die Bedienungsanleitung genau studiert. Daher finde ich ein solches Verhalten besonders kundenfreundlich ;). Kann man natürlich auch anders sehen.
 
Mir geht diese Diskussion gerade etwas zu weit.

Ich habe mich für das VTX entschieden, weil ich ein leichtes und schnelles Trike haben wollte. Ich erwarte nicht, dass jede Schraubverbindung doppelt und dreifach gegen jede Unzulänglichkeit des Besitzers abgesichert ist. Und es gibt mehr als nur die im aktuellen Fall diskutierten Schrauben, die "überlebenswichtig" sind.
Im Übrigen will ich auch kein ASB und auch kein ESP dran haben, nur um das ganze mal auf die Spitze zu treiben.

Wartet euer Rad, so wie empfohlen.
Ich hab euch vorgemacht, wie man es nicht macht.

Es gab einige gute Beiträge hier, in denen gezeigt wurde, dass die Schraubverbindung kein grundsätzliches Problem ist.
Ich sehe daher keinen Grund für irgend eine Kritik am Hersteller, am Modell oder an der Konstruktion.
 
Mir geht diese Diskussion gerade etwas zu weit.

Ich habe mich für das VTX entschieden, weil ich ein leichtes und schnelles Trike haben wollte. Ich erwarte nicht, dass jede Schraubverbindung doppelt und dreifach gegen jede Unzulänglichkeit des Besitzers abgesichert ist. Und es gibt mehr als nur die im aktuellen Fall diskutierten Schrauben, die "überlebenswichtig" sind.
Im Übrigen will ich auch kein ASB und auch kein ESP dran haben, nur um das ganze mal auf die Spitze zu treiben.

Wartet euer Rad, so wie empfohlen.
Ich hab euch vorgemacht, wie man es nicht macht.

Es gab einige gute Beiträge hier, in denen gezeigt wurde, dass die Schraubverbindung kein grundsätzliches Problem ist.
Ich sehe daher keinen Grund für irgend eine Kritik am Hersteller, am Modell oder an der Konstruktion.
und diese Konstruktion ist auf mehreren Bildern auf der Webseite des Modells zu sehen plus auf die 3teiligkeit des Rahmens wird ebenfalls in einer Tabelle hingewiesen. Diese Konstruktion ist also entgegen des Kommentars von @winido auch schon sehr deutlich bei der Suche des Modells zu erkennen

Grüße Stefan
 
Ich sehe es einfach so: konstruktiv "implantierte" Sicherheit, ist jeder Bedienungsanleitung vorzuziehen....

Sattelklemmung, Lenker, Vorbau, Griffe, ...

An jedem herkömmlichen Fahrrad gibt es jede Menge Rohrklemmungen, die bei Versagen potentiell schwere Verletzungen nach sich ziehen können... :rolleyes:
 
Falls es nicht hinreichend klar geworden ist, meine Kritik bezog sich nicht speziell aus dieses Liegerad oder diesen Hersteller und ist auch nicht nur auf Fahrräder bezogen. Da gibt es weitere Kandidaten mit den gleichen Problemen und es gibt auch an jedem Rad noch weitere planmäßig potenziell unsichere Stellen, die mit teilweise geringem Aufwand sicherer gestaltet werden könnten statt über die Wartung. Und es gibt auch noch viele weitere Sachen mit vergleichbaren Problemen.
Nicht jeder dieser Problempunkte zieht die gleichen schweren Folgen nach sich. Beispiel Rohrklemmung Sattelstange: Wen sich da der Sitz bei der Fahrt langsam nach unten bewegt oder sich der Sattel verdreht führt das alleine in der Regel nicht zu Verletzungen.
Aber das müssen wir nicht unbedingt hier diskutieren.
 
Hinterbau-Schraubenanzugsmomente zu finden unter REAR MAIN FRAME JOINT oder so.
Für manche fahrbare Untersätze gibt es doch glatt Anleitungen...
Anscheinend ist man sich da bei ICE bzw. Icletta auch nicht ganz sicher ... im "ICE-2022-Manual.pdf" werden unter "Rear main frame joint" 13 nm Anzugsdrehmoment empfohlen (während es bei der von UliB angehängten Anleitung 10 nm waren - el Shir hatte darauf ja auch schon hingewiesen).
Ggf. hatte man die Drehmoment-Vorgaben in den vergangenen 10 Jahren (die zwischen den beiden Anleitungen liegen) aus Sicherheitsgründen auch etwas angehoben? ... aber alles andere wäre reine Spekulation ;-).
Gruß Flo
 
Zuletzt bearbeitet:
In Deinem Manual ist auch ein Hinweis * übrig, der sich auf keine der Zeilen bezieht...

Ich seh's richtig vor mir, wie Besitzer bzw. Werkstatt mit der Liste und dem Schlüssel in der Hand regelmäßig alle Schrauben checken.
Wird ja sicher so gemacht, wenn's im Handbuch so angegeben ist...

:) , Harald
 
Hi Harald,
ist aber nicht mein Manual, sondern die Ausgabe 4-22 von ICE Trikes.
Schuldig, ich handhabe das schon ab und zu wie von dir beschrieben (liste und Schlüssel), da ich mir nicht alle Drehmomenten von meinen Fahrzeugen merken kann.
Gruß Flo
 
Hi Flo,

"Dein Manual" war kein Vorwurf! (Und klar, dass das vom Hersteller kommt...)

Es ist recht normal, dass sich da solche Ungereimtheiten einschleichen. Ich habe selbst das Vergnügen, mich mit Hersteller Manuals rumzuschlagen und es ist verdammt viel Arbeit, das auf einen wirklich sauberen Stand zu bringen...
In meinem Fall kommt noch dazu, dass es Übersetzungen sind, die von unterschiedlichen Personen gemacht werden.
Da sind dann nicht mal mehr die Begriffe/Bezeichnungen gleich...

Bei Dir mit Liste und Schlüssel?
Glückwunsch! Du bist der erste, von dem ich erfahre, dass er's wirklich so macht.

Gruß, Harald

PS:
Willkommen im Forum! :)
 
Ich seh's richtig vor mir, wie Besitzer bzw. Werkstatt mit der Liste und dem Schlüssel in der Hand regelmäßig alle Schrauben checken.
Wird ja sicher so gemacht, wenn's im Handbuch so angegeben ist...
Davon steht nichts im Handbuch, Du müsstest es vielleicht mal lesen.

Evtl. Nordlock-Scheiben drunter und vergessen?
Das sind nur Losrüttelsicherungen, verwenden wir (integriert, also besser als dieses Addon) an unseren Feldverschraubungen. Setzprozesse wie sie im aktuellen Fall auftreten können decken diese nicht ab.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Harald,

alles gut! Wollte nur nicht, dass jemand auf die Idee kommt, ich hätte meine eigene Drehmomenttabelle erstellt :).

Das glaube ich dir sofort, dass die Erstellung der Manuals nicht ohne ist. Auch bei den "Main frame clamp bolts" werden (2022) 13 nm empfohlen und in dem älteren Manual (2012) 8-10 nm.

Danke dir für den Willkommensgruß. Hatte mein Sprint X erst vor kurzem gebraucht erworben und wollte daher alles mal durchchecken ... natürlich auch die korrekten Anzugsmomente. Bin also noch absoluter Liegeradfrischling.

VG Flo
 
Davon steht nichts im Handbuch, Du müsstest es vielleicht mal lesen.
Ich sollte mal lesen was ich aus dem Handbuch zitiert hatte... :oops:
Also jedes Quartal auf das korrekte Drehmoment kontrollieren oder nach der großen Urlaubsfahrt steht tatsächlich drin.

Gruß,

Tim
 
Aus meiner Sicht liegt hier ein Konstruktionsmangel vor.
Eine Steckverbindung, die einerseits mit hohen Torsionskräften belastet wird und andererseits derart sicherheitsrelevant ist, muss auf jeden Fall durch ein formschlüssiges Element gesichert werden. So schwierig wäre das ja nicht gewesen.
 
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