Sturz am Kaiserstuhl mit dem ICE VTX

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Ich bin der Ansicht, mein neuestes Video über die Tour am vergangenen Sonntag (21.5.) hat einen eigenen Thread hier verdient:

Endlich Sommer! Lange war die Fahrt um und über den Kaiserstuhl schon geplant. Nun konnten wir endlich starten. Die Landschaft bietet viel Abwechslung und mein Mitfahrer und Initiator der Tour Christian hat nicht zu viel versprochen.
Leider fand die Tour nach der ersten Umrundung des Kaiserstuhls ein jähes Ende in einer Kurve.
Ich wollte euch während dieser Tour mein Renntrike ICE VTX vorstellen, das es bisher noch nicht vor die Kamera geschafft hat. Leider hat es unfreiwillig eine ganz besondere Rolle bei dieser Tour und in diesem Film eingenommen.

Seht zunächst selbst:

Zum Trike:
Wie schon in der "Crashanalyse" am Ende des Videos erwähnt, vermute ich, dass sich der hintere Teil des Rahmens, dessen Mittelrohr im Mittelrohr des vorderen Teils steckt, irgendwie gelöst hat. Isoliert betrachten scheinen der vordere Teil und der hintere Teil nicht verzogen zu sein. Alle Streben, auch der Gepäckträger sind gerade. Nur der Sitz musste irgendwie rausspringen, da er sowohl am vorderen als auch am hinteren Rahmenteil befestigt ist.
Der äußerst stabile Gepäckträger scheint auch das Hinterrad vor größeren Krafteinwirkungen geschützt zu haben.
Aber: Das sind alles bisher nur oberflächliche Betrachtungen. Das Trike steht derzeit bei meinen Eltern in der Garage. Ich habe es aus Zeitgründen noch nicht weiter untersucht.

Zu mir:
Neben ein paar kleineren Abschürfungen und blauen Flecken auf der rechten Körperseite habe ich mich hauptsächlich am Ellenbogen verletzt. Aber auch dort ist es nicht allzu schlimm. Es sieht nach einer typischen Wunde aus, die aus dem schleifenden Kontakt zwischen Haut und Asphalt entsteht. Ich weiß nun, dass mein Hausarzt eine neue Assistenzärztin hat, die sich täglich um die Wundversorgung kümmert, damit ich in am Freitag mit meiner großen Radreise 2023 (mit meinem Reisetrike HP Scorpion fs26) starten kann. Daher fehlt mir auch gerade die Zeit, Detailbilder zum Zustand des Renntrikes für euch zu machen.

So, nun interessiert mich, was ihr von dem Sturz haltet.
Habt ihr so etwas schon mal erlebt?
Passt meine Vermutung zu dem, was man im Video sieht?

Bin gespannt auf die Diskussion
Markus
 
Markus, Gute Besserung dir und was für ein seltsamer Unfall.
Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Urlaub, erhole dich gut.
 
Danke Susi,
ich freue mich auf den Urlaub (brauche ihn auch!) und hoffe, dass trotz des täglich zu wechselnden Verbands wenigstens dort alles klappt wie geplant.
Ich werde gelegentlich auf YouTube berichten.
 
schon vor dem Sturz sieht es so aus, als dass das Hinterrad schief steht. Schau mal bei 6:36 das Rad an. Hängt stark nach rechts.
 
Gut erkannt, Wolle, mir ist das auch aufgefallen, nach dem ich beim Schneiden immer wieder die einzelnen Szenen gesehen habe.
Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich beim Fahren eine gewisse "Schwammigkeit" in Kurven bemerkt hatte. Ganz leicht ist der Sitz hin und her geschaukelt, hatte das aber während der Fahrt zunächst aufs einhändige Fahren (wegen der Kamera) zurückgeführt, was ich bisher mit dem Renntrike noch nicht praktiziert hatte.
 
Gut dass Dir nicht mehr passiert ist und gute Besserung!
Für mich sieht es so aus, als ob das Hinterrad sich schon bei Kurvenbeginn verdreht. Um das zu bestätigen, müsste man sich das Rad mal genau ansehen.
Was mir auch aufgefallen ist, dass Du recht ruhig im Sitz liegst. Beim Mungo habe ich mich immer nur Kurveninnenseite aus dem Sitz gelehnt, um den Kräften in der Kurve etwas entgegen zu wirken. Die Kurve hat kein Gefälle zur Außenseite? Das begünstigt erfahrungsgemäß deutlich einen Sturz.
Auf alle Fälle habe ich bei noch keinem Umfaller gesehen, dass der Rahmen so verbogen/verzogen war. In allen Fällen, die ich aus eigener Anschauung kenne, konnte man anschließend (nach Richten der Schutzbleche u.ä.) mit dem Rad wieder weiterfahren.
Die Schwammigkeit im Sitz könnte auch darauf hindeuten, dass sich die Befestigung (Kunststoff?) gelockert hat und dann der Sitz nach außen kippte (kann ich aber so im Video nicht erkennen). Durch die unplanmäßige Gewichtsverlagerung könnte auch der Sturz begünstigt/ausgelöst worden sein.
Evtl. könnte es, wie so häufig, eine Kombination aus mehreren Ursachen sein, die zusammen "das Fass zum überlaufen" gebracht haben. Lässt sich, meiner Ansicht nach, nur anhand des Videos nicht wirklich richtig beurteilen.
 
Hallo Winido, danke dir.
Ja, das Hinterrad verdreht sich recht früh in der Kurve, und wie @WolleZ erkannt hat, auch schon einige Zeit früher.
Ich lehne mich normalerweise auch deutlich aus dem Sitz. Aber das war in dieser Kurve eigentlich nicht nötig, denn ich war gar nicht so schnell unterwegs.
Vielleicht geht aus dem vollständigen, ungeschnittenen Videomaterial ja noch mehr hervor. Werde mir das mal nach meiner Radreise intensiver anschauen.
 
..Was mir auch aufgefallen ist, dass Du recht ruhig im Sitz liegst. Beim Mungo habe ich mich immer nur Kurveninnenseite aus dem Sitz gelehnt, um den Kräften in der Kurve etwas entgegen zu wirken..

Du kannst ein Mungo nicht mit einem vtx vergleichen. Das ist wie Ente und Kart.

Ein vtx musst Du auf zwei Räder zwingen, das kippt unter normalen Umständen bei dem Tempo und der Kurve niemals.
 
Ein vtx musst Du auf zwei Räder zwingen, das kippt unter normalen Umständen bei dem Tempo und der Kurve niemals.
Da Du eines fährst: Ist da eine lösbare Verbindung? Markus kann ja gerade nicht selber schauen.
Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich beim Fahren eine gewisse "Schwammigkeit" in Kurven bemerkt hatte. Ganz leicht ist der Sitz hin und her geschaukelt, hatte das aber während der Fahrt zunächst aufs einhändige Fahren (wegen der Kamera) zurückgeführt, was ich bisher mit dem Renntrike noch nicht praktiziert hatte.
Ist immer unschön, wenn sowas passiert, bevor man ausreichend Erfahrung mit dem Fahrzeug gesammelt hat. Ansonsten wärst Du bei den ersten Anzeichen gleich abgestiegen und hättest es untersucht.
Ich hatte am frisch gebraucht gekauften Flux sich lösende Schrauben an der Schwingenlagerung, die exakt zum selben Verhalten geführt haben - ich hatte es zwar auch gemerkt, wollte es aber erst am nächsten Tag durchsehen. Naja, so ne Einblutung in die Hüfte braucht dann mal gute 6 Wochen, bis alles wieder weg ist. Wenigstens war der Oberschenkelhals noch stabil damals.
Bis ich die richtige Schraubensicherung benutzt hatte (hochfest hielt dann), lösten sich die Schrauben immer wieder, mit der Erfahrung habe ich aber bei den ersten Anzeichen immer nachgezogen.

Gute Besserung!

Gruß,

Tim
 
Da Du eines fährst: Ist da eine lösbare Verbindung? Markus kann ja gerade nicht selber schauen.

Ja, das Heck ist im Rahmen gesteckt und mit zwei Schrauben geklemmt. So wie der Ausleger vorne.

Zufällig hatte ich am Wochenende eine ähnliche Situation mit dem Sprint: weil es bei Kolonnenfahrt schneller rollte als die Mitfahrer, habe ich die Wegstrecke durch Kurvenfahren unter Ausnutzung der kompletten Wegbreite verlängert.
Anschließend bemerkte ich einen etwas erhöhten Rollwiderstand. @Gluecksritter machte mich dann auf ein schief stehendes Hinterrad aufmerksam...

Die Klemmung des Hinterbaus im Rahmen habe ich noch nie angerührt, und das Sprint fahre ich seit 2011...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das Heck ist im Rahmen gesteckt und mit zwei Schrauben geklemmt. So wie der Ausleger vorne.
Die Klemmung des Hinterbaus im Rahmen habe ich noch nie angerührt, und das Sprint fahre ich seit 2011...
Die Kontrolle steht aber bestimmt in der Anleitung!
Ja, einmal pro Quartal oder nach Langstrecke:
After a long ride and at least every three
months of regular use:

• The ‘Before Every Ride’ checks
• Clean, degrease and lubricate your trike
• Inspect the trike and accessories for
damage
Ensure bolts and QR skewers are
tightened to the correct torque

• Ensure the hubs turn smoothly
• Ensure there are no loose or broken
spokes
• Ensure tyres are not badly worn or
damaged.
• Ensure the chain moves smoothly through
the chain tube and pulley
• Ensure the seat is still securely attached.
Refer to page 15/16
Drehmomentangaben finden sich in Anhang B.

Gruß,

Tim
 
Mein Trike stand über Winter/"Frühjahr" im Wohnzimmer im Rollentrainer (für Rouvy).
Vor der "Wiederinbetriebnahme" habe ich tatsächlich einige Schrauben überprüft, aber genau die beiden Schrauben unterm Sitz ausgelassen/übersehen.

Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. F.W. Nietzsche
 
Manche müssen jeden Fehler selber machen, andere lernen viel vorher, nennt sich Bildung :)
Anleitung hatte ich zu meinem S60 keine, das Modell war auch schon lange aus dem Programm genommen und entsprechend keine Information auf der Webseite zu finden.

Gruß,

Tim
 
warum ist da Vorderteil und Hinterteil ineinander gesteckt? Wäre da nicht ein Rahmen aus einem Stück besser? Wie machen das andere Trike Hersteller? Oder ist das n klappbares Modell? Gute Besserung !
(Ist vielleicht ein Vorteil von Selbstbau, da weiss ich wo evtl. Schwachstellen liegen bzw. versuche solche schon beim Konstruieren und Bauen zu verhindern, gilt bei mir aber nur für Einspurer, an Trike Selbstbau würde ich mich nicht wagen)...
 
Gute Besserung erst einmal.
Daß ein Dreirad kippen kann hätte ich dir auch sagen können.
Sowohl mit HP Scorpion Fs20 als auch mit Milan GT für Sie getestet.
Aber mich fragt ja keiner. :unsure:
 
Angewandte Physik.
Die Linie zwischen Aufstandspunkt re Vorderrad und Aufstandpunkt Hinterrad auf der Strasse wandert durch das Wegdrehen des Hinterrades zu nah an den Schwerpunkt, Sturz nicht zu vermeiden.
Wir bastelten mal an einem Zentralrohrrahmen für ein Motorrad mit Beiwagen mit verstellbarem Lenkkopfwinkel, aber gleichem Radstand, um mehr darüber zu verstehen. Den Klemmschlitz haben wir ausgefräst und 3 Passstifte in das Innenrohr geheftet, um genau sowas zu vermeiden.
 
Genau das ist mir vor Jahren auch schon mit meinem ICE VTX passiert. Seitdem ignoriere ich an der Stelle die Drehmoment-Empfehlungen und knalle die Schrauben ordentlich fest. Das betrifft alle Trikes, bei denen der Hinterbau auf diese Weise (Rundrohr in Rundrohr) mit dem Hauptrahmen verbunden ist.
 
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