[Schwarmintelligenz] Grundstück f. TinyHouse

Aus ökologischer Betrachtung ist der noch wichtigere Faktor der >gemeinschaftlich genutzten Ressourcen< schlicht die Grundfläche und Erschließung, die einen Wohnblock zu einer prinzipiell ökologischeren Angelegenheit machen als jede Idee des Eigenheims im Grünen.

Jede Nase in ihrem alleinstehenden Tinyhouse mit Garten und Waldblick verbraucht ~40mio erschlossene Baugrundstücke mit allen infrastrukturellen Medienanschlüssen inkl. Straßenzufahrt usw. Egal wie klein und passiv sich die Wohneinheit da selbst macht, der Grundgedanke genügt nicht dem kategorischen Imperativ (aka "Nachhaltigkeit") und ist damit eher ein Luxusgut für diejenigen, die diese spezifische Konsumkonstellation (eigenes autarkes Ruhereich in der Natur, samt unruhigen zerfaserten Anfahrtstrecken) bevorzugen.

Wenn man da nicht nur für sich was bewegen will, sondern nachhaltige Vorbildfunktion entfalten, sollte man das Grundstück gleich so suchen, dass es 1) schon in bebauter Struktur liegt, anstatt noch mehr Natur zu zersiedeln, und 2) darauf dann statt eines Einfamilienhauses gleich einen 10 stöckigen Wohnkomplex errichten und vermieten (vom oberen aus sieht man dann vielleicht auch Wald).

Keine Meinung, nur ne Anregung, insofern ein privater Hausbau im Grünen an sich keine besondere Innovation, sondern ne Seuche darstellt. Dass man die durch ressourcenschonende Maßnahmen abmildert, ist bestenfalls die halbe Miete. Die wirkliche gesellschaftliche und architektonische Herausforderung zum Thema Wohnen ist es, den städtischen Wohnblock nach solchen tiny-ökologischen Maßstäben zu planen und restrukturieren, inkl. dann näher liegender Sharing-Ökonomie... dafür braucht es motivierte Unternehmer, die sowas als Kristallisationskeim planen, organisieren und riskieren wollen... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das aktuell favorisierte Grundstück ist bereits seit über 100 Jahren bebaut, Aktuell steht eine abrissreife Nachkriegsbaracke drauf und es ist so verwinkelt, am Hang, hinter einem anderen Gebäude und ohne eigene Straßenzufahrt das jeglicher Gedanke an "ökowohnblock" ins lächerliche gehen würde. Daher ist die Nutzung mittels Tiny House schon recht optimal.
 
Mal ne Frage… habt ihr das mit den 50qm zu zweit plus Arbeitsplatz mal probiert? So für 2-3 Monate?

Ich habe mit meiner damaligen Freundin, jetzigen Frau mal 34qm 2Zi gewohnt … das ist grenzwertig aushaltbar, wenn man weiß, dass es mal endet. Danach 64qm 4Zi. Das war schon besser. Aber nur ein Arbeitszimmer für 2 Arbeitsplätze. Schön ist das auch nicht. Vor allem bei Stress in der Arbeit und/oder der Beziehung.

Aber ihr seid ja schon groß
 
@eisenherz : Wie gesagt, wir haben jahrelang zu zweit auf weniger als halb so viel Platz gelebt und teilweise gearbeitet. Auf knapp 60m² (wovon 15m² Flur waren...) lief das auch absolut problemlos, trotz viel Platzverschwendung durch ungünstigen Schnitt der Wohnung. 50m² sind verdammt viel Fläche, wenn man sie effektiv nutzt.
Die Arbeitszimmer sind zudem ja getrennt. Ich muss heute Abend mal eine Thread aufmachen und den Grundriss vorstellen, sonst bin hier hier (wo es ja um die Grundstücksuche gehen soll) nur noch damit beschäftigt zu erklären was genau ich da vor habe :)
 
die Suche nach einem Grundstück. Das vermischt sich hier doch arg.
Ich mische auch mal mit ;-)

Also als Ruhrpottmensch wohnt man ja in einem Gebiet mit rückläufiger Bevölkerungszahl, niedrigem Durchschnittseinkommen und dichter Bestandsbebauung, die zum Großteil 100 Jahre und älter ist. Deshalb kauft man sich als umweltbewusster und genügsamer Mensch hierzugegend in einer Lebenssituation wie der Euren ein billiges
Zechenhaus ähnlich wie dieses hier.

Energetisch sind die trotz der dünnen Ziegelwände viel besser als man erwarten könnte, weil man als "Energiesparmaßnahme" für die damals sehr ärmlichen Bewohner die Treppenhäuser nach außen legte. "Oben" wurde gepennt und nie geheizt, es gab ja genug Federbetten von den eigenen Hühnern. Fast alle haben Lehm- oder Ziegelkeller, da kam die Deputatskohle rein. Wenn die nicht mit Zentralheizungen kaputtrenoviert wurden, die auch oben und den Stall mitheizen, haben die heute noch trotz beschissener Energieausweise einen extrem niedrigen Realverbrauch und auch meistens gut ausgerichtete Dächer für Solaranlagen.

Die Wohnfläche ist nah an Euren 50qm und in der Regel sind die Dinger ganz hübsch, wenn man die Verunzierungen wie Kunststoffpaneeldecken, Butzenscheiben-Imitationen oder weißen Barocklaternen abmontiert. Alle haben einen schmalen langen Selbstversorgungsgarten, damals achtete man noch auf die richtige Ausrichtung der Gärten für Anbauzwecke, d.h. die auf der Nordseite wohnten, bekam 10 bis 15m längere Gärten weil im vorderen Teil ja keine Kohlköppe wachsen konnten. Ein angebauter Stall für Hühner und die Bergmannskuh (Ziege) ist immer vorhanden, der super für Fahrräder geeignet ist. Der Alltagsbedarf (also Bier, belegte Brötchen und Klopapier) wird in der Regel ortsnah von einer Bude abgedeckt.

Gewerberäume in umgebauten Fabrikgebäuden für Unternehmensgründungen sind oft in der Nähe verfügbar.

Nachteilig ist der wenig vorhandene "Geschmack" der Nachbarn: Gartenzwerge und Baumarkt-Haustüren prägen das Bild. Leben und leben lassen, heißt hier das Motto.

Ich komm´ auch mal mit 'ner Kiste Fiege-Pils vorbei wenn ihr in unsere Region zieht!
 
Muss man das denn? Wir sind doch hier prädestiniert für geteilte Autonutzung, weil es eh fast nur rumsteht. Sieht doch bei vielen adneren Sachen ähnlich aus, meine Waschmaschine brauch ich einmal in der Woche für 2h, den Rest der Zeit steht sie rum. Werkzeugkoffer? Wenn ich bei mir aus dem Fenster gucke, sehe ich zehn Gärten mit 200-500 qm. Trotzdem stehen in den Schuppen 10-15 Rasenmäher, die dann einmal im Monat für ne Stunde bentuzt werden.
Dann zieh mal in ein Hochhaus mit Gemeinschaftswaschmaschinen. Du wirst Dir ganz schnell eine eigene wünschen.

Geteiltes Werkzeug funktioniert erst recht nicht, außer vielleicht mit speziellen Dingen in einer gut funktionierenden Nachbarschaft. Ich rede grad von sowas wie Äxten und Kettensägen...

Zurück zum Tiny House-Konzept: da gibt es zwei Ansätze
a) die Weiterentwicklung des "Wohnens im Bauwagen" oder in der ausgebauten Gartenlaube. Gabs in den Nachkriegswehen gar nicht so selten. Wurde aber aufgegeben.

b) Shared Economy: man lagert tatsächlich möglichst viel an externe Dienstleister aus. Und dann schließt der Dienstleister, weil der Bank sein Gewinn zu klein ist oder der Betrieb keinen Nachfolger findet. Und man steht da. In meinen Augen kein auf Dauerhaftigkeit und Verläßlichkeit ausgelegter Ansatz.
 
You could also buy an Italian house for 1€, no sunshine problems there! Or a Spanish village... If French is more your style the Gers is a wonderful place to live and land is relatively cheap.

I have looked for a plot of land to build on - small, badly shaped, cheap, ... At the moment there are quite a few people selling the bottom of their huge garden but here the prices would make you weep.
 
Und es gibt im Pott viele Menschen, die dir die [Kiste Fiege-Pils]
Über den Schädel ziehen würden!

Dirk, Exilbochumer, Gartenzwergfreund und Fiegetrinker
Ey meinen deeskalierenden Nachsatz "Leben und leben lassen, heißt hier das Motto" hast'e aber beim Zitieren unterschlagen!
Lass´ uns ein Friedens-Fiege trinken!

Dudeldi, gebürtiger Bochumer und Fiegetrinker

Aber nun was on-topic'es:

Wir haben im Pott eine Tiny-House-Initiative. Besonders in Dortmund-Sölde tut sich da was. Die Initiative wird vom Bauordnungsamt der Stadt mitgetragen und beraten.
 
Komm hier in den Ort. Infrastruktur vorhanden, Stadt mit 100k Einwohner in 20 Km Entfernung, dazu Bahnhof in den in jeder Richtung mindestens alle Stunde der Zug fährt. Zusätzlich noch der RE. Falls mehr I-Net anbindung gewünscht, der Back-Bone liegt drei Otschaften weiter. Dazu der Pfälzer-Wald quasi vor der Haustür. Störche gibt es in zunehmender Anzahl um die Ecke. Milane sowie so.(Wilde) Orchideen kann man ggf. im eigenen Garten finden. Der höchste Berg der Pfalz liegt auch quasi vor der Haustür, damit das Vm-fahren nicht ganz so anspruchslos ist. Bio-Solar-Haus (falls von Interesse) gibt es ebenfalls quasi vor der Haustür. Und, und ...
P.S. als VM-Fahrer wird man mit gebührendem Abstand überholt und die Polizei hat auch kein Interessen an VM-Fahrern.
 
Darf ich mich "anschließen"?

Auch in und um Würzburg wird ein Grundstück für Tiny HOUSES gesucht, etliche Hektar, damit viele Platz haben.
Zum Mieten oder Pachten.

Für jeden Tip dankbar!

Minikettwiesel
 
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