Scheibenbremsen am Velomobil

AW: Scheibenbremsen am Velomobil

Da dürfte zur Not selbst der ADAC bzw. sein landesspezifisches Pendant helfen können, oder nicht?

Das wirst Du wohl vergessen können ... Bspw. passen weder die Bremsleitung/Schläuche oder es wird spezielle (keine Brems-)Füssigkeit benötigt.

Was man aber problemlos machen könnte, wäre ein entsprechendes Reparaturkit mitzunehmen. Das nimmt kaum Platz weg und man wäre für solche (seltenen) Fälle gerüstet.
 
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Auf unserer 2005er Radtour durch Deutschland (Bodensee -> Wolfsburg) ist mir beim Sinus ein Bremshebel (Magura Hydraulik), genauer gesagt der Druckzylinder, kaputtgegangen - kurz vor Mainz, wo wir sowieso einen Tag Pause bei "unserem" Winzer machen wollten. Also - nach Mainz, irgendwo werden die wohl nen HS-33 (oder wars ein HS-11... weiß grad nicht) auf Lager haben. Pustekuchen! Nachdem wir uns von Fahrradladen zu Fahrradladen (10 waren es bestimmt) durchgefragt hatten und keiner nen Magura Hydraulik-Bremsgriff da hatte, haben wir die Griffe einfach getauscht... denn kaputt war natürlich der Griff für die beiden Trommelbremsen vorne. Bin dann ohne Bremsleistung am Hinterrad (auch über den Harz :rolleyes:) weitergefahren, hier in WOB war es dagegen kein Problem einen neuen Bremsgriff zu bekommen.
 
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Es gibt Lefty- Naben, bei denen man den Nabenkörper von der Achse ziehen kann(Bremsscheibe bleibt dran). Aber warum muss man die überhaupt ausbauen können?(leider fahr ich selbst noch kein Velomobiel und kann das nicht beurteilen.) Ich empfinde die antiquierten Trommelbremsen als den grössten Nachteil der Velomobile. Ich hätte schon fast Angst mit denen. Zudem sind Scheibenbremsen heute so ausgereift und warungsarm, dass fast nur noch die Beläge gewechselt werden müssen. Ich finde es schade, dass ausser bei der Leitra und beim zukünftigen DIGI- WAW sind ja keine Scheibenbremsen erhältlich.
Hallo,
dies ist recht einfach zu erklären. Bei der Leitra war bei der Umstellung von Trommel auf Scheibenbremsen neue, viel stärkere Carbonblattfedern notwendig, 5 mal schwerer als vorher. Die Bremsleistung der Scheibe ist einfach viel höher, vor allem die kurzzeitigen Spitzen.
Da die Leitra ein hochfesten Gitterrohrrahmen hat und das WAW einen aus Carbon/Kevlar/Aramid halten diese Konstruktionen, im Gegensatz zu Polyesterwannen, diese Bremsleistung auf Dauer aus.

Liebe Grüße
Thomas
 
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Da die Leitra ein hochfesten Gitterrohrrahmen hat und das WAW einen aus Carbon/Kevlar/Aramid halten diese Konstruktionen, im Gegensatz zu Polyesterwannen, diese Bremsleistung auf Dauer aus.

Gibt es Beispiele, bei denen die Belastung durch Scheibenbremsen "Polyesterwannen" (ich vermute Du meinst GfK/CfK) zerstört hat?

Rainer "mir fällt momentan spontan als erstes Beispiel eines aus Stahl ein" Rauschenberg
 
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Interessehalber: Was daran ist kaputtgegangen?
gute Frage, zerlegt hab ich den nicht... war auf jeden Fall ziemlich schnell ziemlich undicht geworden... Bremsflüssigkeit nachfüllen hat für zwei, drei Bremsungen gehalten und war dann wieder draußen.
Hatte zu dem Zeitpunkt aber auch schon rd. 10.000km auf dem Buckel, deswegen wurde der einfach ersetzt.
 
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Interessehalber: Was daran ist kaputtgegangen?

Bei dem Sinus sind die Bremshebel HS11 so angebracht, das die Hebel nach oben zeigen. Dadurch kann Dreck (Sand, Staub) sich vor dem Druckzylinder sammeln und langsam aber sicher die Kolbenführung ruinieren und dann sind sie undicht und die Bremswirkung dahin. Eine Staubkappe würde das verhindern. Habe bei mir auch schon beide Hebel ausgetauscht. Da ich das Rad vor allen bei schlechtem Wetter gefahren habe, bis das VM kam.

Gruß Dieter
 
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Bei dem Sinus sind die Bremshebel HS11 so angebracht, das die Hebel nach oben zeigen. Dadurch kann Dreck (Sand, Staub) sich vor dem Druckzylinder sammeln und langsam aber sicher die Kolbenführung ruinieren und dann sind sie undicht und die Bremswirkung dahin. Eine Staubkappe würde das verhindern. Habe bei mir auch schon beide Hebel ausgetauscht. Da ich das Rad vor allen bei schlechtem Wetter gefahren habe, bis das VM kam.

Ah ja. Ich habe am Dalli die Griffe auch so montiert und bisher Glück gehabt. Am Tandem mit Magura Julies habe ich kleine Stücke Lizard Skins (Neopren-Schonerlies aus dem Schlammspringerbereich) zurechtgeschnitten und so die kritischen Stellen abgedeckt.
 
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Hallo,

wird bei den üblichen hydraulischen Ansteuerungen von Trommelbremsen eigentlich ein Geberzylinder in die Trommel eingesetzt (als Ersatz für den Nocken) oder bleibt der Nocken?

Gruß
Andreas
 
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Bei dem Sinus sind die Bremshebel HS11 so angebracht, das die Hebel nach oben zeigen. Dadurch kann Dreck (Sand, Staub) sich vor dem Druckzylinder sammeln und langsam aber sicher die Kolbenführung ruinieren und dann sind sie undicht und die Bremswirkung dahin. Eine Staubkappe würde das verhindern. Habe bei mir auch schon beide Hebel ausgetauscht. Da ich das Rad vor allen bei schlechtem Wetter gefahren habe, bis das VM kam.

Gruß Dieter

Moin.

Ich denke auch, daß der Einfluß durch Dreck, vor allen Dingen feiner Staub, sehr schädlich für die Dichtungen ist. Der feine Staub dringt überall ein und wirkt an Hydraulikdichtungen wie Schmirgelpapier. Das verkürzt die Lebensdauer beträchtlich.
Die Idee mit den Lizard Skins (rainerh) ist gut und sieht optisch auch noch professionell aus.

Desweiteren könnte es noch sein, daß der Hydraulikzylinder einen Haarriß aufweist. Fährt man viel mit Gepäck muß man auch kräftiger am Hebel ziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering, da die Komponenten (trotz Gewichtsoptimierung) alle einen Sicherheitsfaktor mit in der Konstruktion haben. Gerade bei so wichtigen Teilen wie Bremsen ist das nicht gerade von geringer Bedeutung :eek: .
Ist ein Fahrrad mal umgefallen und der Bremshebel auf den Boden geschlagen ist das etwas anderes. Bis ein Sinus umfällt hat man jedoch eher bewiesen ob die Amerikaner auf dem Mond waren oder nicht.

Was die Scheibenbremsen angeht, so denke ich, sollte man sich sein VM vor dem Umrüsten genau ansehen um herauszufinden ob die Karosse den höheren Bremskräften auch wirklich gewachsen ist. Ein Fahrwerkskit mit zusätzlichen Befestigungspunkten kann bei der Entlastung der Karosse unterstützend wirken.

Viele Jröße us Kölle

Holg
 
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Gibt es Beispiele, bei denen die Belastung durch Scheibenbremsen "Polyesterwannen" (ich vermute Du meinst GfK/CfK) zerstört hat?
Rainer Rauschenberg
Hallo Rainer,
nein ich meine Polyesterwannen, also Glasfaserlaminat mit Polyester(billiger), nicht mit Epoxy. Epoxid Laminat ist nicht so brüchig.
Und dazu brauch es keine Scheibenbremsen, da langen schon die Trommelbremsen;)

Liebe Grüße
Thomas
 
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Hallo,

wird bei den üblichen hydraulischen Ansteuerungen von Trommelbremsen eigentlich ein Geberzylinder in die Trommel eingesetzt (als Ersatz für den Nocken) oder bleibt der Nocken?

Gruß
Andreas

Der müsste dann aber seeehr kurz sein...

Ne, der steuert über den Hebel den normalen Nocken an.
 
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... Bis ein Sinus umfällt hat man jedoch eher bewiesen ob die Amerikaner auf dem Mond waren oder nicht...
glaub ich nicht :p

hab meins nämlich schonmal umgeworfen... "Handbreak-Turn" bei festgefahrener Schneedecke probiert... nur leider war die nicht so festgefahren wie gedacht, und bei ziemlich genau 90° Anstellwinkel hat das Hinterrad dann plötzlich Grip gehabt. Da ist dann das Sinus mit mir drauf doch umgefallen. Aber: typisch Sinus: nix kaputtgegangen, nicht mal'n Kratzer. Wenn ich bedenke, was das schon alles ausgehalten hat...

Aber ja, ich geb zu, das war fast provoziert ;-)
 
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Hallo,

wird bei den üblichen hydraulischen Ansteuerungen von Trommelbremsen eigentlich ein Geberzylinder in die Trommel eingesetzt (als Ersatz für den Nocken) oder bleibt der Nocken?

Gruß
Andreas

Mit Nocken meinst du bestimmt das ovale Teil welches die beiden Bremsbeläge auseinander drückt.
Falls ja, dieses bleibt. Außerhalb der Bremse (dort wo der Zug in den Hebel der Trommelbremse eingehangen wird) wird ein kleiner Hydraulikzylinder angebracht. Dieser wird in den Hebel der Trommelbremse eingehangen und der Seilzug ist damit ersetzt. Ein hydraulischer Spreizzylinder in der Bremse ist aus Platzgründen nicht möglich. Zumindest nicht bei den herkömmlichen Bauformen.
Das erfordert größere Dimensionen der Bremse. Der Gedanke könnte aber interessant sein.
Da die Entwicklung der Scheibenbremsen jedoch schon in vollem Gang ist glaube ich nicht, daß das von den Herstellern verfolgt wird. Außerdem steigt das Gewicht überproportional im Verhältnis zu einer vergleichbaren Scheibenbremse, da der Nabenkörper mitwachsen muß.

Gruß Holg
 
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glaub ich nicht :p

hab meins nämlich schonmal umgeworfen... "Handbreak-Turn" bei festgefahrener Schneedecke probiert... nur leider war die nicht so festgefahren wie gedacht, und bei ziemlich genau 90° Anstellwinkel hat das Hinterrad dann plötzlich Grip gehabt. Da ist dann das Sinus mit mir drauf doch umgefallen. Aber: typisch Sinus: nix kaputtgegangen, nicht mal'n Kratzer. Wenn ich bedenke, was das schon alles ausgehalten hat...

Aber ja, ich geb zu, das war fast provoziert ;-)

Ich meinte ja auch wenn das Fahrrad steht und ein kräftiger Windstoß haut's um....mann das war doch nur 'n Witz.;)

Aber du hast recht. Das Sinus ist von einer Qualität die im Liegeradbereich kein Zweiter bis dato erreicht hat. Schade, daß die Jungs nichts mehr machen.

Aus Ingenieurssicht absolut top, wirtschaftlich gesehen vielleicht schon zu perfekt.

Gruß Holg
 
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Hallo Andreas,

wird bei den üblichen hydraulischen Ansteuerungen von Trommelbremsen eigentlich ein Geberzylinder in die Trommel eingesetzt (als Ersatz für den Nocken) oder bleibt der Nocken?

Der Nocken bleibt, der Nehmerzylinder wird anstelle der Drahtseilmimik zwischen Gegenhalter und Hebel aussen auf die Bremse montiert.

16.jpg


Unten rechts kannst Du vielleicht was erkennen... mit Dank an Mikus (hab ich von seiner Seite gemopst :rolleyes: )

Es gibt einen netten .pdf-Katalog von magura mit vielen interessanten Details (u.a. auch von der BIG):

Magura Industrial

Spannend wird es übrigens erst ab Seite 29 :)

Viele Grüsse

Thorsten
 
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Hallo Holg,

Mit Nocken meinst du bestimmt das ovale Teil welches die beiden Bremsbeläge auseinander drückt.

Genau.

Da die Entwicklung der Scheibenbremsen jedoch schon in vollem Gang ist glaube ich nicht, daß das von den Herstellern verfolgt wird.

Da ist etwas dran. Andererseits gibt es zumindest bei Mango/Quest keinen Platz für eine Bremsscheibe. Und die Trommelbremse hat noch viel Entwicklungspotenzial. Ihr Vorteil ist der geringe Wartungsaufwand, Ihr Nachteil die vergleichsweise geringe Bremskraft. Erfahrungen hier im Forum haben gezeigt, dass man zumindest als leichter Fahrer mit einer gut eingestellten Trommelbremse die Räder blockieren kann. Man müsste die erreichbare Bremskraft also nur um einen gewissen Betrag (nicht zwangsläufig um Welten) erhöhen.

Ein anderes Thema ist die Dauerfestigkeit. Da gibt es bei PKW- und Motorrad-Scheibenbremsen Lösungen, die sich umsetzen lassen, zum Beispiel innenbelüftete Scheiben. Wie wirksam die in einem geschlossenen Radkasten sind, müsste man herausfinden.

Andererseits: Die einige wirklich dauerfeste Fahrradbremse ist eine Trommelbremse (Arai). Am Hinterrad könnte man damit prima lange Berge herunterfahren. Leider braucht die eine Zweiarmschwinge und eine breite Tandem-Nabe. Wäre also vielleicht etwas für das Mango oder das Alleweder mit angepasster Schwinge.

Gruß
Andreas
 
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Hallo Thorsten,

danke für die Bilder/Links!

Gruß
Andreas
 
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