Scheibenbremsen am Velomobil

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Zum Thema Bremsen: Bei meinem Gewicht komme ich schon in Normalsituationen dauernd an die Grenzen der Trommelbremsen aber Umrüstung auf Scheibenbremsen kostet laut Bea so ab ca. 600 Euro. Und wenn dann die Bremsen ausreichend zupacken, rutschen wahrscheinlich die Reifen weg.:(

Vermutlich.

Außerdem sind Scheibenbremsen, die man reguär kaufen kann, fummelig einzustellen, verschleißfreudig und wartungsintensiv.
 
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Au�erdem sind Scheibenbremsen, die man regulär kaufen kann, fummelig einzustellen, verschleißfreudig und wartungsintensiv.

...ich meine, dass Scheibenbremsen nur dann wirklich nützlich sind, wenn man das (gelenkte) Rad in der selben Weise abbauen kann, wie das gegenwärtig mit den Trommelbremsrädern funktioniert (Zentralschraube lösen und Rad abziehen).
Die Bremsscheibe müsste demnach dem Achsträger zugeordnet sein (wie beim Pkw)...ganz schön viel Konstruktions- und Fertigungs/Beschaffungsaufwand. Die Radnabe wäre auch jenseits von Serienteil.

Wäre dem so, dann könnte man auch die derzeit käuflichen Bremszangen gut warten.

Wenn es das alles mal gibt, bin ich auch dabei.


Gruss,

Mathias
 
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...ich meine, dass Scheibenbremsen nur dann wirklich n�tzlich sind, wenn man das (gelenkte) Rad in der selben Weise abbauen kann, wie das gegenw�rtig mit den Trommelbremsr�dern funktioniert (Zentralschraube l�sen und Rad abziehen).
Die Bremsscheibe m�sste demnach dem Achstr�ger zugeordnet sein (wie beim Pkw)...ganz schön viel Konstruktions- und Fertigungs/Beschaffungsaufwand. Die Radnabe wäre auch jenseits von Serienteil.

Nicht notwendigerweise. Die Lösung die z.B. die ICE-Trikes haben und neuerdings auch Steintrikes, nämlich eine Achse, die man rausziehen kann, um dann das Rad samt Bremsscheibe nach unten oder vorne aus der Bremszange zu ziehen, scheint mir auch vertretbar.

Wäre dem so, dann könnte man auch die derzeit käuflichen Bremszangen gut warten.

Naja, wenn man bei schlechtem Wetter innerhalb einer 3-Tage-Reise einen Satz Bremsbeläge am unverkleideten Liegerad weghobeln kann, dann finde ich das zu verschleißträchtig für ein Alltagsfahrzeug.
 
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...ich meine, dass Scheibenbremsen nur dann wirklich nützlich sind, wenn man das (gelenkte) Rad in der selben Weise abbauen kann, wie das gegenwärtig mit den Trommelbremsr�dern funktioniert (Zentralschraube lösen und Rad abziehen).

Es gibt Lefty- Naben, bei denen man den Nabenkörper von der Achse ziehen kann(Bremsscheibe bleibt dran). Aber warum muss man die überhaupt ausbauen können?(leider fahr ich selbst noch kein Velomobiel und kann das nicht beurteilen.) Ich empfinde die antiquierten Trommelbremsen als den grössten Nachteil der Velomobile. Ich hätte schon fast Angst mit denen. Zudem sind Scheibenbremsen heute so ausgereift und warungsarm, dass fast nur noch die Beläge gewechselt werden müssen. Ich finde es schade, dass ausser bei der Leitra und beim zukünftigen DIGI- WAW sind ja keine Scheibenbremsen erhältlich.
 
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Naja, wenn man bei schlechtem Wetter innerhalb einer 3-Tage-Reise einen Satz Bremsbeläge am unverkleideten Liegerad weghobeln kann, dann finde ich das zu verschleißträchtig für ein Alltagsfahrzeug.

Hallo Rainer,

ich weiß nicht welches Bremssystem Du benutzt und welche Wege du fährst.
Ich hatte an meinem Flux V220 eine mechanische Tektroscheibenbremse. Die war dauernd nachzustellen (so alle 400 bis 500 km den Festsattel eine viertel Umdrehung reindrehen natürlich mit Spezialbit:mad: ) hat aber trotz Dauerbenutzung auf Feldwegen nach 2500 km immer noch die Hälfte des Verschleißbereichs drauf gehabt.:)

Am Sinner Demon hab ich jetzt die Magura Julie. Verschleiß nach fast 4000km ca. die H�lfte der Verschleißdicke (Originalstärke Belag ca. 4 mm, Austausch empfohlen bei Restbelagdicke von 2mm + Trägerplatte). Drum kümmern musste ich mich noch nie. "Gesungen" hat sie ein einziges Mal nach 300m Nonstop bergab im Einfahrzeitraum, nach dem nächsten festeren Bremsen wieder fort.
Seitdem hab' ich nie mehr etwas von ihr gehört und muss mich zwingen den Belagverschleiß zu kontrollieren;) , weil sie immer hervorragend bremst.

Und leichter als Du bin ich nun wirklich nicht und meine Gepäckmassen sind hier ja auch schon bekannt.:D

Tschüss Carsten K.
 
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Ich empfinde die antiquierten Trommelbremsen als den grössten Nachteil der Velomobile.

Das kann man so nicht generell sagen, sondern muss sich auch den Einsatzbereich eines VMs anschauen. Bei uns im flachen Münsterland kommt man mit korrekt eingestellten Trommelbremsen problemlos hin.

Anderes Extrem ist Carsten K., der jeden Tag 'ne Art Skisprungschanze runterfährt und dabei die Instrumente eines halben Orchesters mitschleppt. Da wären vermutlich Scheibenbremsen, Wurfanker und Bremsfallschirm gerade noch ausreichend :D.

Dann sind Scheibenbremsen auch nicht generell ausgereift und wartungsarm. Davon zeugen unzählige Beiträge in diverse Rad-Foren.

Alles nicht so einfach und meist sehr individuell ... Ich würde aber begrüßen, wenn man jeweils zwischen Trommel- und Scheibenbremse wählen könnte, befürchte aber auch, dass es dann um einiges teurer wird.
 
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Es gibt Lefty- Naben, bei denen man den Nabenkörper von der Achse ziehen kann(Bremsscheibe bleibt dran). Aber warum muss man die überhaupt ausbauen k�nnen?(leider fahr ich selbst noch kein Velomobiel und kann das nicht beurteilen.) Ich empfinde die antiquierten Trommelbremsen als den grössten Nachteil der Velomobile. Ich hätte schon fast Angst mit denen. Zudem sind Scheibenbremsen heute so ausgereift und warungsarm, dass fast nur noch die Beläge gewechselt werden müssen. Ich finde es schade, dass ausser bei der Leitra und beim zukünftigen DIGI- WAW sind ja keine Scheibenbremsen erhältlich.

Salut Markus

Wenn ich irgendetwas in den Radkästen zu erledigen habe (vom Schrauben nachziehen, über Bremszug wechseln bis zur Fahrzeugwäsche und Reifenwechsel) kommen die Räder weg....sie müssten nicht zwangsweise abgenommen werden, jedoch gehen viele Dinge so einfacher....und da das mit den SA-Trommeln ca. 15 sec/Vorderrad dauert, nehme ich den Service gerne an.
Gegen Trommelbremsen habe ich grundsätzlich mal nichts. Die Ausführung ist äusserst zuverlässig. Mehr Leistung dürften sie halt bringen.

Gegen Scheibenbremsen als solches habe ich auch nichts. Am Liegerad habe ich welche dran. Trotz der sehr guten Bremsleistung mache ich mir nie Gedanken wegen drohender Überbremsung...zwischen "An" und "Aus" gibts noch ein paar Zwischenpositionen.

Die LEIBA kann man auch mit hydraulisch betätigten Scheibenbremsen bekommen (200.-EUR Aufpreis), am Hinterrad ist eine mechanisch betätigte Disc Standard (offiziell als Parkbremse).

Gruss,

Mathias
 
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Hallo Mathias,

Gegen Trommelbremsen habe ich grundsätzlich mal nichts. Die Ausführung ist äusserst zuverlässig. Mehr Leistung dürften sie halt bringen.

Es dürfte schon einiges bringen, Duplexbremsen zu nehmen. Die SA-Bremsen könnte man evtl. sogar entsprechend umbauen.

Gruß
Andreas
 
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Guten Morgen allerseits,
habe bei meiner Leitra eine Hydraulik für die SA-Trommelbremsen montiert,wie bereits von Ullrich Storbeck von Leitra-Mailing-List beschrieben.D.h. ich bremse über einen Griff (großvolumiger älterer Magura-Griff) beide Vorderrad-
bremsen über Nehmerzylinder von Thorax. Ähnliche Teile bekommt man auch von Magura. Thorax produziert ja leider nicht mehr. Die Thorax-Zylinder lassen sich allerdings sehr gut nachstellen.Die Bremskraftverteilung funktioniert sehr gut, die Bremskraft ist zumindest subjektiv empfunden stärker als bei herkömmlichen Bowden-Zügen mit dem grossen Vorteil, dass
es im Winter nicht zum Einfrieren der Zügen kommen kann. Diesen Umbau kann wärmstens empfehlen.
Grüsse
Marco
 
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Ich habe jetzt innerhalb eines Jahres den 3. Satz Scheibenbremsen an meinem Trike. Soviel zu "ausgereift und wartungsarm"...
  • Die Serien-Bitexe mussten ca. alle 50-70 km SEHR aufwändig nachgestellt werden :mad:
  • Die Magura Louises funktionierten zunächst ganz wunderbar und wartungsfrei, fingen dann an zu schleifen, gingen schliesslich fest und undicht sind sie auch noch geworden :mad:
  • Die Avid BB7 verbrauchen zwar (am Trike) reichlich Beläge, sind aber sehr einfach nachzustellen und haben sogar das Salz überlebt :)

Um Scheibenbremsen wartungsarm zu betreiben, ist es notwendig, sie vor Dreck und Wasser möglichst geschützt zu montieren, wie es zum Beispiel bei der Leitra der Fall ist. Dort umschliesst das Schutzblech fast das gesamte Vorderrad (auch von der Seite) und hält die Bremse sauber und trocken, mit dem Ergebnis, dass dort die Beläge extrem lange halten und Nachstellen nur sehr gelegentlich nötig ist.

Daher ist auch beim BRIES (aka DigiWAW) vorgesehen, die Bremsen geschützt zu montieren, so dass Wasser und Schmutz weder die Funktion beeinträchtigen noch den Verschleiss erhöhen können.

Es werden wohl (95% sicher) 2 alternative Bremsen angeboten werden: Die mechanische BB7 bzw. die hydraulische Juicy7, jeweils mit 203er Scheiben (dem Kunden bleibt die Wahl - je nach Glaubensbekenntnis :D )
Beide Bremsen liefern mehr als ausreichende Bremsleistung und sind zudem ausgezeichnet zu dosieren.
Wer unbedingt will kann wahrscheinlich auch andere Scheibenbremsen haben, eventuell auch SRAMs I-brake (kann man nämlich auf die 6-Loch-Aufnahme schrauben)

Am Hinterrad ist eine 3. Scheibe vorgesehen, allerdings lediglich als mit einem Drehgriff bediente Parkbremse mit 160er Scheibe, evtl. sogar nur mit 140er Alu-Scheibe.

Schöne Grüsse

Thorsten
 
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Hallo Thorsten,

Daher ist auch beim BRIES (aka DigiWAW) vorgesehen, die Bremsen geschützt zu montieren, so dass Wasser und Schmutz weder die Funktion beeinträchtigen noch den Verschleiss erhöhen können.

Werden die Federbeine in irgendeiner Form verstärkt?

Gruß
Andreas
 
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Werden die Federbeine in irgendeiner Form verstärkt?

Ist 'ne völlig andere Konstruktion als beim Quest, Mango, Cab-bike etc. Mehr darf ich jetzt noch nicht verraten...:rolleyes:

Viele Grüsse

Thorsten
 
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Frage: Wenn man mit Trommel- wie Scheibenbremsen das Hinterrad hochbremsen (oder die Räder blockieren) kann, woher kommt dann die (von Dir implizierte) höhere Belastung der Aufhängung?

Kannst du das bei deinem Quest? Ich schaff das jedenfalls beim Speedster nicht. Schöne weiche Verzögerung, durchaus genügend für den Alltagsgebrauch, aber ein Reh sollte nicht vor mir auf der Fahrbahn stehen.

Kann man denn die Technik der Autoscheibenbremsen nicht runterskalieren, um zu sinnvollen, standfesten und zupackenden Scheibenbremsen zu gelangen? Müsste doch möglich sein, oder?

Grüße,
Martin
 
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Zudem: Bremsverzögerung wird hauptsächlich vom Längs-Stabilisator aufgenommen und nicht vom Federbein.
Gruß Jens
 
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Zudem: Bremsverzögerung wird hauptsächlich vom Längs-Stabilisator aufgenommen und nicht vom Federbein.
Gruß Jens

Einspruch, Euer Ehren...
Gerade beim McPherson Federbein muss dasselbe das Biegemoment aufnehmen, dass die Bremsnabe zu den Lenkern unten bzw. dem Anlenkpunkt oben weiterleitet.
 
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Zu der ganzen Diskussion, ob Trommeln nun reichen oder Scheiben nötig sind hier eine alte Geschichte von unserem Baulchen:

https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/197&highlight=Bremsen+B13+baulchen

Mein Fazit:
Für eine Panikbremsung reichen die Trommeln bei entsprechender Wartung durchaus; Scheiben führen hier höchstens zu Reifenschäden und Spurhaltungsproblemen bei ausbrechendem Hinterrad.

Nur für längere Bergabfahrten gibt es ein Temperaturproblem, da würde ich eher zum Bremsschirm greifen.
 
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Hallo Rainer,

Frage: Wenn man mit Trommel- wie Scheibenbremsen das Hinterrad hochbremsen (oder die Räder blockieren) kann, woher kommt dann die (von Dir implizierte) höhere Belastung der Aufhängung?

In diesem Fall natürlich nicht. Aber in der Regel sind Trommelbremsen nicht so stark.

Gruß
Andreas
 
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Kannst du das bei deinem Quest? Ich schaff das jedenfalls beim Speedster nicht.

Nein, es reicht nur zum Blockieren bei feuchter Fahrbahn. Aber es gibt ein Bild im Netz, das ein Flevo Alleweder mit Hinterrad in der Luft zeigt, daher vermute ich, dass man die Bremsen so einstellen kann. Ich bin aber zu faul ...

Kann man denn die Technik der Autoscheibenbremsen nicht runterskalieren, um zu sinnvollen, standfesten und zupackenden Scheibenbremsen zu gelangen? Müsste doch möglich sein, oder?

Du hast "teuer" vergessen ... und es gibt fast keine Auto ohne Bremskraftverstärker mehr zu kaufen

Rainer "einige meiner Bekannten halten die Sachs Powerdisk für so eine Bremse, sie wird bedauerlicherweise nicht mehr hergestellt und hat proprietäre Vor-IS-Befestigung" Rauschenberg
 
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Nein, es reicht nur zum Blockieren bei feuchter Fahrbahn. Aber es gibt ein Bild im Netz, das ein Flevo Alleweder mit Hinterrad in der Luft zeigt, daher vermute ich, dass man die Bremsen so einstellen kann. Ich bin aber zu faul ...


Hier ist ein kleines Filmchen von der Cab-Bike-Website, auf dem das Bike beim Trommelbremsen das Heck lüpft:

http://www.cab-bike.com/Pic-Web/films/Bremsen.wmv

Grüße,

bernd i.
 
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