Scheibenbremsen am Velomobil

AW: Scheibenbremsen am Velomobil

Mein Fazit:
Für eine Panikbremsung reichen die Trommeln bei entsprechender Wartung durchaus; Scheiben führen hier höchstens zu Reifenschäden und Spurhaltungsproblemen bei ausbrechendem Hinterrad.

Hier mal kurz 'ne theoretische Betrachtung zum optimalen Bremsen:
Um optimale Verzögerung zu erreichen, sollte das Rad (schnell) so stark abgebremst werden, dass es gerade eben noch nicht blockiert.

Dies erfordert:

  1. eine Bremse, die stark genug ist, dass Rad zu blockieren.
  2. eine Bremse, die so gut dosierbar ist, dass man kontrolliert ganz nah an die Blockiergrenze heranbremsen kann.
  3. Reichlich Übung und Erfahrung, die Bremsen - auch in Notsituationen - sicher und optimal zu nutzen.

Bremsen zu verbauen, die ersten beiden Kriterien nicht oder nur teilweise erfüllen, weil man glaubt, dadurch das 3. Kriterium umgehen zu können, verlängert den Bremsweg! :D

Viele Grüsse

Thorsten
 
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Bremsen zu verbauen, die ersten beiden Kriterien nicht oder nur teilweise erfüllen, weil man glaubt, dadurch das 3. Kriterium umgehen zu können, verlängert den Bremsweg! :D

Viele Grüsse

Thorsten

Wohl wahr, aber Bremsen zu verwenden, die den Kriterien 1+2 entsprechen und von nicht geübten Fahrern benutzt werden, gefährden die Gesundheit.

Als die "giftigen" V-Brakes aufkamen und sich die Unfälle durch blockierende Vorderräder häuften, wurde doch der tolle "Powermodulator" präsentiert und damit der exakte Druckpunkt wieder verwässert.

Die meisten kriegen doch schon Panik, wenn mal das kurveninnere Rad abhebt...
 
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Nein, es reicht nur zum Blockieren bei feuchter Fahrbahn. Aber es gibt ein Bild im Netz, das ein Flevo Alleweder mit Hinterrad in der Luft zeigt, daher vermute ich, dass man die Bremsen so einstellen kann. Ich bin aber zu faul ...

Rainer "einige meiner Bekannten halten die Sachs Powerdisk für so eine Bremse, sie wird bedauerlicherweise nicht mehr hergestellt und hat proprietäre Vor-IS-Befestigung" Rauschenberg

Hallo Rainer,

ich schaffe das Blockieren der Trommelbremsen durchaus. Ich habe aber bei den Trommeln das Problem, dass die gerne heiß werden, sich dadurch ausdehnen, damit geht die Speichenspannung flöten.......:mad:

Wir sind zwar hier so eine Art elitärer Club und gebildet sind wir ja sowieso;) ,
aber "proprietär?".:confused:
Nein: Ich will jetzt keine Übersetzung, dazu bin ich schon noch in der Lage aber Lesefreundlich ist ein derartig elaborierter Code;) nicht.

Tschüss Carsten K.
 
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Einspruch, Euer Ehren...
Gerade beim McPherson Federbein muss dasselbe das Biegemoment aufnehmen, dass die Bremsnabe zu den Lenkern unten bzw. dem Anlenkpunkt oben weiterleitet.

Hallo Peter,
das Biegemoment ist aber gering, da der Anlenkpunkt des Längslenkers nahe an der Nabe sitzt. Der McPherson-Fuß ist bis über die Höhe der Nabe sehr stabil ausgeführt und ich glaube nicht, dass es bei stärkeren Bremsen hier ihrgendwann zu Problemen kommt.
Mehr als Blockieren auf trockenem Asphalt kann doch nicht passieren, und das schaffe ich auch mit den SA-Naben. Mir ist nicht bekannt, dass jemals ein Federbein krumm gebremst wurde.

Und: wie komm ich zu so viel Ehren...?
Gruß Jens
 
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Ich soll was dazu sagen?

Also meine Trommelbremsen brachten das CB wirklich hinten zum Abheben, allerdings war das

1. Bergab und
2. mit nagelneuen Zügen/Hüllen

Wenn die Bremsen bzw. die Züge einige Zeit alt sind, schaffe ich das nicht mehr oder kaum mehr.
Was mir aber ständig passiert, das ist, dass beim stärkeren Bremsen ein Rad blockiert und rutscht. Bergab auf verschmutzten Wegen und gerne in Kurven.

Daher auch immer die vielen Längsschnitte in den Vorderreifen.

Oft wünsche ich mir mehr Bremspower auf schnellen Asphaltabfahrten, andererseits habe ich Bedenken, dass ich mit Scheibenbremsen noch mehr Schnitte in den Vorderreifen bekomme. Garantiert hätte ich mit Scheibenbremsen mehr stehende Räder, die Reifen haben halt nicht so dolle Haftung.

Auch wegen dem geringeren Belagverschleiss tendiere ich mehr zu Trommelbremsen.

Peter N.
 
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Was mir aber ständig passiert, das ist, dass beim stärkeren Bremsen ein Rad blockiert und rutscht. Bergab auf verschmutzten Wegen und gerne in Kurven.

Daher auch immer die vielen Längsschnitte in den Vorderreifen.

Oft wünsche ich mir mehr Bremspower auf schnellen Asphaltabfahrten, andererseits habe ich Bedenken, dass ich mit Scheibenbremsen noch mehr Schnitte in den Vorderreifen bekomme. Garantiert hätte ich mit Scheibenbremsen mehr stehende Räder, die Reifen haben halt nicht so dolle Haftung.

Was für Reifen benutzt Du, insbes.: Wie breit?
 
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Das sind die Marathon "Spezial" 20x1,25 Standardausstattung beim Cab-Bike.
Bin mir nicht sicher, vielleicht heissen sie noch "City"?


Jetzt habe ich die Marathon Pus 20x1,35 drauf, bisher noch keine Schnitte in der Reifenoberfläche. Bin aber noch nicht so viel damit gefahren und ausserdem fahre ich etwas defensiver.

Peter N.
 
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Hallo,

sind meine Überlegungen richtig, dass größere Trommelbremsen die Handkräfte nicht verringern würden, weil sich die Kraft nur auf eine größere Fläche verteilt?

Gruß
Andreas
 
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Hallo,

sind meine Überlegungen richtig, dass größere Trommelbremsen die Handkräfte nicht verringern würden, weil sich die Kraft nur auf eine größere Fläche verteilt?

Gruß
Andreas

Wenn alle anderen Parameter gleich bleiben würden, sage ich, dass das Bremsmoment mit vergrößertem Bremsflächendurchmesser steigt.
Das Verhältnis Reifen- zu Bremsendurchmesser wird günstiger.
Weil man damit auch die Bremsbelagfläche vergrößert, sinkt auch der Verschleiß und die Fadingneigung.
Handkräfte sind eher abhängig von den Übersetzungen am Handhebel, Bremsnocken...

Eigenartigerweise hatte ich aber bei den alten 130er Flevo-AW Trommeln auch keine gravierend höhere Bremsleistung.
 
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Hallo Peter,

Wenn alle anderen Parameter gleich bleiben würden, sage ich, dass das Bremsmoment mit vergrößertem Bremsflächendurchmesser steigt.

Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Es ändert sich ja nicht nur die Fläche, sondern auch Durchmesser und Relativgeschwindigkeit Trommel/Belag.

Weil man damit auch die Bremsbelagfläche vergrößert, sinkt auch der Verschleiß und die Fadingneigung.

Das ist klar. Und größere Bremsen werden nicht so heiß.

Eigenartigerweise hatte ich aber bei den alten 130er Flevo-AW Trommeln auch keine gravierend höhere Bremsleistung.

Was meinst Du mit Bremsleistung? Wie stark das Velomobil bremst in Bezug auf die Handkraft? Da gibt es viele Faktoren, ein wichtiger sind die Verluste zwischen Hebel und Bremsnocken. Deswegen bringt eine hydraulische Ansteuerung auch so viel.

Gruß
Andreas
 
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Was meinst Du mit Bremsleistung?
Gruß
Andreas

Na ja, sagen wir besser, die Verzögerung (also das, was hinten rauskommt ;)) war nicht entscheidend besser.
Ich hatte damals den echten Vergleich, da ich von den ollen 130er Trommeln auf die 70er umrüsten mußte (Speichenflanschbruch und kein Ersatz mehr zu bekommen); die ganze Ansteuerung war dieselbe.
 
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Na ja, sagen wir besser, die Verzögerung (also das, was hinten rauskommt ;)) war nicht entscheidend besser.
Ich hatte damals den echten Vergleich, da ich von den ollen 130er Trommeln auf die 70er umrüsten mußte (Speichenflanschbruch und kein Ersatz mehr zu bekommen); die ganze Ansteuerung war dieselbe.

Ja. Ich bin 18.000 km mit einer alten und einer neuen Trommel im Alleweder gefahren.
 
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Hallo Allerseits,

wenn ich mich kurz vorstellen darf:

Ich fahre seit 1987 Liegerrad und habe fast alle Räder die ich bis dato hatte selber gebaut. Das liegt vor allen Dingen daran, daß es zur damaligen Zeit noch keine vernünftigen Räder zu kaufen gab. Oder anders gesagt, ich hatte an jedem Rad etwas auszusetzen, so daß ich nie bereit dazu war soviel Geld für ein Fahrrad auszugeben. Hauptgrund ist natürlich das Interesse am Entwickeln und Ausprobieren.

Velomobile interessieren mich schon ganauso lange, habe es aber bis heute nicht auf die Kette bekommen mir eins zuzulegen. Und so'n Gerät selber bauen, da kann ich dankend drauf verzichten. Diese Matscherei mit dem Harz und den CFK-Matten möchte ich mir nicht antun.

Na ja, zum Thema:

Je größer der Scheibendurchmesser desto höher ist die Bremsleistung. Soll heißen, desto weniger Kraft braucht man in der Hand. Das gleiche gilt für Trommelbremsen.
Kraft x Hebelarm [Nm]

Ob die Standardaufhängungen den höheren Kräften gewachsen sind wage ich zu bezweifeln. Belegen kann ich das leider noch nicht, da ich damit noch keine Erfahrung gesammelt habe. Wird sich in naher Zukunft jedoch ändern.

Bis bald und viele Grüße.
 
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Hallo Allerseits,

Velomobile interessieren mich schon ganauso lange, habe es aber bis heute nicht auf die Kette bekommen mir eins zuzulegen. Und so'n Gerät selber bauen, da kann ich dankend drauf verzichten. Diese Matscherei mit dem Harz und den CFK-Matten möchte ich mir nicht antun.


Wer sagt, das man das muss? :D

gucksdu da

http://www.herrgismo.de

und da

http://www.liegerad-online.de/swift.htm

letztere fuhr sogar in Kölle, ist aber mitlerweile verkauft. beide Lösungen sehen dann vlt. nicht ganz so professionell aus, wie ein käufliches VM, sind aber 100% individuell anpassbar. :cool:

Zum bremsen....

Vielleicht sollte man unterscheiden, zwischen hydraulischen Trommel und Scheiben und mechanischen?

Ich fand die Simplextrommeln lebensgefährlich, hab mich desrum für hydraulische Scheiben entschieden. die von euch gebrachten Nachteile sind durchaus plausibell. Es gibt ja aber noch die mechanischen Scheiben!? Am Skorpion fand ich die ganz gängig, zumal noch einzeln betätigt, was besser ging, als ich dachte!

Wie sieht's aus mit ABS? Gibt doch sicher irgendwelche verrückten Downhiller, die sich darum schonmal Gedanken gemacht haben, bzw die Industrie!? :confused:

Ach ja, ich suche immer noch VELOMOBILOSSI'S. :D
Kann doch nicht sein, das sich alle Velomobile auf die gebrauchten Bundesländer verteilen!
 
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Moin, moin,

wenn ich das sehe bekomme ich direkt wieder Lust ein Rad selber zu bauen. Zur Zeit habe ich leider nicht die Möglichkeit. Daher wird das wohl erst einmal nicht in Frage kommen.

Scheibenbremsen mit Bremszügen sind auch sehr effektiv. Ich würde sie jedenfalls bevorzugen. Bei einer längeren Tour ist das auf jeden Fall sinnvoll, bezogen auf Pannen. Einen Bremszug bekommt man so ziemlich in jedem Land, oder zumindest irgendein Stahlseil. Bei Hydraulikleitungen ist das alles schon etwas schwieriger.

Die Bremsleistungen der mechanischen Bremsen (z.B. Tektro) sind im Vergleich zu Magura doch recht ansehnlich. Bei gleichem Scheibendurchmesser versteht sich.
Nimmt man die Kneifzangen von Formula mit ihren größeren Scheibendurchmessern (Downhill-Rennen) hinkt der Vergleich natürlich. Ich denke, daß solche Bremsen schon zu stark sind. Dafür würde ich mir zumindest eine stärkere Radaufhängung bauen.

Aber ABS? Muß das denn wirklich sein? Im Schnee wäre das vielleicht ganz brauchbar.

Es gab doch mal ein mechanisches ABS. Das hat sich aber nicht durchgesetzt.

Viele Grüße
 
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Einen Bremszug bekommt man so ziemlich in jedem Land, oder zumindest irgendein Stahlseil. Bei Hydraulikleitungen ist das alles schon etwas schwieriger.

Das dachte ich in Bezug auf Felgenbremsen auch mal. Während ich ich kaum einen Urlaub ohne irgendeinen gerissenen Zug hatte, funktionieren die Magura-Hydraulik-Felgenbremsen einfach.

Es gab doch mal ein mechanisches ABS. Das hat sich aber nicht durchgesetzt.

Alles was man unter diesem Etikett bisher für Fahrräder gesehen hat bestärkt mich in der Vermutung, daß es nicht funktioniert.
 
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Das dachte ich in Bezug auf Felgenbremsen auch mal. Während ich ich kaum einen Urlaub ohne irgendeinen gerissenen Zug hatte, funktionieren die Magura-Hydraulik-Felgenbremsen einfach.

Mit den V-Bremsen hatte ich noch nie Probleme. Mir ist ehrlich gesagt auch noch nie ein Zug gerissen.

Was ich meinte ist einfach nur, wenn man z.B. irgendwo mit der Leitung hängen bleibt und sich diese dann abreißt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering aber nicht ausgeschlossen. Dann wird es bei Hydraulikbremsen aufwändiger sie zu reparieren.
Aber ich denke, daß das jeder für sich entscheiden muß welchen Bremsentyp er/sie wählt.

Schönes Wochenende und bis Montag.

Gruß Holg
 
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Was ich meinte ist einfach nur, wenn man z.B. irgendwo mit der Leitung hängen bleibt und sich diese dann abreißt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering aber nicht ausgeschlossen. Dann wird es bei Hydraulikbremsen aufwändiger sie zu reparieren.
Ohne praktische Erfahrung zu haben, aber solange man sich in sog. "zivilisierten" Gegenden bewegt, sollte die Reperatur von Hydraulikleitungen kein ernsthaftes Problem darstellen, da ja jedes moderne Auto hydraulische Bremsen hat, von Traktoren etc. mal ganz zu schweigen. Da dürfte zur Not selbst der ADAC bzw. sein landesspezifisches Pendant helfen können, oder nicht?
Wie gesagt, bisher graue Theorie (aber ich arbeite daran ;) )
Gruß, wolf
 
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