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Ah, oh, hab ich wohl überlesen. Dann sind das ja "echte" Rollwiderstände. Chapeau.
Danke, aber ich hab ja die Geschwindigkeitsabhängigkeit des Rollwiderstandes nicht selbst erfunden , das Phänomen gibt es einfach. @Leonardi , @labella-baron und andere haben ja hier auch schon darauf hingewiesen. Goro Tamai hat in seinem Standardwerk The Leading Edge schon vor 15 Jahren eine Formel für Solarmobile präsentiert (vgl. dazu meinen Bericht) .
Im Zusammenhang mit den hohen Geschwindigkeiten, die mit heutigen Velomobilen dank stark verbesserter Aerodynamik erreicht werden könn(t)en, bekommt die Sache aber eine zentrale Bedeutung. Verständlicherweise sind die heute erhältlichen Fahrradreifen nicht für Geschwindigkeiten jenseits der 40 km/h optimiert.
Ein kleines Beispiel:
Für ein schnelles Velomobil (Milan, Evo K, DF, ..) wird von folgenden Annahmen ausgegangen: Luftwiderstand: Cw * A = 0.1 * 0.4 m2 , Rollwiderstandskoeffizient der Reifen (gemäss Reifentest Fachmagazin): Cr = 0.003 und Gesamtmasse (Fahrer + Fahrzeug): m = 110 kg. Um eine Geschwindigkeit von 60 km/h zu erreichen, müsste demnach eine Leistung von 167 Watt genügen. Der Fahrer sieht aber auf Bordcomputer mit Leistungsmessung ein anderes Bild. Die 60 km/h liegen an, aber die Leistung bewegt sich um sportliche 220 Watt...Was der Fahrer nicht sieht: Der Rollwiderstand hat mit wachsender Geschwindigkeit ebenfalls beträchtlich zugelegt und ist bei 60 km/h beinahe gleich gross wie der Luftwiderstand!
Meinen hoffentlich verständlichen Bericht mit den Details, Versuchsaufbau, Messungen und Berechnungen findet frau/man hier:
http://www.velomobil.ch/ch/de/rollenpruefstand
Gruss
Carbono