AW: Roloffschaltung Vorteile / nachteile
Rohloff bietet 14 Gänge mit sehr regelmäßiger Abstufung, die sich auch im Stand an einem Handgriff beliebig durchschalten lassen, auch im Stand
Das System ist bis auf den gelegentlichen Ölwechsel wartungsfrei
Ein Ölwechsel ist dennoch eine Wartungsaktion die bei Kettenschaltungen nicht nötig ist. Ist wie bei den Magura-Felgenbremsen, angeblich immer alles wartungsarm, aber versteckt empfiehlt man dann das Putzen mit ner "alten Zahnbürste" (O-Ton Magura), oder Ölwechsel sind nötig.
Vorteile:
Alle Gänge immer schaltbar
kaum Pflegeaufwand im Vergleich zur Kettenschaltung
Bitte was? Ritzel, Kettenblätter und die Kette muss dennoch gewechselt werden. Hinzu kommt der Ölwechsel.
bei Trikes mit 20 Zoll Rädern bringt eine Rohloff die Kette vom Boden (Bodenfreiheit)
Es wurde ja nach den Unterschieden zur Dualdrive gefragt, und da kannste dann ja bei sogar höherer Entfaltung mit nem kurzen RR-Schaltwerk auskommen, was ja völlig ausreicht für die Bodenfreiheit.
breiter Entfaltungsbereich
Im Vergleich zu was? Zu ner 9f Nabenschaltung? Da vllt. noch. Aber im Vgl. zur Dualdrive oder ner 3X9f Kettenschaltung stimmt das nicht.
Aber wenn sie mal kaputtgeht, bleibt nur Rückbau auf Kettenschaltung, incl. neuem Hinterrad. Eine Kettenschaltung und selbst ne Dualdrive ist da universeller. Kettenschaltungen kannste in der Pampa jederzeit durch minderwertige aber funktionierende Komponenten wieder zum laufen bringen, wenn dir das Rohloff-Getriebe kaputt geht, haste paar Tage Zwangspause bis dir Rohloff nen Ersatz schickte und musst dann noch nen Fahrradladen finden, der das Innenleben tauschen kann.
Wenn du irgendwo ausserhalb der EU bist, kostet der Zoll soviel, dass es sich lohnt erstmal auf Kette umzubauen, incl. neuen HR, etc.pp.. Lies mal ein bißchen im Radreiseforum zur ach so robusten Rohloff. Mit ner Kettenschaltung bleibt man nicht liegen, irgendwas geht immer (z.B. Kette extrem kürzen und Single-Speed fahren).
Nachteile:
Gangsprünge oben u.U. zu groß (gerade am Ende machen 1-3 Zähne eine Menge aus
Ist halt für den MTB-Sport entwickelt worden. Am Berg machen gleichmäßige Gangsprünge Sinn, für Normalradler müssten die in den langen Gängen immer kleiner werden (siehe Kassetten 12-13-14-16-18-20..)
Durch Wahl des Kettenblatts bzw. des Ritzels lässt sich Entfaltungsbereich für die eigenen Ansprüche gut anpassen; mit 2-fach Kettenblatt hat man mehr als genug.
Mehr als genug Gewicht. Wenn man sich schon nen Umwerfer + Schalthebel dranbastelt, dann doch lieber 3f und gleich Halfstep+Granny anordnung. Zwei enge große Kettenblätter die die 14% Sprünge halbieren (52/54 oder sowas), und ein kleines "Granny"-Blatt für die Berggänge, also sowas wie ne 36/52/54 Kurbel (beispielhaft).
die Rohloff hat 14 echte Gänge -- mehr haben die meisten Schaltungen auch nicht, weil sich bestimmte Kombinationen überlappen bzw. fast überlappen
Das stimmt so nicht. Die Rohloff wurde im Zeitalter der 3x7 MTB-Schaltungen entwickelt und sollte diese im MTB-Bereich ersetzen, um das Getriebe vollkapseln zu können, was im schlammigen MTB-Bereich am meisten Sinn macht. 3x7f-Schaltungen an einem Upright, wo man wegen des Schräglaufs nicht auf jedem KB alle Ritzel fahren kann, haben 14 echte Gänge. 3x9f-Schaltungen an einem Liegerad, wo der Schräglauf keine Rolle spielt, können durchaus 22-23 echte Gänge haben bei nem weit größeren Entfaltungsbereich. (rein logisch schon allein mit ner Halfstep+Granny Kurbel 18 echte Gänge auf den beiden großen KB+ noch 4-6 (theoretisch sogar 9) auf dem Granny-Blatt. Ausserdem kannste hier Strassenradtauglich die Gangsprünge nach oben hin kleiner werden lassen.
6. höhers Gewicht beträgt gegenüber der Kettenschaltung ca. 500gr. das kann man m.E. als Hobbyfahrer vernachlässigen
Für Bergfahrten ist zum empfehlen vorne ein zweites, kleineres Kettenblatt montieren zu lassen, dass man nur bei hohen Steigungen, Eifel, Vor-Eifel, Siebegebirge etc. einsetzt.
Mit den 500g stimmte vllt. noch in 3x7f- Zeiten, aber schon eine 3x8f hat auf dem Upright nen größeren Entfaltungsbereich und mehr echte Gänge (bei geschickter KB und Kassettenwahl). Damit eine Rohloff das auch schafft, braucht sie eben das zweite, bzw. konsequenterweise auch das dritte Halfstep-KB. Damit haste wieder zusätzliches Gewicht. Umwerfer, Schaltwerk,Züge, schwerere Kurbel. Und Gewichtsgfetischismus macht nur bei demjenigen keinen Sinn der noch 500g (bzw. eben mehr) am Körper abnehmen kann. Wem das aufgrund des Trainingszustands nicht mehr gelingen wird, hat doch Gründe ein kg mehr oder weniger zu bedenken.
Die Rohloff ist ein schönes Beispiel dt. Ingenieurskunst, in 3x7f Zeiten für den MTB-Sport entwickelt. Die Dualdrive umgeht zumindest einige Nachteile wie die fehlende Kompatibilität mit anderen Schaltungskomponenten und bei ihr kann man seine Gangstufung selbst wählen. Wer 14% bei 30km/h schalten will, kann das dann immer noch, aber für die meisten sollte sich das wie das treten gegen die Wand anfühlen, plötzlich von ner 90er Kadenz auf ne 60er zu müssen.