offtopic:
Durchs schwedische Fjell mit Langlaufschiern, jeweils 12 Tage Laufen, mit Biwakausrüstung am Rücken, also mit gut 30kg Gepäck begonnen.
So hat sich das angefühlt:
"In der Abenddämmerung beißt die Kälte im Gesicht. Ich hacke angestrengt den hart gefrorenen Schnee aus den Resten einer verfallenen Kota (Kota: eine Art grasüberwachsenes Indianerzelt der Samen in Lappland), während andere unserer Gruppe daneben Schneeklötze sägen, um mit ihnen die größten Löcher der Kota zu verschließen. Ein Stück weiter versucht wieder ein anderer, ein Feuer aus grünen Birkenästen zu entzünden, um Schnee für den dringendsten Durst zu schmelzen, und verbreitet vorerst nur beißenden Rauch. Ich fühle meine wund gelaufenen Fersen in den nassen Schuhen nicht mehr.
Später liege ich müde im Schlafsack, fast satt, auch der größte Durst ist gestillt. „Draußen“ (denn „drinnen“ bedeuten die Schneeklötze um uns herum) stecken die Langlaufschi aufrecht im Schnee, noch weiter um uns ist nichts als Wildnis: verkrüppelte Birken, Heidekraut, Steine, dazwischen ein paar Schneehühner, und über allem Schnee. Eine schmale, verlorene Spur führt zu uns hin, keine weg. Lappland im Spätwinter. Ich bin glücklich."
Grauslig war, wenn wir ein Biwak hinter uns hatten, mit den nassen Socken in die gefrorenen Schuhe zu steigen und wieder los zu laufen. Denn meine Fersen waren fast durchgehend wund. Aber das Erlebnis, das möchte ich nie missen!
Ob ich dort noch einmal laufe? Keine Ahnung, wenn, dann auf niedrigerem Niveau. Über 30 Jahre Familienzuständigkeit ohne Trainingsmöglichkeiten, und nach wie vor kein Ende, das zehrt und kostet Fitness.
Noch etwas: Besondere Erlebnisse kosten etwas. Einen persönlichen Einsatz, Unangenehmes, Überwindung. Wer das nicht will, muss ja nicht. Aber damit erspart er sich eine Menge Erlebnisse, die es nicht zu kaufen gibt!
lg!
georg