Rans Screamer Tandem Erfahrungen?

[michiq_de]

Hallo, Georg
ich sehe aber ein Problem am Übergang des rund gebogenen Rohres zum platt gedrücktem Anschluß. Das ist ein beliebte Bruchstelle, weil sich die Kraftlinien, die sich im Rohr verteilen, an der platt gedrückten Stelle verstärken. Um das zu vermeiden wäre ein Stück zum U gebogenem Bandstahl, wie oben von @einrad beschrieben, sinnvoll.
mfG
Michael

 

[ChristianGT]

Hinten müsstest Du mindestens die Nabe ersetzen, die Arai-Trommel ist aufgeschraubt.

Da die Arai aufgeschraubt wird ist ein Austausch der HR- Nabe nicht notwendig. Es gibt Adapter um dieses Gewinde zur Montage einer Bremsscheibe zu nutzen. An zwei unserer Santana Tandems habe ich die Arai so durch die 254 mm Bremsscheibe ersetzt. Der RANS Rahmen hat lt. Bild ja eine Aufnahme für den Bremssattel. Muss man nur noch die maximal zulässige/ mögliche Scheibengrösse feststellen.
Wobei meine bevorzugte Lösung 2x Magura Felgenbremse plus Arai wäre. Reicht bei uns am Triplet für dosierte und Gefahrbremsungen und die Arai nimmt die Dauerlast auf längeren Gefällstrecken auf. Und ist auch praktisch als Feststellbremse beim Parken.
Gruß
Christian

 

[Zimt]

Es gibt Adapter...

Danke! Das wurde weiter oben auch schon mal erwähnt.

Ansonsten gibt es Adapter für das Gewinde um darauf eine Bremsscheibe zu befestigen - läuft bei einem Freund auf dem Tandem.

Ich habs mir notiert.

 

[irg]

Genau, wie Harald es gezeichnet hat, möchte ich die Stelle sanieren. Dann sollte sie Ruhe geben.

Ein Adapter wäre mir natürlich das Angenehmste. Wo krieg ich einen, und wie heißt der? Ich möchte ja kein Laufrad unnötigerweise austauschen. Mit etwas Glück bringe ich sogar den V-Brake Hebel am Lenker unter, dann hätte ich sogar noch eine Schleppbremse zusätzlich.

lg!
georg

 

[Zimt]

Wo krieg ich einen, und wie heißt der?

Ich hatte neulich mal schonmal rumgegooglet- dashier scheint mir das richtige Produkt.

 

[irg]

Danke!

Lg!
georg

 

[einrad]

Das sieht für mich nicht billig, aber mit dem Absatz durchaus vernünftig aus:



Ja, man findet mit einer einfachen Suche auch billigere Adapter:

Aber da sehe ich nicht, wie der auf der Nabe (Ohne Absatz) in der passenden Position fixiert wird.
Kleben wird bei einem Teil, das potentiell ordentlich heiss wird, nicht reichen...
Wie kann man so etwas zum Verkauf anbieten....

Wer basteln mag:
Eine massive Blechscheibe mit 6 Löchern mit verschraubt sollte das Thema lösen. Dann ist wieder ein definierter Anschlag da.

Gruß, Harald

 

[Zimt]

auf der Nabe in der passenden Position

Soweit draufschrauben wie es geht, der zieht sich ja beim Bremsen fest, dann den Bremssattel danach ausrichten.
Oder denk ich mir das zu einfach?

 

[einrad]

Ja, das denkst du (und anscheinend auch der China Hersteller) wohl zu einfach.

Wenn der einzige Anschlag das Ende des Gewindes ist, probiert die Bremsscheibe mit ordentlicher Gewalt den Adapter weiter draufzuschrauben.
Die Grenze ist dann erreicht, wenn der Gewindeansatz so weit verformt ist, dass es nicht mehr weiter geht (oder auch der dünne Alu Ring nachgibt...). Wie weit das geht ist nicht sauber prognostizierbar und die Lage der Bremsscheibe im Sattel verändert's auch.

Ob der Adapterring bzw. die Nabe das aushält ist aus meiner Sicht fraglich.

Kurz:
Es ist einfach unsauber konstruiert und nicht zu Ende gedacht.
Wenn man diesen billigeren Weg geht, sollte man selbst nachbessern. Dann ist das Thema einfach und stabil geklärt.

Gruß, Harald

 

[Zimt]

Ja, das denkst du (und anscheinend auch der China Hersteller) wohl zu einfach.

Da berichte ich als mentaler Aushilfs-Chinese:
An meinen beiden Tandemnaben (Suzue und edco) ist am Gewindeende jeweils ein kleiner Bund, wogegen die Bremse geschraubt wird, kein undefiniert auslaufender Gewindegang oder so.

Wenn man diesen billigeren Weg geht, sollte man selbst nachbessern.

Bei ungefähr 20 Euro Unterschied wird man vielleicht nicht lang dran rumbessern sondern gleich das Santana-Produkt kaufen.

Eine massive Blechscheibe mit 6 Löchern mit verschraubt sollte das Thema lösen. Dann ist wieder ein definierter Anschlag

Wogegen soll das Massivblech dann anschlagen-gegen den Nabenflansch?

Was hast Du denn für eine Tandemnabe?

 

[einrad]

Hi @Zimt ,

ist am Gewindeende jeweils ein kleiner Bund,

Ich habe mich auf das von mir eingestellte Bildchen bezogen.
Da kann man mit genauem Schauen einen kleinen Bund vermuten. Ich habe den im ersten Durchgang nicht erkannt.

nicht lang dran rumbessern sondern gleich das Santana-Produkt kaufen.

Das seh ich auch so.

Wogegen soll das Massivblech dann anschlagen-gegen den Nabenflansch?

An's Ende der Nabe, nicht an den Flansch. Ist aber nicht nötig, wenn's den genannten Absatz gibt.

Gruß, Harald

 

[Zimt]

Hier gibts einen Disc Rotor Screw On, mit anständiger Schlüsselfläche, zum wieder-runter-gewaltieren.
Bei den drei verfügbaren Größen vermute ich, das je nach Rahmen-Nabenkombination mit Experimenten zu rechnen sein könnte.
Hab ich schonmal erwähnt, dass ich die Arai-Trommelbremse, da wo sie ist, gut finde?

 

[irg]

Naja, die Trommelbremse ist sicher gut, aber wir fahren nicht nur im Flachen. Was die Bremsen leisten müssen, habe ich oben beschrieben.

Das Laufrad muss ich erst genauer anschauen. Die Nabe ist eine Shimano. Das schreit danach, die Lager an zu schauen. Die werden oft nur werksseitig, also nicht eingestellt, verbaut und sterben dann eines frühen Todes. Die 40 Loch passen natürlich gut zum Tandem. Alternativ müsste ich eine robuste Nabe für 36 Loch, gerne mit Industrielagern, für 9-fach Kassetten finden, natürlich die alte Version ohne Steckachse.

Je nach Alternative baue ich ein neues Laufrad auf (mache ich selbst), oder baue das alte um.

Danke für eure Hilfe!
georg

 

[einrad]

Hab ich schonmal erwähnt, dass ich die Arai-Trommelbremse, da wo sie ist, gut finde?

Ich kenne das Verhalten dieser Bremse nicht...
Kannst Du irgendwie abschätzen, welche Dauerbelastungen die verträgt?

Die große Ausführung war jahrelang die bevorzugte Schleppbremse für Tandems, bis sie durch Scheibenbremsen quasi vom Markt verdrängt wurde.

Das klingt ein wenig nach "besser als eine normale Trommelbremse, aber schlechter als eine Scheibenbremse"...

Gruß, Harald

 

[Zimt]

"besser als eine normale Trommelbremse, aber schlechter als eine Scheibenbremse

Die Bremswirkung ist überhaupt nicht gewaltig, aber man kann sie kann halt schleifenlassen, ohne dass irgendwas überhitzt oder dass Bremsbeläge runterradiert werden wie nix- dafür ist sie gemacht.

Kannst Du irgendwie abschätzen, welche Dauerbelastungen die verträgt?

Nein, wir sind damit halt oft durch den Schwarzwald geritten, die Schwäbische Alb runter, über den Brenner, den Susten, das Penser Joch...
Ich fand die Kombination mit dem Daumenschalthebel gut- wenns bergab geht bissle Vorspannung geben und dann entspannter laufen lassen.

 

[ChristianGT]

Wir nutzen die Arai am Triplet. Sie reicht, um die Fuhre auf einer „normalen“ Abfahrt auf Maximaltempo 35-40 km zu halten (ohne Arai in wenigen Sekunden erreichtes Tempo). Das hält sie auch über ordentlich Höhenmeter aus, stinkt halt irgendwann…. Über die maximale Aufnahmekapazität kann ich nichts sagen, Triplet mit Campinggepäck auf Alpenpässen verweigert meine Frau. Ich habe Berichte von überhitzten Scheibenbremsen gelesen und auch Santana empfiehlt für die großen Scheiben am Tandem ab und an eine Abkühlpause. Von der Arai habe ich das nicht gehört, wurde wohl schon mal mit Wasser bespritzt zur Kühlung, aber kein Ausfall.
Zum Vergleich mit normalen Trommelbremsen - die Arai ist „nur“ als Schleppbremse / heatsink konstruiert. Sie hat nicht die absolute Bremsleistung um ein Tandem zum Stehen zu bringen.
Eine normale Trommelbremse (Sturmey Archer, Sachs) ist anders konstruiert, sie soll das Fahrrad ja als primäre Bremse abstoppen, möglichst witterungsunabhängig und wartungsarm.
Andere Hebelverhältnisse, andere Durchmesser. Die Arai ist groß (ich müsste in den Keller) und relativ schmal, ihr steht ja nur der Platz über dem Gewinde zur Verfügung. Meine alte Sachs Trommelbremse ist deutlich kleiner, aber ich schätze auch breiter. Die hatte die absolute Bremsleistung bis zum Überschlag durch Verbiegen der dafür ausgelegten Gabel am up. Aber schon den Teutoburger Wald runter merkte man ihr an, das Dauerbremsen nicht ihre Stärke war. Die Arai merkt das noch nicht mal, da darf es gerne länger sein. Wir haben auf einer der ersten Touren mit dem Triplet einige Kilometer gegen die leicht angezogene Arai angetreten (Fehler Captain), das stört nur das Team.
Gruß Christian

 

[tieflieger]

Um die Bremskraft zu verstarken tun "compressionless" Bremszuge viel. (jagwire) Die sind merkbar steifer, drucken sich nicht so zusammen. Ob es die auch als meterwahre gibt weiss ich nicht. Von Avid gibt es V brake Hebel wo mann an die Hebelverhaltnisse rumschrauben kann, das geht dann Stufenlos. Auch das macht einiges fur die Bremsleistung.

Ich vermute das vorn ne kraftige Stahlgabel dran ist, und das du Schweissen kannst, vielleicht währe es moglich dort ne Scheibenbremsaufnahme in eigenbau dran zu machen. Eine andere Compromissl'sung wahre noch vorn zusatslich ein 90er trommelbremse ein zu bauen, und die mit schelle zu befestigen.

Grusse, Jeroen

 

[einrad]

Die Arai merkt das noch nicht mal, da darf es gerne länger sein.

Ich sehe noch einen recht relevanten Vorteil der Arai:
Bei einer Trommelbremse kann man sehr einfach eine Wasserkühlung nachrüsten.
Dann verträgt sie ganz sicher hohe Dauerleistungen und wird deutlich mehr schaffen, als eine Scheibe.
Weniger Aufwand ist's auch, wenn sie am Rad schon dran ist...

Ich denke, das wäre auch für Georg ( @irg ) eine Option?
Erfahrung dazu gibt's hier im Forum schon genug.

Gruß, Harald

 

[irg]

So, erstes Update:

Ich gehe die Scheibenbremse am Vorderrad an. Mein Radhändler ist dran, eine Gabel dafür zu besorgen, ob´s klappt, ist nicht sicher. Sprich, passende und stabile Gabeln in der benötigten Länge gibt es, aber nur in Taiwan, und die Frage ist, ob sie lieferbar sind.

Vorgestern habe ein paar Teile für den Umbau des Antriebes bestellt, darunter die Kurbel, eine Vorderradnabe (eine Novatec mit 36 Loch, kostet nicht einmal viel) und die Felge 20". Wenn das Packerl kommt, kann ich einmal den Antrieb angehen: Alle Kurbeln austauschen (das Freilaufsystem passt für uns ja nicht, dazu ist auch die Übersetzung viel zu schnell). Die Kassette tausche ich gegen eine bergtaugliche (hab ich schon), einen passenden Umwerfer sollte in meinem Fundus haben, auch wenn ich noch nicht danach gegraben habe. Das neue Vorderrad kann ich auch schon einspeichen.

Einen gebrauchten Hinterreifen habe ich fürs Erste, der Vorderreifen kommt dran, wenn ich die Gabel habe und die Breite abschätzen kann. Mit dem Schaumgummi meines Sitzes experimentiere ich, derzeit fühlt es sich schon besser an, als der Trump-Polsterpfühl, es fehlen aber längere Fahrten.

Wenn klar ist, ob mein Händler eine bekommt, baue ich die Gabel von ihm ein, sonst muss ich die von CNC-bikes nach bestellen. Interessant ist übrigens, dass ein Lastenradhändler gar nicht interessiert war, der andere bemüht, aber nichts Passendes gefunden hat. Und mein Radhändler, ohne Spezialisierung sucht mit Chance auf Erfolg.

Langsam kann ich also anfangen. Fahren können wir noch länger nicht gut, es ist kalt und hat vor Kurzem geschneit. Auch wenn auf der Straße nichts mehr liegt, ist das fürs Liegetandem wenig geeigneter Untergrund. Zeit zum Umbauen wird es, denn die Baustellen im heurigen Jahr werfen schon ihre Schatten. Ich renne herum, um Diverses dafür zu organisieren.

lg!
georg

 

[irg]

Nächstes Update:
Wir konnten unser Screamer erstmals richtig ausführen. Meine Tochter war begeistert: "Wie ein Rollstuhl!" was bei ihr ein echtes Lob ist, auch wenn es viele nicht verstehen werden.

Der Umbau des Abtriebes war etwas mühsam, wie erwartet. Aber am Kopf stehend ist es recht gut gegangen.


Das hintere Tretlager hatte ich 4x aus- und wieder eingebaut, das vordere 3x, bis ich die beste Kombination gefunden hatte. Unterm Lager habe ich eine Führung (wie der Umwerfer ein Teil aus meinem Fundus) montiert. Die Position muss ich später noch einmal verbessern. Perfekt lässt sich die Seilführung nicht lösen, der Rahmen passt mit Standardrädern halt gar nicht zusammen. Ein wenig Reibung am Rahmen wird mir also bleiben.

Auf eine scheibenbremstaugliche Gabel warte ich immer noch. Es ist fraglich, ob und wann eine kommt, denn die Lieferanten sitzen in Taiwan. Mit neuen Brakepads funktionieren die V-Brakes vorerst sicher, wenn auch nicht optimal. Notfalls muss ich die Schleppbremse selbst bedienen, auch wenn ich, liegeradtypisch, dafür eigentlich keinen Platz am Lenker habe. Kotschützer brauchen wir noch, und den sehr alten und schmalen Slick am Vorderrad werde ich tauschen. Eine Möglichkeit, eine Karte griffbereit zu transportieren, muss ich auch noch finden.

Aber wir rollen einmal damit, wenn es die Bedingungen zulassen! meine Tochter freut sich wie ein Schneekönig darüber, auch über die Kommentare, die sie hört. Sie freut sich halt überhaupt gerne!

lg! und danke für eure bisherige Hilfe!
georg