neues zur Helmdiskussion

Das ist immer noch falsch, denn viele Träger führen zur Helmpflicht, nachzulesen im jüngsten BGH-Urteil.
Das ist aber nicht ein Problem der Helmträger, sondern ein Problem der Justizia. Dort muss man ansetzen! Sonst kann man auch gegen Handschuhe, Rückenprotektoren, Knieschoner, Ellbogenschoner, langen Hosen, Schuhen etc. pp. ankämpfen und all jene verteufeln, die sich erdreisten, so etwas zu tragen.

Grüße,
André
 
Das ist aber nicht ein Problem der Helmträger, sondern ein Problem der Justizia. Dort muss man ansetzen! Sonst kann man auch gegen Handschuhe, Rückenprotektoren, Knieschoner, Ellbogenschoner, langen Hosen, Schuhen etc. pp. ankämpfen und all jene verteufeln, die sich erdreisten, so etwas zu tragen.

Grüße,
André

In Deiner Aufstellung wirfst Du Dinge zusammen, die dem Komfort dienen (z.B. lange Hosen gegen Kälte) und solche, die Schutz suggerieren. Dies trägt m.M. nach nicht zu einer differenzierten Argumentation bei.
Tatsächlich hast Du Recht: falls ein Gericht je einem Radfahrenden Mitschuld geben wollte, dass dieser keine Knieschoner getragen hat, sollte man dagegen angehen. Aber da wird Justitia sich hüten: die Absurdität wäre zu offensichtlich (beim Plastikhut hingegen leider offenbar nicht).
 
Hallo heisseiliger,

In Deiner Aufstellung wirfst Du Dinge zusammen, die dem Komfort dienen (z.B. lange Hosen gegen Kälte) und solche, die Schutz suggerieren.

lange Hosen und Schuhe habe ich ganz bewusst mit in die Aufzählung genommen, weil sie so schön banal sind und weil sie eben doch auch Schutz bieten und weil man da ggf. selbst schnell zu einem "selbst schuld" kommt.

Stell Dir ein Radfahrer vor, der barfuß fährt und verunfallt wird und schwere Hautabschürfungen an den Füßen erleidet. Wie könnte hier ein Gericht wohl urteilen? "Selbst schuld"? Halte ich nicht für unwahrscheinlich.

Stell Dir ein Radfahrer vor, der mit kurzen Hosen fährt und verunfallt wird und schwere Hautabschürfungen an den Beinen erleidet. Wie könnte hier ein Gericht wohl urteilen?

Grüße,
André
 
nun kann ich zwar nicht in die Zukunft blicken, aber gehe - wie gesagt - dennoch davon aus, dass "keine Schuhe" oder "kurze Hosen" niemals von Gerichten angekreidet werden würde. Das "blame-the-victim" wäre hier zu offensichtlich, während es bei Fahrradhüten ganz gut klappt (wie man beliebigen Kommentaren in online-Zeitungen entnehmen kann)
 
Hallo,

keine Schuhe und Flopflops gab es meines Wissens schon, kurze Hose wäre absurd, da es ein reiches Angebot kurzer Radfahrhosen gibt, das auch rege genutzt wird.

Gruß, Klaus
 
Die heutige Gesellschaft akzeptiert kein Risiko, wenn es technisch abwendbar ist, z.B. Rauchen etc. Warum sollte das bei den Helmen anders sein? Weil sie nicht schützen?
Das ist (nur) halbwegs richtig. Es herrscht vor allem ein gestörtes Risikobewusstsein in unserer Gesellschaft. Das Kind soll nicht per pedes zur Schule gehen -zu gefährlich wegen Mama-Taxis und des übrigen ungebremsten MIV. Die Gesellschaft wälzt bestimmte Lebensrisiken auf den Einzelnen ab ("selbst schuld") und nimmt hohe Folge-Risiken billigend in Kauf. Radfahren wird -fälschlicherweise- allgemein als gefährlicher angesehen als PKW-fahren. Als vermeintliche Lösung wird der Helm propagiert -nicht etwa Methoden zur Unfallvermeidung oder wirksamere Methoden zur Abmilderung der Unfallfolgen wie Tempo 30, Verzicht auf Vorfahrtsstraßen in Wohngebieten; verbesserter Prallschutz bei PKWs usw.

Dass Radfahren genau so (un)gefährlich ist, wie jede andere Verkehrsteilnahme zeigen die Zahlen des Stat. Bundesamtes:
Im Jahre 2023 waren 12,0 Prozent aller im Straßenverkehr Verletzten Radfahrer (8260 von 64057) was in etwa dem Radverkehrsanteil entspricht. Bei den Getöteten waren nur 10.9% (364 von 3 339) Radfahrer.
Dennoch wird Radfahren weiter gefährlich-geredet. Dies ist ein selbstverstärkender Kreislauf, an dessen Ende der Radverkehr ab- und der MIV zunimmt; mit den bekannten negativen Auswirkungen: Weltweit geht angeblich (ich habe die Studie nicht gelesen) etwas mehr als jeder elfte Todesfall weltweit auf Bewegungsmangel zurück.
 
Mich würde auch interessieren, wie viele Kinder schon an Genickbruch gestorben sind, weil sie einen Helm getragen haben.
Es sind schon zahlreiche Kinder gestorben, die mit dem Helm irgendwo hängenbleiben und sich stranguliert haben, z.B. auf Spielplätzen.

Glaubst Du ernsthaft, dass Du Müttern einreden kannst, dass Helme für ihre Kinder "böse" sind?
Nicht allen, aber einige stehen dieser unsinnigen Mode kritisch gegenüber und machen da nur mit, weil der Druck der anderen Eltern sie dazu "zwingt". Es fehlt einfach das öffentliche Bewusstsein, dass nicht alle Menschen Fahrradhelme gut finden. Wären die Zweifel am Sinn und Nutzen von Fahrradhelmen öffentlich präsent, dann würden mehr Menschen auch eher zu ihren Zweifeln bekennen. Aber bislang fürchten sie wohl den Zorn der Fanatiker.

Chris
 
Und sich dadurch mit der Obrigkeit anlegen? Oder ist so eine Aktion genehmigungsfähig?
Ja, das wäre in der Tat noch ungeklärt. Aber ich sehe hier an vielen von mir genannten Stellen irgendwelche Aufkleber, sei es von Radiosendern oder anderen Dingen. Da wäre es interessant zu wissen, ob die vorher auch gefragt haben oder ob sie es guerilliamarketing-mäßig einfach gemacht haben.
 

Ich glaube die Faulheit ist das viel größer Argument fürs Auto. Nur Faulheit wird wohl niemand ins Feld führen. Da wird man dann eher von Zeitmangel hören und Transportkapazitätsproblemen und ich fahr ja sowieso zur Arbeit und irgendwann taucht dann vielleicht mal auf, dass Radfahren gefährlich sein könnte.

Aber das bringt uns alles nicht weiter.
Wie wäre es denn einen Formbrief hier zu erarbeiten, den man an die Polizei oder andere wichtige Stellen schickt, die angeblich Radfahren nur mit Helm akzeptieren und um Belege für die Gründe ihrer Forderungen bittet, z.B. Kinder nur mit Helm zur Fahrradprüfung zu lassen.
Oder in dem man bei diversen Zeitungen, Zeitschriften mit forumsgestärktem Infoblatt die Klinken putzt.
 
Eigentlich auch diskriminierend, Kinder nur zur Prüfung zuzulassen, die keinen Helm tragen.
Zudem, das diese Prüfungen ja in den Unterricht der Schulen eingebaut sind und man als Kind hingehen muss.

Ich bin übrigens durchgeflogen und musste nochmal hin, hatte sogar meinen verhassten Helm auf, den ich sonst nie aufhatte.
Wenn ich dabei an die Räder von denen Denke. Rücktritt und Seitenzugbremse die den einzigsten Vorteil darin hattten, niemals zu blockieren.
 
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