Neuer Reifenheber Tyre Glider

Am Donnerstag hatte ich unfreiwillig Gelegenheit, den TyreGlider einzusetzen. Durchschlag am Rennrad bei einer Durchfahrt durch Nürnberg, an einer fiesen scharfen Kante einer Fußgängerüberquerung, die ich nicht bemerkt hatte. Der Conti GP 5000 (28-622) war sofort platt. Der Schlauch sah entsprechend aus. Hatte etwas Schwierigkeiten, den Hebel zum Lösen des Reifens unter den Wulst zu bekommen (mein bewährter Michelin-Reifenheber musste unterstützen), aber danach ging alles wie im Werbefilm. Am meisten hat mich anschließend das Montieren beeindruckt. Lief super. Felge DT Swiss E1800.

Später durfte ich das Ganze am Vorderrad wiederholen. Da hatte sich noch ein Schleicher eingestellt. Zum Glück hatte ich noch einen zweiten Schlauch dabei und musste das Loch nicht suchen. Am Vorderrad klappte die Demontage besser, die Montage ebenso. Irgendwie befriedigend, dieses Werkzeug. Trotzdem nehme ich meine bewährten Reifenheber bis auf Weiteres zusätzlich mit.
 
Aufgrund dieses Miststücks (Bild woanders) durfte ich in den letzten drei Tagen ausführlich den Tyre Glider für die Montage eins GP5000 auf einer Kinlin TL21 (in 584 am VM) testen. Das Ding ist schon schick und erleichtert auch bei dieser etwas biestigeren Kombination die Montage der letzten paar Zentimeter des Reifens. Allerdings passt das Ding auf die Felge gesteckt gerade so nicht in den DF Radkasten, dazu müsste man den Hebel zum Demontieren ein paar Millimeter kürzer machen. Wenn man also den Reifen rundherum ins Felgenbett drücken möchte, um die Montage etwas weniger kraftaufwändig zu machen, muss man den Tyre Glider immer wieder neu ansetzten. So musste ich halt mit etwas mehr Kraft schieben, dann ging es schlussendlich auch.
 
Rad drehen, Glider festhalten?
Wenn es eine biestige Kombination ist, ist sowohl Glider schieben als auch Rad drehen unangenehm (die Speichen sind bei letzterem einfach im Weg). Am Glider kann man besser mit Kraft ansetzen, die Felge halte ich leichter mit der anderen Hand an Ort und Stelle. Wenn es eine leicht zu montierende Felgen/Reifenkombi ist, geht es easy, dann ist beides eine Option
 
Was spricht gegen:
Rad drehen, Glider festhalten?
Das Problem ist ja, dass man den Reifen in die Mitte vom Felgenbett schieben will, damit man das letzte Stück möglichst leicht über den Rad gehoben bekommt. Sind jetzt ¾ des Rades im Radkasten versteckt und man kann das Rad nicht drehen, weil der Reifenheber kollidiert, dann kann man den Reifen auf der fernen Seite nicht in Position rücken.
 
Hi Henri, ein guter Punkt.
Ich kenne es gut, wie wichtig es bei eng sitzenden Paarungen ist, den Reifen in's Felgenbett zu schieben, während(!) man den Mantel mit einem Reifenheber unter Spannung hält. Das heisst dann in so einem Fall beim VM wohl Radausbau oder andere Reifen/Felgen Paarung...
Gruß, Harald
 
Oder doch mit den blauen Schwalbe
Wenn man schon so weit ist, dass man den Ersten in den Speichen einhängen kann, hat man eigentlich schon gewonnen.
Schwierig ist's davor, wenn man das Ding kaum unter den Mantel bringt...

Aber egal, sonst wird's noch OT...

Gruß, Harald
 
Wenn man schon so weit ist, dass man den Ersten in den Speichen einhängen kann, hat man eigentlich schon gewonnen.
Beim Aufziehen des störrischen Mantels muss aber der Heber den Reifen auf der Felge fixieren, damit man den bereits montierten Teil in die Mitte des Felgenbettes drücken kann. Und ein langer blauer Schwalbe hat dann ungekürzt ggfs an anderer Stelle Kontakt mit dem Radkasten und man kann das Rad immer noch nicht ganz im Radkasten drehen.

Fazit: der perfekte VM Reifenheber ist noch nicht am Markt verfügbar. Die blauen SChwalbe zum Einclipsen in der Felge und der Tyreglider sind aber schon ziemlich gut (und bei mir ist beides im Werkzeug)
 
Gestern hatte ich eine Reifen/Felgenkombi, da hat der Tyreglider mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Es war eine Cube/Alexrims EX21 Tubelessfelge in 584 (20€ das Paar Felgen inklusive Versand, via Ebay direkt von der Cube Holding...), auf den ich einen Conti UltraSport aufziehen wollte (um meinen Revoloop Flickenmonster-Miststück auf Dichtheit zu prüfen). Dieser UltraSport war/ist dermaßen untermaßig (das ist kein Tubelessreifen!), so dass der Reifen die letzten 30cm mit dem Wulst teils tiefer hing als die Felge hoch war und die Oberseite des Reifens nicht mal einen Zentimeter über dem Felgenhorn strand). Ich wollte dann die letzten 20-30cm mit dem Tyreglider aufziehen, angesetzt und mit Kraft gedrückt. Dabei habe ich dann dem dünnen Revoloop einer weiteren schadhaften Bereich inkl Loch zugefügt.

Fazit: Bei wirklich krass untermaßigen Reifen und Verwendung eines Schlauches kann ich den Tyreglider nicht empfehlen, da sind die blauen Schwalbe besser. Mit diesen hat man mehr Kontrolle darüber, dass man den Schlauch nicht einquetscht. Ich habe den Schlauch neben dem hebelnden Reifenheber mit dem Stiel eines Teelöffels ganz in den Reifen gedrückt um Beschädigungen zu vermeiden. Es sind zwar vor allem Latex und TPU Schläuche empfindlich, aber auch bei Verwendung eines Butylschlauchs wäre ich da sehr skeptisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern und heute habe ich 3 neue Marathon Plus draufgemacht. Dafür wollte ich den Tire Glider testen.

Ich konnte das Teil irgendwie gar nicht verwenden. Ich habe den Reifen damit einfach nicht gepackt bekommen.
Mit den blauen Schwalbe Reifenhebern ging es dagegen problemlos.

Wenigstens drauf machen wollte ich den Reifen damit, aber auch das klappte nicht.
Ich hatte das Gefühl ich muss den Tire Glider mit Gewalt in die Felge einhaken. Bevor ich was kaputt mache, hab ich es lieber gelassen.

Vielleicht hab ich mich auch nur dumm angestellt :D
 
Ich hab eben die Grenzen des Tyregliders ausgelotet und diesen dabei zerstört. Ein GP5000 TL sollte auf eine Alexrims EX21 TL Felge. Unfassbar biestige Kombination, der neue Reifen wollte kaum drauf. Ich habs mit dem Tyreglider und kräftigerem Schieben versucht und es machte *peng* und das Plastik brach. Allerdings war kein Flutschi im Spiel. Mal gucken ob das bei Enjoyyourbike unter Garantie fällt...
Ich hab dann den Reifen auf einer Seite wieder heruntergezogen, das abgebrochene Stück Plastik aus der Felge gefischt und den Reifen mit Geduld, Kraft und den blauen Schwalbe Reifenhebern draufgezogen...
 
Zuletzt bearbeitet:
dabei zerstört. Ein GP5000 TL
hat mir die Felge am Stoß zusammengeschoben*. Die "8" ließ sich leicht richten, aber der Felgendynamo mag das nicht.

Instant Karma: Ich hatte den Reifen bei @eisenherz gekauft, wollte ihn gleich schnell im Laden aufziehen. Das freundliche Angebot, seine Reifenheber zu benutzen hatte ich großspurig mit den Worten "Ich hab kräftige Daumen und noch nie einen Reifenheber gebraucht" angelehnt...
...10 Min später mit Schweißperlen auf der Stirn und schmerzenden Daumenballen artig nach Reifenhebern gefragt...
 
So nachdem ich den Tyreglider bisher gelobt habe muss ich das einmal mit Einschränkungen berichtigen. Die Kombination Fratelli FX18 und Schwalbe Pro One TLE funktioniert nicht mit dem Tool. Weder das Abhebeln noch das aufziehen.

Gruß
Daniel
 
Hallo zusammen,
am Samstag musste ich auch den TyreGlider einsetzen. Der Reifen war doch etwas störrischer als gedacht, aber es geht mit dem Tool. Ich habe das Tool in Kombination mit den herkömmlichen Reifenhebeln eingesetzt und das ging prima. Das Aufziehen des reparierten Reifen ist mit dem Tool super, das will ich nicht mehr missen. Ich habe beim montieren des Reifens noch zusätzlich was ausprobiert, was ich ursprünglich nur für meine MTBs gedacht hatte. Ich hatte mir aus dem Motorrad- und KFZ-Bereich Reifenmontagepaste gekauft. Ich dachte, was für Auto und Motorrad gut, ist kann für Fahrrad und VM nicht schlecht sein. Ich habe also Schlauch und Reifen zum Montieren ineinander gesteckt und mit einem großen Pinsel die Innenseite des Schlauchs und die Felgensitze des Reifens mit der Montagepaste bestrichen. Damit lies sich der Reifen ganz leicht auf die Felge ziehen, so leicht hatte ich es noch nie gehabt. Beim aufpumpen des Reifens hat sich der Reifen von selbst, ohne dass man den Reifen in irgendeiner Art "kneten oder aufstoßen" musste, kreisrund in die Felge gesetzt. Die Montagepaste ist echt genial, die werde ich jetzt bei alle meiner Fahrradreifen einsetzen. Bei meinen MTBs wird die Montagepaste eine sehr große Hilfe werden, mal schauen. Man kann damit sofort losfahren, allerdings trocknet die Montagepaste nach dem Montieren aus und der Reifen hat dann seinen vollen festen Sitz.

Die Reifenmontagepaste trocknet erst so ca. nach einer halben Stunde, sodass man genug Zeit hat den Reifen zu montieren. Es gibt auch eine Montierflüssigkeit von Schwalbe, allerdings trocknet die viel zu schnell (so ca. nach einer Minute), sodass, wenn man den Reifen montieren will, die Flüssigkeit schon längst trocken ist und somit keine Wirkung beim Montieren hat, es sei denn man ist sehr schnell;)
Also ich werde auch die alten Reifenhebeln noch zusätzlich zum TyreGlider einsetzen.

Gruß MatthiasH
 
Also ich war gestern froh, zwei gekauft zu haben… und bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob ich dabei bleiben möchte.
 

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